Die Ökostrom-Umlage steigt im kommenden Jahr auf 6,354 Cent pro Kilowattstunde – und damit auf ihren bislang höchsten Stand. Im Vergleich zum Vorjahr handele es sich um einen Anstieg um drei Prozent, teilten die vier Netzbetreiber 50Hertz, Tennet, Amprion und TransnetBW mit. 2015 war die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erstmals auf 6,17 Cent gesunken.
Gründe für den Höchststand sind die hohe Stromproduktion aus
Wind und Fotovoltaik-Anlagen sowie der stark
gesunkene Strompreis an der Börse. Aus der Umlage wird die Differenz zwischen
dem Börsenpreis und der für 20 Jahre garantierten Einspeisevergütung für
Betreiber von Windrädern oder Solaranlagen ausgeglichen. Sinkt der
Börsenpreis, steigt automatisch die Umlage.
Greenpeace-Experte Niklas Schinerl sagte, wer die EEG-Umlage dauerhaft senken wolle, müsse auch überflüssige Braunkohlekraftwerke abschalten: "Das hilft dem Klimaschutz, der Gesundheit und dem Geldbeutel der Stromkunden." Der Vizechef der Unionsfraktion im Bundestag, Michael Fuchs (CDU), sieht hingegen die Schuld an der höheren Umlage bei den Grünen. "Die Fehlsteuerung haben wir den grün geführten Ländern und Landesministerien zu verdanken, die im Bundesrat eine effektive Mengensteuerung verhindert haben", sagte Fuchs.
Die EEG-Umlage macht derzeit etwa ein Fünftel des Strompreises für Haushaltskunden aus. Die Netzbetreiber legen die Umlagen-Höhe jeweils zum 15. Oktober aufgrund einer Prognose der Einnahmen und Ausgaben für das Folgejahr fest. Für einen durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden Strom sind das netto 6,44 Euro pro Jahr mehr – mit Mehrwertsteuer etwa 7,70 Euro. Die Umlage macht inzwischen etwa ein knappes Viertel des Strompreises aus.
Die Industrie ist von der EEG-Umlage teilweise ausgenommen
worden, um Wettbewerbsnachteile zu vermeiden. Nach Berechnungen des
Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE) ist der erlassene Betrag von 410
Millionen Euro für 282 energieintensive Unternehmen im Jahr 2006 auf
inzwischen etwa fünf Milliarden Euro für 2.200 Firmen gestiegen. Die
EEG-Umlage summiert sich in diesem Jahr auf rund 24 Milliarden Euro.
Kommentare
Sollen die Grünlinge es bezahlen.
@Mercer:
Wer nicht zahlen will, möge Gegenvorschläge machen, die die Kosten nicht bloß woanders abladen.
Auch wenn's teuer zu werden scheint, die sog. Energiewendung hat sich auf alle Fälle gelohnt, wenn auch nicht im herkömmlich wirtschaftlichen Sinne.
In welchem Sinne denn?
>>Greenpeace-Experte Niklas Schinerl sagte, wer die EEG-Umlage dauerhaft senken wolle, müsse auch überflüssige Braunkohlekraftwerke abschalten: "Das hilft dem Klimaschutz, der Gesundheit und dem Geldbeutel der Stromkunden."<<
Ja klar, und wer soll dann die Grundlast übernehmen? Der liebe Gott?
Meine Güte, ihr Greenpeace-Leute seit doch von einem anderen Planeten, anders ist die Realitätsferne dieses Lobby-Vereins nicht mehr zu erklären. Der Strompreis steigt und steigt, draufzahlen für dieses pseudogrüne Experiment müssen die Armen des Landes. Strom-Abklemmungen sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Und man überlege sich einmal, was das bedeutet: Kein Kühlschrank, keine Waschmaschine, kein Herd, kein LICHT, kein Internet usw. Günstiger Strom ist die Grundvoraussetzung für einen Wohlstand auf breiter Basis. Die Apologeten der Energiewende sind im Begriff, diese Grundvoraussetzung in Frage zu stellen und Strom zu einem Luxusgut zu machen..
Als ob Deutschland mit Griechenland- und Migrantenkrise nicht schon genug zu tun hätte, kommt nun auch noch eine Energiewende hinzu, die kostenmäßig völlig aus dem Ruder läuft.. Aber ja: Wir schaffen das..
Die Grundlast kann sehr gut von Laufwasser-KW und Schwarzkohle-KW übernommen werden. Zusätzlich, ab einer gewissen Größe, auch Windparks in Kombination mit Gas-KW...
Ich glaube zwar nicht das am deutschen Energiewesen die Welt genesen wird, aber das die AKW´s abgeschaltet wurden und werden hat nun einmal seinen Preis.
Fotovoltaik in diesem Erdteil ist herrlich ineffektiv und die Verspargelung der Landschaft kann man auch nicht endlos betreiben. Wenn die "erneuerbaren Energien" bei all den Milliarden an Subventionen nicht in den nächsten Jahren mal einen richtigen Effetivitätsschub hinlegen, wird man außerhalb von Deutschland sicherlich nicht auf die Idee kommen dem deutschen Pfad zu folgen.
Wo waren die Verspargelungsgegener als 231000 km überörtliches Straßennetz, 34000 km Schienennetz errichtet wurden oder bei den 80 Hektar Hektar die täglich versiegelt werden?
Sry, ich kann das Argument nicht ernst nehmen, für mich ist das nur vorgeschoben. WKA lassen eine Zweitnutzung des Bodens zu und was die Ästethik angeht finde ich die nicht schlimmer als die 1,8 Millionen Kilometer Stromleitungen.