Jetzt auch noch Ghana und Sambia. Die Ukraine, eigentlich reich an wichtigen Rohstoffen wie Eisenerz, Kohle und Erdgas, einst Kornkammer und Zentrum des Maschinenbaus der Sowjetunion, kann ihren Menschen nicht einmal mehr einen Mindestlohn über dem Niveau von Ghana und Sambia zahlen, den Armutsstaaten Afrikas. Selbst in Bangladesch bekommen Arbeiter mit umgerechnet 46,6 US-Dollar derzeit statistisch mehr als die Einwohner des zweitgrößten Landes in Europa.
Laut einem Fernsehsender erhält ein Arbeiter in der Ukraine nur noch umgerechnet 42,9 US-Dollar (1.218 Hrywnja) im Monat. Es ist nur eine weitere Demütigung.
In der Ukraine spielt sich, abseits der Dramatik des Krieges, eine stille Tragödie ab. Die Wirtschaftsmisere und der Einbruch der Landeswährung Hrywnja lassen weite Teile der Bevölkerung langsam verarmen. Sie können sich kein Brot mehr leisten, haben kein Geld mehr für die tägliche Fahrt mit der Tram. Die Armut frisst sich in die Mittelschicht.
Griechenland, Portugal – und jetzt die Ukraine
Eine Übersetzerin an der Universität, berichtet eine Mitarbeiterin in der Regierungspressestelle, verdiene netto gerade einmal 1.900 Hrywnja, was etwa 51 Euro entspricht. Noch weniger bekomme ihre Großmutter an Rente, 1.200 Hrywnja. Davon würden allein 900 Hrywnja nur für Gas, Strom und Wasser fällig. Macht noch umgerechnet 8 Euro fürs Essen. "Wenn sie keine Enkel und Kinder hätte, die ihr helfen, wüsste ich nicht, wie sie leben sollte." Wer bislang an eine Armut dachte, die immer weitere Teile der Gesellschaft vereinnahmt, dem kam Griechenland oder Portugal in den Sinn, wo sich arme Alte umbrachten, weil sie Strom und Essen nicht mehr bezahlen konnten. Die Ukraine rückt nun auch auf diese Liste. Es geht dabei noch nicht einmal um die Gebiete, in denen Krieg herrscht. Auch im Westen des Landes treffen Geldnot und Perspektivlosigkeit immer mehr Familien. 40 Prozent gaben kürzlich in einer Umfrage an, sie fühlten sich arm.
Zu Sowjetzeiten galt die Ukraine als eine der wohlhabendsten Regionen. Heute ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf nur halb so groß wie das des ärmsten EU-Staates und beträgt kaum ein Viertel des BIP in Russland. Im Durchschnitt verdient ein Ukrainer 3.900 Dollar im Jahr. Der Westen, allen voran der Internationale Währungsfonds, versucht das Land mit Milliardenhilfen zu stabilisieren.
Andreas Umland lebt schon viele Jahre in Kiew, er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Euro-Atlantische Studien in Kiew. Insgesamt habe sich die soziale Lage sehr zum Schlechten entwickelt, sagt der Politologe. Er nimmt die Signale für diesen Abstieg in der Kiewer Innenstadt wahr, wo fast alle Geschäfte ihre Waren nur noch mit Sonderrabatten losschlagen können. Das Heruntersetzen der Preise ist auch in Berlin und Warschau zu beobachten, doch in Kiew geschieht es im großen Stil. Nach ein paar Wochen klappt auch das nicht mehr, dann müssen manche der Ladenzeilen schließen.
Im vergangenen Jahr hat sich der Wert der Währung halbiert
Die Landeswährung ist weich wie Knete. 2014 hat sich ihr Wert glatt halbiert. Allein an den vergangenen beiden Handelstagen hat die Hrywnja etwa 13 Prozent ihres Wertes verloren. Das führt dazu, dass dem normalen Ukrainer das Geld gefühlt durch die Hände rinnt. Die U-Bahn-Fahrt in Kiew kostete zu Jahresbeginn noch 2 Hrywnja, nun sind es 4. Auch der Preis für eine Straßenbahnfahrt hat sich auf 3 Hrywnja verdoppelt. Eine große Bäckerei hat die Brotpreise um mehr als ein Zehntel hochgesetzt. "Es trifft die, die sowieso nichts haben", sagt Politologe Umland. In Kiew verkaufen sie jetzt sogenanntes Sozialbrot, das, aus Weizen und Roggen gebacken, günstig abgegeben wird und besonders den Armen helfen soll. "Das schmeckt, als ob man Mehl isst", sagt eine, die es schon mal probiert hat. Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko hat angekündigt, dass bis Ende des Jahres 200 Geschäfte eröffnet werden sollen, die ausschließlich Sozialbrot verkaufen.
Die Nationalbank schätzt, dass die Gaspreise demnächst um 280 Prozent steigen werden. Das sind Zuwächse, die ein Normalverdiener kaum noch auffangen kann. Viele heizen wieder mit Holz, weil viele Kohlebergwerke im Osten durch den Krieg nicht mehr arbeiten können und dadurch die Preise durch die Decke gehen.
In Kiew zeigt sich bereits, wie eine Gesellschaft reagiert, wenn sie keine Perspektive mehr sieht. Die Jungen, die Agilen und Mobilen glauben nicht mehr an ihr Land – und hauen ab. "Die Visaabteilungen der westlichen Botschaften sind überlaufen", berichtet Umland. "Die Menschen versuchen rauszukommen, weil sie sich nicht über Wasser halten können."
Kommentare
Kanonen statt Butter
War Herr Poroschenko nicht gerade beim Einkaufen am Golf? Rüstungsgüter, wohlgemerkt. Man muß eben Prioritäten setzen.
Was soll das?
Die äußere Sicherheit der Ukraine ist Grundvoraussetzung für künftigen Wohlstand. Dass die Ukraine während der letzten Jahrzehnte - im Vertrauen auf russische Zusagen! - so wenig in den Verteidigungssektor investierte, rächt sich heute bitter.
Seltsame Löhne
"Eine Übersetzerin an der Universität, berichtet eine Mitarbeiterin in der Regierungspressestelle, verdiene netto gerade einmal 1.900 Hrywnja, was etwa 51 Euro entspricht."
und
"Im Durchschnitt verdient ein Ukrainer gerade einmal 3.900 Dollar im Jahr."
läßt vermuten, dass eine Übersetzerin weit unter Durchschnitt verdient oder dass der Euro heute komplett unter die Räder gekommen ist. Gleich mal die Kurse checken.
Aber der Satz:
"Zu Sowjetzeiten galt die Ukraine als eine der wohlhabendsten Regionen. Heute ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf nur halb so groß wie das des ärmsten EU-Staates und beträgt kaum ein Viertel des BIP in Russland. "
zeigt doch, dass die Ukraine in russischen Händen vielleicht besser aufgehoben wäre, als der EU zur Last zu fallen. Wenn da nur die US-Interessen nicht wären...
Lieder ist der Autor nicht genau genug
"Laut einem Fernsehsender erhält ein Arbeiter in der Ukraine nur noch umgerechnet 42,9 US-Dollar (1218 Hrywnja) im Monat"
1218 Hrywna ist der Mindestlohn und nicht was der "Arbeiter" verdient
"Im Durchschnitt verdient ein Ukrainer gerade einmal 3.900 Dollar im Jahr."
Der Durschschnittsverdinst der Ukrainer betrur 2014 41641 Hriwna/pro jahr
http://index.minfin.com.ua/i…
(Oberste Zeile der Tabelle steht für gesamtukrainsichen Durchschnitt in Monaten, weiter unten wird nach Verwaltungsbezrken aufgeschlüsselt)
bei einem Kurs von Anfang 2014 (8 Hriwna/USD) waren es 5205 Dollar/Jahr
bei dem heutigen Kurs (ca. 34 Hriwna/USD) sind es 1224 Dollar/Jahr
Wenn der Autor also schreibt dass der Durschschnittslohn bei 3900 Dollar/Jahr liegt dann rechnet mit einem Kurs: 41641/3900= 10,68 Hriwna/Dollar
Bei der Übersezerin dagegen geht die rechnung so: 1900/51= 37 hriwna/ Euro/1,13 USD/Euro= 32,74 Hriwna/Dollar
Bei der Umrechnung des Mindestlohns wiederum kommt dieser Kurs raus.(1218/42,9= 28,39 Hriwna/USD)
Sie haben Recht. Es ist verwirrend. Der Autor hätte bei allen Werten den gleichen Umrechnungskurs nehmen sollen. In den Ländern in denen die Währung solche Sprünge macht es ist wichtig immer die gleiche Umrechnungsbasis zu nehmen sonst kann man die umgerechnete Werte nicht vergleichen.
Wozu das alles?
Ist schon ziemlich sinnlos diese Großmachtpolitik und dieser lächerliche Kampf um "Einflusssphären". Da ist keine Seite besser.
Immerhin ruft dieser Konflikt drei alte Weisheiten wach:
1. Menschen zählen nichts, wenn es um die Durchsetzung von Macht geht.
2. Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst.
3. In Kriegszeiten wird von den parteiisch Beteiligten bevorzugt auf den Topos des "Sozialen" zurückgegriffen um Affekte zu steuern, aber nicht um konkret Gutes zu leisten.
»Told you so«
Hach, was waren sie vor einem Jahr, vor 12—15 Monaten so euphorisch: Unsere westlichen Freunde! Wir werden bald in Wohlstand leben!
Und was haben sie heute? Die wirtschaftliche Lage — und im Endeffekt zählt es zuerst, ob man was zu essen hat und ob es in der Küche warm ist, sofern man noch eine hat! — geht eigentlich vor allem drumherum. Soll heißen: Erst, wenn Grundbedürfnisse gedeckt sind, kann man über »Demokratie« und Demokratie reden, über Rechtsstaatlichkeit, über ein Freihandelsabkommen.
Jetzt haben sie ihr EU-Assoziierungsabkommen und ihre glorreiche »Revolutionsregierung«, die im Kern aus alten Banditen besteht, die sie eigentlich loswerden wollten. Trotzdem schlafwandelt Marina Weisband nach wie vor durch die Talkshows und faselt was von »russischer Aggression«, während die wahren Probleme geschickt ausgeblendet werden. Aber das ahnten die »Putinversteher« schon vor einem Jahr und schrieben es auch hier. Wollte niemand wahrhaben, war »bezahlte Russenpropaganda aus St. Petersburg«.
Die einfachen Leute, so wie die Babuschka auf dem Foto, können einem leid tun.
@jaba.
>>Hach, was waren sie vor einem Jahr, vor 12—15 Monaten so euphorisch: Unsere westlichen Freunde! Wir werden bald in Wohlstand leben!
Und was haben sie heute?<<
Was sie heute haben? Einen von Russland aufgezwungenen Krieg, der ausgerechnet die industrie-starken Gebiete im Osten besonders in Mitleidenschaft zieht.
In der Logik Putin-Russlands kann und darf es nicht sein, dass die Ukraine zum Modellfall für eine erfolgreiche Westbindung wird. Dafür tut der Kreml alles, ja er ist sogar dafür bereit, einen großen Krieg zu riskieren..
So ein Modellfall wie Bugarien der Rumänien?
Nach bald 10 Jahren immer noch Korruption wie in der Ukraine, immer noch kein Rechtsstaat wie de Ukraine.
Selbst die Balten können ohne EU- Gelder nicht überleben.
Aber Modell, weil in der Nato?
@Standpunkt: »Modellfall für erfolgreiche Westbindung«?
Dafür hatte die Regierung Jazenjuk über ein Jahr Zeit. Nicht nur das, Jazenjuk hatte sogar US- und EU-Berater an seiner Seite. Manche von ihnen machte er über Nacht zu Kabinettsmitgliedern.
Sie lenken ab. Der »von Rußland aufgezwungene Krieg« ist ein solcher nicht: Wer hat denn zuerst auf die eigene Bevölkerung geschossen? Das waren die Truppen des Kiewer Verteidigungs- und Innenministeriums, die demokratische Prozesse in der Ost-Ukraine unterbinden wollten.
Aber diese Art der Ablenkung ist typisch für Nato-Propagandisten. Immer schön Moskau die Schuld in die Schuhe schieben, statt vor der eigenen Tür zu kehren.
Was hätte die erfolgreiche Westbindung und Abkehr bewirkt?
Klar ist der Westen dafür - über 20 Jahre lang Armenhaus, keine relevante Wirtschaft. Es wird auf Transferzahlungen gehofft.
Dem Osten ging es aber während der Zeit erheblich besser - Dank Russland. Die Menschen dort haben wegen Russland Arbeit und einen gewissen Wohlstand, den es im Rest der Ukraine so nicht gibt.
Separatistische Bewegungen gab es in der Ostukraine nebst Krim übrigens schon lange vor 2014. Die Krim wurde ja auch mit einer Mischung aus Drohung und Erpressung erst nach der Wende in Kiew zwangseingegliedert.
Damals gab es schon Referenden, die von knapp 60% Zustimmung zur Autonomie sprachen. Heute vergisst man das gerne.
Die Separatisten heute folgen nur aus dem gewaltsamen Umsturz vor einem Jahr. Sie müssen übrigens nicht einmal großartig aus Russland unterstützt werden (was ich ohnehin nicht bezweifle), da viele Soldaten übergelaufen sind inklusive ihrer Ausrüstung. Außerdem ist die Ostukraine (speziell Donbass) bekannt dafür, dass sie russischer Waffenlieferant und -Hersteller ist. Es dürfte wahrscheinlich sein, dass sich da genügend Know-How und Fähige finden lassen, um Waffen selbst zu produzieren.
Die Separatisten wurden übrigens in dem Augenblick vereint, in dem Kiew Panzer in die Ostukraine geschickt hat.
Die russische Unterstützung kam wahrscheinlich lange nach Ausbruch der Revolution erst.
Geht's noch, jaba?
Glauben Sie ernsthaft, die Fehler von Jahrzehnten (Korruption, Justizwesen....) lassen sich binnen eines Jahres lösen?
Vor allem aber: Was meinen Sie damit, Jazenjuk und seine Regierung hätten ein Jahr "Zeit" gehabt?
Ja haben Sie denn all die letzten Monate verschlafen?! Die Krim-Krise, die nur Tage nach dem Amtsantritt der neuen Regierung in den Fokus rückte, dann der beginnende - von außen orchestrierte - Aufstand in der Ostukraine?
Der Krieg in der Ostukraine wütet ja nicht erst seit gestern, sondern schon seit Frühjahr letzten Jahres.
Notwendigerweise richteten sich seitdem ALLE Kräfte Kiews auf Bewältigung dieser existenziellen Bedrohung.
Übrigens
> ausgerechnet die industrie-starken
> Gebiete im Osten
Die West-Ukrainer und ihre Nato-Freunde, die die Entscheidungen der Ost-Ukrainer nicht anerkennen wollten, sagten doch immer, daß es im Osten nichts Wertvolles gäbe. Daß dort nur minderbemitteltes Volk, »bildungsferne Menschen« (Golineh Atai, 2014) lebten. Seltsam . . .
verfehlte Politik
>> Notwendigerweise richteten sich seitdem ALLE Kräfte Kiews auf Bewältigung dieser existenziellen Bedrohung. <<
Leider hat man da nur sehr essentielle Fehler gemacht. Die ukrainische Regierung hat sich sehr stark gefühlt mit der NATO im Rücken. Ständig kamen Kampfansagen von der Regierung. Rückeroberung der Gebiete war das Ziel. Aber man hat auch die Seperatisten unterschätzt und die starke Einmischung Russlands - die absolut zu verurteilen ist.
Man wollte und will sich die Niederlage nicht eingestehen und die ostukrainischen Gebiete aufgeben. Es ist einerseits verständlich, aber andererseits muss man sich auch mit der Realität auseinandersetzen. Also klammern sie sich ständig an den Strohalm USA.
Ich bin sehr froh, dass die EU und USA aktuell noch sehr besonnen bleiben und keine Eskalation zum 3. Weltkrieg befeuern. Hoffentlich wird der Einsatz diplomatischer Mittel weiter vorangetrieben und nicht die von Ihnen so dringlich geforderten Waffenlieferungen. Denn Waffen werden keinen Frieden bringen.
Modell wie Rumänien?
Doku Arte: über die Revolution in Rumänien. Sehr aufschlußreich!
https://www.google.de/search…
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Gute Arbeit
Leute wie Sie tun mir aber auch leid. Es ist doch in den letzten Monaten Stück für Stück ans Licht gekommen, daß es eben leider tatsächlich die Russen sind, die die Ukraine in einen Bürgerkrieg stürzen, und mit deren Hilfe eine Stadt nach der anderen zerbomben und mit Krieg überziehen. Während gleichzeitig die prorussische Propaganda hier in diesen Seiten immer absurder und übersteigerter wird, und zunehmend in eine Parallelwelt abdriftet, über die man sich nicht einmal mehr ärgern kann, sondern eher schon lachen muss.
Aber in rhetorischer Hinsicht - Respekt. Gute Arbeit.
wer hat mit dem Bomben angefangen?
Es ist scheinbar bei Ihnen immer noch nicht angekommen, wer mit dem Bomben angefangen hat. Hier zur Erinnerung. In der Ostukraine haben die Menschen gegen das Verbot des russischen als Amtssprache Demonstriert. Daraufhin haben die Kiewer Putschisten die Polizeit angewiesen mit aller Härte gegen diese Demonstranten vorzugehen. Ein Großteil der Polizei ist dieser Aufforderung nicht gefolgt. Dann hat Kiew das Militär geschicht und auf die Demonstranten schiessen lassen. Die haben sich dann auch bewaffnet und zwar aus den Beständen der Polizeistationen, die Widerstandslos besetzt wurden. Da Kiew den Soldaten keinen Sold bezahlten sind diese zur Antimaidan Opposition übergelaufen und zwar mitsamt der Ausrüstung. Denn Kiew hat ihnen nicht mal Nahrungsmittel im ausreichenden Umfang geliefert (den Soldaten).
Danach hat das Maidan Kiew die rechtsradikalen freiwilligen Verbände geschickt. Mit dem Ergebnis das die Städte bombardiert wurden und man begann massiv mit den erbeuteten Waffen der ukrainsischen Armee zu antworten auf diese Angriffe.
Die russische Regierung musste nicht mal etwas liefern, sie musste nicht mal den Hass schüren, den das man zurückschiesst wenn man angegriffen wird, ist so unnormal auch nicht. Die Ermordung der Leute in Odessa tat ihr übriges
Dann hat man das Flugzeug abgeschossen und es den Antimaidan Kräften in die Schuhe geschoben. Bis heute ist kein Beweis dafür geliefert worden, dass sie es auch waren.
So wird auch ein Schuh daraus.
Kleine Ergänzung
Die Polizei weigerte sich auch, weil sie nicht mehr bezahlt wurde und weil ihnen die Antimaidan Kräfte die Gehaltszahlungen zusicherten. Das da mancher seine Waffen verkaufte, damit er was zum Essen für seine Familie hat mag ich nicht ausschliessen.
Als dann mit Raketen und mit anderen Waffen massiv im Osten gegen die Antimaidan Leute vorgegangen wurde, haben die Russen bei etwaigen Waffenlieferungen über die "Grüne" Grenze weggeschaut.
Im übrigen bin ich davon überzeugt das auf amerikanischer Seite die Söldner von Academy auch kräftig mitmischen. Das schon westliche Waffen für Kiew geliefert wurden.
Ach ja und wie würden Sie reagieren, wenn auf Sie geschossen würde und sie kämen an Waffen ran? Würden Sie sich erschiessen lassen oder nicht auch zurückschiessen?
Das stimmt halt leider alles nicht
Ich finde es durchaus beeindruckend, wie viel Mühe Sie sich hier geben. Und auch witzig. Aber Sie wissen es doch eigentlich selbst:
a) russisch ist als Amtsprache gar nicht verboten worden
b) es waren nachweislich russische Geheimdienstler, die den vermeintlichen "Separatisten"-aufstand organisiert haben und bis heute organisieren.
c) Es waren auch keine friedlichen Demonstrationen, vielmehr haben bewaffnete Einheiten plötzlich Polizeistationen, Rundfunkstationen und andere öffentliche Gebäude besetzt. Die Ukraine wollte diese Städte wieder unter Kontrolle bekommen, und daraus entstand dann in der Folge der aktuelle Bürgerkrieg. Der mittlerweile die bizarre Wendung genommen hat, daß scheinbar die vermeintlichen "Separatisten" dermaßen gut aufgestellt sind, daß sie mittlerweile zum Angriff übergehen und Stück für Stück nach Westen vorrücken.
Und übrigens leugnet doch mittlerweile nicht einmal mehr Putin selbst, daß russisches Material und russische Soldaten in der Ostukraine eingesetzt werden. Also diesen offenkundigen Unsinn von wegen "armer Polizist, der sein Gewehr verkauft" - ich bitte Sie, nicht einmal der Kreml selbst hält aktuell an dieser Version noch fest. Strengen Sie sich also besser bei Ihren nächsten Propagandabeiträgen ein wenig mehr an.
optional
>>In der Logik Putin-Russlands kann und darf es nicht sein, dass die Ukraine zum Modellfall für eine erfolgreiche Westbindung wird. Dafür tut der Kreml alles, ja er ist sogar dafür bereit, einen großen Krieg zu riskieren<<
In Ihrer Putin-Logik existiert überhaupt keine Logik. Das einzige was Putin stört ist wahrscheinlich NATO-Basen in seiner Näher, die immer mehr Nazi-Todesschwandronen generieren und die Lage an der Grenze Russlands permanent destabilisieren würden.
Also ihrer Meinung nach riskiert Putin sein ganzes Geld zu verlieren (er ist ja angeblich 200 Mrd. schwer), um eine erfolgreiche Westbindung der Ukraine zu verhindern, obwohl diese auch nicht mal eine geringfügige Chance hatte jemals erfolgreich zu werden. Die IWF-Verträge standen schon kurz nach dem Maidan-Putsch (da war noch Putin mit seinen Olympischen Spielen beschäftigt), die die Senkung der Löhne, Erhöhung der Gaspreise, Erhöhung des Rentenalters usw einforderten. Wie kann dann aus diesen Forderungen eine erfolgreiche Modellanbindung entstehen? Ohne Kaufkraft gibt es keine Nachfrage, ohne Nachfrage gibt es keine Marktwachstumsaussichten, ohne Marktwachstumsaussichten gibt es keine Investitionen, ohne Investitionen können die Schulden nicht bezahlt werden, also müssen neue Schulden aufgenommen werden, d.h. die daraus entstehende Inflation zerstört die Reste der Industrie. Putin müsste doch dann nicht eingreifen, sondern IWF walten lassen und abwarten
optional 2
>> Geht's noch, jaba?
Glauben Sie ernsthaft, die Fehler von Jahrzehnten (Korruption, Justizwesen....) lassen sich binnen eines Jahres lösen?<<
Wie, jetzt doch nicht? Sie haben doch selbst noch kurz nach dem Maidan Putsch gesagt (Sie persönlich!), dass das Land endlich ALLE Kleptokraten zur Hölle geschickt hatte und jetzt sind nur gute Oligarchen geblieben, d.h. die Ukraine geht jtz schnell Berg auf und Putin muss sich fürchten, da im Kreml noch die Kleptokraten sitzen. Das waren in etwa ihre Worte und jetzt machen Sie einen Rückzieher. Ich persönlich wundere mich nicht für ihren Rückzieher, schließlich holt einem die Realität immer auf. Aber das entscheidendste Erkenntnis ist, dass ihre Prognosen von heute genauso viel taugen werden, wie die von einem Jahr.