Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman hat die internationale Gemeinschaft vor einer weiteren Eskalation im Konflikt mit dem Iran gewarnt. "Wenn die Welt keine starken und entschlossenen Maßnahmen ergreift, um den Iran abzuschrecken, dann werden wir weitere Eskalationen sehen, die die Interessen der Welt bedrohen werden", sagte der Kronprinz in einem Interview mit dem US-Sender CBS News. "Die Ölversorgung wird unterbrochen und die Ölpreise werden auf unvorstellbar hohe Zahlen steigen, die wir in unserem Leben noch nicht gesehen haben."
Mitte September hatten mehrere Raketen und Drohnen zwei der wichtigsten Ölanlagen im Osten Saudi-Arabiens getroffen. Daraufhin brach die saudische Ölproduktion drastisch ein, die Ölpreise schossen auf dem Weltmarkt in die Höhe. Ursprünglich hatten sich die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen zu dem Angriff bekannt, die USA machten jedoch den Iran direkt für die Attacke verantwortlich. Vergangene Woche folgten Deutschland, Frankreich und Großbritannien der US-Einschätzung. Teheran jedoch weist die Vorwürfe zurück.
Der Angriff habe nicht das Herz der saudischen Energieindustrie, sondern das Herz der globalen Energieindustrie getroffen, sagte Kronprinz Salman. Er fügte aber hinzu: "Eine politische und friedliche Lösung ist viel besser als eine militärische." Deswegen sei er für ein Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem iranischen Präsidenten Hassan Ruhani, um ein neues Abkommen über das iranische Atomprogramm und den Einfluss der Islamischen Republik in der Nahostregion auszuarbeiten. Der Iran lehnt ein solches Treffen jedoch ab, solange US-Sanktionen gelten.
Kronprinz übernimmt Verantwortung für Khashoggi-Mord
Darüber hinaus übernahm bin Salman die volle Verantwortung für die Ermordung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi. Er war im Oktober 2018 im saudischen Generalkonsulat in Istanbul getötet worden. Allerdings wies der Prinz den Vorwurf zurück, den Mord in Auftrag gegeben zu haben. Als ein Anführer Saudi-Arabiens trage er aber die Verantwortung für den Mord, fügte er hinzu. "Das war ein abscheuliches Verbrechen." Journalisten stellten für sein Land keine Bedrohung dar.
Khashoggi hatte bis zu seinem Tod in den USA gelebt und war Kolumnist der Washington Post gewesen. Er wurde in Istanbul von einem saudischen Spezialkommando getötet, als er Papiere für seine geplante Hochzeit abholen wollte. Die saudische Regierung weist jeden Vorwurf zurück, das Königshaus könne involviert gewesen sein. Ein UN-Sonderbericht hat eine direkte mögliche Verbindung zu Kronprinz Salman hergestellt.
Kommentare
Der Kronprinz sieht vor allem SEINE eigenen Interessen gefährdet.
Der Halsabschneider gehört in den Knast und nicht Interviewt.
Au Weia. Der Hauptdrahtzieher warnt vor einer Eskalation. Die Dronen auf die Ölfelder haben anscheinend gut gesessen. Während die Saudis die Ermordung der jemenitischen Bevölkerung unterstützen, haben seine Gegner mit einem gezielten Schlag auf die Infrastruktur, dem wohl nur wenige Menschen zum Opfer gefallen sein dürften, gezeigt, wie verwundbar Saudi Arabien ist. Und wer weiß, wenn sie ihre Dronen erst einmal Mitten in der Hauptstadt des Landes gezielt gegen die neuen Prestigebauten einsetzen würden, wie lange sich die despotische Königsfamilie da an der Macht halten könnte.
Interessant ist bei allen Fotos der saudischen Militärs, über die gefundenen Raketenteile in der Wüste, dass ein Absturzkrater oder Trichter völlig fehlt. Es schaut so aus, als wenn die Raketenteile einfach auf den Wüstensand drapiert und angezündet wurden??
Der Eintreffwinkel in die vier LNG Tanks ist recht steil. Da die Drohne doch tieffliegend gewesen sein sollen. Keiner der Tanks soll explodiert gewesen sein, da eventuell gerade leer!
Entfernt. Bitte formulieren Sie Kritik sachlich und differenziert. Danke, die Redaktion/cb
> haben seine Gegner mit einem gezielten Schlag auf die Infrastruktur, dem
> wohl nur wenige Menschen zum Opfer gefallen sein dürften, gezeigt, wie
> verwundbar Saudi Arabien ist.
Was ja angesichts der Abermilliarden, die die Saudis auf militärischer Shoppingtour - vor allem in den USA - ausgegeben haben, ein Treppenwitz ist. Eine (technisch) topmoderne Luftabwehr aber anscheinend niemand, der das Ding bedienen kann.
Von ein paar Basteldrohnen à la "kleiner Uhu" zusammengebombt.
Klar steckt da (mittelbar) der Iran dahinter. Asymmetrische Kriegsführung, das haben die gelernt und das ist das einzige Mittel, sich gegen die Amis zu behaupten.
Das Statement ist doch ganz klar: "wir haben so viele Freunde in der Gegend, wenn ihr uns angreift brennt die arabische Halbinsel".
Eine weitere Eskalation würde globale Interessen gefährden.
Da wurde was vergessen!
Es muss korrekterweise lauten:
"Eine weitere Eskalation würde globale Interessen der USA und SA gefährden."
Die USA sind nicht auf das Öl aus der Golfregion angewiesen.
Treffen würde es vor allem China und daneben Indien und Japan:
"Die Ölversorgung wird unterbrochen und die Ölpreise werden auf unvorstellbar hohe Zahlen steigen, die wir in unserem Leben noch nicht gesehen haben."
Ich mag mich irren, aber das klingt recht erpresserisch.
Und man kann auch nur so reden wenn man weiß, welche Abhängigkeiten zum Erdöl beibehalten werden von unseren westlichen Nationen. Somit wird die Loyalität zu unserem Freund & Geschäftspartner Saudi Arabien nicht in Frage gestellt.
Und es wird funktionieren.