An dieser Stelle hätten wir gerne von denjenigen Städten und Gemeinden erzählt, die Flüchtlinge vernünftig unterbringen und gut versorgen. Denn die Negativschlagzeilen über die miserablen Zustände in Asylbewerberheimen reißen nicht ab. Aber es kann ja nicht überall so schlimm sein. Es muss doch Kommunen geben, die Asylbewerber gut unterbringen und bei denen Sozialarbeiter und Ärzte daran arbeiten, sie professionell zu betreuen. Es kann sein, dass es solche positiven Beispiele gibt – das Problem ist nur: Sie sind verdammt selten geworden. Bei dem derzeitigen Ansturm neuer Flüchtlinge können selbst Vorzeigekommunen kaum noch gute Arbeit leisten.
Zwei Beispiele der kreativen Art haben es immerhin zu bundesweiter Berühmtheit geschafft: In Bautzen beherbergt nun der Geschäftsführer eines Vier-Sterne-Hotels Asylbewerber. Er war der Einzige, der sich in der touristischen Seen-Region auf eine Ausschreibung der Gemeinde meldete, als die händeringend nach Platz für Neuankömmlinge suchte. Als Erfolg kann man das Bautzner Modell dennoch nicht bezeichnen. Der Widerstand von Bevölkerung und Touristen gegen die ungeliebten Gäste ist groß.
Auch das Grand Hotel Cosmopolis in Augsburg dürfte ein Einzelfall bleiben. Hier, in der Friedensstadt, taten sich Künstler der Stadt zusammen, mieteten ein altes Hotel an und schufen darin ein "künstlerisches Gesamtkunstwerk", so nennen sie es selbst: Das Haus ist Künstleratelier, Galerie, Café, Restaurant, Hotel und Flüchtlingsaufnahmeort zugleich. Immerhin 50 bis 60 Asylanten finden hier Platz. Aber würde das überall funktionieren?
Es gab mal gute Ansätze
"Auch anderswo gibt es viele Städte und Gemeinden, die sich anstrengen", sagt Politologin Jutta Aumüller, die für das Institut für Entwicklung und Soziale Integration (DESI) die Lage in Flüchtlingsheimen untersucht, "aber ich erlebe derzeit nur noch Kommunen unter Druck. Die meisten wissen sich nicht mehr zu helfen, weil die hohen Zuweisungszahlen alles ändern". Mit 200.000 Flüchtlingen hatte das Bundesamt für Migration ursprünglich im laufenden Jahr gerechnet. Jetzt werden es wahrscheinlich 300.000. In einigen Bundesländern hat sich die Zahl der Aufzunehmenden innerhalb der vergangenen fünf Jahre vervielfacht. Allein Sachsen muss jetzt achtmal mehr Asylbewerber unterbringen als noch 2009.
Es gab gute Ansätze, mit denen Länder und Stadtstaaten die Unterbringung verbessern wollten: Berlin etwa beschloss 2003, Flüchtlinge nur noch dezentral unterzubringen. Also nicht mehr in Sammelunterkünften, sondern über die Stadt verteilt in Einzelwohnungen. Viele halten das für die beste Art, denn das ermögliche den Asylsuchenden ein selbstbestimmtes Leben und integriere sie vor allem in die Gesellschaft. Köln und einige andere Städte schlossen sich der Idee Berlins an. Einige Flächenländer wie Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz schafften es sogar, über 80 oder sogar 90 Prozent aller Asylbewerber in eigenen Wohnungen unterzubringen. Es schien, als bewiesen sie damit: Es geht, wenn man nur will. Denn über die Art der bevorzugten Unterkünfte entscheiden jeweils die Bundesländer selbst.
Kommentare
"Die deutsche Flüchtlingskatastrophe"
Deutsche???
Es fehlt nicht nur Geld und Unterkünfte für Flüchtlinge.
Dieses betrifft auch 100.000 de Deutsche Staatsbürger.
Studenten in Zelte, laut Berichte im TV.
Wie viel Obdachlose gibt es in Deutschland?
In den Ballungsgebieten wird >bezahlbarer< Wohnraum immer seltener.
Wie viele steht die Kündigung bevor weil sie die Mieten nicht mehr bezahlen können?
Wie viele haben kein Strom, keine Heizung, kein Wasser mehr weil sie die Rechnungen nicht mehr zahlen können?
Diese Aufzählung ist noch beliebig erweiterbar und wird immer länger.
Es sind nicht nur "Arbeitsscheue" sondern viele die VOLL Arbeiten aber bei den Löhnen im Niedriglohn-Sektor zu den "Verlierern" zählen.
Es mag auch Gründe für diese Situation geben
Deutschland hat das Problem, dass es nicht zwischen den wirklich Hilfsbedürftigen und den Wirtschaftsflüchtlingen unterscheidet. Abgelehnete Asylanträge werden nicht umgesetzt. Dass die Plätze und das Geld dadurch knapp werden ist für mich nicht so überraschend.
Weniger erstaunt bin ich auch darüber, dass es Ablehnung aus der Bevölkerung gibt, denn diese Heime sind nicht unbedingt ein Hort des Friedens, der Eintracht und der Legalität.
Amüsiert war ich zu lesen (allerdings nicht bei ZON), dass der Fall des misshandelten Asylanten (war bei ZON allerdings öfters zu lesen) insofern eine interessante Wende genommen hat, da dieser jetzt in Untersuchungshaft sitzt weil er dringend tatverdächtigt ist einen Juwelenhändler überfallen zu haben.
Interessant
"Amüsiert war ich zu lesen (allerdings nicht bei ZON), dass der Fall des misshandelten Asylanten (war bei ZON allerdings öfters zu lesen) insofern eine interessante Wende genommen hat, da dieser jetzt in Untersuchungshaft sitzt weil er dringend tatverdächtigt ist einen Juwelenhändler überfallen zu haben."
Interessant sind hier maximal Ihre Ansichten. Was für eine Interessante Wende hat den dieser Fall genommen, dass es gerechtfertigt war einen gefesselten Mann die Springerstiefel auf den Hals zu stellen ? Ich bin gespannt.
Einfache Lösung: Keine weiteren Flüchtlinge aufnehmen!
Wir sind bereits am Ende unserer Möglichkeiten. Und auch den Flüchtlingen sollte klar sein, dass wir nicht über die Ressourcen verfügen, um ihnen ein angemessenes Leben hierzulande zu ermöglichen. Wir können nicht mehr leisten, ohne auf etwas verzichten zu müssen und da bereits sehr viele Menschen am Existenzminimum leben, sollte es für alle Beteiligten nachvollziehbar sein.
Wir sind gastfreundlich, solange uns die Gäste nicht auf der Tasche liegen.
potenziell ausländerfeindlich
Flüchtlingen kann man nicht nur bei schönem Wetter helfen - man muss es immer tun, wenn es nötig ist. Das gebietet der menschliche Anstand.
Ich hoffe für sie, dass sie nie as einem Kriegsgebiet flüchtend, womöglich mit Familie ohne Hab und Gut, um ihr Leben kämpfen müssen.
Eine Schande der Politiker in Deutschland,, die in ihrer Abgehobenheit leider die Bodenhaftung verloren hat. Gut, dass es viele Bürger gibt, die noch Mitleid haben und ein Verständnis für die Not.
Da müssen
Sie imltho in einer Blase leben, wie wahrscheinlich diese Leute http://www.taz.de/!105908/, die als die Realität sie selber betraff, ihr wahres Gesicht zeigten. Auch die Beispiele sind interessant, was erhält z.B. der Bautzner Hotelier und wie sah es vorher mit der Belegung seines Hotels aus. Ist wie mit dem Sinti Haus in Berlin, wo sich die kath. Kirche als Heilsbringer darstellte, als Frage zur Förderung aufkammen wurde es bei den Betreibern und den Betroffenheitsmedien still, denn die Eigentümer sind ein kirchliches Unternehmen, welches auf Gewinnerzielung aus ist und bei den sonstigen Förderquoten der Kirche, hätte es wahrscheinlich einen Aufschrei gegeben.
Die sozialen Spannungen werden zu nehmen, wenn es den vermeintlichen persönlichen Wohlstand der Deutschen selber betrifft und dieser Zeitpkt. nähert sich immer schneller.
Auch sollte man nicht von der Vergangeheit auf die Zukunft schliessen, die Kassen der meisten Kommunen sind leer und wenn die Schuldenbremse ab 2016 richtig in Fahrt kommt, dann wird es düster beim ehemaligen Exportweltmeister aussehen.
Mein Vorschlag, jedem dem diese Verhältnisse ans Herz gehen, sollte die Möglichkeit bekommen, sich an einer zentralen Stelle zu melden und eine Patenschaft übernehmen, bei der es anteilig zu einer Splittung aller Kosten (50/50 Staat/Pate) kommt und der Paten über den gesamten Zeitraum dafür verantwortlich zeichnet. Das würde ein Zeichen setzen.