Die Deutsche Bahn steigt aus einem Projekt der Stadt Schwäbisch Gmünd
aus, bei dem Asylbewerber während Bauarbeiten am Bahnhof Koffer tragen
sollten. Für diese Hilfe sollten sie 1,05 Euro pro Stunde bekommen –
mehr erlaubt das Gesetz nicht. Seit Montag waren neun Männer dort im Einsatz, um den Fahrgästen beim Transport von schwerem Gepäck zwischen den Gleisen zu helfen.
"Die konkreten Beschäftigungsbedingungen
sind der Deutschen Bahn erst jetzt bekannt geworden", teilte das
Unternehmen nun mit. Arbeitsverhältnisse zu solchen
Konditionen könne die Bahn nicht unterstützen. Sie will nach eigenen
Angaben von diesem Donnerstag an im Gmünder Bahnhof selbst Mitarbeiter einsetzen, die Fahrgästen beim Gepäcktransport Hilfe anbieten sollen.
Richard Arnold, Oberbürgermeister der Stadt, sagte, er sei von der Entscheidung der Bahn "enttäuscht und überrascht". Auch das Helfer-Team am Bahnhof sei "sehr geknickt", dass ihre Aufgabe nun plötzlich beendet sei.
Seit Beginn der Bauarbeiten am Gmünder Bahnhof hatten sich wiederholt Fahrgäste beschwert, dass die Barrierefreiheit nicht mehr gewährleistet sei. Der Oberbürgermeister der Stadt hatte daraufhin in der Sammelunterkunft für Asylbewerber um Helfer geworben. Neun der 250 Bewohner meldeten sich freiwillig zum Dienst, den sie vergangenen Montag antraten. Seitdem wächst in den Medien und der Öffentlichkeit die Kritik an dem Projekt.
Kommentare
Organisierte Nächstenliebe für € 1,05 die Stunde?
Sowas gehört tatsächlich schneller abgestellt, als der Oberbürgermeister, der sowas für eine Lösung für irgendwas hält, "Schade" sagen kann.
Schade
Wo kämen wir auch hin, wenn sich Flüchtlinge- denen man das Arbeiten gesetzlich sonst weitgehend verbietet- wenigstens ein bisschen Selbstachtung holen, weil sie etwas beitragen dürfen, freiwillig wohlgemerkt!
Ist aber natürlich schon besser, wenn man "die" weiterhin als Schmarotzer und Kriminelle wahrnehmen kann.....
Inwieweit sind denn nicht mehr als 1,05 EUR erlaubt?
Ich wette es gibt die Grenze gar nicht. Die Grenze ist sicher ein maximaler Tagesverdienst oder maximaler Monatsverdienst.
Dann kann man einfach jeden einzelnen für weniger Stunden einsetzen, so das man nicht zu so einen niedriegem Stundenlohn kommt.
Hatte ich auch geglaubt
Aber:
Arbeitsmöglichkeit Ähnlich wie bei Empfängern von Geld nach dem Sozialgesetzbuch II und der damit geregelten Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung, besteht die Möglichkeit zu arbeiten. Der Verdienst darf jedoch nicht mehr als 1,05 Euro pro Stunde betragen.[29][30] Die Arbeiten werden von Behörden vermittelt und sind nicht erlaubnispflichtig.[31]
Quelle: http://de.wikipedia.org/w...
Unglaublich oder??
super Rechtsgrundlagen
Und schon wieder müssen Asylsuchende ausgegrenzt werden und wer etwas dagegen tun will darf es laut Gesetz nicht. Die Asylgesetzgebung sollte endlich grundlegend überarbeit werden, damit sie endlich fair ist und die Menschen auch endlich lebenswürdige Bedingungen vorfinden. Asylsuchende dürfen ja garnicht wie alle anderen Menschen arbeiten und die daraus hervorgehenden Vorurteile in der Gesellschaft sind eine logische Konsequenz des Ganzen. Faire Löhne sollten ALLE verdienen dürfen!
Nunja
Also die Diskussion inwiefern Asylbewerber nun arbeiten dürften haben wir doch erst vor ein paar Jahren geführt und uns dafür entschlossen, dass "DIE" uns nicht auch noch die Jobs wegnehmen.sollen.
Ich finde es aber auch schade, dass die Bahn nun kneift und obwohl es nur die 1,05€ waren ist es doch vor allem eine gute Möglichkeit gewesen, den Kontakt zwischen Asylsuchenden und Einheimischen positiv zu gestalten, anstatt sie wieder in ihre Wohncontainer zu stecken und ihnen das Essen am besten noch vorbeizuschicken, damit sie bloß nicht irgendwo auffallen.
So wären vielleicht Bedenken abgebaut worden und man hätte zumindest ein wenig für die Integration und das Zusammenleben getan, was ja anscheinend auch die Intention war.
Wenn irgendein Tarif gezahlt würde
oder vielleicht sogar ein gesetzlicher Mindestlohn, so wäre das doch eine gute Sache. Natürlich sollten Asylbewerber arbeiten und sich ein bisschen Geld verdienen dürfen