Es ist dunkel. Kaum deutbare Klänge hallen zwischen den kahlen Betonwänden hin und her, manchmal ist ein Motorgeräusch dabei. Wie hier könnte es in Michael Schumachers Kopf aussehen.
Die Rennfahrerlegende stoppt auf ihrer Abschiedstournee in Berlin . Schumacher hat einen Sponsorentermin und sich auch gleich mal bei einer Rundfahrt die Stadt zeigen lassen, sagt er, die Architektur findet er sehr interessant. Am Sonntag ist er noch 13. beim Formel-1-Rennen in Südkorea geworden, am Mittwochabend steht er im Tor des einstigen Heizkraftwerks an der Köpenicker Straße. Mit einem Rollkoffer schreitet er durch die düstere Szenerie, top frisiert, weißes Hemd, dunkler Schal, dunkle Jacke, dunkle Hose, verschnörkelte Gürtelschnalle, braune Schuhe mit vielen Nähten, den Rücken durchgedrückt wie eh und je.
Der 43-Jährige steigt eine schwingende Eisentreppe empor und betritt den früheren Schaltraum des Kraftwerks. Hier sieht es aus wie im Hauptquartier eines Bond- Bösewichts, Knöpfe und Instrumente ohne Ende. Schumacher lässt sich gut gelaunt in ein helles Ledersofa fallen und ist bereit, Fragen zu beantworten. Über die Details seines Rücktritts aus der Formel 1 zum Saisonende will/kann/darf der Mercedes-Pilot nicht so gern sprechen, das hat er vorher klarstellen lassen. Seine Version hat er unlängst in Suzuka vorgelesen, die Worte klangen wie 2006 bei seinem ersten Rücktritt: Sein Akku sei fast leer et cetera. Was wirklich in seinem Kopf vorgeht, ist noch schwerer zu erahnen als die gegenüberliegende Wand in diesem Industrietempel. Nur einmal wird es kurz hell. Schumacher erinnert sich daran, wie er das erste Mal in ein Formel-1-Auto stieg. "Das ist Adrenalin pur, das absolut Geilste, einfach der Wahnsinn", sagt er und die Augen glänzen mehr als sein Diamantarmband.
Frage: Herr Schumacher, demnächst werden Sie viel Zeit haben.
Michael Schumacher: Die werde ich haben, ja. Und darauf freue ich mich auch.
Frage: Freuen Sie sich darauf, dann auch mal unpünktlich sein zu können?
Schumacher: Nein. Wenn ich irgendwo hin will, dann will ich da auch pünktlich erscheinen. Aber ich freue mich auch darauf, mich nicht 24 Stunden am Tag sieben Tage die Woche mit dem Gedanken zu befassen, wie verbessere ich mich und das Auto. Dass bringt auch einen gewissen Druck in den Alltag hinein.
Frage: Womit werden Sie die Zeit künftig füllen?
Schumacher: Da gibt es viele schöne Dinge. Die meisten sind privater Natur, und ganz wichtig ist die Familie. Meine Frau ist Reiterin. Mit ihr und der Familie unterwegs zu sein bei den Turnieren, darauf freue ich mich sicherlich. Und meine Frau ist dabei, mir ein Pferd auszusuchen, weil ich dann wohl auch das eine oder andere Mal mein Glück versuchen werde. Es gibt aber auch jede Menge andere Hobbys, die ich betreibe.
Frage: Sie interessieren sich seit Neuestem für Kunstfliegen. Wie kam es dazu?
Kommentare
Schweizer Pass für Schuhmacher ?
" Nein, sagt Schumacher etwas zu ehrlich. "Ich muss nicht verstecken, dass ich Deutscher bin."
Die Wahrheit liegt woanders:
Wenn Schuhmacher Schweizer Staatsangehöriger wäre, dann müsste er Steuern als Schweizer Bürger nach seinem Einkommen zahlen. Die wären für ihn natürlich viel, viel höher. Jetzt zahlt er als ausländischer Steuerflüchtling, wie Tausende andere Reiche auch in der Schweiz extrem niedrige "Pauschalsteuer", die in keinem Verhältnis zu seinem tatsächlichen Einkommen steht. Eine sehr "patriotische" Einstellung!
Die Schweiz macht hier,wie man sieht, ganz im Sinne der Steuerungerechtigkeit, "feine" Unterschiede. Diese "feinen" Unterschiede sind im deutschen Rechtstaat unzulässig.
Im Unterschied zu Deutschland
entscheiden die Schweizer Bürger ob sie diese "Steuerungerechtigkeit" zu lassen wollen oder nicht. In Deutschland entscheiden Behörden darüber welche die eingezogenen Steuern dann wieder z.b. für sinnlose Subventionen ausgeben.
Wenn die Schweizer Bürger also nichts gegen die Pauschalbesteuerung der Ausländer haben sind sie entweder cleverer weil sie den Vorteil für Ihre Gemeinde oder Ihren Kanton sehen oder ganz einfach weniger neidisch als in Deutschland.
M.Sch. interessiert mich nur insoweit, als ich es,
ich sachma, kurios finde, dass man mit solch sinnfreien, überflüssigen und umweltschädlichen Tätigkeiten einen Haufen Geld verdient und das dann auch noch (ich,ich, ich) da bunkert, wo das eigene Land (hej, ich bin Deutscher!) nix ab bekommt.
Und ansonsten: Armes Pferd!
Wenn es sie nicht interessiert, warum...
... klicken sie dann erstens auf den Link, um dann zweitens auch noch einen ueberfluessigen Kommentar loszulassen?
Und warum das Pferd "arm" dran sein soll, nur weil Schumacher auf ihm sitzt, muessten sie dann vielleicht auch noch erklaeren.
Ach, ich vergass, sie wollten nur billig trollen... 0/10
Entfernt. Bitte beteiligen Sie sich nur, wenn Sie einen sachlichen Beitrag leisten möchten. Danke, die Redaktion/ls
Schumis Qualität im Alter
Ich würde gerne noch mal sehen, wie schnell Schumi in einem wettbewerbsfähigen Auto, wie dem Red Bull wäre. Ich frage mich schon die ganze Zeit, ob er aufgrund seines Alters überhaupt noch in der Lage ist, seine Top Leistungen aus der Vergangenheit zu wiederholen, oder ob es einfach nicht mehr möglich ist.
Dank seiner Fähigkeiten
wäre er in einem Red Bull sicher regelmässig in den Top 5 bis 7 und damit schneller als ein Grossteil der anderen Fahrer. Ich denke jedoch, dass sich bei körperlicher Fitness und auch Reaktionsgeschwindigkeit die 15 Jahre Altersunterschied zu Vettel oder Alonso bemerkbar machen. Also gegen die Beiden wäre er wahrscheinlich meistens zweiter.....