Im Internet sind falsche Todesanzeigen mit den vollen Namen von Journalisten und Nazi-Gegnern verbreitet worden. Die Drohungen richten sich gegen Mitarbeiter der Piratenpartei und der Linken, Mitglieder der Jusos und des Dortmunder Anti-Nazi-Bündnisses BlockaDo sowie Journalisten der Ruhrnachrichten und der Blogs Ruhrbarone und Nordstadblog. Viele der Betroffenen engagieren sich seit Jahren im Kampf gegen den Rechtsextremismus im Westen der Republik.
Unterzeichnet wurden die Drohungen von der seit 2012 verbotenen rechtsextremen Organisation Nationaler Widerstand. Als sehr wahrscheinlich gilt daher, dass Dortmunder Neonazis hinter den Anzeigen stecken. Dafür spricht auch, dass auf den Todesanzeigen zusätzlich Werbung für einen rechtsextremen Dortmunder Internetversandhandel verbreitet wurde. Die Stadt im Ruhrgebiet gilt seit Jahren als Hochburg des Rechtsextremismus und rechtes Zentrum Westdeutschlands.
Die Anzeigen wurden von einem mittlerweile gelöschten Twitter-Account abgeschickt. Das Innenministerium und der Verfassungsschutz sind dem Norddeutschen Rundfunk zufolge über die Vorgänge informiert, das Dortmunder Kommissariat für Staatsschutz ermittelt.
In den letzten Monaten hatte es wiederholt Einschüchterungsversuche und Drohungen gegen Journalisten gegeben. Unter anderem hatten Neonazis der Partei Die Rechte im Dezember 2014 Weihnachtskundgebungen vor den Privatwohnungen politischer Gegner geplant, darunter auch bei einem Redakteur der Ruhrnachrichten. Nachdem die Dortmunder Polizei die Demonstration verboten hatte, wurde das Haus des Journalisten mit Farbbeuteln beworfen.
Bereits in den Jahren zuvor waren Neonazis vor den Wohnhäusern des Dortmunder Oberbürgermeisters Ullrich Sierau und einer Landtagsabgeordneten aufmarschiert. Die Rechte hatte zudem im November mit der Forderung einer Auflistung von Juden im Dortmunder Stadtrat provoziert. Ähnliche Anfragen hatte es zuvor bereits zu Aids-Kranken und Kurden gegeben.
Kommentare
Bin mal gespannt
wann jetzt wieder der erste kommt und diese Drohungen mit anderen Aussagen zu relativieren versucht.
Aber wie dem auch sei, man erkennt dass die Nazis sich wieder stärker fühlen und da bleibt es eben nicht aus, dass darunter auch Leute leiden, die gegen diese widerliche Gesinnung ankämpfen.
Deshalb meine Aufforderung an alle, denkt doch einfach mal vorher nach, wenn ihr solchen rechten Nasen hinterher läuft. Daraus ist noch nie etwas gutes entstanden.
Entfernt, unsachlich. Die Redaktion/ts
Es wird oft
gefragt, was die pegida mit den rechten Konsorten zu tun hat, oder dass die pegida noch nie einen Anschlag verübt hat.
Meinungs- und Stimmungsmache mit nationalsozialistischen Kraftausdrücken und Verbreitung offensichtlicher Unwahrheiten, haben aber in einer Gesellschaft immer eine Wirkung.
In den 90er Jahren hat unsere Bundesregierung solange über Auländer diskutiert und Ängste verbreitet die es nicht gab, bis viele Menschen hinterrücks und feige in Asylunterkünften umgebracht wurden.
Das ist die Saat die jetzt aufgeht, und ich hoffe das ist nur heißer Wind. Denn dass die ...idas die Presse hassen ist klar, aber hoffentlich lassen sich davon keine noch größeren Idioten anstecken!
Sicher sehr ungenehm für die Ossis dort,
dieser Fremden- und Medienhass wird auch noch die letzten Investoren aus Dortmund abziehen lassen. Aber so ist das mit dem Osten, die haben eben die Demokratie und Freiheit nicht mit der Muttermilch einziehen können, wie wir im Westen das konnten.
Schade. Die haben, glaub ich jedenfalls, ne gute Fussballmannschaft.
Hach, dieser rechtsradikale Westen,
wir hätten die Mauer stehen lassen sollen.
Ironie Off (braucht man manchmal)
Zu kurz gedacht
Idioten gibt es einfach überall. Und jetzt verrate ich Ihnen mal den Unterschied, der leider zwischen (Teilen des) Ost(ens) und dem sog. Westen besteht:
Als in den 90ern Wohnungen von Ausländern und/oder Menschen mit Migrationshintergrund brannten (Mölln, Solingen, Rostock, Hoyerswerda), da gingen im sog. Westen die Massen auf die Straßen, um deutlich zu machen, dass sie das nicht gut finden und sich Fremdenfeindliche besser nicht zu sicher fühlen sollen (einfach weil sie als ekelhaftes Geschwür der Gesellschaft gesehen werden). Im Osten hingegen, da standen die Massen, vermeintlich stinknormale Bürger daneben und applaudierten. Eine Mutter, schätzungsweise Mitte 40, sprach in die Fernsehkamera, dass, sollte ihr Sohn Steine auf Ausländer werfen, sie ihm gerne helfen werde.
Und jetzt überlegen Sie mal, warum im sog. Westen so mancher denkt, dass im Osten das braune Gedankengut einen festen Platz in den Köpfen der Bevölkerung hat.
Verzichten Sie bitte auf nicht nachvollziehbare Spekulationen. Die Redaktion/fk.
Da haben Sie
sich noch nie mit den Rechtsradikalen auseinandergesetzt (?), starke Sprüche und Werbung für rechten Mist gibt es häufig zusammen.
Aber klar, wenn man es nicht anders deuten kann, dann war es wer anders. In diesem Fall die Antifa, oder viell. doch Muslime, oder die LINKE, oder ich?
c.