Deutsche Rüstungsunternehmen verdienen am Export von Kleinwaffen so gut wie nie zuvor: Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, liegt der aktuelle Betrag höher als alle Vergleichswerte seit Beginn der Erfassung in den Exportberichten der Bundesregierung Ende der neunziger Jahre.
Die Zeitung beruft sich auf die Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Linken. Demnach genehmigte die Bundesregierung im vergangenen Jahr Ausfuhren von Kleinwaffen und Kleinwaffenteilen im Wert von 76,15 Millionen Euro. Der zweithöchste Wert sei 2009 erreicht worden mit 70,4 Millionen Euro.
Besonders beachtlich ist dabei der Handel mit Saudi-Arabien. Dorthin wurden 2012 Ausfuhren von Kleinwaffen und Kleinwaffenteilen in Höhe von 6,5 Millionen Euro genehmigt. Dies entspricht mehr als der Hälfte des Werts für den Nahen Osten und Nordafrika.
"Massenvernichtungswaffen des 21. Jahrhunderts"
Unter Kleinwaffen fasst die Regierung demnach unter anderem Maschinenpistolen, Maschinengewehre sowie voll- und halbautomatische Waffen zusammen. Deren Export wird häufig kritisiert, weil ihnen, verglichen mit schweren Waffen, weltweit mit Abstand die meisten Menschen zum Opfer fallen. Zudem sind sie auch in Entwicklungsländern leicht zu beschaffen und tauchen immer wieder durch illegale Weiterverbreitung in Krisenregionen auf.
"Kleinwaffen sind die Massenvernichtungswaffen des 21. Jahrhunderts", sagte der Linken-Bundestagsabgeordnete Jan van Aken der Süddeutschen. Die Regierung solle deshalb ihren Export "nicht verdoppeln, sondern verbieten", forderte er. In jedem aktuellen Konflikt tauchten auch deutsche Kleinwaffen auf, "selbst in Afghanistan schießen die Taliban mit deutschen Waffen auf deutsche Soldaten".
Kommentare
Ähem, wenn ich Ihre Meldung richtig verstehe, haben Sie
das falsche Bild ausgewählt, da oben sind weder "halbautomatische noch automatische" Waffen zu sehen, also nichts womit ein "Taliban" oder sonstwer seinen Krieg führt. Es geht auch nicht um Luftgewehre, Pfeil und Boden etc., sondern die Bundeswehr hat z.B. Unmengen alter Militärwaffen an Leute verteilt, die nichts besseres zu tun hatten, damit zu türmen oder sie für gutes Geld weiterzuverkaufen.
Mit obigen Waffen schießen vermutlich Jäger ihren Sonntagsbraten - es geht aber nicht um Ernährungsfragen, sondern darum welchen fragwürdigen Leuten auf der Welt Deutschland Kriegswaffen in die Hand drückt.
Ha Noi, des koscht' ...
Ich nehme mal an, dass das Getty-bild ein lizenzfreies Bild ist, welches man - wenn einmal bezahlt- so oft benutzen kann wie man möchte. Damit sich das lohnt wird es also oft benutzt. Für diesen Beitrag ~10 euro für ein MP5-Bild zu zahlen wäre auch reichlich übetrieben. ;)
Nun ja
"selbst in Afghanistan schießen die Taliban mit deutschen Waffen auf deutsche Soldaten"
Ob man ein 1982 in Pakistan oder im Iran unter Lizenz/bzw ohne Lizenz produziertes G3 noch als deutsche Waffe bezeichnen kann?
Des weiteren bin ich leicht verwirrt, geht es jetzt nur um Exporte von Kriegswaffen an Drittstaaten oder sind dabei auch Sport und Jagdwaffen für Zivilisten wie durch das Bild suggeriert eingeschlossen?
Falsches Bild
Da haben Sie recht - in Kürze wird ein neues Bild gesetzt. Danke für Ihren Hinweis!
Sozial ist das...
Zitat: "Unter Kleinwaffen fasst die Regierung demnach unter anderem Maschinenpistolen, Maschinengewehre sowie voll- und halbautomatische Waffen zusammen. Deren Export wird häufig kritisiert, weil ihnen, verglichen mit schweren Waffen, weltweit mit Abstand die meisten Menschen zum Opfer fallen. Zudem sind sie auch in Entwicklungsländern leicht zu beschaffen und tauchen immer wieder durch illegale Weiterverbreitung in Krisenregionen auf."
"Sozial ist das, was Arbeit schafft!" - Frau Merkel im Bundestagswahlkampf 2009.
Genau
Was würden denn all die Facharbeiter deutscher Waffenproduzenten und die ehrbaren Handelsleute, welche die Produkte zum Töten von Menschen weltweit verkaufen denn machen, wenn wir diese Waffen nicht herstellten und verkauften? Ist doch sozial, sich dergestalt am Ungeist der Welt zu laben. Deswegen sind Pazifisten auch gefährlich, weil wenn sich deren Idee weltweit verbreiten würde, gäbe es viele Arbeitslose mehr: Waffenhersteller, Waffenhändler, Militär, Terroristen, Krankenhäuser, Beerdigungsinstitute. Der Tod war schon immer ein einträgliches Geschäft und wenn wir das Geschäft nicht machen, dann machens andere. Außerdem ist kein Besitzer eines Maschinengewehrs auch gezwungen, es zum Töten einzusetzen. Waffen sind Dinge, ethisch neutral. Der Mensch, nicht die Waffe tötet. Alles voll sozial, weil es unseren Wohlstand sichert. Und die ganze Forschung an neuem, effektiverem Tötungsutensil, was da an Werten dahintersteckt, auch für das zivile Leben. Sozialer gehts kaum. Doch: der Frieden, den uns diese Waffen sichern. Leidig nur, dass nicht jeder Deutsche sich sowas im Supermarkt kaufen kann. Dann wär die Welt gleich noch friedfertiger. Das wäre Ultrasozial! Würde der Binnenkonsum auch noch weitere Arbeitsplätze schaffen (Hersteller, Handel, Ausbildung, Krankenhäuser, Beerdigunsunternehmen). Da sollte die Waffenlobby mal ran! Was? Schon in Arbeit? Na dann: Friede auf Erden und jedem sein MG zum Wohlgefallen.
Soviel soziales Wachstum muss sein.
wo bleibt die Sensiblilität der Foristen?
sonst sind die Leute hier zu Lande soooooooo sensible, wenn es um Gewalt geht... sonst sind die Bürger dieses Landes sooooooo sensible und schütteln heftig den Kopf, wenn es woanders auf dieser Welt Schießerei (aller Art) gibt....Warum ist man nicht zumindest ehrlich genug und akzeptiert, dass man Gewalt auch exportieren kann und, dass man damit auch Geld mit den Probleme der anderen (sehr viel Geld) verdienen kann?
Wie war das nochmal?: Wasser predigen und Wein trinken?, oder so....