Erstmals seit Mitte 1999 hat die Arbeitslosenquote in Frankreich im vierten Quartal 2012 über zehn Prozent gelegen. Von Oktober bis Dezember des vergangenen Jahres erreichte die Quote 10,2 Prozent, teilte das Statistikamt mit.
Im Vergleich zum Vorquartal stieg die Quote damit um 0,3 Prozent an, im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,8 Prozent. Insgesamt waren 2,9 Millionen Menschen ohne Arbeit.
Die Arbeitslosigkeit ist vor allem für junge Menschen ein Problem: Laut Statistik haben 25,7 Prozent der erwerbsfähigen Franzosen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren keinen Job – ein neuer Höchstwert.
"Große Schlacht für Arbeit"
Präsident François Hollande hatte 2013 zum Jahr der "großen Schlacht für Arbeit" erklärt und unter anderem in seiner Neujahrsansprache bekräftigt, bis Ende des Jahres den Anstieg der Arbeitslosigkeit stoppen und den Trend umkehren zu wollen. Zuletzt drückte er sich angesichts neuer Prognosen zum Wirtschaftswachstum vorsichtiger aus. Die EU-Kommission sagt Frankreich ein Wachstum von 0,1 Prozent in diesem Jahr voraus.
Kommentare
Politik und Arbeitsplätze
Abseits von Beamtenpöstchen schafft die Politik keine Arbeitsplätze. Wann kapieren die Politiker, dass der Staat nur Rahmenbedingungen setzen um die Schaffung von Arbeitsplätzen zu stimulieren?
Wunschvorstellung und Realitäten
Ich bin mal gespannt, ob sich Herr Hollande mal selbst und seine Ideen der Wirtschaftspolitik hinterfragen wird. Langsam könnte er doch merken, dass die Wirtschaftspolitik seiner Sozialistischen Partei nicht so funktioniert, wie er dies vor der Wahl verkauft hat - und vermutlich auch selbst geglaubt hat.
Auch Frankreich ist keine Einsame Insel und wird dies ohne Mauerbau auch nicht werden.
Hollande ist der Katalysator...
dieser Entwicklung. Wenn man diejenigen beschimpft, die Arbeitsplätze schaffen könnten, wird die Lage auch nicht besser. In Frankreich können wir auch beobachten, was starre Mindestlöhne für Auswirkungen haben auf Jugendliche. Ich bin ja nicht unbedingt gegen einen Mindestlohn. So zu tun, alles sei so einfach, und man müsse nur handeln, ist aber auch Unsinn.
Sie kennen anscheinend die Französichen Verhältnisse nicht
Dort gibt es kein duales System, das mit Auszubildenden die Arbeitslosigkeit abfedert. deshalb ist in Frankreich die Jugendarbeitslosigkeit so hoch.
Außerdem profitieren die nicht von den Geburtenraten so wie Deutschland, denn da bei uns wesentlich mehr Alte wegsterben, als Junge nachkommen werden dort eine Menge Arbeitsplätze frei.
Und hoppla, nichts davon hat mit Hollande oder dem Mindestlohn zu tun.
Aber wen ich sowieso nicht verstehen kann, sind Leute, die die Franzosen lieber auf unser lausiges Enkommensniveau herunterziehen wollen, anstatt dafür zu kämpfen das wir die gleiche Leistung erhalten.
Hurra!
Wir sind so produktiv, daß wir nicht mehr 40 Stunden Arbeit pro Woche von allen arbeitsfähigen Menschen brauchen! Das zeugt von ausgefeilten Produktionsprozessen (und Sklavenarbeit im Ausland, aber die lassen wir mal außen vor).
Also klare Konsequenz: Lebensarbeitszeit und Wochenarbeitszeit reduzieren.
Schade nur, daß die Politik (und allzu viele Wähler) auf Dogmen festsitzen, die heute nicht mehr gültig sind, und lieber "Arbeit schaffen" (was für eine absurde Idee, wenn man`s sich mal überlegt).
"Arbeit schaffen"
<<< Schade nur, daß die Politik (und allzu viele Wähler) auf Dogmen festsitzen, die heute nicht mehr gültig sind, und lieber "Arbeit schaffen" (was für eine absurde Idee, wenn man`s sich mal überlegt). <<<
Ja, der Irrsinn menschlicher Nützlingsbewirtschaftung gerade von sozialdemokratischen Kapitalkapos ist kaum zu toppen.
Mögen sie an ihrem Arbeitsfetisch ersticken:
http://www.wildcat-www.de...
http://www.fetzen.net/end...
Rahmenbedingungen anpassen
Man muss sich nur überlegen, welche Rahmenbedinungen herrschen müssen, damit Menschen gerne in einem Land selbstständig arbeiten, Unternehmen gründen und Arbeitsplätze schaffen:
Ein rigoroser Kündigungsschutz z.B. ist für einen potentiellen Arbeitgeber oder Möchtegernunternehmer ein enormes Risiko, weil er Arbeitskräfte zwar leicht einstellen, aber im Falle eines Problems nicht mehr einfach loswerden kann. Starke Gewerkschaften, hohe Mindestlöhne, niedrige Jahresarbeitszeit, etc... sind ebenso keine Faktoren, die Menschen dazu motivieren, andere einzustellen.
Natürlich ist klar, dass diese Faktoren genau das Gegenteil dessen sind, was Arbeitnehmer gerne haben wollen, darum muss man einen Kompromiss finden. Da Frankreich aktuell zu unattraktiv für Arbeitgeber ist, wäre es empfehlenswert, diesen Kompromiss deutlich näher zu Gunsten potentieller Arbeitgeber zu suchen, als es jetzt der Fall ist. Nur: "Sozialistisch" ist das natürlich nicht.
Warten Sie noch ein paar Jahre...
<<< Natürlich ist klar, dass diese Faktoren genau das Gegenteil dessen sind, was Arbeitnehmer gerne haben wollen, darum muss man einen Kompromiss finden. Da Frankreich aktuell zu unattraktiv für Arbeitgeber ist, wäre es empfehlenswert, diesen Kompromiss deutlich näher zu Gunsten potentieller Arbeitgeber zu suchen, als es jetzt der Fall ist. Nur: "Sozialistisch" ist das natürlich nicht. <<<
Warten Sie noch ein paar Jahre, bis die anderen Euroländer ihre eigenen Agenda-"Reformen" durch haben, dann wird auch Deutschland wieder unattraktiv für Arbeitgeber und muss das Reallohnniveau, die Sozialleistungen nach unten anpassen.
Dass sich das ganze für nahezu alle Beteiligten in eine Loose-Loose Situation verwandelt - egal.
Das Hamsterrad der Kapitalverwertung muss einfach nur weiterlaufen, wofür, warum, spielt keine Rolle mehr.
Dass global die Erwerbsarbeitsplätze und Kapitalanlagemöglichkeiten im produktiven Bereich wegfallen, und die Dienstleistungen, die diesen ersetzen sollen/müssen, in großen Maßstab nichts mit Wertschöpfung zu tun haben, nicht selten auf Betrug und Umverteilung bestehenden Wohlstands basieren (siehe Finanzwirtschaft, Juristerei, das Lobby- und Verwaltungsunwesen), ignorieren wir einfach und verweisen auf die Alternativlosigkeit® und die Selbstverantwortung® weil ein jeder selbst seines Glückes Schmied ist.