Der Abstand zwischen Union und SPD in der Wählergunst ist einer Umfrage zufolge auf 15 Prozentpunkte gestiegen. Wenn am nächsten Sonntag ein neuer Bundestag gewählt werden würde, kämen CDU und CSU unverändert auf zusammen 39 Prozent. Das ergab der Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid wöchentlich für die Bild am Sonntag erhebt. Die SPD rutschte dieser Umfrage zufolge im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf 24 Prozent ab. Drittstärkste Kraft wären die Linken mit 9 Prozent. Die Grünen könnten sich im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf 8 Prozent verbessern. Die AfD käme demnach erneut auf 8 Prozent, die FDP unverändert auf 7 Prozent.
Die Befragten halten die Union für kompetenter bei den Themen Steuern und Innere Sicherheit als die SPD. In Sachen Sozialpolitik punkten dagegen die Sozialdemokraten.
Kanzlerkandidat Martin Schulz zeigte sich indessen kämpferisch. "Wir halten zusammen, wir sind eine starke Partei, wir sind kampfbereit", sagte er auf einem Grillfest im Stadion Rote Erde, in dem die Amateure von Borussia Dortmund spielen.
Schulz sei zuversichtlich, dass der Rückstand zur Union im Wahlkampf noch aufgeholt werden könne. "Wir werden die Mehrheit der Bevölkerung auf unsere Seite ziehen, ganz einfach deshalb, weil die andere Seite nichts hat", sagte der Parteichef. "Sie stellen nichts vor, sie laufen hinter uns her." Er verwies auf die Steuer- und Rentenkonzepte der SPD, die es von der Union noch nicht gebe.
Zum Parteitag in der Dortmunder Westfalenhalle haben sich mehr als 5.000 Besucher angemeldet. Sie wollen das Wahlprogramm unter dem Titel "Es ist Zeit für mehr Gerechtigkeit: Zukunft sichern, Europa stärken" beschließen. Am Samstag traf der Vorstand letzte Vorbereitungen – und fand einen Kompromiss, um das parteiinterne Ringen um die Vermögenssteuer zu beenden. Einstimmig setzte das Spitzengremium eine Kommission ein, die an dem Projekt weiter arbeiten soll. Dieser Vorschlag ist nun Teil des Leitantrags der Parteiführung für das Wahlprogramm.
Kommentare
Ur 15%? Das ist aber wenig. Ich hätte gedacht der Vorsprung von Frau Merkel wäre größer. Das muss am Schulz-Effekt liegen.
Nur 15%
"Wir werden die Mehrheit der Bevölkerung auf unsere Seite ziehen, ganz einfach deshalb, weil die andere Seite nichts hat"
Vielleicht sollte Herr Schulz die letzten Wahlen noch mal genau untersuchen lassen.
Da hat die CDU mit NICHTS gewonnen, ja fast die Absolute geholt.
Ich denke er überschätzt den Durchschnittswähler gewaltig....
Sie haben recht, aber:
Wer keine Inhalte wählt, wird nicht enttäuscht.
"Am Samstag traf der Vorstand letzte Vorbereitungen - und fand eine Kompromisslösung, um das parteiinterne Ringen um die Vermögensteuer zu beenden. Einstimmig setzte das Spitzengremium eine Kommission ein, die an dem Projekt weiter arbeiten soll."
Wo ist da die Kompromisslösung? Genau so etwas stößt mich an der aktuellen Politik ab. Entscheidungen mit Konfliktpotential werden gemieden und oft ausgesessen. Stattdessen Phrasen wie "Es ist Zeit für mehr Gerechtigkeit: Zukunft sichern, Europa stärken".
Mit hohlen Phrasen - besser bekannt als: dreiste Lügen - kam man vielleicht vor dem Neuland Internet durch, wenn die wohlwollenden Zeitungen nicht kritisch nachgefragt haben und die kritischen Zeitungen als "na gut, die stehen halt der CDU nah" bewertet werden konnten.
Aber jetzt, mit dem Neuland Internet, werden die hohlen Phrasen landauf, landab zerpflückt und zerlegt und es wird an die Lügen der Vergangenheit gemahnt und mit wenigen Mausklicks die neoliberale Realpolitik Schultz in Brüssel dargelegt und zu recht die Glaubwürdigkeit der Neo-sozialdemokratischen Phrasen gegen Null eingruppiert.
Böses Internet.
Man sieht 2/3 der Wähler sind zufrieden mit der Arbeit der Grossen Koalition, ich bin es auch. Der deutsche Dauernörgler, der hier die Welt untergehen sieht, kann dann die AFD oder die Linksgrünen wählen.
Wieviel die SPD zu dieser Zufriedenheit beiträgt, lassen wir mal dahingestellt.
Das Außenministerium ist krass fehlbesetzt, der Justizminister agiert bestenfalls unglücklich, die Wirtschaftsministerin fällt nicht weiter auf ....
Da muss man gewiss kein Dauernörgler sein, um was besseres finden zu wollen. Und neben den genannter Alternativen gibt es noch die FDP, um eine GroKo Neuauflage zu verhindern.