30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer hat US-Präsident Donald Trump an "die mutigen Männer und Frauen aus Ost- und Westdeutschland" erinnert, die ein Symbol der Unterdrückung und des gescheiterten Sozialismus eingerissen hätten. Das Schicksal der Mauer solle als Lehre für repressive Regime und Herrscher sein.
"Kein Eiserner Vorhang kann jemals den eisernen Willen eines Volkes zurückhalten, das entschlossen ist, frei zu sein", heißt es in der Mitteilung des Weißen Hauses. Darin gratuliert Trump den Menschen in Deutschland zu den gewaltigen Fortschritten, die es im Zuge der Wiedervereinigung erzielt habe. Deutschland sei "einer der geschätztesten Verbündeten", mit dem die USA gemeinsam daran arbeiten würden, "die Flamme der Freiheit" weiterbrennen zu lassen.
Trump zitiert Goethe ("Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muss") und warnt, dass es immer noch tyrannische Regime gebe, die für Unterdrückung und Totalitarismus nach sowjetischem Vorbild stünden. Die USA setzten sich dagegen für Freiheit ein, die Frieden und Wohlstand gewährleiste.
Ein Geschenk der Initiative Offene Gesellschaft, das für eine Welt ohne Mauern stehen soll, wollte Trump allerdings nicht annehmen. Der Verein wollte dem US-Präsident ein 2,7 Tonnen schweres Stück der Berliner Mauer überreichen. Das Weiße Haus habe jedoch die Annahme verweigert.
.@realDonaldTrump didn’t accept our gift at The White House. We’re trying to find different places to drop off our letter. Where to next?!! #thewallagainstwalls #mauerfall #washingtonmonument #d.c.
— The Wall Against Walls (@TheWallvsWalls) 9. November 2019
#mauerfall30 #berlin #berlinwall #Trump2020 pic.twitter.com/pXWSMRqwBH
"Deutschland ist wieder vereint und in Berlin erinnern uns nur vereinzelte Stücke daran, dass keine Mauer ewig hält", steht auf dem Mauerstück. "Jahrzehntelang spielten die Vereinigten Staaten eine wesentliche Rolle dabei, diese Mauer zu Fall zu bringen. Von John F. Kennedy bis Ronald Reagan, die Präsidenten der USA kämpften dagegen."
Die Aktion solle Trump an den Einsatz der USA für eine offene Gesellschaft erinnern, sagte Jörg Waschescio von der Initiative Offene Gesellschaft. Sie sei ein "Statement gegen Mauern im Allgemeinen", nicht gegen eine bestimmte. Trump will eine Mauer an der US-Grenze mit Mexiko bauen und preist diese immer wieder als "wunderschön" und "groß" an.
Das Mauersegment ist nach Angaben der Initiative seit Oktober auf dem Weg nach Washington. Sollte das Weiße Haus das Mauerstück auch in den kommenden Tagen nicht annehmen, werde es auf eine "kleine Tour durch die Staaten gehen", sagte Waschescio. Schließlich sei ein Geschenk an den Präsidenten Eigentum des amerikanischen Volkes. Man wolle sicherstellen, dass viele Menschen es sehen könnten.
Kommentare
Das ist so 100% nicht von ihm. Nehme schon lange keine Äußerung mehr von ihm ernst, nicht lange und er wird genau das Gegenteil äußern.
Mittags in der Pressekonferenz gibts Jeckyll - Hyde folgt frühmorgens auf Twitter.
"Donald Trump gratuliert, will aber kein Mauerstück annehmen"
Schade eigentlich - zumal er es als Grundstein für SEINE Mauer (die die Mexiko bezahlt) standesgemäß hätte wiederverwerten können.
Vor allem:
Das Berliner Mauerstück kann man nicht einfach mit einer Säge oder einem Seil überwinden, wie seine "unüberwindbare" Grenzmauer zu Mexiko.
Vielleicht will er sich auch einfach nicht durch diese Initiative instrumentalisieren bzw. vorführen lassen ... ?
Trotzdem ist es unhöflich ein Geschenk abzulehnen.
Kein Wunder. Hätte ich an seiner Stelle auch nicht gemacht. Die Initiative "offene Gesellschaft" steht mit ihrer Ideologie ziemlich diametral zu Trump. Da bleibt er sich treu.
++ Da bleibt er sich treu. ++
Stimmt.
Ein vergoldetes Fallbeil aus Saudi Arabien wäre sicher eher sein Ding gewesen.
Jede Gruppe, die für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte einsteht, steht ideologisch diametral zu tRump.
Entfernt. Bitte bleiben Sie beim Thema. Danke, die Redaktion/rg
> Die Initiative "offene Gesellschaft" steht mit ihrer Ideologie ziemlich
> diametral zu Trump.
Das ist richtig.
Für welchen aufrechten Demokraten gilt das nicht?
Ich glaube aber eher, dass diese spezielle Gruppe den Mauerfall instrumentalisiert und einer sozialistischen Diktatur näher steht als Freiheit und Demokratie.
"Für welchen aufrechten Demokraten gilt das nicht?"
Für mich. Manchmal muss man Prioritäten setzen.
Offene Grenzen sind für mich aus diversen sehr plausiblen, legitimen und rationalen Gründen abzulehnen. Da ist mir der Erhalt unseres Sozialsystems wichtiger.
In dieser Hinsicht bin ich ausnahmsweise zu 100% bei Donald Trump.
Ah ja ?Sie haben aber schon gemerkt das wir die letzten Jahrzehnte bis in die Gegenwart hinein ziemlich gut mit offenen Grenzen gefahren sind?
Und was das mit dem "Erhalt der Sozialsysteme" zu tun hat, erschließt sich mir auch nicht.
Ganz einfach. Im Jahre 2019 haben über 50% der Hartz4 Bezieher einen Migrationshintergrund, wovon wiederum ein Großteil dieser erst seit kurzem da sind und niemals in das System einbezahlt haben. Dieser Trend steigt die letzten Jahre steil nach oben.
Wenn Sie glauben, das dies auf Dauer gut gehen kann und das diese jährlichen mittleren 2stelligen Milliardenbeträge keine massiven Opportunitätskosten haben, dann sind sie ideologisch verblendet.
Vielleicht könnten Sie mir etwas mehr Verständnis für komplexe Sachverhalte simulieren.
Wer die Flüchtlingssituation 2015 in Süd- und Mitteleuropa mit der Situation südamerikanischer Einwanderer in die USA gleichsetzen will, sollte ein paar Rahmenbedingungen extra ignorieren. Sonst wird das nämlich ziemlich schwierig. So hat Südamerika zum Beispiel kaum Muslime, was hierzulande aber das beinahe größte Integrationsrisiko war (wenn man schon einmal verallgemeinert...).
Auch die Sprachbarriere musste deutlich kleiner sein, wo doch die meisten Bewohner der relevanten Landstriche eh mexi... spanisch sprechen.
Und im Gegensatz zu Frau von Storchs Verklickern schießen die Nordamerikaner tatsächlich. Die sind nämlich auch etwas dichter bewaffnet.
Anschließend dürfen Sie Ihre Meinung zum Themenkreis "offene Grenzen" aber gerne weiter mit uns diskutieren. Ich schätze es am ZON-Forum, dass hier ab und an differenziert werden kann.
Natürlich ist die Situation in Deutschland und in den USA nicht 1:1 übertragbar. Zunächst mal hat Deutschland mehr Menschen aufgenommen als alle anderen europäischen Länder zusammen. Den Groß der finanziellen Last zahlt daher der deutsche Steuerzahler. Ist daher keine wirkliche Süd-Mitteleuropäische Situation, sondern überwiegend eine deutsche. Die anderen europ. Länder sorgen sich nur darum, dass die Situation auf sie überschwappen könnte, daher auch dort Erstarken der rechtskonservativen Parteien, auf den Brexit vote hat das wohl auch den finalen Ausschlag gegeben.
Aber zurück zur den USA. Trump und seine Wähler möchten nicht, dass in den USA eine ähnliche Situation eintritt. Für ihn und seine Wähler ist das Handeln von Merkel seit 2015 das ultimative Horrorszenario. Gegenüber Einwanderer muslimischen Glaubens ist er aus diversen Gründen (die ich z.T. teile) besonders kritisch. Daher hat er auch Einreiseverbote aus diversen islamischen Ländern verhängt. Er sieht aber starke Einwanderung von überwiegend gering qualifizierten Menschen generell kritisch, unabhängig von der Ethnie/Religionszugehörigkeit. Aus ökonomischer Sicht leidet ja der "kleine" einheimische Bürger mit geringer Qualifikation darunter am meisten, da er mit diesen Neu dazugekommenen Menschen auf dem Wohnungsmarkt für erschwingliche Wohnobjekte sowie auf dem Arbeitsmarkt für Jobs mit geringen Qualifikationsanforderungen in direkte Konkurrenz tritt. Dies trifft sowohl auf die USA alsauch auf Deutschland zu.
Mexikaner, Kubaner etc. zählen zu den Nordamerikanern. Auch wenn hier einige gerne "nordisch" implizieren.
https://en.wikipedia.org/wik…
Ich verstehe Ihre Bedenken.
Als Wessi, der auch die Zahlen zu Migration und deren Beitrag zur Gesellschaft kennt (Ossis kosten Unsummen, der außer DDR Migrant zahlt) bin ich ebenfalls für die Mauer ...
... haben Sie Vorschläge wie wir die Ossis endlich wieder kostengünstig loswerden?
Also Hartz 4 abschaffen?
Da bin ich voll und ganz auf Ihrer Seite;)
Können Sie bitte noch einen Link zu Ihren Statistiken senden? Danke
Wenn das so weitergeht mit einem antifaschistischem Schutzwall würd ich sagen;)
Warum so zurückhaltend? Saudi Arabien kann sich doch sicher eines aus purem Gold leisten. Ist dann halt nicht mehr so robust.
"Offene Grenzen sind für mich aus diversen sehr plausiblen, legitimen und rationalen Gründen abzulehnen. Da ist mir der Erhalt unseres Sozialsystems wichtiger."
An dieser Stelle bin ich anderer Meinung als Sie. Das Beste, was wir mit unserem Wohlstand anfangen können ist, diesen zu teilen. Das kann die Aufnahme von Flüchtlingen genauso bedeuten, wie humanitäre Hilfe vor Ort. die Bekämpfung von Fluchtursachen, Verhinderung von Kriegen, Unterstützung der Herkunftsländer beim Aufbau einer Infrastruktur, die diesen Namen auch verdient, in der Wirtschaft und bei der Ausbildung von Fachkräften. Aber das ist jetzt gerade nicht das Thema.
"In dieser Hinsicht bin ich ausnahmsweise zu 100% bei Donald Trump."
Hier muss ich Ihnen aber doch deutlich widersprechen, denn Donald Trump persönlich ist der Erhalt des Sozialsystems genauso egal (er ist ja nicht darauf angewiesen) , wie das Schicksal von Migranten.
Trumps einziges Interesse ist Trump. Um seine Wiederwahl zu erreichen, nutzt er diese Phrasen lediglich, um seine Wähler an sich zu binden. In Wahrheit macht er jedoch Politik für diejenigen, die Millionen oder Milliarden $$ besitzen und diese weiter vermehren wollen. Deren Anerkennung auch in form von Wahlkampfspenden sucht er.
Wieso vergoldet? Aus purem Gold natürlich! Darunter macht er es doch nicht.