Die US-amerikanische demokratische Abgeordnete Rashida Tlaib wird ihre Familie im Westjordanland doch nicht besuchen. Das teilte Tlaib auf Twitter mit:
Silencing me & treating me like a criminal is not what she wants for me. It would kill a piece of me. I have decided that visiting my grandmother under these oppressive conditions stands against everything I believe in--fighting against racism, oppression & injustice. https://t.co/z5t5j3qk4H
— Rashida Tlaib (@RashidaTlaib) 16. August 2019
Dass sie ruhiggestellt werden solle und wie eine Kriminelle behandelt worden sei, sei nicht im Sinne ihrer Großmutter, die sie besuchen wollte, schrieb Tlaib. "Ich habe entschieden, dass ein Besuch bei meiner Großmutter unter diesen repressiven Bedingungen allem widerspricht, an was ich glaube – dem Kampf gegen Rassismus, Unterdrückung und Ungerechtigkeit."
Zuvor hatte die israelische Regierung Tlaib – nach einem anfänglichen Einreiseverbot – erlaubt, das Land doch zu betreten. Die Entscheidung hatte der israelische Innenminister Arie Deri getroffen und damit einem Antrag Tlaibs für einen "humanitären Besuch ihrer 90-jährigen
Großmutter" im besetzten Westjordanland stattgegeben.
Trump hatte Einreiseverbot gefordert
Israel wollte den Besuch von Tlaib und ihrer Parteikollegin Ilhan Omar in Jerusalem und dem Westjordanland eigentlich erlauben, entschied sich jedoch am
Donnerstag um, kurz nachdem US-Präsident Donald Trump dazu aufgerufen
hatte, die beiden Frauen nicht ins Land zu lassen. Es wäre ein Zeichen
großer Schwäche, wenn Israel die Abgeordneten einreisen ließe, hatte er
getwittert. "Sie hassen Israel und alle Juden", ergänzte er. "Sie sind
eine Schande!"
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu begründete das Einreiseverbot mit "eindeutigen Absichten" der beiden Politikerinnen: Ziel ihres Besuchs wäre gewesen, "Israel Schaden zuzufügen", teilte Netanjahu mit. Führende US-Demokraten und palästinensische Vertreter kritisierten die Entscheidung.
Seit 2017 Einreiseverbot für BDS-Anhänger nach Israel
Tatsächlich gelten Tlaib und Omar – die beiden ersten Musliminnen im US-Kongress – als Unterstützerinnen der antiisraelischen Bewegung BDS (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen). Israel sieht die internationale Kampagne als strategische Bedrohung seiner Interessen und beschuldigt deren Anhänger des Antisemitismus. Seit 2017 darf ihnen auf Grundlage eines Gesetzes die Einreise nach Israel untersagt werden.
Tlaib wurde als Tochter palästinensischer Einwanderer in Detroit geboren. Im
Mai war sie nach einem Interview kritisiert worden, in dem sie gesagt
hatte, ihre palästinensischen Vorfahren hätten einen "sicheren
Hafen" für Juden nach dem Holocaust geboten. Sowohl israelische als auch
palästinensische Wissenschaftler wiesen die Aussage zurück. Omar
wiederum, die zwar in Somalia auf die Welt gekommen war, aber schon als
Teenager in die USA eingebürgert wurde, hatte sich im Februar nach schweren Antisemitismusvorwürfen für einen Tweet entschuldigt. Sie wurde
damals so verstanden, sie wolle sagen, dass Geld die Haltung der
US-Abgeordneten zu Israel bestimme.
Kommentare
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"Ihre Familie im Westjordanland darf die US-Demokratin Tlaib aber besuchen – unter Auflagen."
Diese israelische Regierung ist wirklich unterirdisch. Was kann sie denn ernsthaft Schlimmes befürchten von dem Besuch?
Das wirkt wie eine Werbekampagne für die BDS-Kampagne.
Ursprünglich standen wohl noch ganz andere Ziele auf deren Besuchsliste.
>Deri hoffe, dass sich Tlaib an ihr Versprechen halten werde und der Besuch "wirklich nur aus humanitären Gründen" stattfinde.<
Ihr einen Maulkorb zu verpassen, das ist doch einfach nur albern.
Frau Tlaib hat Urlaub und will ihre Oma besuchen.
Dass sich Trump da eingemischt hatte, bauscht diese private Reise unnötig auf.
Ein Boykottaufruf wäre auch unsinnig. Die Palästinenser kaufen doch sowieso nur das Allernötigste, weil sie sehr arm sind.
Landwirtschaftliche Produkte stellen sie selber her, und wer dringend einen Kühlschrank braucht, muss sich mit einem sehr kleinen Angebot begnügen.
Da ist nicht viel zu boykottieren.
"Ein Boykottaufruf wäre auch unsinnig. Die Palästinenser kaufen doch sowieso nur das Allernötigste, weil sie sehr arm sind. Landwirtschaftliche Produkte stellen sie selber her, und wer dringend einen Kühlschrank braucht, muss sich mit einem sehr kleinen Angebot begnügen."
Die Menschen im Westjordanland sind nicht so arm, wie Sie sich das offenbar vorstellen. Vielleicht sollten Sie einfach einmal in Israel Urlaub machen.
https://de.statista.com/stat…
Das ist ungefähr da, wo die BIP von Marokko oder Tunesien auch sind und selbstverständlich möchten die Menschen dort ihre Produkte (z. B. Orangen) verkaufen und Produkte aus anderen Regionen der Erde (z. B. Elektronik oder Arzneimittel) kaufen.
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Ach ja, "überzogene Polemik", nur weil ich festgestellt habe dass Israel Angst hat vor den zwei Frauen.
Anders läßt sich das Einreiseverbot doch nun wirklich nicht interpretieren.