Der frühere Vorsitzende der Linken und ehemalige Bundesfinanzminister Oskar Lafontaine hat sich für eine Wiedereinführung des früheren Europäischen Währungssystems ausgesprochen, "das Auf- und Abwertungen nach gegenseitigen Absprachen ermöglicht". Die Euro-Staaten müssten neben dem Euro wieder nationale Währungen einführen.
"Ich selbst habe als überzeugter Europäer den Euro lange Jahre befürwortet", sagte Lafontaine der Saarbrücker Zeitung. Er sei davon ausgegangen, dass es gelinge, die Wirtschaftspolitik der Mitgliedsländer zu koordinieren, vor allem die Lohnpolitik. "Das ist leider nicht eingetreten", sagte Lafontaine. In Südeuropa seien die Löhne und Ausgaben stattdessen zu stark gewachsen, während Deutschland unter massivem Lohndumping leide.
Mit seiner währungspolitischen Forderung greift Lafontaine ein Ziel der neu gegründeten Partei Alternative für Deutschland AfD auf. Auch Lafontaines Lebensgefährtin, die Linken-Vizechefin Sarah Wagenknecht, verteidigte die Partei gegen die Kritik, sie sei von Populismus getrieben. "Wer die Gründer der AfD als Populisten abstempelt, macht es sich zu leicht", hatte sie n-tv.de gesagt.
Umfrage bestätigt Gemeinsamkeiten
In vielen Punkten habe die AfD mit ihrer Kritik an der derzeit praktizierten Euro-Rettung recht. Zu suggerieren, "wir müssen raus aus dem Euro, dann sind unsere Probleme gelöst", halte sie jedoch für falsch, sagte Wagenknecht. Ganz anders positioniert sich dagegen Linken-Chef Bernd Riexinger. Er hatte die AfD wegen ihrer Kritik an den Krisenstaaten Europas als gefährlichste Partei am rechten Rand bezeichnet.
Umfragedaten bestätigen, dass es programmatische Schnittmengen von Linken und AfD gibt: Die Euro-Gegner-Partei hat ihr größtes Wählerpotenzial bei früheren FDP- und Linkspartei-Wählern, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag von ZEIT ONLINE ergab. 35 Prozent derjenigen, die bei der Bundestagswahl 2009 die Linkspartei wählten, könnten sich vorstellen, ihre Stimme der AfD zu geben. Bei der FDP sind es 33 Prozent.
Kommentare
Recht hat er ...
der Lafontaine.
Entfernt. Bitte bleiben Sie beim konkreten Thema des Artikels. Danke, die Redaktion/jk
Populisitischer Blödsinn..
Für so etwas ist ja der Oskar immer gut. Ein echter Demangoger, der unzufriedenheitstendenzen spürt und wieder einmal einen "vom Stapel läßt", um sich dann in den Komplimenten seiner Jüngerschar zu sonnen.
Und halt ein voller Rohrkrepierer, wenn es mal darum geht, wirklich Politik zu machen. Das war schon zu seiner Ministerzeit so, das wird sich auch nicht mehr ändern.
Nur Mal zur Erinnerung:
In der Regel operieren Firmen bei internationalen Geschäften in harten Währungen. In Deutschland gibt es noch das Konstrukt der Hermes-Bürgschaften.
Wenn es den Griechen mit ihrer Drachme schlecht geht, dann bekommen die nicht nur eine kräftige Geldentwertung, sondern auch noch kräftige Kreditverteuerungen, weil die Schulden halt in € sind. Bei den Hermensbürgschaften wären die allerdings frei raus, da würde dann der deutsche Steuerzahler als Bürge einspringen.
Mit einer weichen Gummi-Währung hantieren, bedeutet immer saftige Aufschläge zur Risiko-Prävention. Aber dann machen ja auch die Banken mehr Gewinn. "Gerettet" werden die ja sowieso.
Eines wollen wir doch
... bitte einmal feststellen:
Das Euro-Währungssystem hat seit seiner Einführung, wie sich seit spätestens 2008 zeigt, nicht funktioniert, da es nicht auf einer harmonisierten fiskalischen, wirtschaftlichen, politischen, etc. Basis steht.
Die einvernehmliche Schaffung einer solchen Basis auf europäischer Ebene kann ich in absehbarer Zeit nicht erkennen.
Also wäre die Rückkehr zu nationalen Währungen eine absolut logische Konsequenz. Nicht die einzig logische, aber eine.
DAS kann ich mir nicht vorstellen
"... zeigen Sympathie für die Anti-Euro-Partei AfD"
Ich sehe auch nicht, dass der Doppelpunkt gerechtfertigt wäre? Für das Ziel "Rückkehr zu einem sunden Währungssystem" bin ich auc - also: für EIN Ziel der AfD.
Aber dass ich deshalb nun gleich Neoliberal werden muss ...
Zur Bildauswahl kann ich nur gratulieren!
Oben Frau Wagenknecht und Herr L., direkt darunter Herr Henkel.
Man will ja nicht spekulieren, aber gratulieren wird man ja noch dürfen.