Die Bundesregierung will Klagen gegen Kinderlärm und Kindertagesstätten in Wohngebieten deutlich erschweren. "Kinderlärm ist doch keine schädliche Umwelteinwirkung, vor der die Bürger mit einem Gesetz geschützt werden müssen", sagte Bundesbau- und Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). "Wir werden die Rechtslage deshalb ändern."
Hermann Kues (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Familienministerium, sagte, "Toleranz und Akzeptanz gegenüber dem Lachen, Kreischen, Singen und Rufen spielender Kinder muss eine Selbstverständlichkeit sein". Nach Informationen der Ruhr-Nachrichten könnten die Gespräche nach der Sommerpause abgeschlossen werden.
Geplant ist demnach unter anderem eine Novelle des Baugesetzbuches. Danach sollen Kindertagesstätten künftig in allen Wohngebieten zulässig sein. Bisher mussten die Kommunen Ausnahmegenehmigungen erteilen. Angestrebt wird demnach auch eine Klarstellung im Bundesimmissionsschutzgesetz, dass Kinderlärm nicht mehr als schädliche Umwelteinwirkung betrachtet wird.
Der Bundesrat hatte sich bereits im März für einen wohlwollenderen Umgang mit Kinderlärm eingesetzt. Die Länderkammer hatte ebenfalls gefordert, Kinderlärm nicht mehr als schädliche Umwelteinwirkung im Sinne des Immissionsschutzrechts einzustufen und außerdem Kitas generell auch in reinen Wohngebieten zuzulassen. Als erstes Bundesland hatte Berlin im Februar sein Immissionsschutzgesetz zugunsten der Kinder geändert.
Kommentare
Na endlich
Das wurde wohl auch endlich mal Zeit...
Zweifelhafte Entscheidung
EIn SPielplatz mit 5 oder 10 Kindern sollte kein Problem sein aber wie ist das mit einer Horde von 50-100 Kindern? Also wer da in unmittelbarer Nähe wohnt und abends nach der Arbeit entspannen will tut mir jetzt schon Leid. Geistige Arbeit wird von Lärm auch massiv gestört, ob der Lärm von Kindern kommt oder nicht. Wo sit denn das Problem, bei der Stadtplanung etwas Hirn einzusetzen, aber ich sehe schon, es geht um billige Bauplätze und die Anwohner können es mal wieder ausbaden.
Fakten
Mal ganz ehrlich, ab 1730h leeren sich Spielplätze massiv. Es geht hier vor allem um die Ruhe am Tag. Sprich, hier geht es um Rentner, die auch nie Kinder gehabt haben und somit nicht Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen.
Wer baut, wird kaum den ganzen Tag zu Hause die Füße hoch legen und die Ruhe genießen. Kinder gehören nun einmal zu einer Gesellschaft. Mir ist echt nicht ganz begreiflich wie man etwas gegen den "normalen" Lärm eines Spielplatzes haben kann. Ich finde, dass ein richtig guter und großer Spielplatz eher ein Standortvorteil ist.
Von Kindesbeinen an: Disziplin j a oder n e i n ?
Solche Aufforderungen sind Wasser auf die Mühlen für
Eltern, die nicht gewillt sind oder keine Lust haben,
sich intensiv mit ihren Kindern zu befassen, indem sie
den Kindern freien Lauf lassen, ohne erzieherisch tätig
zu werden. Wenn von Kindesbeinen an die Disziplin auf
der Strecke bleibt - und dazu gehört auch logischerweise
den Kindern beizubringen, dass sie nicht allein auf der Welt sind und das ungebremste Schreien und Kreischen zu
Lasten der Älteren nicht unendlich sein kann - haben wir
später die Lümmel auf der Schulbank sitzen oder stehen
und dann ist der Lehrkörper zusätzlich gefragt.-
Jedes Gesetz und jede Regelung birgt Schlupflöcher -
und wenn hier der Staat noch eine Genehmigung für das
lautstarke Kreischen der Kinder erteilt, haben die Eltern
grünes Licht sich noch weniger zu kümmern.
Es ist auch ein Zeichen von Disziplin Kindergeschrei und
Kindergetobe als erwachsener Mensch zu ertragen zu können ohne zu KLAGEN.
Was hat denn nun Vorfahrt? Die Zukunft oder die Vergangenheit?
Endlich erkennt man es
Das eine Straße direkt vor der Wohnung vorbeiläuft ist für viele normal. Ist ja auch Deutschland, sind ja auch Autos.
Mein volle Zustimmung pro Kinder.
Da fragt sich die Welt was mit der Jugend los ist. "Wir sind doch auch keine Amokläufer geworden". Wir durften auch noch mehr, als Kinder heute dürfen.
Gekürzt. Verzichten Sie auf provokante Bemerkungen. Die Redaktion/sh