Nach den USA macht auch Großbritannien Iran für die jüngsten Angriffe auf saudische Ölanlagen verantwortlich. Das Vereinigte Königreich gehe mit "sehr hoher Wahrscheinlichkeit" davon aus, dass Teheran für die Attacken verantwortlich sei, sagte Premierminister Boris Johnson auf dem Weg zur Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York vor mitreisenden Reportern. Sein Land erwäge nun, sich US-geführten militärischen Maßnahmen zur Stärkung der saudischen Verteidigung anzuschließen. Großbritannien werde eine Bitte – ob von den Saudis oder den Amerikanern – um militärische Hilfe daraufhin prüfen, inwieweit sein Land nützlich sein könne, sagte Johnson weiter.
Auch die USA und Saudi-Arabien hatten Iran für die Attacken auf die Ölanlagen in Churais und Abkaik vor gut einer Woche verantwortlich gemacht. Zu den Luftangriffen bekannten sich die schiitischen Huthi-Rebellen aus dem Jemen. Iran unterstützt die Huthis in ihrem Kampf gegen eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition im Jemen. Eine Beteiligung an den Luftangriffen in Saudi-Arabien weist Iran aber zurück. Als Antwort auf die Luftangriffe kündigten die USA an, ihre Streitkräfte in der Region zu verstärken.
Ein britischer Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur AP, dass die Aussage der Huthis "unplausibel" sei. Überreste von Marschflugkörpern aus iranischer Produktion seien an der Stätte des Angriffs entdeckt worden. Deren Modernität "deutet sehr, sehr stark auf eine iranische Verwicklung hin", hieß es.
Französischer Außenminister trifft Sarif
Am Freitag hatte die US-Regierung angekündigt, zusätzliche Truppen nach Saudi-Arabien und in die Vereinigten Arabischen Emirate zu entsenden und dort Raketenabwehrausrüstung stationieren zu wollen. Dabei gehe es um eine Stärkung der Defensivfähigkeiten. US-Regierungsvertretern zufolge sollen Hunderte Soldaten entsandt werden.
Frankreich will wegen der zunehmenden Spannungen zwischen den beteiligten Staaten vermitteln. Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian traf sich in New York mit seinem iranischen
Kollegen Mohammed Dschawad Sarif. Vor dem Beginn der
UN-Generaldebatte sprachen beide miteinander,
wie ein Sprecher der iranischen UN-Mission auf Twitter mitteilte.
Nähere Einzelheiten wurden nicht bekannt.
Kommentare
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Inwiefern sollte das nicht beim Thema gewesen sein?
BoJo schließt sich aus naheliegenden Gründen der Meinung Trumps an.
Wie schon mit den Öltankern. Da musste er den Schwanz wieder einziehen, da trotz der US-Drohungen kein anderes EU-Land, incl. Gibraltar, Lust hatte, bei demMist weiter mit zu machen und die Lage eskalieren zu lassen.
Also war BoJo der Einzige, der zunächst drängte, das iranische Schiff festsetzen zu lassen. Er hat halt nicht die Zuständigkeiten und die Kompetenz von Gibraltar beachtet.
So, und wo ist jetzt meine Ansicht, dass BoJo "His Masters Voice" ist, HMV, Bild des Hundes neben dem Grammophon, nicht zum Thema gehörig?
Es ist meine, und nicht nur meine, Meinung, dass BoJo, um eine gute Verhandlungsposition gegenüber den US nach dem Brexit zu haben, das macht, was Trump erwartet.
Johnson war nicht der Premierminister während der Frachtschiffprobleme.....
Großbritannien verfolgt seit Jahrzehnten eine konsequente Politik gegenüber dem Iran.... noch vor wenigen Jahren wurde die britische Botschaft im Iran angegriffen, die alle niedergebrannt wurde.... das hat nichts mit Trump oder Boris oder Brexit zu tun....
Es ist Teil eines breiteren Konflikts zwischen dem sunnitischen Islam und dem schiitischen Islam.... das Vereinigte Königreich ist mit den saudischen Sunniten verbündet....
Jaaaaaaaa...........
Aber hat getrost im Sinne von Trump weitergemacht, bist seiner Kolonie Gibraltar zu doof wurde.
Wenn Sie wirklich in die Geschichte und die Hintergründe einsteigen wollen, dann empfehle ich Ihnen die Bücher von Michael Lüders.
Der ganze Konflikt im Nahen Osten hat zunächst damit zu tun, dass der Westen keine einheitlich politische Gesinnung dort zulassen will damit die eigene Ölversorgung nicht gefährdet wird.
Nichts ist besser als sich streitende Lieferanten.
Und wenn man das noch anheizen kann: umso besser.
Da ist zunächst mal nix mit Sunniten, Schiieten, Christen, Juden, BlaBlaBla-Religion: Da geht es nur um Geld und wie man es mit minimalem Aufwand erwerben kann.
Also: Wie bescheiß ich die Leute im Nahen Osten am besten?
Klar, indem ich Ihnen klar mache es geht um Religion und Erlösung und.....
++ Großbritannien verfolgt seit Jahrzehnten eine konsequente Politik gegenüber dem Iran.... ++
Stimmt, ich erinnere an den 1. und 2. Weltkrieg, als die Briten den Iran völkerrechtswidrig besetzen, oder in den 1950ern an "Operation Ajax", als die Geheimdienste der USA und GB dafür sorgten, dass die iranische Demokratie durch einen Putsch zerstört wurde und danach ein korrupter Despot übernahm, der das Land so gründlich von demokratischen Oppositionellen säuberte, dass 2 Jahrzehnte später nur noch religiöse Fanatiker als Machtalternative zu dem verhassten Schah bestanden.
Was bedeutet verantwortlich?
Hat Iran die Raketen und Drohnen durch eigene Truppen abgefeuert?
Oder hat man "nur" die Huthis damit ausgerüstet, dafür ausgebildet und ihnen die Ziele aufgeklärt?
Letzteres reicht für eine völkerrechtliche Verantwortlichkeit nicht aus.
"Letzteres reicht für eine völkerrechtliche Verantwortlichkeit nicht aus."
Letzteres ist eigentlich das, was Briten selbst machen.
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