Der in der Korruptionsaffäre entlassene Technikchef des Hauptstadtflughafens, Jochen Großmann, hat Berichte über ein Geständnis zurückgewiesen. "Herr Mehdorn irrt, wenn er öffentlich und in den Medien behauptet, dass Prof. Jochen Großmann vor der Anklagebehörde irgendeine Schuld eingestanden hat", teilte Großmanns Unternehmen GICON mit. Es habe keine Vernehmung geben. GICON kündigte an, die Vorwürfe entkräften zu wollen. Zudem werde man mit allen Mitteln gegen Vorverurteilungen vorgehen.
Flughafenchef Hartmut Mehdorn hatte am heutigen Mittwoch im Abgeordnetenhaus gesagt, den unter Korruptionsverdacht stehenden Großmann entlassen zu haben. Zudem sagte er, Großmann habe seine Schuld schon "halbwegs eingestanden". In der vergangenen Woche hatte Mehdorn den Technikchef zunächst beurlaubt, nachdem die Staatsanwaltschaft dessen Büros durchsucht hatte. Sie wirft dem Ingenieur Bestechlichkeit vor.
"Ich habe diesem Mann getraut", sagte Mehdorn. "Ich hab eigentlich bis zur letzten Sekunde, als der Staatsanwalt ihn verhört hat, geglaubt, dass der irgendwann mal anfängt und sagt: 'Nein, das stimmt alles nicht, ich war es nicht, ich hab's nicht gemacht.' Da ist nichts gekommen."
Inzwischen untersucht eine Arbeitsgruppe die Vergabeverfahren, auf die Großmann mutmaßlich Einfluss hatte. "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Und wer es einmal tut, der tut es wieder", sagte Mehdorn.
Mehdorn hatte Großmann erst im April angestellt. Zuvor war er als Berater tätig. In dieser Zeit soll er Geld von dem niederländischen Planungsanbieter Arcadis verlangt haben, damit er diesem zu einem Auftrag auf der Baustelle verhilft. "Der Vorfall war nicht entdeckbar, weil er nicht bei uns stattgefunden hat", sagte Mehdorn. Erst Arcadis machte ihn darauf aufmerksam. Zunächst war gemeldet worden, Großmann habe 500.000 Euro gefordert, im Ausschuss sprach Mehdorn nun von 350.000 Euro.
Mehdorn hat bereits erste Nachfolge-Kandidaten im Blick. Er sagte, der Posten solle so bald wie möglich neu besetzt werden, er selbst führe die Suche durch. Großmann war laut Mehdorn vom Tüv Rheinland empfohlen worden, Amann habe ihn als Sachverständigen geholt, der die nicht funktionsfähige Brandschutzanlage umplante. Mehdorn gestand Großmann zu, gute Arbeit geleistet zu haben und schloss aus, dass der Ingenieur sich bei der Umplanung an persönlichen Profitmöglichkeiten orientierte.
Kommentare
"Da ist nichts gekommen."
Wenn ich eins von unseren Politikern, Managern und "Leistungsträgern" gelernt habe, dann sind jene die sofort "ich wars nicht" rufen jene die es am Ende dann meist doch waren.
Und je mehr diese Personen abstreiten, bis hin zu Gegenklagen und einstweiligen Verfügungen gehen, umso wahrscheinlicher wird das ganze, ist nämlich die Standardmasche der Anwälte.
Soviel dazu Herr Mehdorn
Sie würden sicherlich sofort rufen:
Steinigt mich - auch wenn ich mir keiner Schuld bewusst bin.
Wie viele Führungskräfte hat Medhorn in den letzten Jahren schon verschlissen. Blöd halt, dass kein anderer den Job machen will. Wer will sich in seinen Entscheidungen als Geschäftsführer schon von mindestens zehn Gremien hineinreden lassen. So etwas gibt es eben nur bei Bund und Ländern. Vor allem, wenn dann mal wieder ein neuer Minister meint, alles besser zu wissen und Millionen bestimmten Beratungs- (äh Controlling-)Firmen in den Rachen werfen will.
Entfernt, Spam. Die Redaktion/lh
Ach ja der Herr Mehrkorn
Der alte Mann und das Meer, nein halt, der alte Mann und der BER.
Jetzt kann Opa Mehdorn mal wieder das machen, was er am besten kann. Ein Projekt so richtig gründlich und mit Schmackes vor die Wand fahren und dann alle anderen dafür verantwortlich machen.
Der Anfang ist gemacht, also das Chaos weiter vertiefen, jeden der gefährlich werden könnte und auch nur etwas mehr Fachkompetenz besitzt als er (also eigentlich jeder) entlassen und jede Gelegenheit nutzen die eigentliche Arbeit in irgendeiner Form aufzuhalten oder wenigstens zu behindern.
So kennen wir ihn und so lieb... nein, das nun auch wieder nicht.
Aber das er jetzt eine Klage gegen sich selbst hat, das hat schon etwas Clowneskes an sich, muss man sagen. Also die Herren mit der Pappnase.
Wobei Pappnase ja im Grunde genommen, na lassen wir das. ^^
Bislang hat er jedenfalls gut Arbeit geleistet und die Affäre mit seinem Technikchef kommt ihm mit Sicherheit sehr gelegen.
Füsse hoch, alles abstreiten, anderen die Schuld geben und ganz schwer an der Verantwortung tragen.
Immer wieder erstaunlich wie gut man mit Nichtskönnen Unsummen verdienen kann und trotz dem das eine Unternehmen den angerichteten Scherbenhaufen zusammenkehrt, das nächste schon um den Elefanten in der Porzellanabteilung bettelt.
Entlassung! Entlassung! Entlassung!
Tadellos: Auch wenn Märchendorn sonst kaum etwas kann - aber Profi beim Entlassen ist allemal! Und vor allem in diesem Fall: Entlassen, noch bevor aufgeklärt ist, ob Großmann tat, was man ihm vorwirft! Unschuldsvermutung? Kennt Märchenkorn nicht! Alle sind schuldig - nur einer nicht! Wenn Mehdorn sich, aber insbesondere der Nation einen Gefallen tun will, entlässt er endlich Mal wieder - sich selbst!