Seit Monaten rauft sich alle Welt die Haare: Was zur Hölle ist los mit der SPD? Wie kann die älteste und geprüfteste Partei Deutschlands so komplett den Sinn dafür verlieren, wer sie ist, was sie soll?
Plötzlich ist da eine Antwort und sie hat einen Namen: Jörg Sartor. Der Mann, der jetzt als Leiter der Essener Tafel bundesweit Furore machte, weil er einstweilen keine Ausländer mehr neu aufnehmen will, ist im Grunde der ideale Sozialdemokrat. Bergarbeiter bis zur Frührente, Sohn eines SPD-Bezirksvertreters, Spross einer Familie von SPD-Wählern hat er genau den inneren Kompass, die politische Unbeirrbarkeit, die so viele an der Parteispitze vermissen lassen.
Nachdem ihn moralische Verdammnis aus dem Kanzleramt ("nicht gut") und sogar der Nazivorwurf ereilt haben, zog er sich nicht in den Schmollwinkel zurück, wie es etwa Martin Schulz mit Sicherheit getan hätte. Sator blieb, mal laut lachend, mal genervt, auf seinem Posten und bei seiner Position: Bis das Verhältnis zwischen Ausländern und Deutschen, das derzeit bei 70 zu 30 liegt, sich wieder normalisiert hat, hält er am Aufnahmestopp fest.
Wie absurd der Vorwurf des Rassismus an die Adresse Sartors ist, zeigen die nackten Zahlen. Als die Essener Tafel vor 23 Jahren anfing, waren 40 Prozent ihrer Besucher Ausländer – weit mehr als der Anteil in der Bevölkerung, nach der Flüchtlingskrise waren es 75 Prozent. In den sozialen Einrichtungen, die von der Tafel regelmäßig beliefert werden, sind es 90 Prozent. Grade weil Sartor so bombensicher ist, kein Rassist zu sein, nimmt er sich heraus, seine Beobachtungen zu teilen.
Die SPD will den Verteilungskonflikt nicht sehen
"Die Anstellmentalität ist häufig nicht so da, die Erwartungshaltung ist höher", hatte er über die arabischen und türkischen jungen Männer unter den Kunden, die in der Schlange oft deutsche Omas und alleinerziehende Mütter aus dem Weg schubsten. Die will er aber wiederhaben.
Niemand aus der Führungsetage der Sozialdemokraten, von Sigmar Gabriel einmal abgesehen, will diesen Elefanten im Raum sehen. Dass es einen faktischen Verteilungskonflikt zwischen den Ärmsten gibt, wollen schon die wenigsten Parteifreundinnen und -freunde einräumen. Noch weniger wollen zur Kenntnis nehmen, dass der deutsche Sozialstaat, sein Kindergeld, sein Hartz IV, seine Asylbewerberleistungen auch für die eine gigantische Attraktion darstellt, die keine Aussicht auf Bleiberecht haben.
Lieber produzieren die Sozialdemokraten Scheinlösungen wie: Wenn wir die Rüstungsproduktion einstellen würden, hätte niemand ein Problem. Wenn wir nur mehr Geld in die Armutsbekämpfung, in die Fluchtursachenbekämpfung stecken, dann wird das schon. Der Satz "Wir waren zuerst da" hat für die meisten Sozialdemokraten keinerlei politische Legitimation. Sie wollen nicht einsehen, dass man entweder einen derart großzügigen Sozialstaat haben kann wie die Bundesrepublik, oder Einwanderungsraten auf dem aktuellen Niveau – aber eben nicht beides, jedenfalls nicht auf Dauer. Wenn irgendeine Partei diese Nachricht auf dem Schirm haben muss, dann doch wohl die Sozialdemokratie.
Sartor ist einer der wenigen Sozialdemokraten, die selbstbewusst und ohne schlechtes Gewissen diesen Sozialstaat verteidigen, den die SPD so maßgeblich und unter erheblichen Schmerzen und Verlusten mitgeprägt hat. Der Aderlass der SPD an die Linke beruhte immer auf dem Vorwurf, Gerhard Schröder habe mit der Agenda 2010 den Armen einen Stiefeltritt verpasst. Bis heute leiden Sozialdemokraten an dem Gefühl, da könnte was dran sein.
Nicht so Jörg Sartor, ein Mann der seit 13 Jahren ehrenamtlich Kisten schleppt, Brote schmiert, Hilfe zusammentrommelt. Die Suggestion, er verstieße Flüchtlinge in den Hunger ("Hunger Games" hatte ihm die Fernsehmoderatorin Dunja Hayali ernsthaft unterstellt) parierte Sartor gelassen: "Wenn wir morgen hier die Tür abschließen, verhungert in dieser Stadt kein Mensch. Es gibt leider Gottes Tafeln, die was anderes behaupten." Die auch von Sozialdemokratinnen erkämpfte Grundsicherung für sozial Bedürftige ist eben das: Sie versorgt Menschen mit dem Nötigsten. Die Tafel, die gespendete und weggeworfene Lebensmittel verteilt, soll sie nicht vor dem Tod bewahren, sondern ihnen die Möglichkeit geben, zu sparen, um das Geld für etwas anderes auszugeben. Mitarbeiter einer Berliner Tafel berichten, manche verkauften die Lebensmittel.
Kommentare
Kritik darf nicht zu Hetze werden.
"Den AfD-Mann Guido Reil, auch einen ehemaligen Bergarbeiter, hat Sartor vor der Tür stehen lassen. "Ich lasse mich vor keinen politischen Karren spannen, schon gar nicht vor den der AfD"."
so ists richtig. Der AfD geht es nämlich nicht um den zusammenhalt der Menschen, sondern um die Keile, die nicht groß genug sein können.
Einen wie Jörg Sartor muss niemand "aushalten", nicht einmal die SPD. Einer wie Jörg Sartor setzt sich über Jahre ehrenamtlich für die Schwächsten ein und repariert dort, wo die Gesellschaft zerfällt. Dafür einmal an dieser Stelle: herzlichen Dank.
Die Frage ist viel eher, ob Herr Sator eine SPD aushalten sollte, aus der viele Vertreter gezeigt haben, dass sie lieber einen ehrenamtlichen Helfer als Rassisten betiteln anstatt Probleme zu lösen.
Bundesverdienstkreuz für Herrn Sartor und alle, die ihn als Rechten diffamiert haben, nicht vergessen und eine öffentliche Entschuldigung von denen einfordern.
Eigentlich müssten sich alle Partien um jemanden wie Jörg Sartor reißen. Was ist nur aus Deutschland geworden?
Ein Mann, den tatsächlich niemand "aushalten" muß, sondern der Mut macht und Ermutigung verdient !
Das macht er. Allerdings muss man durchaus auch sagen dürfen, dass es Tafeln gibt, die für ihre Drängelprobleme deutlich weniger konfliktträchtige Lösungen gefunden haben. Der politische Aufruhr war allerdings auch nicht hilfreich.
Ich habe mich auch mal mit diesen anderen Tafeln beschäftigt. Vor kurzem war auch ein Vertreter einer solchen Tafel, die andere Lösungen gefunden hat, glaube bei Hart aber Fair... Auffällig war, dass diese anderen Lösungen teils erhebliche Mehrarbeit und Aufgaben weit abseits der ursprünglichen Zielsetzung "Lebensmittel verteilen statt wegwerfen" beinhalteten oder darauf angewiesen waren, dass bestimmte Kompetenzen (qualifizierte Mehrsprachigkeit) ehrenamtlich zur Verfügung standen.
Es ist löblich, dass es auch andere Lösungen für das Problem gab. Aber man muss diesen ehrenamtlichen Helfern auch zugestehen, wenn sie sich keinen Extraaufwand in der Größenordnung geben können oder wollen. Sators Entscheidung war leicht und sofort umsetzbar und hat offenbar die Richtigen getroffen - zum Preis von Unschuldigen. Aber wie es schon hier stand, niemand verhungert, wenn die Tafeln zumachen.
"Der politische Aufruhr war allerdings auch nicht hilfreich."
Doch, ich finde, das war er.
Dass zunehmend Leute auf die Arbeit der Tafeln angewiesen sind in einem Land, in dem wir gut und gerne Leben, hat solange keine Sau interessiert, bis es hier irgendwie Flüchtlinge benachteiligt wurden.
Ab da gibt's kein Halten mehr und es wird über die Arbeit der Tafeln und deren Nutzerzuwächse berichtet, als gäbe es nichts wichtigeres.
Und das in der schlimmsten Art und Weise, dass Politiker hier Ihre paar Minuten Ruhm durch übelste Kritik suchen, wo ihre fatale Politik es ist, die Tafeln überhaupt erforderlich machen.
War im Wahlkampf kein Thema, aber nun werfen sie einen Sinnspruch nach dem anderen ab. Der Schande der Tafelnotwenigkeiten kann das nur helfen.
" dass es Tafeln gibt, die für ihre Drängelprobleme deutlich weniger konfliktträchtige Lösungen "
Darf man natürlich sagen, es ist nur ärgerlich, wer das tut. Und natürlich darf man ebenso sagen, dass die meisten Tafeln ähnliche Probleme mit "ungeduldigem" Klientel hatten.
Es ist aber niemand gehindert, selbst eine Tafel zu eröffnen und das alles viel besser zu machen.
dass es Tafeln gibt, die für ihre Drängelprobleme deutlich weniger konfliktträchtige Lösungen gefunden haben
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Die damit aber auch das Problem nicht klargemacht haben.
Und ob der "Ausländertag" an einer Tafel ein adäquate Lösung darstellt, darf auch diskutiert werden.
Der politische Aufruhr war sehr hilfreich, weil jetzt endlich mal über die Tafeln an sich diskutiert wird in unserem ach so reichen Deutschland.
Dafür kann man Herrn Sator gar nicht genug danken.
Korrekt, gerstern ein Beitrag in der ARD. Dort wurde von der Tafel aus Wuppertal berichtet. Die hatte das Problem auch und konnte es ohne Aufnahmestop lösen.
Ganz dezent wurde darauf hingewiesen, daß die Räumlichkeiten in Wuppertal größer sind und hier nicht nur Ehrenamtliche, sondern auch Festangestellt arbeiten.
Herr Sator muß mit dem auskommen, was er hat.
Haben Sie denn schon das (übrigens auch sehr begeistert auf ZON verbreitete) Mantra vergessen, dass es uns gut ginge wie nie?
weniger konfliktträchtige Lösungen
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z.B. in einer Tafel 5 km weiter, und noch bei vielen anderen Tafeln.
Es bleibt mir ein Rätsel warum der Herr Sator eine Extrawurst braten will?
Das warum hat er auch nicht in der Öffentlichkeit thematisiert. Sowas lässt meiner Meinung nach viel Interpretationspielraum, zurecht.
Also mir geht es so gut wie nie, aber ich halte mich halt auch nicht für den Maßstab der Welt, sondern sehe trotzdem, dass das bei anderen nicht so ist.
Wir leben im Informationszeitalter. Es gibt das Internet, es gibt Destatis, Eurostat usw.
Man kann sich Statistiken ansehen und dann sieht man, dass "die" Deutschen eben nicht reich sind und z.B. auch auf eine Altersarmut zusteuern, die sich gewaschen hat und große Teile der Bevölkerung betreffen wird, wenn nicht umgesteuert wird.
Ich kann im Theater Prosecco schlürfen und trotzdem nicht die Renterinnen übersehen, die vor dem Theater im Müll nach Pfandflaschen wühlen. Das geht, man muss nur die Augen aufmachen.
hat solange keine Sau interessiert, bis es hier irgendwie Flüchtlinge benachteiligt wurden.
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Sehr beschönigend das _irgendwie_
Es wurde krude eine Gruppe ausgegrenzt, bewusst in kauf genommen das es viele Unschuldige trifft. Mir geht es um das krude. Den Aufschrei möchte ich nicht hören wenn er alleinerziehende Erwachsene generell ausgeschlossen hätte.
Es ist aber niemand gehindert, selbst eine Tafel zu eröffnen und das alles viel besser zu machen.
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LOL!
Es gibt zuhauf praktikable Lösungen, es muß nicht besser sonder einfach gleichgut gemacht werden. Der Herr Sator hat mittlereile zu genüge Gelegenheiten seine Entscheidung in diesem Lichte zu rechtfertigen.
Katarina Barley sollte für ihre Aussagen zusammen mit Frau Merkel 10 Urlaubstage bei der Essener Tafel helfen.
@ Amenaza
"Auffällig war, dass diese anderen Lösungen teils erhebliche Mehrarbeit und Aufgaben weit abseits der ursprünglichen Zielsetzung "Lebensmittel verteilen statt wegwerfen" beinhalteten oder darauf angewiesen waren, dass bestimmte Kompetenzen (qualifizierte Mehrsprachigkeit) ehrenamtlich zur Verfügung standen."
Ich empfand das als grobe Unverschämtheit, daß sich ausgerechnet Regierungsmitglieder sich anmaßten ihre Ehrenamtlichen Mitglieder zu maßregeln.
Den guten Mann als Rassisten darzustellen ist über die Maßen übel, niederträchtig.
Na ja, wenn Kinder schubsen und drängeln, bin ich der erste, der sie nach hinten verpflanzt. Oder die gehen sogar leer aus. So einfach? So einfach!
Er muss sich rechtfertigen, weil andere sich nicht benehmen können?!
Also wenn aus einer Klasse 2 auffallen wird die ganze klasse gesperrt.
Einfachso. So einfach!
"Also mir geht es so gut wie nie, aber ich halte mich halt auch nicht für den Maßstab der Welt, sondern sehe trotzdem, dass das bei anderen nicht so ist. Wir leben im Informationszeitalter. Es gibt das Internet, es gibt Destatis, Eurostat usw. Man kann sich Statistiken ansehen und dann sieht man, dass "die" Deutschen eben nicht reich sind und z.B. auch auf eine Altersarmut zusteuern, die sich gewaschen hat und große Teile der Bevölkerung betreffen wird, wenn nicht umgesteuert wird. Ich kann im Theater Prosecco schlürfen und trotzdem nicht die Renterinnen übersehen, die vor dem Theater im Müll nach Pfandflaschen wühlen. Das geht, man muss nur die Augen aufmachen."
All das trifft aber auch auf Journalisten zu.
Meine Vermutung: Das Mantra, uns ginge es gut wie nie, wurde unter anderem auch deswegen gepusht, weil man die Wutbürger als postfaktische Deppen darstellen wollte, die keinen Grund zum Nörgeln haben, und weil man vermeiden wollte, dass allgemeiner Unmut entsteht, der sich bei der BTW 2017 ein ganz bestimmtes Outlet sucht.
Er muss sich rechtfertigen, weil andere sich nicht benehmen können?!
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Er muss nicht die Schubser rechtfertigen sondern seine eigene Entscheidung.
Die Gruppe wurde doch nicht willkürlich oder grundlos ausgesucht.
MANCHE Leute leute dieser Gruppe haben sich daneben benommen, In einem Protzentsatz der aufällig ist. Und der vor allem die älteren Leute abschreckt.
Die haben eine Entscheidung getroffen, niemand hat ein Recht auf die Tafel.
In dem Zusammenhang blieb mir erst mal die Spucke weg und ich habe tatsächlich noch mal gecheckt ob das gerade ein Artikel auf ZON ist.
Endlich mal eine massvolle Stimme der Mitte in dieser Kakophonie der Presse. Danke dafür.
"Eigentlich müssten sich alle Partien um jemanden wie Jörg Sartor reißen. Was ist nur aus Deutschland geworden?"
Die FDP wird sich höchstwahrscheinlich nicht um ihn reissen. Die AfD wahrscheinlich auch nicht, ausser zu Werbezwecken.
"Bundesverdienstkreuz für Herrn Sartor und alle, die ihn als Rechten diffamiert haben, nicht vergessen und eine öffentliche Entschuldigung von denen einfordern."
Bundesverdienstkreuz wäre vielleicht zu hoch gestapelt, aber eine Anzeige wegen Verleumdung wäre mal interessant.
Die "Etablierten" in Medien und Politik beklagen ständig Hetze und Diffamierung im Internet ("kein rechtsfreier Raum"), kommen aber bei nächster Gelegenheit mit genau den gleichen Tools um die Ecke.
Evtl. auch für sie: Herr Sator mus seine Entscheidung vor keinem rechtfertigen außer sich selbst und den Mitgliedern seines Vereins.
Schon garnicht vor uns Foren Hanseln oder irgendwelchen Politikern.
"Und ob der "Ausländertag" an einer Tafel ein adäquate Lösung darstellt, darf auch diskutiert werden."
Wie bitte? Sowas gibt es? Na, das nenne ich mal ein "friedliches Miteinander". Grotesk! Ist fast wie "whites only" auf einer Parkbank. Wobei der "Ausländertag" immerhin gut gemeint ist, aber schlecht umgesetzt. Erinnert ein bisschen an Situationen, wenn ein körperlich Behinderter wie ein komplett unmündiger Vollidiot behandelt wird
Weil die Lösungen der anderen Tafeln entweder sehr viel Geld kosten (z.B. zeitweise Security) und auch Personalkapa binden. Zudem ist man auf mehrsprachige Unterstützung angewiesen, wenn man die nicht findet, wird es schwierig.
Ja, kommt immer wieder vor. Gesperrte Spielplätze und Bolzplätze die gesperrt sind weil zu viel kaputt geht zum Beispiel. Eine allgemeine Leinenpflicht weil manche ihre Hunde nicht erziehen können. Bei uns im Bürgeramt gelbe Säcke nur noch an einem Nachmittag um die Anzahl der mitgenommen Rollen zu beaufsichtigen da vorher zu viele Leute gleich 10 - 20 Rollen mitgenommen haben. Fahrkartenkontrolleure weil es eben einen gewissen Prozentsatz Schwarzfahrer gibt. Das sind jetzt nur mal ein paar Beispiele aus dem wahren Leben bei denen eine ganze Gruppe betroffen ist weil sich ein paar davon nicht benehmen können.
Bravo!
Einer wie Jörg Sartor setzt sich über Jahre ehrenamtlich für die Schwächsten ein und repariert dort, wo die Gesellschaft zerfällt. Dafür einmal an dieser Stelle: herzlichen Dank.
Der Artikel von Mariam Lau ist ein sehr emotionaler, der es trotzdem schafft, an keiner Stelle peinlich zu sein. Sie hat dem Mann, dessen Arbeit von seiner Kanzlerin als nicht hilfreich diffamiert wurde, ein passendes Porträt geschrieben. Ein guter Artikel über einen guten Menschen.
Die SPD sinkt nicht umsonst in den Umfragen.
Nachvollziehbar, bis auf die Leinenpflicht. Man hat den Hund einfach besser unter Kontrolle. Sie fahren ja auch kein Auto ohne Bremse.
Ich weiß nicht, aber mir scheint Sie machen die Vorwürfe einseitig Richtung SPD. Warum? Die CDU hat damals gegen Hartz 4 gestimmt, weil ihnen die Reform nicht weit genug ging! Warum schimpfen alle auf die Spd? Die CDU ist viel schlimmer. ...
Und, Sie könnten der Rentnerin doch beim Pfandflaschen sammeln helfen, nachdem Sie ihr ein Schlückchen Prosecco spendiert haben! Oder?
"Ich weiß nicht, aber mir scheint Sie machen die Vorwürfe einseitig Richtung SPD. Warum?"
Weil es um Herrn Sator und die SPD geht? Darum vielleicht?
„Sehr beschönigend das _irgendwie_ Es wurde krude eine Gruppe ausgegrenzt, bewusst in kauf genommen das es viele Unschuldige trifft.“
Ich nehme Ihre Sichtweise auf: bis zum Stopp der Neuaufnahmen konnten also 75% unschuldige (Menschen, die keinen deutschen Pass haben) die Essener Tafel in Anspruch nehmen und 25% Schuldige (Menschen mit deutschen Pass, mit und ohne Migrationshintergrund).
So gesehen, wären 100% Unschuldige natürlich irgendwie besser. Insbesondere die Rentner haben ja selbst Schuld daran, dass sie eine niedrige Rente haben … hätten eben mehr arbeiten und/oder sich besser bezahlen lassen müssen.
Die Rentner können natürlich am meisten dafür, dass sich Ansprüche bzw. Besitzstände kürzen lassen.
Wie war die Begründung des Bundesverfassungsgericht sowohl bei Renten als auch bei Pensionskassen: Das wird ja in der Zukunft ausgezahlt und unterliegt damit keiner Besitzstandsregelung. Gut, die beziehen später auch keine Rente.
„Der Artikel von Mariam Lau ist ein sehr emotionaler, der es trotzdem schafft, an keiner Stelle peinlich zu sein. Sie hat dem Mann, dessen Arbeit von seiner Kanzlerin als nicht hilfreich diffamiert wurde, ein passendes Porträt geschrieben. Ein guter Artikel über einen guten Menschen.“
Dafür hätte ich Ihnen gerne 100 Sternchen gegeben. Dieser Artikel sprach mir aus dem Herzen – und ich hatte den Eindruck, er kam von Herzen.
Alleinerziehende Erwachsene sind aggressiv, rempeln alte Leute und Alleinerziehende an, drängeln sich vor, stellen unangemessene Forderungen?
Sie verdrängen die Ursachen dieser Maßnahme.
"Den Aufschrei möchte ich nicht hören wenn er alleinerziehende Erwachsene generell ausgeschlossen hätte."
What about? Aber sei es drum: Mir ist ein lauterer Aufschrei als dieser kaum vorstellbar.
"Es wurde krude eine Gruppe ausgegrenzt"
Es wurde eine Gruppe ausgegrenzt, die sich gruppendynamisch nicht benehmen wollte/konnte. Das Verhalten (!) war Anlass, nicht die nun gerne bemühte "Rasse".
Es ist ja toll, dass eine Vielzahl von Tafeln das gleiche Verhalten mit anderen organisatorischen Maßnahmen besser in den Griff bekam, da müssen wir nicht die naheliegende Frage beleuchten, warum es die Organisatoren sind, die etwas verändern müssen und nicht jene ihr Verhalten, welches überhaupt erst der Grund war.
Wäre mehr Differenzierung wünschenswert gewesen? Na sicher. Werden Sie Ehrenamtlicher und machen es besser.
"Der Herr Sator hat mittlereile zu genüge Gelegenheiten seine Entscheidung in diesem Lichte zu rechtfertigen."
Das hat er ja längst.
Kennen sie die Probleme der Essener Tafel vor Ort?
Sie dürfen sich gerne engagieren.
Hoffentlich nicht nur bei Kindern!
Wäre mehr Differenzierung wünschenswert gewesen? Na sicher. Werden Sie Ehrenamtlicher und machen es besser.
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Wieso verteidigen sie eine suboptimale Lösung obwohl andere es vorgemacht haben wie es besser geht!
Das wurde zu meiner Schulzeit Kollektivstrafe genannt.
Bei aller Ungerechtigkeit im Einzelfall:
Ist keiner davon krank geworden.
Entweder hat die Klasse eh an einem Strang gezogen oder den "Straftätern" wurde in der Klasse Bescheid geschubst (und sie haben es kein zweites Mal probiert).
Sollte sich bei einer Tafel -ungeachtet irgendeiner Ethnie-jemand daneben benehmen, gibt's 1x die gelbe Karte (Verwarnung) und beim 2ten Mal die gelb-rote.
Bei ganz grobem Fehlverhalten folgt die rote Karte (Feldverweis), sprich:
Hausverbot.
Wo ist das Problem?
Interessanter Punkt, den Sie da ansprechen.
Ich vermute genau deswegen wird das Armutsproblem auch politisch ignoriert und schön geredet. Dann müsste ja was getan werden. Von jedem Einzelnen. Ob aus Scham über die eigene Hilflosigkeit oder aus Unwillen: es wird immer zu wenig sein. Ignorieren ist da einfacher.
@Landegaard Unter den Syrern und Russlanddeutschen gebe es "ein Nehmer-Gen", so Sartor. Einige würden drängeln und schubsen,
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Wenn einige sich daneben benehmen, rechtfertigt dies Sippenhaftung?
Dem kann ich nur zustimmen. Ich komme übrigens aus dem Staunen nicht mehr heraus. Plötzlich äußern sich sogar die neoliberalsten Unions - und FDP-Politiker zur Tafel. Und sie stehen natürlich fest an der Seite der armen Deutschen. All die Jahre habe ich nie ein Wort von ihnen zum unteren Rand der Gesellschaft gehört. Nur die Linken haben das ab und zu thematisiert. Die ganze Debatte ist sowas von verlogen.
Sollte sich bei einer Tafel -ungeachtet irgendeiner Ethnie-jemand daneben benehmen, gibt's 1x die gelbe Karte (Verwarnung) und beim 2ten Mal die gelb-rote.
Bei ganz grobem Fehlverhalten folgt die rote Karte (Feldverweis),
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Da bin ich ganz bei Ihnen.
Aber was bei ihnen an der Schule gewöhnlich war ist kein Maßstab für solche Probleme.
Wenn es anders kaum handhabbar ist und dabei niemand zu Schaden kommt, natürlich.
Und bevor Sie jetzt lostrompeten, nein, es kommt kein Migrant/Flüchtling durch die Verweigerung der Tafel zu Schaden. Kein einziger.
Doch. Weil es sich um Gruppen handelt. Und je größer die Gruppen sind, desto weniger kann differenziert werden.
Keine Ahnung, aber Leute wie Sie stellen sich das scheinbar so vor, dass bis in die Unendlichkeit ausdifferenziert werden muss, sonst "böse".
Realitätsfern, dass es nur so staubt.
Ne Frage Smetana: Alle ausser einem schaffen es ausreichend genug zu differenzieren. Warum schafft es der eine nicht? Diese Frage konnte bisher in keinem Artikel oder Kommentar beantwortet werden.
Und auf dem Vorwurf ich soll doch eine Tafel gründen und es besser machen, kann ich nur sagen dass keiner von denen die mir das vorwerfen selber eine Tafel hat, und weiß ob es nicht besser geht.
Wenn es anders kaum handhabbar ist
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Woher nehmen sie diese Gewissheit in Angesicht der anderen Tafeln, die das nicht mühelos aber trotzdem hinbekommen haben.
"Wieso verteidigen sie eine suboptimale Lösung obwohl andere es vorgemacht haben wie es besser geht!"
1. Ich maße mir nicht an, darüber ein Urteil zu fällen und teilweise Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
2. Ich finde eine Tafel als Konstrukt in Gänze bereits "suboptimal" und brauch keinen herbeifantasierten Rassismus, um mich damit zu befassen.
3. Ich beteilige mich nicht an der Umkehr von Ursache und Wirkung und sehe weiter das Suboptimale im Verhalten der Gäste und nicht in der anschließenden Reaktion.
Ich wüsste im übrigen nicht, wo ich durch eine Richtigstellung der Tatsachen etwas verteidige.
"Wenn einige sich daneben benehmen, rechtfertigt dies Sippenhaftung?"
Es waren mehr als "einige" und wenn es viele sind, rechtfertigt das Sippenhaftung, wenn alles andere eine Zumutung für die Beteiligten ist. Eine Tafel ist keine Behörde, die irgendwie die Pflicht hätte, umfangreich Personal aufzubauen und ihre Prozesse denen anzupassen, die sich nicht benehmen können.
"Die ganze Debatte ist sowas von verlogen."
Ja, es überschreitet die Grenze zum Ärgernis, gerade nach dem "gut und gerne in Deutschland"-Wahlkampf und dem ständigen: "Deutschland ist so reich, lasst uns allen helfen". Tafeln, egal. Der enorme Zuwachs an "Kunden"? Nicht mal die SPD konnte da im Wahlkampf ein Thema drin erkennen.
Und nun stehen sie da alle meinungsstark und hochempört. Leider mittlerweile bereits Routine, bis die Augen wieder groß werden, wenn mal wieder Glaubwürdigkeitsverluste festgestellt werden.
Nein. Die ganze Klasse wird nach wie vor unterrichtet. Es wurde dafür gesorgt, dass nicht noch mehr Risikoschüler mit überdurchschnittlichem Potential zur Störung in die Klasse kommen.
Hm. Wenn mehr Bedürftige kommen, muss man von Seiten der Tafel versuchen, mehr Lebensmittel zu organisieren - ich z.B. weiß nicht, ob das in Essen getan worden ist; bei uns ist es jedenfalls gemacht worden und alles läuft gut. Wir haben auch mehr Flüchtlinge als früher, trotzdem muss niemand um den letzten Salatkopf streiten.
Es ist nicht nur eine Frage des Könnens, es ist auch eine Frage des Wollens.
Und wenn jemand so eine Voreinstellung hat (die Syrier haben eine Nehmergen), dann finde ich das einfach albern. Ich kenne bei uns bei der Tafel genügend Deutsche, die ebenfalls ein Nehmergen haben.
Jein - es ist auch seine Aufgabe, mehr Lebensmittel zu organisieren, wenn er sieht, daß es nötig ist; hat man bei uns auch getan.
Die Wutbürger sind nicht entstanden, als die Tafeln eröffnet haben. Bei vielen ist das doch jetzt eine vorgeschobene Argumentation.
Wenn sich manche Leute einer Gruppe schlecht benehmen, schließe ich diese manchen Leute aus, aber doch nicht die ganze Gruppe.
Bei unserer Tafel gibt es weder Ausländertage noch Security - man hat das Problem ganz anders gelöst - wer sich nicht benimmt, bekommt eine Verwarnung, beim zweitenmal fliegt er. Ganz einfach.
Übrigens arbeiten bei uns hier auch Ausländer mit - freiwillig.
Danke.
Warum bringt denn dann Herr Sartor die Rasse ins Spiel? (Syrisches Nehmer-Gen........) Ich kenne Syrer, die verhalten sich besser als einige Deutsche.
Es geht besser. Ich hab hinten einen Post dazu geschrieben.
"Wenn mehr Bedürftige kommen, muss man von Seiten der Tafel versuchen, mehr Lebensmittel zu organisieren"
Eine Fehlannahme. Das MUSS man von Seiten der Tafel nicht.
"Und wenn jemand so eine Voreinstellung hat (die Syrier haben eine Nehmergen), dann finde ich das einfach albern."
Sie finden sich da nur selbst albern, da Sie Ihre eigene Behauptung "Voreinstellung" bewerten.
"Ich kenne bei uns bei der Tafel genügend Deutsche, die ebenfalls ein Nehmergen haben."
Womit Sie behaupten, die geschilderten Probleme nicht nur an der Essener Tafel seien erstunken und erlogen.
"Ich kenne Syrer, die verhalten sich besser als einige Deutsche."
Schön für Sie, kenne ich auch. Offensichtlich ist das aber überhaupt nicht relevant.
"Ich kenne bei uns bei der Tafel genügend Deutsche, die ebenfalls ein Nehmergen haben."
Womit Sie behaupten, die geschilderten Probleme nicht nur an der Essener Tafel seien erstunken und erlogen.
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Wie kommen sie auf dieses schmale Brett?
Es waren mehr als "einige" und wenn es viele sind, rechtfertigt das Sippenhaftung, wenn alles andere eine Zumutung für die Beteiligten ist.
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Sie sagen nicht die Wahrheit.
ZITAT
Unter den Syrern und Russlanddeutschen gebe es "ein Nehmer-Gen", so Sartor. Einige würden drängeln und schubsen,
Schön für Sie, kenne ich auch. Offensichtlich ist das aber überhaupt nicht relevant.
....................
Offensichtlich?
Wie schön das auch sie zugeben das die Aussage mit dem Nehmer-Gen Müll ist.
"Wie schön das auch sie zugeben das die Aussage mit dem Nehmer-Gen Müll ist."
Ich habe nirgendwo gesagt, dass es ein Nehmer-Gen gäbe, also muss ich mich davon auch nicht distanzieren und auch nichts "zugeben".
Sie waren es, der munter die These des Nehmergens aus #2.60 übernimmt. Wenn sich da also jemand korrigieren müsste, dann sind Sie das.
"Sie sagen nicht die Wahrheit. "
Ihre Mutmaßungen sind nicht zwingend die Wahrheit.
"Die Wutbürger sind nicht entstanden, als die Tafeln eröffnet haben. Bei vielen ist das doch jetzt eine vorgeschobene Argumentation."
Wieso? Die Tafeln sind gewissermaßen ein Mikrokosmos all dessen, was die Wutbürger seit 2015 auf die Barrikaden bringt.
1. Die Existenz der Tafeln und deren in den vergangenen 15 Jahren stark gewachsene Bedeutung konterkariert die stets im Mund geführte Behauptung, uns ginge es gut wie nie (ein Argument, das immer wieder direkt wie indirekt zur Rechtfertigung der Flüchtlingspolitik herangezogen wurde).
2. Die Verteilungskämpfe an den Tafeln (a) konterkarieren die Behauptung, es würde "niemandem etwas weggenommen", und (b) dokumentieren die Anspruchsmentalität und Rücksichtslosigkeit eines Teils der "Schutzsuchenden", der offenbar eine kritische Masse erreicht hat.
3. Und zu guter Letzt nähren die mindestens mal abgehoben zu nennenden Reaktionen auf die Entscheidung von Herrn Sartor die Vermutung, dass (a) die Flüchtlinge und deren Wohlergehen in der Prioritätenliste der Politiker eine deutlich höhere Position einnehmen als das derjenigen, "die schon länger hier sind" und (b) dass man sich dort nach wie vor weigert, die Alltagsrealität derjenigen zur Kenntnis zu nehmen, die als erstes unter den hochgejubelten Entscheidungen von 2015 zu leiden haben.
Aber klar, ignorieren Sie all das, sonnen Sie sich ruhig in Ihrer moralischen Überlegenheit und blicken Sie weiter auf die ungebildeten Wutbürger herab.
Zur Ehrenrettung des ÖR: die Medien haben darüber berichtet.
War über Weihnachten in Deutschland und habe die Meldung in den Nachrichten gesehen. Hatte mich damals bereits gewundert, dass dies nicht mehr Resonanz hervorzurufen vermochte (die Linke natürlich schon, aber weiss der Herrgott, bei den Linken sind die deutschen Wahlberechtigten noch nachtragender als zur SPD).
Insofern: absolut, es wäre ein Thema, das eine SPD hätte auf dem Schirm haben und eine Lösung erarbeiten sollen. Ein exzellenter Kommentar dazu aus der FAZ:
http://m.faz.net/aktuell/feu…
Die 70% Flüchtlinge, die bislang beziehen verlieren ihre Berechtigungen ja nicht. Insofern überinterpretieren Sie dies mE deutlich.
Es wird einzig eine Weile lang bzgl Neuzugängen auf Deutsche beschränkt sein.
Sie machen es sich zu leicht. Da äußert sich Herr Sartor so, dass es ihm den Vorwurf "rechter Hetze" einbringt. Sie nennen das "Diffamierung", und lassen gleichzeitig im Raum stehen, dass alle anderen, welche schon seit zwei Jahren auf den drohenden, ja längst tobenden Verteilungskampf hinweisen, eben "Rechte" sind, deren Kritik man getrost ignorieren kann.
Herr Sartor sagte, dass er mit der SPD durch ist. Wird er sich nun zukünftig gänzlich von Wahlen fernhalten, wenn er doch die SPD nicht mehr wählen kann? Grüne und Linke - mit Ausnahme von Frau Wagenknecht - waren doch noch deutlicher mit ihrer Kritik an der Maßnahme der Essener Tafel und fordern eine Einwanderungspolitik, welche die Verhältnisse noch verschärfen würden. Die Union - vertreten durch Frau Merkel - war auch deutlich mit ihrer Kritik. Die FDP vielleicht? Viel Auswahl bleibt nicht.
Der Herr Sator kann doch nicht über drängelnde Flüchtlinge meckern, was von Nehmer-Gen fabulieren und gleichzeitig die schon angemeldeten Flüchtlinge behalten. Genauer gesagt "einige Flüchtlinge" sollen sich daneben benommen haben. Das lässt mich vermuten das dieses Thema nur ein Vehikel ist für was anderes.
PS: Meiner Meinung nach hat der Herr Sator in der Kommunikation Mist gebaut.
Sie sagten es waren mehr als einige, ich halte ihnen ein Zitat entgegen original vom Leiter der Essener Tafel. Er sagt selber es waren einige.
Sie lügen nicht. Nur die Wahrheit ist eine andere.
Gott bewahre mit vor mangelnden Leseverständnis.
Können Sie eigentlich noch etwas anderes, als Ansprüche an andere zu stellen und weltfremde Kommentare abzugeben?
Die anderen "differenzieren" doch auch nicht.
Ich sehe bei einer Lösung, die bspw. vorsieht, dass Migranten an Tag 1 und Deutsche an Tag 2 kommen, keine Differenzierung.
Ich bitte Sie, es ist also "Aufgabe" von Ehrenamtlichen, mehr Lebensmittel zu organisieren? :-D
"Sie sagten es waren mehr als einige, ich halte ihnen ein Zitat entgegen original vom Leiter der Essener Tafel. "
Sie ignorieren dabei, dass die Menge für den Leiter der Tafel ausreichend war, um eine Konsequenz zu ziehen.
Und da setzt dann auch der unterstellte Rassismusvorwurf an: Dass es nämlich nicht an einer ausreichenden Menge an Fehlverhalten liegen kann, dass diese Konsequenz gezogen wird, sondern eben Rassismus.
Das ist aber schlicht nur eine unbelegte Behauptung und keinesfalls eine Wahrheit.
Insofern schlage ich vor, Sie sind etwas vorsichtiger mit dem Vorwurf, ich würde nicht die Wahrheit sagen.
"Gott bewahre mit vor mangelnden Leseverständnis."
Mich bitte auch.
"Sie sagten es waren mehr als einige, ich halte ihnen ein Zitat entgegen original vom Leiter der Essener Tafel. Er sagt selber es waren einige."
Nicht, dass ich das nicht bereits sagte: Es waren genug, um seine Entscheidung zur Folge zu haben.
Das war auch bei der Bundeswehr durchaus üblich. Geklagt hat keiner, obwohl auch hier eigentlich Kollektivstrafen verboten waren. Man hat das dann einfach nicht als "zur Strafe", sondern nur "zur Übung" deklariert.
Nur eine von vielen falschen Hoffnungen, die man sich 2015 machte:
Keine Verteilungskämpfe unter dem Ärmsten.
Beim kühlen Glas Weißwein im Theaterfoyer sind solche Dinge halt unbekannt.
Wenn es ein begrenztes Angebot bei größer werdendem Bedarf gibt, ist es nicht abwegig, denen, die Verteilungskämpfe abstreiten, Träumerei vorzuwerfen.
Sartor hat alles richtig gemacht. Leider hat es die plakative Entscheidung der Essener Tafel gebraucht, um die Situation der Tafeln bei Spitzenpolitikern zum Gesprächsthema zu machen.
Die Entscheidung der Essener Tafel mag seine Gründe haben, aber sie war retrospektiv betrachtet, politisch in höchstem Maße unklug.
Hätte man stattdessen für zwei Tage in der Woche die Essensausgabe nur für Rentner und Frauen zugelassen, hätte man fast den gleichen Effekt erzielt und sich zeitweise der "jungen, unbegleiteten Schubser und Drängler" entledigt.
Sich jedoch dem Vorwurf des Rassismus auszusetzen war schlichtweg dumm.