Als nach dem Sieg gegen Mönchengladbach die Meisterschale übergeben, die Pressekonferenz absolviert ist, steht Jürgen Klopp am Aufzug und holt erst mal Luft. Neben ihm der Pressechef von Borussia Dortmund , den der Trainer fragt, ob noch viel zu erledigen sei. Josef Schneck rasselt die Namen all der Fernsehsender herunter, die nach einem Exklusivinterview verlangt haben. "Oh nein!", stöhnt Klopp, lässt sich nach vorn fallen und fängt sein Gewicht scheppernd mit dem Kopf an der silbernen Tür auf.
Es ist nicht immer einfach, der gefragteste Trainer der Republik zu sein, vor allem in diesen Tagen, wo die Rekorde purzeln und ein Highlight das nächste jagt. Jürgen Klopp würde sich nie darüber beklagen, schließlich hat er sich ja all das selbst ausgesucht mit dem Erfolg und der immer größer werdenden Popularität. Längst vorbei die Tage, in denen er im beschaulichen Mainz ruhig vor sich hin werkeln durfte und lediglich einige Lokalreporter auf die Idee kamen, sein Wirken näher erläutert haben zu wollen.
Nun ist Klopp ganz oben, zwei Mal in Folge Meister mit dem BVB, am Samstag könnte er seinem Klub mit dem Pokalsieg in Berlin das erste Double der 103-jährigen Vereinsgeschichte bescheren. Der 45-jährige Heilsbringer und seine Mannschaft sind vom Ehrgeiz getrieben, in der phänomenalen Rückrunde eilten die Dortmunder gefräßig wie die Kannibalen von Sieg zu Sieg. Es ist diese Gier, die in Dortmund alle antreibt, und die Klopp immer wieder propagiert. Das bringt viele unvergessliche Momente, doch was bei diesem irrwitzigen Tempo zwangsläufig auf der Strecke bleibt, sind Zeit und Muße, das Erreichte genießen zu können.
Auf der Zielgeraden der Saison hat Klopp schmerzlich erfahren, dass er den Luxus des Innehaltens ein Stück weit für seine außergewöhnliche Karriere geopfert hat. Samstag hatte seine Mannschaft das Revierderby auf Schalke gewonnen, Montag erfuhr der Trainer, dass sein Jugendtrainer und Mentor Walter Baur mit 62 Jahren im schwäbischen Ergenzingen gestorben war. Zur Beerdigung am Freitag konnte Klopp nicht fahren, weil er seine Spieler auf den Meisterakt gegen Mönchengladbach vorbereiten musste. Stattdessen "hat mich meine Mutter vertreten, ich werde Walters Grab besuchen, sobald ich wieder in der Heimat bin", sagt Klopp.
Zwischen dem Mann, der ihn einst aus Glatten im Schwarzwald zum TuS Ergenzingen holte, und seinem Zögling gab es ein enges Band, das auch dann noch hielt, als sich die Wege längst getrennt hatten. "Walter Baur hatte eine unheimliche Empathie für junge Fußballer", sagt Klopp. "Er war uns ganz nah und konnte dabei doch extrem streng sein." Ganz ähnlich klingt es, wenn Klopps Wirken in Dortmund beschrieben wird.
Kommentare
Maßlos überschätzt!
Bundesligatrainer werden maßlos überschätzt!
Zuerst mal muss der Verein bereit sein, hunderte Millionen Euro Schulden aufzunehmen. - So, jetzt hat der Verein eine Anzahl von komplett fertigen Spielern, woran ein Trainer nicht mehr viel verbessern kann. Jetzt muss der Trainer Glück haben, dass sie sich alle gut verstehen. Zugegeben, hier kann ein guter Menschenführer einiges tun. Aber wie gesagt, fußballspielen können sie alle. Sie müssen bis zum Saisonende alle gesund bleiben, nur dann hat der Trainer eine Chance, Meister zu werden. E i n verletzter Spitzenspieler kann die ganze Saison zunichte machen!
Geben sie dem selben Trainer die Mannschaft von Kleikleckersdorf, wird er in einer Saison aus ihr nicht viel mehr herauholen, mit Verlaub, als ich!
Na und?
Was ist das für eine weltbewegende Erkenntnis, die hier im Fall Klopp als Wahnsinnseinsicht verkauft wird?
"Zuckerbrot und Peitsche", könnte man "Empathie und Strenge" auch übersetzen. Ungeliebt, aber wohl bewährt, nach wie vor. Progressiv Pädagogisierte lesen's nicht so gern...
Durchschaut!
Sie haben mich durchschaut, ich habe noch nie ein Bundesliga-Spiel live gesehen, ich kenne keinen einzigen Spieler mit Namen. Ich habe nur vor kurzem mal irgendwo gelesen, was die Borussia für Schulden hat und hab' gedacht, ich seh' nicht recht. Ich will mich jetzt nicht weiter über so einen Irrsinn auslassen. Hauptsache, allen macht es spaß!
Schöne Grüße aus Kleinkleckersdorf
Schulden
Die Schulden wurden 2003 gemacht, seitdem wurden sie fast kontinuierlich abgebaut. Unnötiger Kommentar, der sachlich falsch ist.
DIe MEisterschaft 2002 wurde durch SChulden finanziert und ermöglicht, die letzten 2 MEsterschaften aber waren Verdienst einer jungen und billigen Mannschaft und einer großartigen Trainerarbeit. [...]
Gekürzt. Bitte verzichten Sie auf Anfeindungen anderer User. Die Redaktion/vn
Immer schön auf dem Teppich bleiben
Zunächst mal danke für den Bericht über Herrn Klopp, ja in der Tat, er hat schon großartiges geleistet und das mit der
Erinnerung an seinen Jugendtrainer zeigt, daß er einen guten
Charakter hat. Aber trotz allem, bitten auf dem Teppich bleiben, die "Titelverteidung" als Deutscher Meister gelang
wohl ehr, weil die Bayern einfach kein Risiko eingegangen sind. Mit Verlaub; wer die Bayern gegen Real Madrid gesehen hat und diesen Einsatz mit dem Spiel gegen Dortmund vergleicht - na ja.............
wie auch immer, trotzdem ein wirklich großartiger Erfolg,
jetzt steht auch einem Pokalfinaletriumpf nichts mehr im
Wege, denn auch hier werden die Bayern "im Kopf" schon mehr
beim Cl-Finale sein, wen wunderts, die haben schon Deutsche
Pokaltitel genug.
Wenn das Ganze es so fuer Sie ertraeglicher macht
Machen Sie sich ruhig etwas vor.
Robben hat absichtlich daneben geschossen und die Bayern haben sich nach dem 1:0 eher aufgegeben um sich zu schonen... Jetzt mal im Ernst. Es hilft doch nicht mal dem FC Bayern wenn er sich so aus der Analyse zieht. Hat man die Bundesliga links liegen lassen um eine grossartige Leistung in Basel zu feiern. Haben die Profis vom BVB am FCB-Spieler vielleicht mehr richtig gemacht als Real?
So wie Sie rechnen kann ich als BVBFan sagen wir schlagen sogar den FCBarcelona weil wir die Bayern schlagen und die haben Madrid besiegt und Madrid hat gegen Barcelona gewonnen.
Wuerde ich nicht machen. Weil das zu einfach waere. Nur ohne das Madrid und der BVB gegeneinander gespielt haben zu sagen die haetten haushoch verloren und wir haben gewonnen also muss der FCB sich in der BL nur geschohnt haben ist eher schon die rote Brille durch die geschaut wird.