Doch die Kritiker werden lauter, nicht nur, seitdem auch die Börsenaufsicht SEC sich die Firmen genauer anschaut. Branchenkenner wie Kumin warnen bereits vor einer Dot-Bong-Blase – angelehnt an die Wasserpfeife und die Dotcom-Blase im Jahr 2000. "Es gibt ohne Zweifel gerade eine große Euphorie", sagt der Jurist. Jeder springe auf, um Profit zu machen. Am Ende würden es aber nur wenige Firmen es schaffen, ein stabiles Geschäft aufzubauen. "Davor werden noch viele andere verbrennen."
Unklare Rechtslage
Gerade die jungen Start-ups haben mit zahlreichen Hürden zu kämpfen. Strenge und kostspielige Auflagen in der Produktion bremsen das Geschäft aus. Viele Unternehmer sind vorsichtig – aus Angst, sich strafbar zu machen. Denn während die meisten Bundesstaaten die Regelungen lockern, bleibt der Verkauf und Konsum von Marihuana auf Bundesebene strafbar.
US-Präsident
Barack Obama wies seine Behörden zwar an, nicht so genau hinzugucken. Doch das
Verbot auf nationaler Ebene verhindert den absoluten Durchbruch der
Marihuana-Branche. Institutionelle Investoren, Banken und
Kreditkartenunternehmen meiden das Geschäft wegen des unklaren Status.
Das hat skurrile Folgen: Fast alle Geschäfte werden noch immer in bar abgewickelt, Kredite sind kaum zu bekommen, selbst ein Firmenkonto zu eröffnen, ist mit hohen Auflagen verbunden. Unternehmer können so kaum in die nötige Infrastruktur investieren, um die Kosten zu senken und die Produktion auf ein lohnendes Niveau hochzufahren. Wegen des Verbots auf Bundesebene können Investitionen nicht von der Steuer abgesetzt werden. "Die gesetzlichen Regelung gleichen einem großen Fleckenteppich", sagt Jurist Kumin. Marihuana-Befürworter argumentieren, Washington mache so das Geschäft unnötig gefährlich. Änderungen erwartet vor der nächsten Präsidentschaftswahl allerdings niemand.
Konkurrenz vom Schwarzmarkt
Und die Konkurrenz durch den Schwarzmarkt bleibt. Denn während Anbau und Produktion in den USA teuer und arbeitsintensiv sind, können Produzenten in Südamerika zu niedrigeren Lohnkosten anbauen. Die Freiland-Anbauer aus dem Süden dominieren den Großteil des illegalen Cannabis-Marktes in den USA, der im Jahr rund 40 Milliarden Dollar umsetzt. Selbst wenn der Konsum in den USA noch weiter legalisiert wird, dürften viele auf den günstigeren Schwarzmarkt ausweichen. Auch, weil Städte wie Denver Steuern von bis zu 25 Prozent auf Marihuana-Produkte erheben.
An der Börse scheint der grüne Rausch schon jetzt der Ernüchterung zu weichen. Der Marihuana-Leitindex, der die Kursentwicklung von mehr als 40 Unternehmen abbildet, hat allein seit Jahresbeginn mehr als die Hälfte an Wert verloren.
Kommentare
Sodom & Gomrorah
Nun solange in einem derartigen Artikel nur die Probleme einer neu entstehenden Wirtschaftssparte thematisiert wird und nicht von den unhaltbaren Zuständen in Colorado berichtet wird soll es mir recht sein. Auf die warte ich nämlich schon die ganze Zeit. Es kann doch nicht sein das das "Teufelszeug" legalisiert wird ohne das das Volkswesen zusammenbricht. Es müssen doch alle Nutzerzahlen harter Drogen nach oben geschnellt sein weil die Einstiegsdroge jetzt frei erhältlich ist. Das Wirtschaftsleben ist doch sicher total gestört weil alle morgens lieber bekifft liegenbleiben als pünktlich zur Arbeit zu erscheinen.
Ich warte wirklich- sehnsüchtig!!
Die Zaubersteuer.
Chill..... und hör mal wieder Cypress Hill..
Ich finde, die "Zustände" in Colorado sollten Deutschland ein Vorbild sein. Die Verteufelung von Cannabis ist nicht mehr zeitgemäß. Natürlich kann man es übertreiben und das Zeug kann einen krank machen. Doch da sind wir auch genauso schnell wieder beim Thema Alkohol, welcher sogar - im Gegensatz zu Cannabis - körperlich abhängig machen kann (siehe kalten Entzug).
Cannabis kann medizinisch viele gefährliche Medikamente ablösen. Hier sehe ich auch ein Hauptinteresse der Pharamlobbys, die Legalisierung zu bekämpfen.
Es ist einfach ein Naturkraut, das positive und negative Effekte auf den Menschen haben kann. Es hängt eben von einer verantwortungsbewussten Handhabung ab und man könnte die vielen Steuern, die durch die Legalisierung eingenommen werden würden dafür nutzen, um in die Prävention und Aufklärung zu investieren. Das Verbot ist (nochmal) nicht mehr zeitgemäß und diese Bevormundung durch vor allem Politiker aus dem rechten politischen Spektrum ist eine Unverschämtheit. Volljährigen Bundesbürgern darf die Entscheidung, ob man Cannabis-Produkte nutzen möchte oder nicht eben nicht abgenommen werden. Ich bin mündig genug, um diese Entscheidung für mich persönlich selbst zu treffen und basta!
Es gibt aber auch gute Nachrichten
Die Pflänzchen wachsen auch dann noch im Garten, wenn die Blase platzt.
US-bundesweit nach wie vor verboten, in den ....
.
.... Einzelstaaten aber das Verbot teilweise durch vernünftigere Politiken erersetzt ...
Das ist doch immerhin schon mal ein Anfang.
Der Bargeld-Zwang durch unklares Gebaren der überkommenen "war-on-drugs"-Idioten aus der FED-Ecke sowie die zersplitterte Kleinteiligkeit und die Einstufung als "riskant" wird den grossen Heuschrecken den Markt aber hoffentlich noch eine ganze Weile wenig schmackhaft erscheinen lassen.
Denn wenn im Mutterland der genveränderten Landwirtschaftsprodukte auch nur ein grösserer Investor den geschätzten 40-Milliarden-Markt aufzurollen beginnt, ist es sicher schnell vorbei mit der Sortenvielfalt und der daraus resultierenden Wirkungsvielfalt von Canabinoiden.
Im schlimmsten Fall werden die fetten Investoren sogar versuchen, irgendwie geartete Patente für Turbo-Gräser zu etablieren, und dann ist wieder jeder wissende Genuss-Raucher auf komplett eigene Produktion angewiesen, weil der Lieferant der dann monopolisierten, standartisierten und patentiertenTurbosorte die Vielfalt zum vermeintlichen eigenen Nutzen bekämpfen wird.
Erst kommentieren, dann rauchen!
"[Ü]überkommene[] "war-on-drugs"-Idioten aus der FED-Ecke"? Made my day!
Hanf ist nicht nur zum Kiffen da
Hanf ist neben Medizin und Rauschmittel noch vielfältig anderweitig zu nutzen.
http://www.karo4tel.de/ha...
Umweltfreundlich ist er.
http://www.karo4tel.de/ha...
Und hier in Kommentar 19 sind noch mal die Vorzüge von Hanf zusammengefasst:
http://blog.zeit.de/gruen...
Viel wichtiger als dass ich Marihuana in der Apotheke kaufen kann ist es, dass die Menschheit mit grüner Industrie und Hanf die Abhängigkeit von Erdöl und Kohle überwindet. Und falls eine "Dot-Bong-Blase" platzen sollte, wird sie relativ wenig Schaden anrichten im entgrenzten Finanzkapitalismus. *Aber ich bin ja nur ein stoffwechselkranker Spasti, der wer weiß was geraucht hat.*