An der Grenze zu Kolumbien haben venezolanische Streitkräfte eine große Militärübung gestartet, das Manöver trägt den Namen Souveränität und Frieden 2019. "Alle Verteidigungssysteme kommen zum Einsatz, um Frieden und Ruhe für das venezolanische Volk zu garantieren", schrieb Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro auf Twitter. An dem Manöver, das bis zum 28. September dauern soll, sollen 150.000 Soldaten teilnehmen, teilte der Generalstab mit. Armeechef Remigio Ceballos sagte vor Soldaten am Flughafen von La Fría im westlichen Bundesstaat Táchira, die venezolanischen Streitkräfte seien eine "Friedenstruppe", die notfalls aber auch kämpfen werde. "Wir respektieren die Streitkräfte weltweit, aber wir haben vor niemandem Angst", sagte Ceballos.
Der sozialistische Präsident Maduro wirft der konservativen Regierung von Kolumbien vor, das Nachbarland destabilisieren und einen militärischen Konflikt provozieren zu wollen. Nach der Ankündigung ehemaliger Farc-Rebellen, den bewaffneten Kampf wieder aufnehmen zu wollen, verwickle die kolumbianische Regierung nicht nur ihr eigenes Land in einen "schlimmer werdenden Krieg", sondern sie nutze auch "unbegründete Vorwürfe, um Venezuela zu drohen", sagte Maduro.
Maduro versetzte wegen der "Androhung von Aggression gegen Venezuela" Militäreinheiten an der 2.200 Kilometer langen Grenze zu Kolumbien in erhöhte Alarmbereitschaft und kündigte zudem das Militärmanöver an der Grenze an, um für "volle Bereitschaft" zu sorgen.
Unterstützung aus Kolumbien für Maduros Gegner Juan Guaidó
Seitdem ein ehemaliger Farc-Anführer erklärte, den bewaffneten Kampf in Kolumbien wieder aufzunehmen, hat sich die schon länger angespannte Lage zwischen Venezuela und Kolumbien weiter verschärft. Kolumbiens Präsident Iván Duque wirft der venezolanischen Regierung vor, die linken Rebellen des südamerikanischen Landes zu unterstützen und ihnen Schutz zu gewähren. Bei der UN-Vollversammlung in diesem Monat will er Beweise dafür vorlegen. Maduro weist die Vorwürfe zurück.
Der jahrelange Guerillakrieg mit den linksgerichteten Farc-Rebellen endete 2016, nachdem der damalige kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos ein Friedensabkommen mit der Farc geschlossen hatte. In dem bewaffneten Konflikt wurden ein halbes Jahrhundert lang mehr als 260.000 Menschen getötet. Duque hatte im Wahlkampf jedoch angekündigt, den Vertrag zu ändern, den er für zu nachsichtig gegenüber den Farc-Mitgliedern hält.
In Venezuela dauert seit Monaten ein Machtkampf zwischen Maduro und dem selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó an. Die kolumbianische Regierung zählt dabei zu den wichtigsten Unterstützern von Oppositionsführer Guaidó.
Kommentare
Dazu gibt es einen informativen Artikel auf Telepolis:
https://www.heise.de/tp/feat…
Ich gehe davon aus, dass Venezuela sich ausschließlich dem völkerrechtswidrigen Eingreifen der USA - nebst Stellvertreter - entgegenstellt. Hoffentlich wissen sie sich gut zu verteidigen.
Würde Kolumbien eine Militärübung an der Grenze zu Venezuela abhalten, dann wäre das für Sie vermutlich Kriegstreiberei.
It depends on.
Wer denkt denn über einen Regime Change im anderen Land nach? Das ist in diesem Fall wohl Kolumbien.
Die FARC rüstet wieder auf, aber damit hat Venezuela nichts zu tun.
Venezuela beweist, dass es sich verteidigen möchte. Sollte Kolumbien - der Aggressor bei dem Konflikt - eine Militär Übung abhalten, dann ist das um zu beweisen, dass sie angreifen können.
Ob es vllt etwas mit den Militärübungen in Brasilien zu tun hat Ende letzten Monats bei dem mehrere Staaten, einschließlich auch Kolumbien teilnahmen?
https://amerika21.de/2019/08…
https://defence-blog.com/new…
Informativ? Telepolis ist auch nichts zu dämlich und kein Aluhut zu eng...
Die FARC ist immer schon eine linksgerichtete, sozialistisch geprägte Organisation gewesen, die nun der konservativen, eher den USA nahestehenden Regierung Duque den Kampf angesagt hat.
Und das sollen nun die USA eingefädelt haben, um Maduros System zu stabilisieren? Diese Logik verstehe, wer will...
Für Maduro ist das ganze Theater ein willkommener Anlass, durch Säbelrasseln gegen einen (imaginären) Feind von außen vom eigenen innenpolitischen Versagen abzulenken.
"Informativ? Telepolis ist auch nichts zu dämlich und kein Aluhut zu eng..."
Ich hoffe, diese Quelle werden Sie vertrauenswürdiger finden:
https://www.derstandard.at/s…
Der Deichdepp glaubt den Schluchtis nichts. ;-)
++Ich gehe davon aus, dass Venezuela sich ausschließlich dem völkerrechtswidrigen Eingreifen der USA - nebst Stellvertreter - entgegenstellt++
Da ich keinen Konjunktiv erkennen kann, scheint - Zumindest in Ihrer Vorsetellung - der Angriff der US-Streitkräfte in Venezuela stattzufinden. Böse Zeit, dass man hier nichts über diesen Krieg lesen kann.
Nen Scheiß kann sich Venezuela gegen die USA verteidigen, woher kommt dieser Irrglaube da auch nur irgendein einziges Land dieser Welt den USA militärisch etwas entgegenzusetzten hat?
Der Wannabe Diktator Maduro kann froh sein, dass der Clown im Oval Office andere Themen hat die ihm interessanter erscheinen und er eher nicht an Konflikten interessiert ist.
venezuela ist ein Failed State und Maduro ist gut beraten keine Übungen abzuhalten, sondern dei lage seiner Bürger zu verbessern, sonst wird er bald als Leiche in einem Rebellen Keller enden, genauso wie andere Machthaber vor ihm.
... um Frieden und Ruhe für das venezolanische Volk zu garantieren.
Ruhe und Frieden für das venezolanische Volk wird es erst geben wenn man diese Regierung aus dem Land gejagt hat.
@Werner Müller:
Würden Sie sich für ein Kg Reis 6 Stunden in eine hunderte Meter lange Schlange stellen um am Ende NICHTS zu bekommen?
Würden Sie um ein Kg Hühnerfleisch zu bezahlen eine Woche arbeiten?
Dann sind Sie im venezulanischen Sozialismus gut aufgehoben.
Wünsche Ihnen fröhliches hungern.
Thema verfehlt?
Ich kann dem Standard-Artikel nicht entnehmen, dass die Ankündigung der FARC-Extremisten zur Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfes von irgendjemandem zu irgendetwas instrumentalisiert wird. Die FARC-Guerilleros haben die USA und auch Europa in ihrer Hochzeit zur Finanzierung mit Kokain geflutet und durch Kolumbien eine Spur der Verwüstung gezogen. Es gibt wohl gute Gründe, eine Wiederholung mit allen Mitteln zu unterbinden. Ob das unbedingt die Aktivierung eines Verteidigungsbündnissen sein muss, sei dahingestellt und ist nicht Thema.
Der ach so informative Telepolis-Artikel titelt "Venezuela: Wird die Farc von der USA als Mittel zum Regime Change instrumentalisiert?". Darauf bezog ich den Aluhut. In bester VT-Manier wird hier eine durch nichts untermauerte Theorie als "informativ", also als Information (=Fakt?) verkauft.
Zumal noch die zeitliche Diskrepanz zwischen Telepolis (31.08.) und Standard (12.09.) dazukommt: Telepolis erwähnt TIAR nicht, weil das zu der Zeit noch kein Thema war (erste Erwähnung von TIAR in der Tico Times vom 10.09.)? Keine Quellen, aber zum Aluhut reicht es allemale...
Einen Regime Change fände ich gar nicht mal so schlecht.
Wo denn? In den USA oder in Deutschland?
Lässt man Maduro sein Öl verkaufen, dann haben die kein Problem.
"Der ach so informative Telepolis-Artikel titelt "Venezuela: Wird die Farc von der USA als Mittel zum Regime Change instrumentalisiert?". Darauf bezog ich den Aluhut. "
Den Artikel selbst finde ich gar nicht so uninformativ. Er steht aber auch in einem nicht unerheblichen Widerspruch zu seiner eigenen Überschrift, denn aus dem Inhalt kann ich zumindest nicht begründet entnehmen, dass die USA die FARC in Venezuela instrumentalisierten. Der Aluhut steckt also in der Überschrift, nicht so sehr darunter.
Instrumentalisiert wird die FARC insofern, als dass jenseits der Faktenlage behauptet wird, Venezuela unterstütze diese und biete Unterschlupf...womit ein weiterer potentieller Interventionsgrund geschaffen wird.
Venezuela hat der Regierung Kolumbiens vorgeworfen, einen Krieg zwischen den beiden Nachbarstaaten provozieren zu wollen. Bogotá bereite »mit der Fabrikation von gefälschten Beweisen einen Angriff vor«, warnte am Montag (Ortszeit) die venezolanische Vizepräsidentin Delcy Rodríguez.
Anlass für die Zuspitzung ist ein von der in Bogotá erscheinenden Wochenzeitschrift Semana in großer Aufmachung verbreiteter Bericht über Verbindungen zwischen Caracas und den kolumbianischen Guerillaorganisationen ELN und FARC-EP. Solche werden von der Regierung in Bogotá seit langem behauptet, das Blatt veröffentlichte in dem am Montag auch online erschienenen Beitrag nun Dokumente, die von den Streitkräften und anderen Diensten Venezuelas stammen sollen. Demnach hätten die Truppen Anweisung, auf venezolanischem Staatsgebiet befindliche Kämpfer der kolumbianischen Guerilla nicht zu attackieren, sondern sie vielmehr zu versorgen und zu unterstützen. Die Rede ist von »Abkommen«, die Caracas mit den »revolutionären Organisationen« geschlossen habe.
Kolumbiens Regierung nutzte die Vorlage der Wochenzeitschrift umgehend und forderte Washington auf, Venezuela auf die Liste von Staaten zu setzen, die »den Terrorismus unterstützen«.
Der regierungsnahe Rundfunksender Blu Radio warf Venezuela am Dienstag vor, mit Hilfe »transnationaler krimineller Gruppen« Teile des kolumbianischen Staatsgebiets annektieren zu wollen.
Print von Dir
Venezuelas Regierung wies die Vorwürfe dagegen sofort zurück. Admiral Remigio Ceballos, Chef des Strategischen Operationskommandos der venezolanischen Streitkräfte, unterstrich per Twitter, dass die Streitkräfte täglich gegen aus Kolumbien nach Venezuela eingedrungene Banden kämpfen. Er stellte ein in der Semana veröffentlichtes Dokument, das aus seinem Stab stammen soll, dem Original gegenüber und machte deutlich, wie es manipuliert wurde. Tatsächlich geht es in dem Telegramm um den Beitrag der Soldaten zur Sicherstellung der Lebensmittelversorgung in mehreren Bundesstaaten Venezuelas.
Noch am Montag (Ortszeit) nahm auch Informationsminister Jorge Rodríguez den Semana-Bericht auf einer Pressekonferenz detailliert auseinander. So habe die Zeitschrift ein Dokument veröffentlicht, das von der politischen Geheimpolizei Sebin stammen soll. Im Kopf trägt das Dokument allerdings den Namen des venezolanischen Innenministeriums – in veralteter Form. Zudem ist dieses Ministerium schon seit 2012 nicht mehr für die Sebin zuständig, der Dienst ist dem Amt der Vizepräsidentin zugeordnet. »Sie täuschen sich im Namen der Institutionen, setzen Wappen an Stellen, wo sie nichts zu suchen haben, verwenden Begriffe, die nicht benutzt werden, und verschiedene Schriftarten«, so Rodríguez. Semana verbreite »plumpe Lügen«.
Wenn es ein Artikel auf Telepolis ist, dann ist es quasi per definitionem nicht "informativ".
Und jep, es ist Propaganda, auch dieses Mal. Die FARC wird zwar instrumentalisiert, schon seit Jahren, auch "völkerrechtswidrig", das liegt aber daran, dass Venezuela schon seit Chávez der FARC und ELN Waffen und Unterschlupf gewährt, damit sie in Kolumbien aktiv sein können. Der Hintergrund des aufflammenden Konflikts mit der FARC ist kolumbianischer Natur und Venezuela taucht dort nur auf, weil Venezuela eben der größte Unterstützer dieser Gruppen ist.
https://www.nytimes.com/2009…
Maduro benutzt die Situation jetzt, um zuhause mit nationalistischem Militarismus von den Problemen abzulenken. Der klassische Trick.
"Einen Regime Change fände ich gar nicht mal so schlecht."
Die Venezolaner auch nicht. "Regime Change" ist nämlich bezüglich Venezuela der Propaganda-Begriff für "Rückkehr zur geltenden Verfassung und zur Demokratie in Venezuela". Telepolis und andere Publikationen, die die Demokratie in Venezuela nämlich ablehnen, können das natürlich nicht so schreiben, deshalb muss man das Ding "Regime Change" nennen. Um ein Feindbild zu haben.
"Instrumentalisiert wird die FARC insofern, als dass jenseits der Faktenlage behauptet wird, Venezuela unterstütze diese und biete Unterschlupf...womit ein weiterer potentieller Interventionsgrund geschaffen wird."
Das ist nicht "entgegen der Faktenlage", das ist die Faktenlage. Schon seit Jahren.
"Lässt man Maduro sein Öl verkaufen, dann haben die kein Problem."
Wie absurd ist das denn?
Die haben Probleme ohne Ende, und das seit Jahren, und das trötz Öl-Verkauf.
"Ich gehe davon aus, dass Venezuela sich ausschließlich dem völkerrechtswidrigen Eingreifen der USA - nebst Stellvertreter - entgegenstellt."
und wenn sie nicht gestorben sind ...
"Wenn es ein Artikel auf Telepolis ist, dann ist es quasi per definitionem nicht "informativ"."
Richtig, der Propaganda Blog von Herrn Rötzer ist keine Quelle der ich vertrauen würde.
Lässt man Maduro sein Öl verkaufen, dann haben die kein Problem.
Egal wie viel Öl Maduro verkauft.
Er wird damit nicht ein einziges Problem lösen können, solange die Gelder auf schwarzen Konten in der Schweiz oder sonst wo landen. und kein Wille vorhanden ist die Situation unter Zusammenarbeit mit der Opposition zu verbessern.
Die venezulanische Regierung hat ja noch nicht einmal genug Geld aus den Ölkassen in die Hand genommen um die Betrieb der Förderanlagen und Raffinerien am laufen zu halten!
Das gleiche Spiel seit Jahrzehnten bei der Stromerzeugung am Rio Caroni in Puerto Ordaz, wo schon bald kein Strom mehr erzeugt werden kann weil die Anlagen nicht gewartet werden.
Eine Volkswirtschaft zu zerstören bei der alle privaten produzierenden Unternehmen verstaatlicht werden um sie dann kaputt zu wirtschaften um am Ende alles auf die Öl Karte zu setzen...
... ist einfach nur krimminell.
Völlig pleite, aber ein Militärmanöver mit 150.000 Soldaten abhalten.
....
Die haben immer noch weniger wenig Geld als z.B. die USA ;-)
Maduro steht das Wasser über dem Hals. Mit solchen Aktionen wird abgelenkt von den Problemen zu denen das Chaos von zwanzig Jahren Sozialismus des 21. Jahrhunderts geführt hat . Die Militärs in Venezuela sind mächtig, nicht weil sie ein gut ausgebildetes Militär haben. und eine effektive Verteidigung des Landes erreichen könnten. Sie sind mächtig weil Chavez und Maduro den Generälen die wirtschaftliche Macht des Landes übertragen hat. Das ist für Maduro auch lebenswichtig, denn diese Generäle werden diese macht nicht freiwillig abgeben und somit sich gegen den Diktator wenden. Was die Grenzen von Venezuela betrifft, auch hier ist eine Situation entstanden für die nur das Regime Maduro selbst verantwortlich ist: Flüchtlinge, Schmugel, Drogenhandel, Menschenhandel, Ktriminalität und im Fall der Grenze mit Kolumbien Unterstützung der kolumbianischen Guerrilla. Die Kontrolle über die Grenze hat Venezuela schon lange verloren und die oberen Militärs sind in erster Linie dafür verantwortlich und profitieren von diesen Problemen. Bei der Grenze zu Brasilien flüchten die indigene Völker wie die Pemones, wegen Zerstörung der Natur, unkontrollierter Abbau von Metallen und Verfolgung durch das Regime Maduro zu ihren Nachbarstämmen in Brasilien. Armes Venezuela
"In Venezuela dauert seit Monaten ein Machtkampf zwischen Maduro und dem selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó an."
Der hat aber - nach meinem Gefühl -
in den letzten Wochen und Monaten deutlich abgeebbt ...
Mmmh ...
Vielleicht weil Sie die nachrichten dort nicht verfolgen