Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will die Tabakindustrie künftig an den Kosten für Reinigungsarbeiten von weggeworfenen Zigaretten beteiligen. "Wer Wegwerfartikel wie Zigaretten herstellt, wird künftig mehr Verantwortung für den Müll übernehmen müssen", sagte Schulze den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. So könnte die Zigarettenindustrie zum Beispiel an den Kosten für die Reinigung von Stränden oder Parks beteiligt werden.
Das Europaparlament hatte zuerst eine Kostenbeteiligung der Tabakbranche als verschärfende Maßnahme zur geplanten Einwegplastikrichtlinie gefordert. Über die Richtlinie diskutieren heute die EU-Kommission, das Europaparlament und der Ministerrat.
Schulze sagte den Funke-Zeitungen, sie hoffe, dass "noch in diesem Jahr ein europaweites Verbot von überflüssigem Einwegplastik auf den Weg" gebracht werde. Dabei sei Europa nicht alleine gefordert. Stattdessen müsse man "weltweit zu drastischeren Mitteln greifen als bisher".
Grünen-Fraktionsvorsitzender Anton Hofreiter warf Schulze allerdings ein "doppeltes Spiel" vor: "Während Umweltministerin Schulze in Berlin die Plastiktrendwende verspricht, verwässert sie in Brüssel die dafür notwendigen Gesetze", sagte Hofreiter den Funke-Zeitungen. Es brauche dringend ein klares Vermeidungsziel für Einwegplastik und verbindliche Maßnahmen, um Hersteller in die Pflicht zu nehmen. Die Bundesregierung müsse "den billigen Worten auch handfeste Taten folgen lassen", sagte Hofreiter.
Sowohl das Europäische Parlament als auch die Kommission und die die EU-Mitgliedsstaaten hatten Ende Oktober einem Verbot von Einwegplastik zugestimmt. Wegwerfprodukte wie Strohhalme, Plastikteller oder Wattestäbchen sollen nach einer Übergangsfrist vom Markt verbannt werden. Über ein entsprechendes Gesetz soll bis Ende des Jahres abgestimmt werden.
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Kommentare
"Wer Wegwerfartikel wie Zigaretten herstellt, wird künftig mehr Verantwortung für den Müll übernehmen müssen",
Bürdet dem kleinen Bürger nur noch mehr auf bis das Faß überläuft. Wann kommt endlich die Kaugummisteuer?
Wenn der „kleine Bürger“ es nicht schafft, sich verantwortungsvoll zu verhalten, dann müssen schlicht Regeln her. Oder der „kleine Bürger“ wird mal groß und lernt, dass man seinen unverrottbaren Müll nicht einfach in die Gegend schmeißt. Wie wäre das?
Nicht alles läuft wichtig, aber diese Schritte hinsichtlich des Umweltschutzes sind dringend notwendig. DE ist europas Spitzenreiter in Vermüllung pro Kopf und wenn der "kleine Bürger" nicht in Eigenregie eine Verbesserung macht, muss halt der Staat her.
Außerdem sind es erstmal die Konzerne/Wirtschaft, die in die Mangel genommen werden. Klar, beeinflusst das den Preis, dann wir allerdings das Prinzip von Angebot und Nachfrage alles weitere regeln.
Touristen rauchen auch. Der Bürger hat also überhaupt keine Handhabe in manchen Fällen, muss aber mit den Konsequenzen > teureres Produkt leben.
Touristen kaufen hier Keine kippen?
Touristen sind jetzt also jetzt die Kippenwegwerfer. Nicht der kleine Bürger. Absurde Debattenkultur.
"Wenn der „kleine Bürger“ es nicht schafft, sich verantwortungsvoll zu verhalten, dann müssen schlicht Regeln her"
Der kleine Bürger soll zahlen, mit "verantwortungsvollem Handeln" hat das rein gar nichts zu tun oder glauben sie im Ernst, dass jetzt jede Kippe im Mülleimer landet? Und übrigens, wo bleibt eigentlich ihr Sinn für Gerechtigkeit gegenüber denjenigen, die ihren "Zigarettenmüll korrekt entsorgen?
"Nicht alles läuft wichtig, aber diese Schritte hinsichtlich des Umweltschutzes sind dringend notwendig."
Das geht zwar in die richtige Richtung - der Vorschlag der Bundesumweltministerin greift aber m.E. viel zu kurz. Ein konsequentes Gesetz würde sämtlichen Herstellern von Verpackungsmüll eine Art Ökosteuer bzw. Beteiligung an der Entsorgung des Abfalls abverlangen.
Schon wieder eine Steuer, würden einige zurecht sagen - stattdessen müsste jedoch die ohnehin undurchsichtige "Mehrwertsteuer" abgeschafft werden (die u.a. auf "take away" 7% erhebt, wohingegen "eat in" mit 19% besteuert werden - wie pervers ist das denn?)
Ich habe persönlich in vielen Ländern an Müll-Sammelaktionen teilgenommen: Die schlimmsten Verschmutzter sind die Hersteller von Kunststoff-Verpackungen für Lebensmittel (u.a. "take away" Verpackungen) , Einwegflaschen und Getränkedosen.
Das Argument der Industrie: "Wir sind ja nicht daran Schuld, wenn unsere Konsumenten die Verpackungen bzw. Kippen nicht ordentlich entsorgen", kann hier nicht gelten. Das verhält sich ähnlich wie das Argument der Waffenindustrie: "Wir verkaufen die Waffen ja nur - das Töten erledigen andere!"
Zigaretten sind nichts Überlebensnotwendiges.
Wenn der "kleine Bürger" dem Staat so richtig reinwürgen und dem Staat zeigen will, daaannn
a) Kauft er keine Zigaretten
b) fährt nicht zu schnell
c) parkt nur da, wo es auch wirklich erlaubt ist usw.
Soll dann doch der Staat sehen, was er davon hat ;-)
"Wenn der "kleine Bürger" dem Staat so richtig reinwürgen und dem Staat zeigen will, daaannn.."
hört er auf zu arbeiten!!!
Fällt alles unter "usw."
Mir fallen da noch einige weitere Sachen auf:
Er meldet das Auto ab und fährt aus Prinzip Fahrrad: keine Kfz-Steuer, keine Benzinsteuer.
Eignet sich kein Eigentum an....
"Eignet sich kein Eigentum an...."
und hört einfach auf zu leben.
Schauen Sie doch einfach mal, wieviele Kaugummies so rumliegen und wieviel Kippen.
Ich bin sicher, dass Sie da sehr viel mehr Kippen finden werden. Am besten schauen sie mal in Parks und auf Spielplätze am Boden nach. Ein Kaugummiproblem habe ich da noch nicht beobachtet. Kippen findet man zuhauf. Sehr gefährlich auch für kleine Kinder, die ja gerne mal aufheben, was am Boden liegt.
Sie mögen mir hoffentlich verzeihen
Aber im 4. Teil von Känguru-Chroniken wird eine Szene beschrieben, in der das kommunistische Känguru mit Nazis über die Frage diskutiert, was denn so deutsche Kultur ist, die die Nazis so verteidigen.
Sie einiges sich auf Humorlosigkeit ;-)
*Sie einigen sich
Irgendwie muss ich gerade daran denken ^^
Ich verzeihe ihnen alles, ganz humorvoll! -:)
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik. Danke, die Redaktion/mes
Die Kippen sind schrecklich. Wenn man in einem schönen Park, zum Beispiel Bad Nauheim, spazieren geht und setzt sich auf ene der zahlreichen Parkbänke und schaut auf den Boden.
Eine Sauerei sondergleichen...überall Kippen rund um die schöne Parkbank.
1 Meter weiter schöne Rosen und direkt um seine Füße überall diese beknackten Glimmstengelkippen.
Da gehören saftige Strafen her...sonst wird das nix und auch Ordnungshüter, die vollziehen vor Ort....
1000 Euro wäre angemessen und schon wäre die Kippenflut in der Öffentlichkeit weg. Der deutsche Staat ist ein Weicher-Staat.
Genau wie in Singapur 1000$ Strafe wer nicht zahlen kann bekommt den Rohrstock zu spüren!
Genau das habe ich gestern zufällig auch gedacht, als ich wieder an einer noch qualmenden achtlos weggeworfenen Kippe vorbei lief. Am effektivsten wäre wohl ein Pfandsystem (1 € pro Kippe), dann würde nichts mehr weggeworfen. Leider wohl technisch nicht umsetzbar, schade. Vielleicht hat ja jemand noch gute Ideen?
Das sollte ähnlich wie beim Brennholzverleih gehandhabt werden...
Wie macht das Singapur ?
Da sieht man keine Kippen auf der Strasse !
Drei Schläge auf den nackten Hintern.. hab ich gehört.