Der Beauftrage des US-Senats für Afghanistan hat kritisiert, dass Ausgaben aus dem Wiederaufbaufonds für Afghanistan (ARTF) nicht nachverfolgt werden könnten. Die Weltbank könne nicht messen, welche Wirkung die
bereitgestellten Mittel hätten und was sie zur Entwicklung des
Landes beitrügen, heißt es in dem Bericht des Generalinspekteur des US-Senats für den Wiederaufbau in Afghanistan (Sigar). Es fehle zudem an Transparenz und Überprüfung durch die Weltbank und die afghanische
Regierung.
Laut dem Bericht kann die Weltbank nicht garantieren, dass nur rechtmäßige Regierungsausgaben aus den Mitteln des ARTF bezahlt würden. Bei der Bezahlung von Staatsbediensteten etwa könne nicht nachgewiesen werden, dass die Geldempfänger wirklich existierten.
Der Wiederaufbaufonds ARTF ist eine der wichtigsten Geldquellen der afghanischen Regierung. Aus ihm werden etwa 40 Prozent aller zivilen Ausgaben der afghanischen
Regierung finanziert. Seit 2002 haben Geberländer mehr als zehn Milliarden Dollar in den Fonds
eingezahlt, den die Weltbank verwaltet. Den größten Anteil zahlte die US-Entwicklungsbehörde Usaid, Deutschland hat sich seit dem mit insgesamt rund 600 Millionen Euro beteiligt.
Kommentare
Der Westen sollte sich endlich von der naiven Illusion verabschieden, er könne den Rest der Welt retten.
Das kann er nicht, noch nicht einmal mit seinem Geld.
Es würde schon viel helfen, wenn der Westen nicht überall Schaden anrichten würde: Waffenlieferungen, Ausbeutung der Kleinbauern, Einseitige Zollvorteile, Landspekulation, usw. usf. in einer endlos scheinenden Liste.
Ist ja nicht das eigene Geld, was hier verschleudert wird und in dunklen Kanälen versickert. Afghanistan wird so gepaart mit dem massiven Islamismus und der Korruption nie auf die Beine kommen und mit einer Erwartungshaltung Geld von außen zu erhalten auch nie sein Glück in die eigenen Hände nehmen. "Nation building" muss von innen kommen, nicht von außen. Im Moment sehen die meisten Afghanen sich nicht als zusammengehörig zu einer Nation, sondern als Anhänger eines Stammes oder einer Volksgruppe.
Wer bezahlt hat das Sagen.
Abhängigkeiten schaffen, dann kann mit Zudrehen des Geldhahnes gedroht werden.
Man sollte endlich mit diesen Hilfsgeldern für den Mittleren Osten und Afrika aufhören. Der Westen darf sich nicht mehr in die Angelegenheiten anderer Länbder einmischen.
"Der Westen darf sich nicht mehr in die Angelegenheiten anderer Länder einmischen."
Also: Keine Lieferung von Fleischabfällen mehr, die die dortige Landwirtschaft vernichten, kein Abladen von Elektroschrott, kein Ausbeuten von Minen in Kriegsgebieten zugunsten von Warlords, keine Dumpinglöhne für Kakaobauern, usw. usf.
"Seit 2002 haben Geberländer mehr als zehn Milliarden Dollar in den Fonds eingezahlt, den die Weltbank verwaltet."
"Aus ihm werden etwa 40 Prozent aller zivilen Ausgaben der afghanischen Regierung finanziert, wie zum Beispiel die Gehälter von Staatsbediensteten."
10 Millarden / 16 = 625 Millionen im Jahr im Schnitt
da das 40% sind, gibt der afghanische Staat also rund 1,5 Millarden im Jahr für "zivile" Zwecke aus. Das erscheint mir jetzt nicht übertrieben viel zu sein und ist "etwas" weniger, als Deutschland z.B. fürs Bundeskanzleramt ausgibt.
Das "Investment" in Afghanistan lohnt sich immer:
das Land hat Billionen an Bodenschätzen!
https://www.welt.de/polit...