Im Grunde genommen sei ihr Sportgerät wie ein Barren im Turnen, "nur vertikal aufgestellt", sagt Berenice Cowan. Der horizontale Barren ist Teil einer anerkannten Sporttradition und Teil des olympischen Programms. Sportlerinnen, die anstatt an einem waagerechten an einem senkrechten Holm turnen, sind hingegen nur Stangentänzerinnen.
Nur? Cowan ist eine von vielen Frauen, die in ihrer Freizeit "Polesport" ausübt – Stangentanz ohne Striptease. Im Kanada der achtziger Jahre soll zum ersten Mal die Idee aufgetaucht sein, den Stangentanz aus der Peepshow heraus und ins Fitnessstudio zu bringen. Seitdem hat er sich zu einer ernst zu nehmenden Sportart entwickelt, die weltweit ihre Anhänger gefunden hat.
Der quasi-offizielle internationale Verband, die IPDFA (International Pole Dance Fitness Association) bemüht sich seit mehreren Jahren sogar darum, dass Polesport irgendwann einmal olympische Sportart wird.
Cowan, eine englische Studentin an der Freien Universität Berlin, hat mit Pole Dance vor zwei Jahren angefangen, als sie noch an der Universität Warwick studierte. "Ich hatte schon ein bisschen Erfahrung im Turnen und Tanzen, ich konnte also schnell ein hohes Niveau erreichen", sagt sie. Das ist nicht einfach, der Sport ist anspruchsvoll. Laut IPDFA-Vorstandsmitglied Ania Przeplasko ist Polesport "wie Gewichtheben, Joggen und Tanzen gleichzeitig". Cowan trainiert sechs bis acht Stunden pro Woche.
Als Disziplin ähnelt Stangentanz dem traditionellen Turnen, es geht sowohl um Ästhetik als auch um körperliche Disziplin. Die Sportart ist auch unter den Namen Pole Fitness oder Pole Art bekannt, Ähnlichkeit hat sie auch mit Zirkusartistik am Trapez. Wohin die Entwicklung der Sportart gehen wird, ist kaum abzusehen. Manche wollen die erotischen Aspekte des Stangentanzes beibehalten. Andere wollen es zu einem reinen Sport entwickeln und alte Vorurteile abschütteln.
Kommentare
Wohl chancenlos
Meiner Ansicht nach hat Pole kaum die Chance olympisch zu werden.
Zunächst spricht dagegen, dass es eine weitere Sportart mit den problematischen ästhetischen Wertungen wäre. Das ist aber nicht das Haupthindernis. Pole müsste sich von der Fitness-Erotik lösen und Sport werden, das beschreibt der Artikel richtig. Aber dann müsste man genau sehen, wie viele Sport-Pole-Aktive es gibt und wie viele Menschen sich dafür interessieren.
Mein Tipp wäre, dass das nur ein Bruchteil der Menschen wäre, die Interesse für Fitness-Erotik-Pole aufbringen --tja. Und die Erotikfans einfach mitzählen wird nicht gehen, dass fällt doch auf.
So eine Minisportart wird mittelfristig nicht olympisch werden, dafür gibt es zuviele Sportarten die rein wollen oder sollen und die Massen mobilisieren.
Kann man übrigens an der Slateboad-Diskussion sehen
Es will keiner sehen...
...es ist stocksteifer Tanz, hat weder mit Tanz noch etwas mit Erotik zu tun. Ist verbissener Sport. Stocksteif, unmelodisch. Ist so fürchterlich wie Standardtanz der bewertet wird. Hören sie doch endlich auf, Sport und Tanz nach Bewertung zu machen. Das Leben ist kein Leistungssport, sondern ein kosmischer Tanz. sie haben alles liebevolle, alles Warme, alles was jemals erotisch war kaputt gestangt. Sie sind unterkühlt wie die Industrie, wie der Palast der Republik der DDR und wie eine LED- Birne. Tanzen und Erotik sollten mal Spaß machen, sie konnten nie was ohne Verbissenheit. Da fehlt jede Rundung. Da steckt nur deutsche Verbissenheit ala Leni Riefenstahl dahinter! Lassen sie den Menschen ihre Arbeit, Sport in Einfachheit in der Freizeit und tolle Erotik ohne ihre Verkrampftheit und Orgasmen zählen! Sie haben auch allen ihre Wurzeln abtrainiert. Stocksteif wie im Staatszirkus!
mit dem falschen fuß aufgestanden oder einfach verbohrt?
was die leute sehen wollen oder auch nicht, das wollen sie doch nicht bestimmen oder?
poledance und stocksteif? ja klar, wenn man es nicht kann.
poledance unerotisch? ja klar, wenn man es nicht kann oder als zuschauer nicht mag.
poledance unmelodisch? siehe punkt 2.
ansonsten ist es eine sportart, wie jede andere auch.
das leben ist kein leistungssport, das stimmt.
nicht jeder kann und darf sich leistungssportler schimpfen, deshalb machen auch nicht alle oder sogar die wenigsten eine gute figur dabei.
sie scheinen mit einem gewissen leistungsniveau nicht gerade gut zurecht zu kommen, oder?
sport ohne bewertung?
keine tore zählen, keine zeiten messen, keine weiten messen...ist das ihre vorstellung?
alle sind gewinner, niemand ist zweiter, niemand ist letzter, kein sinn für leistung, kein streben nach leistung, keine haltungsnoten...hauptsache spaß an der sache, dabei sein ist alles?