In der SPD entwickelt sich ein Grundsatzstreit über die Frage, wie links die Partei sein muss. Am Wochenende hatten etwa 200 SPD-Linke in Magdeburg eine stärkere Orientierung nach links gefordert, und dafür starke Kritik von Politikern aus dem Umfeld von Parteichef Sigmar Gabriel geerntet.
Darauf reagierte nun der zum linken Flügel gehörende stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner: Bei einigen sei scheinbar die Drehzahl etwas zu hoch, ihnen gehe die "Orientierung verloren", sagte Stegner. Er bezog sich auf Äußerungen der sogenannten Netzwerker in der SPD-Bundestagsfraktion, zu denen auch Gabriel zählt. Die Sprecher des Netzwerks, die Abgeordneten Eva Högl und Martin Rabanus, hatten die "selbsternannte Parteilinke" aufgefordert, in die "Niederungen" der politischen Arbeit zurückzukehren, anstatt sich "im Sandkasten um Förmchen zu streiten". Es gehe darum, ordentlich zu regieren. "Weder Selbstbeschäftigung noch Rezepte vergangener Jahrzehnte helfen dabei", sagten sie.
Auf ihrem Treffen am Samstag in Magdeburg hatte die Gruppe der SPD-Linken einen stärkeren Einfluss auf die Regierungs- und Parteiarbeit gefordert, sie verlangten aber keinen Kurswechsel. Die Gruppe fordert etwa, dass SPD-Chef Gabriel sich an Parteibeschlüsse zur Vermögenssteuer halte, die Teil des Wahlprogramms 2013 waren.
"Vor uns muss niemand Angst haben"
Auch insgesamt formierte sich der linke Parteiflügel neu. Eine formelle Organisation wurde vorerst nicht gebildet, die Magdeburger Plattform will sich jedoch regelmäßig treffen, um die programmatische Arbeit der Partei voranzutreiben.
Stegner hob auf dem Treffen hervor, die neue Plattform sei keine Kampfansage an Parteichef Gabriel. "Vor uns muss niemand Angst haben in der eigenen Partei – es sei denn, er will unsere Programmatik nach rechts verschieben", stellte er klar.
Gegner sei dabei nicht die Parteirechte, sondern "unser Gegner sind die anderen Parteien", sagte Stegner weiter. Die SPD müsse aber Profil gewinnen, sonst "kommen wir eher in Richtung 20 Prozent als in Richtung 30 Prozent", warnte er mit Blick auf die Bundestagswahl 2017.
Kommentare
Sackgasse
Die SPD ist auf dem besten Weg, wieder eine linke Weltanschauungspartei zu werden, die sich auf eine kleine Klientel stützt. Da ist die LINKE einfach besser und in der Mitte wird man weiter Stimmen verlieren. Das wird in einer Sackgasse enden, bald liegt die Partei auch im Bund unter 20 Prozent.
Was ist das denn für eine viel beschworene Mitte?
Die Mitte will also Rentenkürzug, Leiharbeit, Niedriglohn und Wirtschaftskriegseinsätze?
Die Mitte, dass sind also alles Unternehmer die niedrigere Steuersätze für Unternehmen und Spitzenverdiener fordern?
Das kann nicht sein, also schwingt da etwas anderes mit? Befindlichkeiten die per Marketing in Wählerzustimmung gemünzt werden?
Das ist es ja gerade. Nicht nur in der SPD (beiden Grünen ist das noch schlimmer) meinen viele offenbar, dass man eine bestimmte Politik machen muss, wenn nur die anderslautende Propaganda stimmt. Anders als bei den Grünen funktioniert dies bei der SPD aber nicht so richtig.
Wer in der SPD ist, hat es derzeit mit mindestens sieben Unternehmerlagern zu tun:
Seeheimer Kreis, Netzwerker, Bundespräsident, Medien, cDU, EU, USA, Arbeitgeberverbände...Dazu noch teilweise gekaufte oder korrumpierte Gewerkschaften..zudem noch die Wolf Biermänner, und endgültig "politische Idioten" unter der Wählerschaft, die aufgehetzt gegen ihre eigenen Interessen abstimmen. Es ist manchem SPD Mitglied wohl zu zermürbend hart, sich dagegen stemmen.
und tschüss
den ersten Teil hat die Partei bereits an die damalige PDS abgegeben den zweiten Teil jetzt an die heutige linke den Rest wird sie auch noch schaffen zu zerstören. Nach den Bundeskanzlern Schmidt und Schröder gab es in dieser Partei doch nur Meinungslose und Lügner als Führende, siehe Klimaschutz mit vereinbart als Minister und heute im neuen Grokoamt wieder zurückgenommen etc etc etc.
Also SPD setzt euch alle an einen Tisch lasst die ewig Streitenden wie den Steegner und Konsorten dabei weg und rauft euch zusammen und macht mal ein Programm:
1. Aufkündigung der Groko
2. Wahlkampf mit echten Inhalten die auch umgesetzt werden
3. Stopp der Kampfhandlungen ideologischer Art gegen Russland
4. Stopp des Wirtschaftsabkommens mit der USA
5. Widerspruch der Geldpolitik und sofort wieder Zinsen zahlen
6. In der EU dafür sorgen das alle und nicht nur fünf Flüchtlinge aufnehmen
7 8 9 gibt es sicherlich auch
Also SPD seid wieder eine erkennbar soziale und bemühte Partei und macht euch unabhängiger als aktuell ;-)
Nachdenken
Das Problem ist doch nicht die SPD. Das Problem sind doch die 10% Dummköpfe, die die sog. Linke wählen und damit das echte linke Lager schwächen.
Unsympath Stegner wie er leibt und lebt
Hauptsache Publicity
Die SPD wird diesen Spagat zwischen tiefrot/rot in Thüringen, grün/rot in BW und schwarz rot nicht auf Dauer aushalten können. Wöfür steht die SPD eigentlich. Solange sich das die Bürger fragen müssen werden 25 % noch ein gutes Ergebnis sein.
Hmh - "Hauptsache Publicity"? - Sie wissen aber schon,
"Unsympath Stegner wie er leibt und lebt
Hauptsache Publicity"
--------------------------------------------------------------------
dass Stegner auf dem Foto rechts abgebildet ist? :-)
MfG
biggerB
Linke, rechts, was bedeutet das?
Gibt es eine linke bzw. rechte SPD Energiepolitik?
Mir ist es gleich, welcher "Flügel" eine zukunftorienterte Energiepolitik betreiben will, Hauptsache sie wird betrieben.
Wer 2014 noch meint, keinen (kurz-, mittel-, langfristigen) Ausstiegsplan für Kohlekraftwerke vorlegen zu müssen, der hat wirklich die energiepolitischen Zeichen der Zeit nict verstanden, egal ob er "rechts" oder "links" verortet ist.