Der 1. FC Köln will nicht gegen die 0:5-Niederlage im Spiel gegen Borussia Dortmund vorgehen. Das habe man "nach ausführlicher Abwägung aller Faktoren" entschieden, teilte der Verein mit. Grund sei vor allem, dass die Erfolgsaussichten für einen solchen Protest gering seien.
Hintergrund ist eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung beim zweiten Tor der Dortmunder. In der 45. Minute hatte Schiedsrichter Patrick Ittrich ein Foul gepfiffen, kurz bevor der Ball in das Tor der Kölner gerollt war. Allerdings zeigte der Videobeweis, dass der Schiedsrichter sich geirrt hatte: FC-Torwart Timo Horn war nicht von einem Gegner, sondern von einem Mitspieler behindert worden. Nach Rücksprache mit dem Videoassistenten hatte Ittrich dann den Foulpfiff zurückgenommen und das Tor für gültig erklärt. Da der Pfiff gefallen war, bevor der Ball ins Tor rollte, hatte der 1. FC Köln angekündigt, gegen die Wertung zu protestieren.
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte die Kölner nach der
Einspruchsankündigung als "schlechte Verlierer" bezeichnet. In der Mitteilung wiesen die Kölner die Kritik zurück: Am Ende könne jedes Tor in der Saison zählen.
Kommentare
Sehr späte Einsicht der Kölner, nach einer insgesamt desolaten Leistung und einer völlig verdienten 0:5 Klatsche !
Die sollten sich lieber darauf konzentrieren wieder in die Spur zu finden sprich endlich mal wieder Spiele zu gewinnen.
Dafür müsste man aber Tore schießen...
Dass die Niederlage verdient war wurde von keiner Seite in Frage gestellt. Trotzdem wäre es interessant gewesen zu erfahren wie die Situation rechtlich beurteilt worden wäre. Dadurch, dass der Schiedsrichter in seinem Spielbericht aber angegeben hat er habe nach seiner Auffassung erst gepfiffen, nachdem der Ball über der Linie war, ist dies als Tatsachenentscheidung zu werten. Damit begibt man sich auf bekanntes Terrain und man hätte den Protest alleine schon damit abschmettern können. Für den DFB sicherlich die bequemste Lösung, aber Fragen nach der Rechtssicherheit bleiben dennoch offen. Es geht ja nicht nur um die Vereine sondern auch um Wetteinsätze im Millardenbereich.
Die möglichen Wetteinsätze im Milliardenbereich lösen bei mir jetzt eher wenig Mitleid aus. Bis dahin war ich grundsätzlich bei Ihnen.
Das prinzipielle Problem scheint mir zu sein, dass überhaupt nicht klar ist, wann der Video-Schiri eingreift; erst auf Nachfrage des Schiedsrichters oder selbständig? Wann, sofort oder bei passender Gelegenheit (also Spielunterbrechung aus anderem Grund)? Wie wird das Spiel dann fortgesetzt?
Wenn die Technik denn dann auch mitspielt...
Was lernen wir daraus? Statements unmittelbar nach Abpfiff sollte man nicht überbewerten. Tatsache ist, dass die Kölner auf einen Einspruch verzichten. Sehr vernünftig.
Parallele: Unmittelbar nach dem Schlusspfiff des Spiels Bayern-1.FC Nürnberg 1994 (Helmer-Phantomtor) erklärte FCN-Präsident Georg Haas (eine lächerliche Figur, auch für damalige Club-Verhältnisse), man würde auf gar keinen Fall Einspruch einlegen, dies könne er garantieren.
Ich empfehle dem DFB sich trotzdem mit dem Thema zu beschäftigen. Das nächste Spiel, das knapp ausgeht und in dem die gleiche Situation nach einer Ecke/Freistoß entstehen kann, kommt bestimmt.
Die Situation ist doch eindeutig.
Pfeifft der Schiedsrichter ab ist das Spiel unterbrochen.
Greift der VAR ein kann er den Schiedsrichter ggf. auf Fehler hinweisen.
Wenn der VAR (wie in Dortmund) dabei einen Fehler begeht wird dieser nicht nachträglich korrigiert.