Wegen der Finanzkrise kommen immer mehr Menschen aus Krisenländern nach Deutschland . Besonders auffällig war der Zuwachs aus den finanzwirtschaftlich geschwächten Staaten Griechenland, Spanien und Portugal : Aus Griechenland kamen 15.838 Menschen, 78,2 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2011. Aus Spanien zogen 11.129 Personen und damit 53,4 Prozent mehr nach Deutschland.
Ebenfalls um gut 53 Prozent ging die Zahl der Zugezogenen aus Portugal hoch: um 2.000 auf 5776. In allen drei Ländern ist wegen der Krise die Arbeitslosenrate hoch.
Insgesamt zogen im ersten Halbjahr 2012 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 501.000 Menschen in die Bundesrepublik – das waren 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Wegzüge abgerechnet, ergab sich ein Saldo von 182.000 Zuzüglern, 35 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten kommen aus Staaten der Europäischen Union (306.000).
Den Spitzenplatz hat wieder Polen inne: Von dort kamen 88.792 Menschen und damit gut 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Aus den osteuropäischen Ländern, die erst 2004 der EU beigetreten sind, stieg die Einwanderung um 20 Prozent auf 138.000 Zuzüge. Dabei fiel der Anstieg für Ungarn mit 46 Prozent besonders hoch aus.
Aus Afrika kamen zehn Prozent, aus Amerika zwei Prozent und aus Asien sieben Prozent mehr Menschen nach Deutschland.
Bereits 2011 waren im Vergleich zum Vorjahr mit 20 Prozent mehr Menschen nach Deutschland gezogen.
Kommentare
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Mir ist das schon auf den Campingplätzen und an Dorf- und Stadträndern aufgefallen. Überall wohnen Menschen in Autos, die sich morgens auf den Weg zu irgendeiner Arbeit machen.
Ich denke, da wird die nackte Not dieser Menschen ausgenutzt.
Ob es die Abwanderung und die Geburtenschwäche abfedern kann?
Völkerwanderung gab es schon immer. In den letzten Jahren wanderten in Deutschland mehr ab als zu. Durch Dumping-löhne haben wir viele Arbeitsplätze nach Deutschland geholt. Alles ist besser als hungern in Europa. Ist das der europäische Weg? Wie wäre es mit Sendungen wie Goodbye Deutschland - hin zu Willkommen in Deutschland? Und Berichte darüber, warum und unter welchen Umständen Menschen ihre Heimat verlassen.
Der Morgenthau-Plan oder warum Europa verblutet.
Die Euro- und EU-Verträge, von der deutsch-französische Achse entworfen und durchgesetzt, führen zu eine Art Morgenthau-Plan für die Peripherieländer der Währungsunion.
Die wirtschaftlich schwache Euro-Länder werden, weil ihre Wirtschaft gegen die stärkere Wirtschaften nicht geschützt ist, immer schwächer. Dies führt dazu dass vielen jungen und gut ausgebildete Menschen aus diesen Länder keine andere Alternative bleibt als Europa den Rücken zu kehren und ihr Glück auf andere Kontinente zu suchen.
Diese Hämorrhagie ist nicht nur eine menschliche Tragödie aber auch wirtschaftlich nachteilig für Europa. Bedingt durch den permanenten deutschen Leistungsbilanzüberschuss, ist der Euro für die meisten andere Euro-Länder überbewertet und erschwert diesen Ländern Exporte und bremst deren Importe nicht ab. Folge: Wirtschaftlicher Niedergang. Der führt dann zu geringeren Staatseinnahmen, die wiederum zu einer höheren Verschuldung, die wiederum zu höheren Zinsen für das Land und seine Wirtschaft.
Dazu kommt dass die Gewinne die deutsche Konzerne über den Export nach Italien erzielen sehr oft in Nicht-Euro-Ausland investiert wurden, besonders in die ehemalige Länder des Ost-Blocks.
Niemand soll sagen, dass diese Dinge nicht absehbar gewesen seien - dass ist Ökonomie-Grundstudiums-Wissen.
Was Europa braucht sind Vertragsänderungen die zu einer Wirtschaftskonvergenz innerhalb der Währungsunion führen und zu einer horizontalen Arbeitsteilung.
das ist doch ein
gutes Thema, Deutschland erscheint als begehrenswertes Land für Einwanderer.
Wir sollten uns darüber freuen, wenn wir alle helfen bei der Integration sind diese Einwanderer in ein paar Jahren hier im regulären Arbeitsmarkt oder kleine Gewerbetreibende, also genau das was uns immer mehr fehlt.
Das kann echt nicht wahr sein!
Und dafür eine Redaktionsempfehlung ist ein Armutszeugnis für die Reaktion!
Das ist so widerlich! Diese Menschen haben Nöte und Sorgen die durch die Banken verursacht wurden. Den Banken wird mit Geld geholfen, der Rest darf als "Fachkraft" nach Deutschland. Wir sind ja sooo großzügig! Ich glaube nicht, dass "Deutschland ein begehrtes Land" ist sondern diese Menschen einfach aus der Not heraus herkommen und nicht weil sie denken "Oh, Deutschland ist ja toll!"
Neoliberaler Neusprech - Und ZON macht mit
"Krisenverlierer?"
Was für ein Wort schon wieder. Sind das Menschen, die eine Krise verloren haben? Sind das Menschen, die zu schlecht oder zu dumm sind, um gegen eine Krise zu gewinnen? Oder sind das Menschen, die ganz einfach in Arbeitslosigkei gedrängt wurden, ohne selbst etwas dafür zu können?
Warum muss dieser neoliberale Neusprech auch in ZON strapaziert werden. Es ist ja gerade Ziel dieses Neusprech, alles in die Verantwortung des Einzelnen abzuschieben. Und ZON macht mit.
Die Überschrift stört mich auch gewaltig!
ZON sollte verantwortungsvoller mit diesem uns alle betreffenden Thema umgehen !