Bayern will eine Initiative für ein deutschlandweites Verbot von Plastiktüten in den Bundesrat einbringen. "Wir wollen ein Signal für die Umwelt setzen, über das Thema Energie hinaus", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Kabinettssitzung in München, an der auch Mitglieder des Bayerischen Klimarats teilnahmen, darunter der Astrophysiker Harald Lesch, die Volkswirtschaftlerin Karen Pittel und der Bodenkundler Jörg Völkel.
Die Initiative ist Teil eines bayerischen Klimaschutzprogramms, das die Staatsregierung im Herbst beschließen will. Söder zufolge soll die Strategie "jahrzehntelang gültig, wirkungsvoll und konjunkturfest sein". Stadt und Land sollten gleichermaßen mitgenommen werden und die Bürger in allen Regionen von den Chancen profitieren, kündigte der CSU-Chef an. "Einer Klimapolitik nach Kassenlage oder Zeitgeist wird hiermit eine Absage erteilt."
Anreize statt Verbote
Abgesehen von der deutlichen Reduzierung von Plastikmüll – bayerische Ministerien und Behörden sollen auf Tüten, Folien und sonstiges Einwegplastik verzichten, Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) will im Herbst mit dem Einzelhandel über weitere Maßnahmen beraten – setzt die bayerische Staatsregierung vor allem auf erneuerbare Energien und neue Klimatechnologien etwa in der Automobilbranche wie Brennstoffzellentechnik, Batterietechnik und synthetische Kraftstoffe. Wer klimafreundlich fährt, soll etwa bei der Kfz-Steuer oder durch günstige Bahntickets entlastet werden.
Außerdem vereinbarte das Kabinett, dass die Bewirtschaftung des bayerischen Staatswaldes – mit 800.000 Hektar der größte deutsche Forstbetrieb – künftig an Klimaschutz und Artenvielfalt ausgerichtet werden soll. Laut den Plänen sollen in den kommenden fünf Jahren 30 Millionen Bäume gepflanzt werden – eine Million mehr pro Jahr als bislang.
Zugleich kündigte die Staatskanzlei an, den Anteil der ökologischen Landwirtschaft in den kommenden zehn Jahren weiter auszubauen. Mit derzeit rund 10.000 Öko-Betrieben und 350.000 Hektar ökologisch bewirtschafteter Fläche sei Bayern schon jetzt in Deutschland führend. Ein Drittel aller deutschen Öko-Betriebe und ein Viertel der Fläche lägen im Freistaat; rund die Hälfte der Öko-Milch werde dort erzeugt. Bis 2030 sei geplant, dass der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche auf 30 Prozent steige. Das würde eine Verdreifachung bedeuten.
Auch EU und Handel wollen Plastikmüll vermeiden
Den Großteil dieser Maßnahmen hatten Söder und seine Minister in den vergangenen Wochen bereits verkündet. Nun schließt der Ministerpräsident dem die Forderung nach einem bundesweiten Plastikmüllverbot an und orientiert sich dabei an der Europäischen Union: Seit 2018 ist in dem Staatenverbund die kostenlose Ausgabe von bestimmten Plastiktüten verboten. Auch viele große Handelskonzerne haben inzwischen bestimmte Plastikverpackungen aus ihrem Sortiment verbannt und versuchen, Müll zu vermindern oder mehr zu recyceln.
Umweltschützer warnen seit langem vor den verheerenden Folgen von Plastikmüll. Dieser zerstört den Lebensraum vieler Arten und ist aufgrund seiner giftigen Inhaltsstoffe für die Gesundheit von Mensch und Tier gefährlich. Jährlich gelangen ungefähr acht Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane. Das entspricht etwa einer Müllwagenladung pro Minute.
Kommentare
Wir müssen Plastik endlich verbieten, auch als Verpackung von Lebensmitteln, wenn wir das Klima noch rechtzeitig retten wollen.
Entfernt. Bitte diskutieren Sie sachlich, differenziert und konstruktiv. Danke, die Redaktion/dl
Das ist nicht richtig. Hätte ich aber auch bis vor ein paar Monaten so gesagt.
Beispielsweise hat der Käse an der Frischetheke einen höheren CO2-Ausstoß als der gleiche Käse (gleiche Menge) in der Plastikverpackung (inklusive Plastikverpackung) allein wegen mehr Müll der anfällt.
Stattdessen sollte man die Recyclingfahigkeit erhöhen (durchsichtiges Plastik, Plastikschichten trennbar...) und recyceltes Plastik verwenden, wo es geht.
Alternative Verpackungen (z.B. Glas haben wegen dem hohen Gewicht und der Zerbrechlichkeit) ebenfalls erhebliche Nachteile und es ist nicht klar, wer hier bei Treibhausgasemission vorn liegt im Einzelfall.
Man muss hier sinnvoll vorgehen. Nicht an der falschen Stelle schrauben.
Außerdem vermischen sich hier zwei Probleme. CO2- bzw. Treibhausgas-Reduktion (Klimaschutz) und die Müllproblematik (Umweltschutz). Das ist nicht dasselbe.
Fazit: Ohne Plastikverpackungen mehr Lebensmittelmüll und damit in vielen Fällen auch schlechter für das Klima.
Andere Verpackungsarten nicht klar CO2-ärmer und teilweise hoch problematisch.
Deshalb ist eine CO2-Pepreisung vorzuziehen. Da muss die Politik nicht (fehl-)entscheiden. Dann können die Experten im jeweiligen Gebiet selber optimieren und werden für Reduzierung (relativ zu den Mitbewerbern) belohnt.
Dann werfen Sie doch einfach allen Kunststoff aus Ihrer Wohnung raus.
Mal sehen, was dann von ihrer Wohnung und Einrichtung noch übrig bleibt.
Nicht all zu viel.
Falscher Aktionismus löst Probleme nicht, schafft nur neue.
Entfernt. Bitte bleiben Sie beim Thema. Danke, die Redaktion/dl
Entfernt. Bitte formulieren Sie Kritik sachlich und differenziert. Danke, die Redaktion/km
+++ Wir müssen Plastik endlich verbieten, auch als Verpackung von Lebensmitteln, wenn wir das Klima noch rechtzeitig retten wollen. +++
Solange Konsumenten es nicht selbst wenigstens etwas mittragen, wird es sehr schwer.
Kunststoff vermeiden und den Abfall. Soweit es geht im Geschäft zurück lassen, damit das wenigstens was bewirkt bei den Händlern.
Müllgebühren punktuell erhöhen dafür und den für kompostierbare niedrig halten.
Wieso ist das eine falsche Kausalkette? Die Herstellung von Plastik (Ausgangsprodukt Erdöl) sorgt für CO²: 120g pro Plastiktüte, um genau zu sein. Papier braucht ungefähr die Hälfte.
https://www.tagesspiegel.de/…
"WIR" - also plural - und für wen sprechen Sie außerdem?
"Man" muss nicht verbieten, "man" muss es sich trauen es vorzuleben, daraus würde nach m. E. ein brauchbarer Schuh werden!
Verbote werden umgangen oder gebrochen!
Für mich ist es in Fleisch und Blut übergegangen, dass, wenn ich einkaufen gehe oder fahre, immer nachhaltiges Verpackungsmaterial, wie Jutebeutel und der gleichen, im Handgepäck habe! - Vorleben, nicht verbieten!
Der größte Witz sind die riesigen Müllbehälter in jedem Supermarkt, wo die Leute nach dem Kauf an der Kasse den Verpackungsmüll ihrer Waren "entsorgen" können, nur damit sie anscheinend mit einem guten Gewissen nach Hause gehen. Hier müsste schon bei der Anlieferung der Waren eine Menge passieren.
Der Erzeuger/Lieferant müsste für den Verpackungsmüll genauso haftbar gemacht werden wie dem Produkt.
Eine Pfandlösung auch für Folie und Plastik wäre ein Instrument.
Die Kosten und den Müll zurück zum Absender.
Da würde auch amazon&co blöd gucken irgendwann, und sich was einfallen lassen müssen.
Bevor es ihnen das Geschäft völlig verhagelt.
Lokale Geschäfte könnten dafür dann bevorzugt behandelt werden.
Vielen vielen Dank für den Kommentar!
Deutschland hat einen Anteil von 2% am weltweiten CO2 Anstoß von diesen 2% werden ca. 1% für alle Verpackungen in Deutschland verbraucht.
Ja mit diesen Schritt rettet man das Klima der Welt!
https://www.tag-der-verpacku…
Da stehen auch nur die direkt im Land anfallenden Emissionen.
An wieviel aber ist man weltweit direkt und indirekt beteiligt? Als global erfolgreiche Wirtschaft- und Exportnation?
Man hätte schon einen gewichtigen Einfluss, denk ich.
Auch als Vorreiter und für eine Initialzündung. Ähnlich wie der mutige Schritt Frankreichs mit ihrer Digitalsteuer.
Die Auswirkungen wird man bemerken.
Es wird meist schlimmer bevor es besser wird.
Eine Co 2 Bepreisung funktioniert dann aber nur wenn diese an den Ursachen ansetzt und nicht am ideologisch ausgewählten Feindbildern der Grünen.
Was Sie bisher nicht verstanden haben ist, dass Plastik schlichtweg giftig ist, ob in der Produktion, als Produkt in der Umwelt oder im Recyclingprozess, es gibt ständig Giftstoffe ab. Plastik ist überall. Es ist in kleinsten Partikeln auch in Ihrem Körper, inzwischen nachweislich in jedem Körper eines jeden Lebewesens vorhanden , denn wir atmen es ein in Form von Mikro- oder nehmen es gar über die Haut in Form von Nanopartikeln auf. Dort gibt es nach und nach seine giftigen Bestandteile ab. Die Folgen sind großteils noch nicht erforscht.
Daher ist Plastik hochproblematisch. Aber da daran ja wie auch an Autos so viel Geld verdient wird, werden uns noch viele Studien die Bedenkenlosigkeit von Plastik vorgaukeln.
Das Argument, dass ohne Plastik mehr Lebensmittelmüll anfällt, ist auch Augenwischerei. Denn mit einer Reduzierung des Plastiks in der Lebensmittelnbranche sollte auch ein nachhaltigerer Umgang mit Lebensmitteln einhergehen, sprich: werfen Sie weniger weg, haben Sie mehr Respekt vor Lebensmitteln und kaufen Sie nur das ein, was Sie auch wirklich verbrauchen.
Richtig. Herr Södet mag doch mal nach Rwanda reisen. Dort ist man schon sehr lange und erfolgreich zu diesem akzeptierten Ergebnis gekommen.
"Beispielsweise hat der Käse an der Frischetheke einen höheren CO2-Ausstoß als der gleiche Käse (gleiche Menge) in der Plastikverpackung (inklusive Plastikverpackung) allein wegen mehr Müll der anfällt.
Stattdessen sollte man die Recyclingfahigkeit erhöhen (durchsichtiges Plastik, Plastikschichten trennbar...) und recyceltes Plastik verwenden, wo es geht."//
Irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob Sie sich hier nicht als U-Boot der Plastikverpackungsindustrie eingeschlichen haben. Ihre Argumentation ist so verführerisch relativierend ...
https://www.deutschlandfunk.…
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik. Danke, die Redaktion/dl
"Eine Co 2 Bepreisung funktioniert dann aber nur wenn diese an den Ursachen ansetzt und nicht am ideologisch ausgewählten Feindbildern der Grünen."
Hm.
Welche "Feindbilder" wären das?
Belege?
"Ideologisch ausgewählt" - klingt nach polemischer Unterstellung.
Belege?
Gar nichts? Nur Bauchgefühl?
Na ja.
Troll? Einfach mal geistigen Müll absondern?
Wie zu erwarten.
Ich bin sehr dafür den Export von Plastikmüll grundsätzlich zu verbieten, und uns selbst zu zwingen, weniger davon zu produzieren und das was wir produzieren eigenverantwortlich zu recyclen, zu verbrennen oder geplant zu entsorgen. Ich kann allerdings nicht erkennen, was das mit der" Wetterstatistik der letzten 30 Jahre " zu tun hat - dies ist nämlich die wissenschaftliche Definition von Klima.
Papiertüten lassen sich aber nur bedingt aus Recyclingpapier herstellen (s. Faserlänge). Hier muss etwas erfunden/eingesetzt werden, sonst wird das nix mit der Umwelt ...
Weil wir ca. 90 % des Öls verbrennen und 10% (eher weniger) zu Plastik verarbeiten. Durch Einsparung von ein paar Tüten wird kein Klima gerettet, denn diese wiederum machen nur ein paar Prozent des Privaten Kunststoffverbrauchs aus.
Es ist gut für flora und Fauna, keine Frage. Fürs Klima ist es egal. Zumal sowas gern zum Green washing benutzt wird und den gegenteiligen Effekt hat.
wieviel kunstfaser umgeben Sie sich? Im auto, in mobilrn devices, silikon im waschmittel und zahnpasta, poly in kleidung, schuhe, silionbeschichtungen überall, tupperdosen, es ist eine gro§e aufgabe die plaste aus dem eigenen lenen zu verbannen.
Es ist immer die Dosis + Verabreichungsart die ein "Gift" gefährlich macht, nicht das Gift selbst.
Und Kunststoffe sind eben nicht per se giftig.
Allein die umgangssprachliche Verallgemeinerung von allen Kunststoffen (zu denen z.B. auch Kautschuk oder Kunstharze gehören) auf "Plastik" zeigt, dass die Thematik nicht durchdrungen ist.
https://de.wikipedia.org/wik…
Es ist unmöglich. Autoreifen bestehen aus Kunststoff, Straßenlaternen, Medizinische Produkte und Gerätschaften usw.
Man müsste schon als Eremit in der Selbstversorgung weit ab jeder Zivilisation leben, wenn man alle Kunststoffe aus seinem Leben verbannt haben möchte. Kunststoffe gibt es ja auch nicht aus reinem Selbstzweck, sondern weil sie für die heutige Lebensweise notwendig sind.
Ergo:
Je, man kann gerne bewusst leben und die einzelne Nutzung (z.B. Tüten) überdenken - aber "Plastik" zu verbannen ist unmöglicher Unsinn, sollte man nicht zurück in das 18. Jahrhundert wollen.
"...allein wegen mehr Müll der anfällt."
Da ist eher das Problem die Massenproduktion! Alles soll stets in übermäßiger Quantität vorhanden sein.
Super-Märkte sind Massenmärkte und das verträgt sich generell schlecht mit Umweltfreundlichkeit.
Was wäre wohl, wenn es nur noch (kleine) Unverpacktläden geben würde und Obst und Gemüse eben nur saisonal und aus der Region? Und Wochenmärkte und wieder "Tante-Emma-Läden"?
Natürlich, einfach alles verbieten und zurück in die Höhle. Lebenserwartung 35 Jahre. Wäre das recht?
welche Alternative gibt es? Nicht vergessen sollten wir alle dass der Gesundheitsscheck im Handel nicht mehr existiert. Oft sehe ich wie Leute das Obst und Gemüse angrabschen nach sie in der Nase gebohrt haben, natürlich ohne sich die Finger zu waschen!
Die Gefahr der Infektionen wird massiv steigen weil die Verbreitungswege deutlich vereinfacht werden. Wo sind die Alternativen? Schon jetzt bieten manche Supermärkte Desinfektionsmittel für Hände wie auch für die Griffe der Einkaufswagen an da man bei Abstrichen eine massive Keimflora dort entdeckt hat.
Wie soll das beim Obst und Gemüse verhindert werden?
Man kann nicht immer nur fordern sondern sollte auch Alternativen aufzeigen die dann auch umgesetzt werden.
Nicht ohne Grund gibt es die Grippewellen und Magen-Darm-Viren in unserem Land die wellenartig die Republik durchwandern.
Früher gab es Personal welches regelmäßig untersucht wurde und die Kunden bedient hat. Das fällt heute weg. Jeder fasst alles an und ich denke da nur an das Händewaschen nach dem Toilettengang das auch bei vielen wegfällt.
DANKE dann für den Einkauf!
So groß ist die Hygiene in Deutschland nicht dass wir uns eine Selbstbedienung leisten können!
Meine Güte, der Nutzer trollt doch nur. Jeder Hinweis darauf wurde übrigens vom Moderationsteam gelöscht. So zerstört man übrigens auch die Diskussionskultur, wenn man sich zum Helfershelfern von Provokateuren und Störern macht.
Das Trollmuster ist immer das selbe. Einen möglichst knalligen Einzeiler weit oben platzieren und dann nichts mehr zur Diskussion beitragen und sich das Chaos entfalten lassen. Wie man darauf immer noch reinfallen kann...
Ich denke das wird nicht möglich sein. Aber überflüssige oder überdimensionierte und besonders schlecht verwertbare Verpackungen verbieten wäre schon ein guter Schritt. Nicht nur in der Lebensmittelindustrie sondern insbesondere in der Hygiene und Kosmetikindustrie wird unnötig viel Plastikverpackung eingesetzt, oft sind darunter stark eingefärbte Verpackungen die nicht recycelt werden können.
Die frage ist dann aber, womit wird das Plastik ersetzt... die wenigsten wissen, das Papiertüten schädlicher sind als Plastiktüten
This.
Das ist wirklich argh dünn seitens der Moderation sowas stehen zu lassen, die Hinweise darauf zu löschen. Da trägt man zu einer schönen Verhärtung der Fronten bei.
"Wir müssen Plastik endlich verbieten, auch als Verpackung von Lebensmitteln, wenn wir das Klima noch rechtzeitig retten wollen."
An jeder Ecke dieses Satzes, ein trigger für eine andere Gruppierung. Aber es wird nicht ersetzt durch "verzichten sie auf Polemik oder beteiligen sie sich konstruktiv"...
Ob es da noch was zu retten gibt? Ich glaube nicht mehr daran. Selbst wenn Deutschland tannengrün wird, gibt es ja noch die Anderen....
Da müsste die Politik entscheiden. Macht sie aber nicht.
Ich hatte ja von Müllproblematik geschrieben. Aber das hat eben nicht viel mit Klimaschutz zu tun. Da muss man schon unterscheiden.
Mikro- und Nanoplastik ist sicher nicht gesund. Aber auch das muss man von "Giftstoffen" bzw. Chemikalien bei Herstellung etc. unterscheiden.
Nur weil in der Produktion und beim Recycling für den Menschen giftige Stoffe verwendet werden, müssen die weder in der Umwelt noch im Plastik nennenswerte Rückstände davon zu finden sein. Da kann man ansetzen, falls es noch Handlungsbedarf gibt in dem Bereich. "Plastik ist schlecht" kann ich deshalb nicht ableiten.
Mikroplastik dagegen besteht so gut wie gar nicht aus Verpackungsmüll aus Deutschland. Das kommt in Stichproben von synthetischen Fasern (Wäsche), von Plastik in Cremes etc. in die Umwelt.
Müll muss gesammelt werden. Bei Kleidung, Zahnpasta, Cremes etc. da sollte man sich Gedanken machen.
Da CO2-Bepreisung eben CO2 bepreist kann ich nicht verstehen woran Sie hängen.
Plastik ist nicht schlichtweg giftiger als viele andere Rohstoffe wie Holz, Papier, Metall oder Glas. Es hat nur ein schlechteres Image. Plastik, das für den Lebensmittelkontakt genutzt wird, unterliegt weltweit strengen Verordnungen.
Das Problem des Mikroplastik allerdings ist bedenklicher und bisher weniger erforscht. Wichtig ist hier, herkömmliches Plastik in bestimmten Produkten, bei denen davon auszugehen ist, dass sie in der Umwelt landen, zu verhindern. Dazu gehört das Granulat auf dem Sportfeld, Mikroplastik im Personal Care Bereich und ähnliches.
Sicher wäre ein besserer Umgang von uns allen mit Lebensmitteln wünschenswert. Eine gute Verpackung hilft allerdings ebenso, Verschwendung zu minimieren.
Was ist es nur, dass man immer gleich Interessen vertreten muss?
Ich versuche nur dazulegen, welchen Kenntnisstand ich habe und worauf sich der gründet.
Je nach Produkt macht das Sinn.
Bei Reis, getrockneten Kichererbsen,... wäre eine (Plastik)Verpackung wahrscheinlich nicht nötig.
Bei Käse ist die Verpackung sinnvoll, wenn man Lebensmittelmüll oder CO2 minimieren will.
Und um das für jedes Produkt sinnvoll zu entscheiden, fehlt mir die Qualifikation.
Wow, da lässt aber mal jemand seinem Egoismus so richtig freiem Lauf, wa? Überlegen Sie mal, was das bedeutet wenn Menschen immer und alle so denken.
Also eher nicht wie ihre Postings?
Auch bei Käse fehlt Ihnen die Qualifikation. Es hängt auch hier von der Art der Verpackung ab, in der der Kunde es am Ende kauft. Die Art der Verpackung an der Käsetheke ist entscheidend, neben anderer Faktoren wie der Art der Logistikette.
"Das Argument, dass ohne Plastik mehr Lebensmittelmüll anfällt, ist auch Augenwischerei. Denn mit einer Reduzierung des Plastiks in der Lebensmittelnbranche sollte auch ein nachhaltigerer Umgang mit Lebensmitteln einhergehen..."
Mit dem "sollte" ist das so ein Problem.
Bei dem Beispiel mit dem Käse sind es die Schnittstellen im Geschäft, die Müll erzeugen und alleine bereits die CO2-Einsparungen der Verpackung zunichte machen. Das hat nichts mit dem privaten Umgang damit zu tun.
Auch wird durch weniger Plastik in der Verpackung der private Umgang mit Lebensmitteln nicht besser. Warum auch?
Gerade bei unverpacktem Obst und Gemüse entsteht unheimlich viel Lebensmittelmüll (hier meine ich nicht Abfall wie Kerne, sondern verdorbene Lebensmittel) in privaten Haushalten.
Wenn nun mehr Lebensmittel nicht ausreichend verpackt werden, befürchte ich nur mehr Lebensmittelmüll. Privat (wie bei Obst und Gemüse) und gewerblich (wegen kürzerer Haltbarkeit, Schnittstellen, Transportschäden, ...).
Wenn es um Klimaschutz geht (wie gesagt Umweltschutz ist ein anderes valides Thema, aber auch dort muss man überlegen, ob Lebensmittelverpackungen und nicht andere Plastikprodukte das Problem sind) dominiert Lebensmittelmüll bei weitem.
Nein. Wie gesagt der Lebensmittelmüll, der im Geschäft deshalb zusätzlich anfällt ist das Problem.
Der allein verschlechtert die CO2-Bilanz der Frischetheke (egal welche Verpackung anfällt) gegenüber den in Plastik verpackten Produkten.
Ich bin gegen den Einsatz von unsinnigem Plastik (Plastiktüten, Einwegprodukte, ...). Aber bei Lebensmittelverpackungen muss man vorsichtig sein. Da ist nicht alles so klar, wie es auf den ersten Blick scheint.
Ich sehe die Gefahr, dass man, obwohl man gute Absichten hat, hier einiges verschlechtert (politisch und privat).
Außerdem ist Plastik bei der Klimathematik nicht das Problem (im Gegenteil). Plastik vs. Metall bei Produkten wie Staubsaugern und Küchenmaschinen.
Aber irgendwie scheint es da in der Öffentlichkeit eine Vermischung von Themen zu geben.
Die Aussage ist an sich zu pauschal. Sie stimmt dann, wenn Sie die gegenwärtige Art der Verpackung an einer Käsetheke z.B. in der EU in sortenreinem, gut recyclebarem, inerten Plastik gegenüberstellen. Verpackt man an der Käsetheke mit anderen Materialien sieht das schon wieder anders aus.
Aber ich glaube es geht hier eher um überflüssige Plastiktüten, die man tatsächlich komplett einsparen kann.
Eigentlich müsste man nicht das Plastik verbieten, sondern generell müsste es verboten sein, etwas in Umlauf zu bringen, das nicht vollständig recyclebar oder biologisch Abbaubar ist, das gilt auch für die Energie, die zur Herstellung benötigt wird.
Das mag Utopisch klingen, aber wenn man den Umweltschutzgedanken mal zu Ende denkt, ist es das einzig Sinnvolle, was wir machen konnen: Jedes nicht recyclebare Etwas, landet irgendwann irgendwo in der Natur. Auf einem endlichen Planeten muss das früher oder später in die Katastrophe führen. Es geh nur heutzutage schneller als früher, weil wir jeden anfallenden Müll mal 7 Milliarden nehmen müssen.
Die Natur macht und diese Art zu wirtschaften eigentlich vor. Die Natur übt auch keinen Verzicht und fühlt sich dann gut, weil sie was Gutes gemacht hat. Da wird im Frühling richtig auf die Kacke gehauen und die Bäume produzieren tausend mal so viele Blüten als hinterher Nachkommen rauskommen. Nur um die Chancen zu erhöhen.
Das ist eigentlich auch verschwendung, aber jede Blüte, die der Baum abwirft, wird recycelt.
Ich denke diese Perspektive passt auch wesentlich besser in unsere heutige Art zu Wirtschaften und zu Leben. Müsste man halt nach und nach einführen.
Ich bin mir nicht sicher, ob Sie das gelesen haben:
"Wie gesagt der Lebensmittelmüll, der im Geschäft deshalb zusätzlich anfällt ist das Problem.
Der allein verschlechtert die CO2-Bilanz der Frischetheke (egal welche Verpackung anfällt) gegenüber den in Plastik verpackten Produkten."
Es geht nicht um die Verpackung an der Frischetheke.
Die Energie ist natürlich nicht recyclebar sondern muss aus erneuerbaren Quellen stammen. Ich hoffe es sind nicht allzu viele Physiker zusammengezuckt beim lesen. :D
@.........lupussi
Richtig. Herr Södet mag doch mal nach Rwanda reisen. Dort ist man schon sehr lange und erfolgreich zu diesem akzeptierten Ergebnis gekommen.
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der Söder fährt mediel schick mit dem Fahrrad duch's Land........
der weiß nicht s von Rwanda !!!
Das lässt sich reduzieren und ist kein grundsätzliches Problem.
"Oft sehe ich wie Leute das Obst und Gemüse angrabschen nach sie in der Nase gebohrt haben, natürlich ohne sich die Finger zu waschen!
Die Gefahr der Infektionen wird massiv steigen weil die Verbreitungswege deutlich vereinfacht werden. Wo sind die Alternativen? Schon jetzt bieten manche Supermärkte Desinfektionsmittel für Hände wie auch für die Griffe der Einkaufswagen an da man bei Abstrichen eine massive Keimflora dort entdeckt hat.
Wie soll das beim Obst und Gemüse verhindert werden?"
Dagegen gibt es zwei einfache Maßnahmen: Vor dem Essen das Obst waschen + ein gesundes Immunsystem
Was machen Sie denn gegen eine Fliege, die da im Laden rumschwirrt und sich - Schock! - auch mal auf das Obst gesetzt haben könnte? Zumal inzwischen eigentlich allgemein bekannt sein sollte, dass eine ausreichende Keimflora nur gut für das Immunsystem ist, ständig alles mit Sagrotan einsprühen und abreiben hingegen negativ.
Und Grippe- bzw. Magendarmwellen unterliegen einem ganz normalen viralen Zyklus, wie er seit Anbeginn der Koexistenz von Viren mit anderen Lebewesen besteht: Viren breiten sich aus -> Krank -> Immunsystem beginnt zu reagieren -> Viren werden dezimiert -> Einige wenige überleben dank genetischer Mutationen -> Diese breiten sich erneut aus
Also kein Grund zur Panik, nur weil da jemand anderes einen Apfel in der Hand gehabt haben könnte. Oder gar dazu, Unverpackt zu meiden … wie gesagt, waschen hilft ...
Wenn Sie nicht bald irgnedwo anfangen (bevorzugt da, wo es nicht weh tut), brauchen Sie es erst gar nicht mehr versuchen. Jedes bisschen hilft.
Ich bezweifele ja, dass wir alle den Klimawandel überhaupt noch gebremst bekommen, aber wenn wir nicht bald irgendwo anfangen (und die nutzlosen Tüten sind durchaus eine Option, die eigentlich niemand weh tut), brauchen wir nicht mehr anfangen.
"Das lässt sich reduzieren und ist kein grundsätzliches Problem."
Das bleibt dann wie es ist. Plastik bei Lebensmittelverpackungen zu verbieten verbessern den aktuellen CO2-Fußabdruck nicht.
Vielleicht. Vielleicht (!), wenn man zusätzlich noch andere Dinge ändert, geht das. Aber eine Sache zu verschlechtern in der Hoffnung, dass es irgendwie dann doch besser geht (ohne Nachweis, dass dies möglich ist), finde ich nicht hilfreich. Das schadet dem Zweck (zumindest mittelfristig) und der Akzeptanz nachweislich sinnvoller Maßnahmen.
Wie gesagt freue ich mich für ein Verbot von Einwegplastikprodukten (Tüten etc...). Aber nicht wegen dem Klima (da hat es keinen messbaren Beitrag). Wegen dem Umweltschutz und um Resourcen zu schonen, deshalb bin ich hier für ein Verbot.
Zurück zur und vor allem MIT der Natur leben, bedeutet einen Gewinn an Lebensqualität und dies ist eine sehr gute Vorraussetzung, um älter als 35 J. zu werden. Zahlreiche, bescheiden lebende, hochbetagte Emeriten oder Mönche beweisen dies.
"Bei Käse ist die Verpackung sinnvoll, wenn man Lebensmittelmüll oder CO2 minimieren will."
Mit Verlaub, dass ist "Käse"! ;-)
Den gibt es ja schon sehr lange und hat eigentlich eine, auf natürliche Art konservierende, Salzkruste. Früher hatten die Menschen den Käse auch nicht in Plastik eingepackt und wahrscheinlich auch wesentlich weniger weg geworfen. Das liegt nun mal eher wieder an der Massenproduktion und dem Vorratskaufen. Würde jeder nur geringe Mengen zum baldigen Verzehr kaufen, müsste kein Käse ewig in Plastik eingepackt werden!
Sie haben absolut Recht. Ihr Gedanke basiert auf einem Kreislauf der Natur. Wir haben diesen irgendwann jedoch verlassen und in arroganter Manier glauben viele immer noch, die Natur(gesetze) ignorieren oder überlisten zu können.
Das ist jedoch genauso "schlau", wie zu glauben, die Naturgesetze, z.B. die Schwerkraft, gelten für einen selbst nicht.
Es geht um die Frischetheke. Dort wird der Käse auch angeschnitten. Die äußere Salzkruste hilft hier nur bedingt.
Zudem sollten Sie in Relation setzen, wie wenig Käse als Lebensmittelmüll bereits reicht, um bei CO2-Bilanz zu verlieren gegenüber einer in Plastik verpackten Alternative.
Ich bitte Sie einfach offen sich mit dem Thema zu beschäftigen. Wie gesagt. Bis vor ein paar Monaten dachte ich bei Plastikverpackungen noch anders. Aber aus heutiger Sicht war ich einfach uninformiert.
"Würde jeder nur geringe Mengen zum baldigen Verzehr kaufen, müsste kein Käse ewig in Plastik eingepackt werden!"
Irgendwo (bei Ihnen oder beim Händler) liegt die Ware immer. Und da hat es eben einen Vorteil bei Treibhausgasen, wenn diese länger liegen kann.
Man kann sich jetzt eine neue Welt wünschen, in der die Konsumenten nur das kaufen, was Sie verbrauchen, die Händler nur das kaufen und anschneiden, was Sie weiterverkaufen, die Produzenten nur das produzieren, was gekauft wird. Aber die haben wir nicht.
Und wenn wir Plastikverpackungen verbannen, dann wird der Lebensmittelabfall zunehmen. Und der verursacht jetzt schon 5x mehr CO2 und noch mehr CO2-Aquivalent als alle Plastikverpackungen (sinnvoll und unsinnvoll) zusammen.
Wie gesagt. Kritisch sein, bevor man Dinge aus gutem Willen verschlechtert (im Privaten, über den Einzelhandel und über die Politik).
"Und wenn wir Plastikverpackungen verbannen, dann wird der Lebensmittelabfall zunehmen."
Da hätte ich jetzt gerne einmal seriöse Zahlen/Fakten mit Quellenangabe, bitte.
"Man kann sich jetzt eine neue Welt wünschen, in der die Konsumenten nur das kaufen, was Sie verbrauchen, die Händler nur das kaufen und anschneiden, was Sie weiterverkaufen, die Produzenten nur das produzieren, was gekauft wird. Aber die haben wir nicht."
Und warum haben wir diese nicht?
Wäre es nicht an der Zeit, daran zu arbeiten?
Veränderungen haben immer irgendwann einmal durch bewusste Entscheidungen begonnen.
Vor einigen Jahren hätte fast jeder noch über die Schädlichkeit des Rauchens genauso argumentiert: "Aber ein Rauchverbot haben wir nicht"
Heute gibt es seit Langem ein gut funktionierendes Rauch-Verbot (!) in öffentlichen Gebäuden.
Querdenker waren schon immer die, mit den kreativen Problemlösungen.
Also bitte mehr "verrückte" Ideen- irgendwann ist bestimmt eine passende dabei und wenn kein Produzent/Händler mehr Plastikverpackungen anbieten DÜRFTE, müssten sie sich schnell eine kreative Lösung einfallen lassen. Ich wäre da nicht so pessimistisch! Aber solange sie nicht unbedingt gezwungen sind, geeignete Alternativen für Plastik zu finden bzw. konsequent anzubieten, müssen sie ja nicht...
Was von Söders Aussagen zu halten ist, wird sich zeigen, wenn's ums Abstimmen geht. Den Antrag der Grünen, Klimaschutz ins Grundgesetz aufzunehmen, befürwortet Söder ja jetzt, nachdem ihn die CSU noch vor einem Dreivierteljahr abgelehnt hatte.
Apropos: "Klimaschutz im Grundgesetz: Söder stößt auf Widerstand in Union" https://www.n-tv.de/politik/…
Der Verdacht steht zumindest im Raum, dass Söder von den wirklich dicken Brocken ablenken will. Allerdings ist sein Vorschlag eines früheren Kohleausstiegs durchaus respektabel. Daran wird er sich messen lassen müssen.
Ein Schritt zur Glaubwürdigkeit wäre es z. B., wenn die CSU Verkehrsminister Scheuer zurückziehen würde und das Amt mit jemandem mit ökologischen Präferenzen besetzte.
Unglaublich. Der Söder wird mir unheimlich im positiven Sinne. Plastiktüten ist ein Anfang und nicht bahnbrechend aber endlich geht es vorwärts.
Am Handeln bemisst sich die Glaubwürdigkeit. Warten wir's also ab.