Armstrong darf wegen einer lebenslangen Sperre auch an den meisten Rennen des von ihm nun bevorzugten Triathlon-Sports nicht teilnehmen, da die Mehrzahl der Veranstalter die Sanktionen akzeptieren. Wieder an Wettkämpfen teilnehmen zu dürfen, darin könnte die Motivation Armstrongs liegen, nun doch auszusagen. Ein umfassendes Geständnis kann nach dem Wada-Code zu einer Reduzierung jeder Sperre führen.
Livestrong will weiteren Imageschaden abwenden
Offenbar reichte auch Armstrongs Exteamkollege Floyd Landis – ebenfalls wegen Dopings verurteilt – eine Klage ein, in die laut amerikanischem Recht bei ausreichendem Tatverdacht auch der Staat einsteigen muss. In dem Fall geht es um Steuergelder, mit denen der staatliche Postdienstleiter US Postal Doping finanziert haben soll.
Armstrong soll auch aus dem Umfeld seiner Stiftung Livestrong zu einem Geständnis gedrängt werden, um einen weiteren Imageschaden abzuwenden. Er hatte die Organisation nach einer überstandenen Hodenkrebs-Erkrankung gegründet. Wegen der Dopingenthüllungen zog er sich von der Stiftung, die bis 2012 noch Lance Armstrong Foundation geheißen hatte, komplett zurück.
Kommentare
Erst leugnet er bis zum Umfallen,
dann will er - nachdem ihm offenbar systematisches Doping nachgewiesen wurde - gestehen.
Sein Geständnis käme einfach zu spät. Außer, er hat vor, noch andere Profiradrennfahrer anzuschwärzen. Nur dürfte ihm das nicht groß weiterhelfen. Warum auch?
Sponsoren
Daß Sponsoren nun Geld zurückfordern, ist Heuchelei. Sponsoren wollen SIEGER sehen und wissen genau, was dafür notwendig ist.
Gibt es einen Sponsor, der bereit ist, eine klare Anti-Doping-Linie zu fahren und dafür in Kauf zu nehmen, daß das unterstützte Team dem Feld hinterherfährt?
Geständnis überhaupt möglich?
Unter Berücksichtigung der juristischen Fallstricke, die in dem Artikel genannt werden, wird ein umfangreiches Geständnis für Armstrong überhaupt nicht möglich sein. Schade, denn dies wäre für ihn und für seinen Sport die beste Lösung.
Ohne eine wirklich umfangreiche Aufarbeitung der Vergangenheit werden sich die Radsport-Fans daran gewöhnen müssen, dass die großen Rennen und Rundfahrten in Zukunft von einer „gemischten Gesellschaft“ bestritten werden: den Ehrlichen und denen, die zwar behaupten, ohne unerlaubte Mittel zu fahren, aber tatsächlich mit dem Doping weitermachen. Es ist zu erwarten, dass unter denen, die an der Spitze fahren und damit die Rennen für Zuschauer interessant und spannend machen, Fahrer der zweiten Gruppe dominieren werden.
Solange sich dies nicht wirklich grundlegend ändert, wird der Radsport an Interesse und Unterstützung verlieren. Auch materiell, denn die Sponsoren, die die bisherige Praxis durch Wegsehen geduldet und gefördert haben, kalkulierten ganz kalt und merken, dass über diesen Sport nicht mehr viel Image zu gewinnen ist. Mit Dankbarkeit ist nicht zu rechnen.
Mit oder für ..
den Sport hat LA sich auch an seinem Leben gehalten. Es bleibt spannend, was er jetzt für diesen bereit zu Leisten ist ..