Der Vorsitzende der
Berliner Piraten
, Gerhard Anger, zieht sich aus der Parteispitze zurück. Anger sagte zum Auftakt des Landesparteitags in
Berlin
, dass er nicht für eine weitere Amtszeit kandidiere. Die Ankündigung kam überraschend, Anger hatte zuvor angekündigt, zur Wiederwahl anzutreten.
Als Grund nannte er den immensen Druck und die hohen Erwartungen, mit dem man in einem politischen Spitzenamt konfrontiert sei. "Ich ertrage diese emotionale Belastung nicht", sagte Anger. Die mehreren hundert Parteimitglieder im Saal reagierten auf die Ankündigung mit großem Beifall.
Die Piraten sind im Berliner Abgeordnetenhaus in Fraktionsstärke vertreten. Laut Fraktionsgeschäftsführer Martin Delius gibt es einen Zusammenhang zwischen Angerers Verzicht und
einer Erpressungsaffäre
innerhalb der Partei. Deswegen sei der Druck in den vergangenen Monaten auf Anger enorm gewesen, sagte Delius
dem Tagesspiegel
. Er könne sich vorstellen, dass Anger sich diesem Druck nicht weiter aussetzen wolle.
Anger war seit Anfang 2011 Vorsitzender der Berliner Piraten. Der 36-Jährige führte den Landesverband in die Wahl zum Abgeordnetenhaus im vergangenen September,
wo die Piraten
8,9 Prozent erzielten und erstmals in ein deutsches Landesparlament einzogen.
Wer Anger als Landeschef folgen wird, war zunächst noch unklar. Neben anderen wollte sich die bisherige Schatzmeisterin Katja Dathe auf den Posten bewerben.
Erst Ende Januar hatte Mariana Weisband ihren Rückzug aus dem Bundesvorstand der Partei angekündigt. Sie gab "gesundheitliche Gründe" und ihr Studium für den Rücktritt an.
Kommentare
Nun ja, wer hat ernsthaft erwartet
das sich Internetaktivisten als hartnäckig und standfest erweisen. Derartige Idealisten fallen beim ersten Gegenlüftchen um.
Unnötige Verallgemeinerung...
könnt noch was sarkastisches lautes schreiben. aber ich glaube die Überschrift reicht.
Fake?
Es wurde gemutmasst, dass die Piratenpartei auch mit dem Verfassungsschutz zu tun hat (Interview mit C. Hörstel auf NuoViso). Wenn jetzt dauernd welche abspringen, kann das mE bedeuten, dass es denen nicht so Ernst war. Zumal die Dresdner Piraten ernsthaft meinten, man solle erstmal nicht mehr demonstrieren, und die Entscheidung des EU-Parlaments zu ACTA abwarten. Komisch! Es ist gut denkbar, dass die Piraten - zT - Fake sind.
Geschichte
Na ja, schaut man mal einige Jahrzehnte zurück, dann gibt es eigentlich nur eine Partei, die sich Jahrzehnte gehalten hat, mit allen Hochs und Tiefs, so wie sich das gehört. Die Grünen sind mal mit 4,97% an der Fünfprozenthürde gescheitert. Das steht den Piraten alles noch bevor. Und was aus der Linken wird: schaun mer mal. Die FDP dürfte den Spruch "Totgesagte leben länger" allerdings über kurz oder lang ad Absurdum geführt haben.
Geduld
Man sollte immer noch Geduld haben mit den Piraten. Aber sie selbst sollten sich schon überlegen, was Poltik bedeutet. Auch Entscheidungen treffen zu müssen, die belasten. Es sind ja nicht alle anderen Politiker skrupellos. Zu versuchen Weltanschauung und Absichten in die Tat umzusetzen. Das ist die Arbeit, die Politik letzlich ausmacht.