Der Bahnhof von Tettau ist seit 1993 dicht, in das Tal im Frankenwald fährt an Feiertagen nicht mal ein Bus. Die AfD hat es trotzdem hierher geschafft – in ihrem Schlepptau die Demonstranten. Vor einer Feldküche am Straßenrand lärmen 40 junge Leute mit Trillerpfeifen und Topfdeckeln, wollen "Rechtspopulisten mit Hefeschmalz überbacken" und empfehlen: "Nationalismus ist keine Alternative, Tofu schon." Neugierige beobachten den Menschenauflauf aus den Vorgärten ihrer schiefergedeckten Häuschen.
Mit dem Demonstranten-Tofu kommt
das Tiefkühlschnitzel-Catering in der Festhalle Tettau nicht mit. In dem Mehrzwecksaal
eine Straße weiter haben knapp 200 Menschen die Alternative Mitte gegründet.
"Die Mitte hält Kurs", heißt es auf zwei blauen Transparenten auf der in rotem
Samt verhüllten Bühne, das Logo gleicht einer rotblauen Kompassnadel.
Eingeladen war auch die jüngst ausgetretene AfD-Chefin Frauke Petry, die jetzt aber ein neues politisches Projekt plant; die politisch schwer zu verortende Fraktionschefin Alice Weidel hat wegen eines Infekts abgesagt. Gekommen sind AfD-Mitgründer Konrad Adam und Beatrix von Storch. Darüber hinaus sucht das Auge Hinweise auf die AfD vergebens, keine Flyer, keine Plakate, auch nicht die sonst üblichen Anstecknadeln an den Jacketts. Hier trägt auch keiner die scharfen Haarscheitel, die andere AfD-Treffen optisch so prägen.
Da können die #AfD-ler noch so liberal sein, die Demonstranten machen keinen Unterschied. @MitteDerAFD gründet sich in Tettau, Bayern. pic.twitter.com/4Vibh1d797
— Tilman Steffen (@tilsteff) 3. Oktober 2017
"Für die Zukunft der AfD" – nur ein kleiner Hinweis unter der Bühnenkante zeigt, dass sich hier nicht eine neue Partei gründet, sondern eine parteiinterne Interessengemeinschaft. Die Alternative Mitte will ein Zusammenschluss sein für alle, die gerade das Vertrauen in die AfD verlieren. Hier organisieren sich die Liberal-Konservativen der Partei, die zwar gesellschaftspolitisch weit rechts stehen, denen der thüringische Nationalist Höcke aber dennoch zuwider ist und von dessen Freund Alexander Gauland, der jüngst die Wehrmachtssoldaten lobte, sie sich nicht mehr vertreten fühlen. Jene Nationalisten also, die zuletzt das Wort führten, die Debatten bestimmten, die mit ihrem Reden vom "Schuldkult", von "Mischvölkern" und ihren Machtfantasien ("Wenn wir kommen, dann wird aufgeräumt") die blaurote AfD ins bräunliche färbten. Wegen denen Demonstranten "Nazis!" skandieren, wo immer auch sich AfD-Mitglieder öffentlich zeigen.
Die Partei ist seit der Bundestagswahl in Bewegung geraten. Die ausgetretene Vorsitzende und ihr in NRW einflussreicher Ehemann Marcus Pretzell haben weitere Funktionäre mit sich genommen, ein Bundestagsabgeordneter verließ bereits die Fraktion. Der Frust über die "unbelehrbaren Rechtsausleger" bricht sich Bahn. Besonders groß ist er in Sachsen-Anhalt und Thüringen, dem Einflussgebiet Höckes, gegen den Petry ein Parteiausschlussverfahren einleitete. Nach Tettau gekommen sind aus ihren Fraktionen ausgetretene oder ausgeschlossene Landtagsabgeordnete, entmachtete Funktionäre, gekündigte AfD-Mitarbeiter, erfolglose Bundestagskandidaten. Sie beschreiben den "Igitt-Faktor" der Partei, sie sind es leid, sich in der Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz oder in den Familien "rechtfertigen zu müssen für die Ausfälligkeiten einiger", wie der Ex-Kandidat Kay-Uwe Ziegler aus Sachsen-Anhalt beklagt. Petrys Parteiaustritt hat aber auch die Angst vor einer Machtübernahme der Nationalisten verstärkt: Sollten Höcke und Poggenburg die Hoheit über die Partei behalten, "werden wir enden wie die Schill-Partei", warnt Helmut Widder. Er sei ja Kreissprecher in Südthüringen, "mal sehn, wie lange noch – im Höcke-Land".
Hier im Festsaal in Tettau ruft keiner "Merkel muss weg" oder huldigt mit "Höcke,-Höcke"-Gebrüll der Autorität am Rednerpult. Die Zentrums-Alternativlinge sind vielmehr ein antiautoritäres Netzwerk, sie diskutieren halblaut an ihren Sitzplätzen die Thesen der Redner, selbst beim Rauchen vor der Tür geht es nicht ums Kennenlernen, sondern um Politik. Sie ärgern sich, weil sie auf der Fahrt nach Tettau ein Interview lasen, in dem Parteichef Meuthen auf autoritäre Weise Fraktionschefin Weidel als Kandidatin für die Bundesspitze ausschloss. Sie hätten lieber darüber diskutiert. Für sie zählt immer das Argument; jedenfalls fast immer: Als ein Redner im Saal den Höcke-Freund Poggenburg zitiert, Meinungsfreiheit sei "nicht grenzenlos", gibt es Buhrufe.
Thinktank der Partei
Die Alternative Mitte will den Geist Bernd Luckes in die Partei zurückholen – den Geist von 2013, als der Euro der Hauptfeind war und noch kaum Flüchtlinge da waren. Sie erhebt mit der Namensgebung "Mitte" den Anspruch, als die eigentliche AfD anerkannt zu werden. "Die Ränder sollen bleiben, wo sie sind", ruft Frank Hansel in den Saal. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Berliner Abgeordnetenhaus-Fraktion kennt sich aus mit parteiinternen Brüchen. Am Abend nach der Abwahl Luckes 2015 in Essen haderte er mit seiner Partei. Lucke versuchte, Hansel für seine Weckruf-Bewegung zu gewinnen – am Ende erfolglos. Heute ist Hansel Mitgründer der Alternativen Mitte, diesem Thinktank der Partei, der sich als Gegenentwurf zu den Kubitscheks und Höckes versteht, die Brücken zu Pegida schlagen und die völkische Identitäre Bewegung in die AfD integrieren wollen.
Doch die Nationalisten lassen sich nicht so einfach entsorgen, sie ziehen die Legitimation für ihren Ethnopatriotismus aus der Flüchtlingskrise. In der AfD kann es deshalb kein "die-oder-wir" geben, sondern nur eine Balance zwischen Nationalkonservativen und dem liberal-konservativen Teil der Partei. So sieht es jedenfalls Beatrix von Storch, die in ihrer Rede für ein "Gleichgewicht der verschiedenen Lager" wirbt. "Beide Lager müssen reden." Dann spricht sie über die "historische Verantwortung aus der NS-Zeit", dem Bekenntnis zu Israel und roten Linien, die man beachten müsse. Die Alternative Mitte hat von Storch vor allem eingeladen, um sich an ihr zu reiben. Im Bundestagswahlkampf lud sie den britischen Rechtsnationalisten Nigel Farage nach Berlin. Und nicht vergessen ist auch ihre Forderung nach einer "deutschen Nationalmannschaft", kurz nachdem Gauland sich 2016 rassistisch über den Nationalspieler Boateng ausgelassen hatte. Zeit für Diskussion darüber bleibt in Tettau nicht, von Storch eilt von der Bühne direkt ins Europaparlament nach Straßburg – zu ihrer letzten Fraktionssitzung vor dem Wechsel in den Bundestag.
Das neue Netzwerk der AfD-Liberalen macht die Nationalisten bereits nervös. Der Flügel um Höcke und die Anhänger der Patriotischen Plattform tagten bisher unangefochten am Kyffhäuser-Denkmal oder auf dem Landgut des neurechten Vordenkers Götz Kubitschek. Mit der Alternativen Mitte gibt es nun erstmals organisierte Konkurrenz. Es dauerte nur Stunden, bis Plattform-Sprecher Tillschneider ihr den Kampf ansagte: "Alice Weidel, Konrad Adam und Beatrix von Storch haben sich schon zur sogenannten Alternativen Mitte bekannt", postete Tillschneider in eine mitgliederstarke Facebook-Gruppe. Dadurch wandele sich der Zusammenschluss "von einem Petry-Unterstützerverein" in eine Bewegung gegen den nationalkonservativen Flügel um Björn Höcke "und natürlich auch die Patriotische Plattform". Den "naiven Bewunderern" Petrys und Pretzells werde man die Hand reichen, schreibt Tillschneider weiter. Doch für Anhänger des ausgetretenen, "intriganten, machtversessenen und bis ins Mark verdorbenen Paares" dürfe es "kein Generalpardon" geben.
IG @MitteDerAFD gründet sich. #AfD Patriotische Plattform macht Anerkennung von Verzicht auf Höcke-Ausschluss abhängig. Buhrufe hier im Saal pic.twitter.com/Qx9NJz23Kb
— Tilman Steffen (@tilsteff) 3. Oktober 2017
Uwe Witt hat die Mitteilung in seinem Smartphone entdeckt. Als der nordrhein-westfälische Bundestagsabgeordnete diese Kriegserklärung von der Bühne aus vorträgt, wird an den Tischen im Saal klar: Die Nationalisten werden nicht leicht einzuhegen sein. Der gegen Petry gerichtete, verachtende Tonfall wird auch andere treffen. Die Gegner werden unannehmbare Bedingungen stellen: Man sei bereit, die Alternative Mitte "als legitime Repräsentantin des liberalen Flügels anzuerkennen", schrieb Tillschneider. Allerdings nur, wenn deren führende Vertreter sich "unmißverständlich dafür aussprechen, daß das Ausschlußverfahren gegen Björn Höcke eingestellt und der törichte Abgrenzungsbeschluß zur Identitären Bewegung aufgehoben wird" (alte Rechtschreibung im Original).
Zuletzt war es gut gelaufen für die Gemäßigten: Mit dem Politprofi Gauland haben die Nationalkonservativen zwar einen Gewährsmann an der Bundestags-Fraktionsspitze. Doch in den weiteren Wahlgängen zur Fraktionsführung fielen ihre Vertreter durch, selbst ein Wunschkandidat von Co-Chefin Weidel wurde abgelehnt. Doch im Dezember steht für die AfD eine wichtige Richtungsentscheidung an. Da wird der Bundesvorstand neu gewählt, neu besetzt wird auch das bisher von Liberalen dominierte Bundesschiedsgericht, das über Parteiausschlüsse entscheidet. Wenn die Alternative Mitte sich bis dahin nicht tief in der Partei verankert, werden sich die Hardliner durchsetzen.
Kommentare
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Wiederhergestellt.
Wenn es doch bloß Dummheit wäre: "AfD-Kandidatin sehnt sich nach Hitler" -> http://tinyurl.com/zqnhynb "AfD-Fraktion [...] hat einen Neonazi angestellt" -> http://tinyurl.com/y7seskht "AfD [macht] mit den Identitären gemeinsame Sache" -> http://tinyurl.com/ydeq8hkd "Offizielle AfD-Accounts retweeten Neonazi-Kanal" -> http://tinyurl.com/kgdz2z8 "[I]n d[er] Nähe mutmaßlicher Rechtsterroristen" -> http://tinyurl.com/y99of37c "Verständnis für Rechtsterrorist" -> http://tinyurl.com/y8wnpf7y "AfD-Kreisvorsitzender [...] gehört einem rechtsextremen Orden an, der ein Deutsches Reich anstrebt." -> http://tinyurl.com/y97o4o83 "Die AfD und ihre militanten Nazis" -> http://tinyurl.com/y95ytcqt "AfD und das Terrornetzwerk" -> http://tinyurl.com/y9cb7cza "AfD-Kandidat plakatiert mit verbotenem Nazi-Spruch" -> http://tinyurl.com/ybjvon8r Gauland bei HolocaustleugnerInnen -> http://tinyurl.com/y83trb2v und Nazis -> http://tinyurl.com/yar5yrct -> http://tinyurl.com/ybdr72kv Kalbitz' Nazi-'Vergangenheit' -> http://tinyurl.com/ya8cdd8f -> http://tinyurl.com/ya6kyl6f Mandic' Nazi-Partys -> http://tinyurl.com/y79xwu9o Meuthens jahrelange Ignoranz gegenüber einem Antisemiten -> http://tinyurl.com/z47sgec Weidels Gerede vom "Schuldkult" -> http://tinyurl.com/yc4edbcd "Auschwitz-Gesänge bei einer AfD-Demo" -> https://tinyurl.com/yclh53qr etc.
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Dann lassen Sie sich mal vom Veganer ihres Vertrauens zum Essen einladen.
Auch aus Tofu kann man was machen und das schmeckt dann alle mal besser als mehrfach umetikettiertes Gammelfleische aus der Truhe.
"Hier trägt auch keiner die scharfen Haarscheitel, die andere AfD-Treffen optisch so prägen."
Das ist "Journalismus" auf unterirdischem Niveau.
Über Geschmacksfragen darf man streiten. Aber Sie wollen doch sicher keine Meinungen verbieten? Meinungsfreiheit!
Hallo Baert, wieso "Journalismus" auf unterirdischem Niveau"? Wenn ich doch nur schildere, was ich beobachte?
Im Übrigen: Die im Text beschriebenen "Liberalen" der Alternativen Mitte sind aus meiner Sicht Liberale, die zwar gesellschaftspolitisch weit rechts stehen, denen Höcke aber dennoch zuwider ist. Das – im Text ist es ausgewiesen – nur zur Präzision.
In diesem Sinne eine gute Diskussion auf Basis des Artikelthemas.
Viele Grüße, Tilman Steffen
nein nein, die Treffen sind gemeint.
Das ist ja nicht mal eine Meinung, sondern einfach eine Beobachtung. Wenn das auch schon wieder nicht alternativpolitisch korrekt ist, dann weiß ich auch nicht..!
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"Das ist "Journalismus" auf unterirdischem Niveau."
Also wenn ich mir das Foto zum Artikel anschaue, dann sehe ich da eher eine Tendenz zur Halbglatze.
Ist das jetzt "unterirdisches Niveau" oder die Beschreibung einer Beobachtung?
Der Begriff "liberal" ist im Zusammenhang mit Beatrix von Storch natürlich der reinste Hohn, aber in Abgrenzung zu Maier, Höcke, Poggenburg und Co. doch wieder zutreffend.. Gruselig.
Nee, diese Scheitelfrisuren sind von der US-amerikanischen Alt-Right-Bewegung um Richard Spencer abgeschaut, bzw. mittlerweile generell ein Erkennungsmerkmal junger europäischer Rechter. Das kann schon sein, dass man sie vermehrt auf AfD-Treffen beobachtet.
Beobachtungsgabe ist halt nicht jedermanns Sache:
https://www.google.be/search…
Wer, wenn nicht ein Besucher von afd-Vetranstaltungen, kann die Straffheit der jeweiligen Scheitel beurteilen?
Ich nicht.
Wir reden hier immer noch von der Partei, deren Vertreter einen Rainer Wendt im Vergleich als Stimme der Vernunft erscheinen lassen.
Meinungsfreiheit schon, aber als echter Journalist ist man eigentlich der Wahrheit verpflichtet.
Wenn Ihnen diese Art von Journalismus nicht passt, dann lesen Sie doch bitte PI-News, Junge Freiheit, Compact und gut ist.
Das ist es ja, Alois, man muss die AfD-Treffen auch besuchen, um Beobachtungen machen zu können.
Und wenn der Autor hier verallgemeinernd davon spricht, dass scharfe Seitenscheitel das Bild auf den Parteitreffen (überall in Deutschland also) prägen (!) würden, dann ist das schlichtweg falsch und höchst unseriös.
Woher nehmen Sie eigentlich die Impertinenz zwischen echten und falschen Journalismus unterscheiden zu können. Das ist doch unglaublich was hier abgeht!!!
Wenn das ...
>> Hier trägt auch keiner die scharfen Haarscheitel, die andere AfD-Treffen optisch so prägen.
... Journalismus auf unterirdischen Niveau ist, warum habe ich noch nicht von "Baert" gelesen, das die AfD am unterirdischen Niveau kaum je zu übertreffen ist. Ist nun mal so, dass im Bundestag mehr Männer sitzen werden, die scharfe Haarscheitel tragen und das Niveau herunter ziehen werden. Da braucht man kein Hellseher zu sein. Da werden keine AfD-Opfer im Bundestag sitzen, sondern übelst ultrarechte Gestalten.
"Hier trägt auch keiner die scharfen Haarscheitel, die andere AfD-Treffen optisch so prägen" - Geht so m i t t i g - von der Kopfhaut nach innen in den Brägen? [Ich bin mir aber unsicher, ob man diesen "acharfen Haarscheitel" auch dokumentieren kann, fotomäßig?
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Zusatz:
Ein Blick auf die Haupteinkaufsstraße in der jeweiligen Stadtmitte reicht aus.
Lieber Herr Steffen,
Ihre geschilderten Scheitel gibt es nun seit einigen Jahren.
Wenn Sie nun die Scheiteldichte in AfD-Veranstaltungen in Korrelation mit braunem Gedankengut setzen, dann müsste ja fast jede Einkaufsstraße voll mit braunen Hipstern sein.
Das glaube ich persönlich jedoch nicht.
@User X
"Beobachtungsgabe ist halt nicht jedermanns Sache:"
Das haben Sie aber gut hingekriegt!
Ich habe auf den ca. 340 Fotos gerade mal einen weiblichen sowie 1 und 1/2
männliche 'scharfe' Scheitel gezählt.
Wobei der halbscharfe Scheitel Herrn Ströbele gehört. Aber der ist ja meines Wissens nicht in der AfD.
Wie kann man "gesellschaftspolitisch weit rechts stehen" und gleichzeitig "Liberal" sein?
Ich dachte eigentlich, dass ich so etwas ausschließt.
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Ist mir zu relativistisch und zu verharmlosend, wie Sie das bezeichnen. Es ist schlicht und ergreifend:
Völkermord!!
...an unserem lieben deutschen Volk.
Wo? Ich Russland sicher, in Deutschland eher nicht. Vielleicht sollten sie nicht die Situation des Landes, in dem sie für diesen Quark bezahlt werden mit der Lage in Deutschland verwechseln.
Wollen Sie Journalisten einsperren!?! Nein, soweit wie in der Türkei, in Russland und anderswo sind wir in Deutschland noch lange nicht. Und dahin werden wir mit Sicherheit auch nicht wieder kommen. Darauf können Sie Gift nehmen!
" Das ist "Journalismus" auf unterirdischem Niveau."
nein, das ist einfach "haarscharf" beobachtet und entsprechend erwähnt. es mag allerdings überirdisch schmerzen sowas zu lesen.schliesslich "will man sowas ja nicht"...?
gehen sie doch mal auf eine klassische afd-veranstaltung in irgendeinem kaff im osten oder westen. spielt keine rolle. dann werden sie sehen wie "unterirdisch" diese beurteilung ist. NICHT.
Entfernt. Nutzen Sie den Kommentarbereich bitte um sich sachlich über den Artikelinhalt auszutauschen. Die Redaktion/rg
Ich beobachte eher, dass es weltweit ein Linkes Problem gibt. Im Glauben das richtige zu tun, gestützt durch gutgläubige Menschen, sprengen sie jegliche Ordnung und stürzen ein Land nach dem anderen ins Chaos.
Ihr Mittel, die sich mittlerweile kaum von den alten Nazi Methoden unterscheiden, rechtfertigen sie mit der "guten Sache". Bloß weg mit Links, die sind gefährlich.
Na wenn Pressefreiheit links ist, was mögen Sie wohl über das Grundgesetz denken! :O
++ Wie kann man "gesellschaftspolitisch weit rechts stehen" und gleichzeitig "Liberal" sein? ++
Geht.
Wirtschaftspolitisch liberal im Sinne von: Sozialdarwinismus, alle Macht dem Kapital und nieder mit dem Sozialstaat, gesellschaftspolitisch halt erzreaktionär, also rassistisch, autoritär, strafgeil, antiegalitär, homophob und sexistisch.
Das ekligste aus beiden Welten quasi.
Wieso, stimmt es denn nicht, das mit den Haarscheiteln? Tragen die alle Hippiefrisuren - hm, muß mir irgendwie entgangen sein.
Offenkundig z.T. ältere Bilder - eins davon mit Frau Petry mit Kind auf dem Arm, die heiraten möchte, da steht jedenfalls 'Trau Dich'. Und ich dachte immer, die wär schon verheiratet. So kann man sich irren.
Manchmal ist man schon für Kleinigkeiten dankbar.
Früher gabs den Vokuhila, heute ist aber mehr der Seweobela in Mode.
++ Ich beobachte eher, dass es weltweit ein Linkes Problem gibt. Im Glauben das richtige zu tun, gestützt durch gutgläubige Menschen, sprengen sie jegliche Ordnung und stürzen ein Land nach dem anderen ins Chaos. ++
Klar, schreckliches Chaos, wie schön war es doch unter Kaiser und Führer, als noch Zucht und Ordnung herrschte!
Oder wenigstens wie unter Adenauer, als man seiner sexunwilligen Ehefrau einfach mal eine Tracht Prügel verpassen konnte und Schwule noch in den Knast gesteckt wurden.
++ Ihr Mittel, die sich mittlerweile kaum von den alten Nazi Methoden unterscheiden, rechtfertigen sie mit der "guten Sache". Bloß weg mit Links, die sind gefährlich. ++
Ja, man hört schon ständig von den geheimen Antifa-Lagern in Brandenburg, in denen anständige, nicht-linke Bürger unter schrecklichsten Bedingungen gefangen gehalten werden...
Entfernt. Nutzen Sie den Kommentarbereich bitte um sich sachlich über den Artikelinhalt auszutauschen. Die Redaktion/rg
"Bloß weg mit Links".
Wohin wollen Sie die "Linken" denn stecken? Dorthin wo Sie vorhin schon missliebige Journalisten gesteckt haben?
Und Sie haben die Frechheit, allen, die nicht Ihr intolerantes AfD-Weltbild hochjubeln, der Nazi-Methoden zu bezichtigen? Das wird ja immer toller!
War ich ja schon. Auf welcher haben Sie denn Ihre haarscharfen Beobachtungen gemacht, die sich mit denen des Autoren decken?
"Ja, man hört schon ständig von den geheimen Antifa-Lagern in Brandenburg, in denen anständige, nicht-linke Bürger unter schrecklichsten Bedingungen gefangen gehalten werden..."
Hey! Schon mal was von OPSEC gehört?
Tja. Wahrheit tut manchmal weh, nicht wahr?
Na ja, neutrale Berichterstattung ist halt nich jedermanns Sache. Jetzt gibt es eine Gruppierung innerhalb der AFD die sich gegen die ganzvRechtsaussen abgrenzt wie von Politik und Presse immer gefordert und dann ist es auch wieder nicht recht.
Man darf die Quasi-Nazis halt nicht beim Namen nennen...
"Meinungsfreiheit schon, aber als echter Journalist ist man eigentlich der Wahrheit verpflichtet."
Genau die wurde zum Ausdruck gebracht. Wo also ist das Problem?
Auf den Treffen bei denen ich anwesend war, konnte ich solche "Scheitel" nicht beobachten.
Wahrscheinlich hatten die gerade frei.
Das ist doch für "A"fDler ganz klar: Hofberichterstattung ist echter Journalismus, der die "Wahrheit" berichtet. Kritischer Journalismus ist falscher Journalismus der "Lügenpresse".
" Ich beobachte eher, dass es weltweit ein Linkes Problem gibt "
das widerspricht zwar so ziemlich allen erkenntnissen - zumindest soweit es europa angeht - aber ihre beobachtungen sein ihnen gegönnt.
dazu erlauben sie mir kurz ein paar fragen an sie:
wie passt ihre theorie mit den wahlerfolgen rechter/rechtsextremer parteien in so vielen länern , speziell in den letzten 2-3 jahren zusammen?
und
wenn es ein "linkes problem "gibt."weltweit". wie sieht denn dann ihre alternative dazu aus?
"wenn es ein "linkes problem "gibt."weltweit". wie sieht denn dann ihre alternative dazu aus?"
Freiheit der Rede, Freiheit des Kapitals. Freiheit der Menschen
Alles von den Linken (z.B. in Kuba, Venezuela oder Nordkorea) nicht so gerne gesehen.
Na, dann schauen Sie sich doch bitte einmal an, wie es in "rechten Problemländern" mit der Freiheit der Menschen und der Freiheit der Rede bestellt ist.
Und wohin die von Ihnen von positiven Werten sanft eingebettete "Freiheit des Kapitals", sprich Deregulierung der Finanzmärkte, führt, haben Millionen von Menschen 2008 ff leidvoll erfahren müssen. Und werden es über kurz oder lang erneut erdulden müssen.
Das ist eben der Preis der Freiheit.
Allerdings gibt es aktuell keine "rechten" Länder, denn rechte Länder sind genau wie linke Länder, sie kennen keine Freiheit, weder des Kapitals , noch der Menschen. Myanmar hätte man bis vor kurzen wohl als rechts bezeichnen können, ist aber inzwischen zumindest in Teilen besser geworden.
Wenn Sie ernsthaft behaupten, dass es aktuell keine "rechten" Länder gibt, dann sind Sie möglicherweise auf dem rechten Auge blind. Wir erleben derzeit so etwas wie eine globale Weimarisierung, einen von rechten Kräften befeuerten Verfall der nach 45 herausbildeten politischen Strukturen. Letztlich soll das Erbe der europäischen Aufklärung, sollen Demokratie und liberales Denken, Toleranz und universelle Menschenrechte, Religionsfreiheit (wozu auch immer die Freiheit, ohne Religion leben zu können, gehört) und Meinungsfreiheit vernichtet werden.
Dann nennen Sie doch Beispiele, also aktuelle, nicht möglicherweise zukünftige.
Nicht nur abgrenzen - rauswerfen wie sonst üblich.
Wenn man "liberal" auf wirtschaftsliberal reduziert kann man gleichzeitig fast beliebig weit rechts stehen.
Da kann man dann auch die AfD als liberal bezeichnen, quasie FDP-Ultras mit Seitenscheitel.
Polen und Ungarn haben offen rechtspopulistische Regierungen. Demokratische Grundsätze (Gewaltenteilung, Meinungsfreiheit, Freiheit von Kunst und Kultur) werden systematisch unterminiert. In Russland, der Türkei und den Philippinen herrschen rechtsautoritäre, nationalistische, Meinungs- und Pressefreiheit mit Füßen tretende, politische ("linke") Gegner inhaftierende oder eliminierende Demagogen. In Israel und Indien haben ebenfalls dezidiert rechte Politiker das Sagen, konservativ-traditionalistische religiöse Kräfte gewinnen hier immer stärkeren politischen Einfluss. In der Schweiz, in Lettland, in Finnland und in Norwegen sitzen Rechtspopulisten in der Regierung. An der Spitze der USA steht ein durchgeknallter Rechtspopulist. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Das finde ich gut :'D schauen Sie sich dochmal eher linke Jugendliche an, am besten aus hippen Vierteln. Gern blondiert, Scheitel oder Joko-Frisur ist doch eh in, Bomberjacken werden wieder modisch in Szene gesetzt, DocMartens gehen wieder über den Kassentisch.
Wenn der Autor sich auf Beobachtungen stützt, ist das okay. Oberflächlich isses trotzdem..