Die Stiftung Warentest warnt vor betrügerischen Angeboten auf Amazon Marketplace. Kunden würden mit vermeintlich günstigen Scheinangeboten auf dem Händlerportal "angelockt und abgezockt", schreibt die Stiftung Warentest in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift test. Der Betrug über sogenannte Fake-Shops – falsche Onlineshops – habe kurz vor Weihnachten Hochkonjunktur. Wer dort bestelle, verliere in der Regel sein Geld.
Die Stiftung Warentest rät deshalb, bei Bestellungen über Amazon Marketplace besonders günstige Preise kritisch zu hinterfragen und sich von Händlern nicht zu Bestellungen per E-Mail verleiten zu lassen. Wer über den Amazon-Warenkorb bestelle, bekomme im schlimmsten Fall keine Ware. Das Portal buche dann aber auch kein Geld ab.
Amazon erklärt sich für "nicht zuständig"
Auch eine Zahlung per Vorkasse sei verdächtig. "Bietet der Händler keine seriösen Zahlungsmittel wie Lastschrift, Kreditkarte oder Paypal an, heißt es: Finger weg", empfehlen die Tester. Wer auf Fake-Shops reinfalle, habe wenig Chancen, sein Geld zurückzubekommen. Manche von diesen angeblichen Shops gebe es nur wenige Stunden; sie seien von der Polizei dann kaum mehr aufzuspüren.
Die Stiftung Warentest warf Amazon vor, das Problem mit den Fake-Shops anscheinend "nicht im Griff" zu haben. Einem Testkäufer gegenüber habe sich das Unternehmen als "nicht zuständig" erklärt und ihn an die Polizei verwiesen. Zudem habe Amazon auf mehrere Anfragen nicht mitgeteilt, wie häufig und wie schnell betrügerische Shops gelöscht würden.
Ein Amazon-Sprecher sagte dazu, unzulässige Angebote würden "unverzüglich" entfernt, wenn das Unternehmen davon Kenntnis erlange. Auch er betonte, dass Kunden Käufe ausschließlich über die Internetseite abwickeln "und niemals Ware beim Verkäufer direkt bezahlen" sollten.
Kommentare
Einerseits: Wer auf Amazon kauft und dann selbständig per Mail zum Marketplace-Verkäufer Kontakt aufnimmt und dann irgendwohin Geld überweist, ist schon ein kleines bisschen selbst dran schuld, wenn das Geld dann weg ist und keine Ware kommt.
Andererseits wäre es für Amazon ein leichtes Anbieter zu identifizieren und zu blockieren, die diese Masche versuchen, denn quasi immer bitten sie bereits im Shop-Namen um Kontaktaufnahme per E-Mail. Ein weiteres klares Indiz: Der Angebotspreis liegt deutlich unter dem marktüblichen Preis. Auch das sollte bei Amazon sofort auffallen. Man könnt jedoch das Gefühl haben, dass es Amazon nicht unrecht ist, wenn sie ein paar Leute mit den niedrigen Preisen (via Preissuchmaschinen) auf ihre Seite locken, denn vielleicht kauft der ein oder andere ja gleich noch was anderes, wenn er schon mal da ist.
Ich vermute
(das "Ich vermute" sollte da eigtl. nicht mehr hin, sorry! Warum kann ich meine Beiträge eigtl. nicht editieren, liebe Zeit?)
Es ist unglaublich, dass Amazon dem Problem nicht Herr wird (werden will?).
Diese Betrugsmasche fällt vollkommen auf Amazon zurück und schädigt den gesamten Marktplatz, weil das Vertrauen der Kunden sinkt.
Welcher Kunde ist sich denn schon bewusst, dass es bei Amazon nicht nur Amazon als Händler gibt, sondern tausende im Marketplace - das sind doch nur die, die sich mit der Materie auskennen.
1. es erfordert einen hohen Aufwand, den Amazon wohl auch etwas vermeiden möchte.
2. So einfach, wie manche, die denken, alles geht ganz locker automatisiert zu prüfen, ist das alles nicht. Für korrekte Prüfungen der Seriösität der einzelnen Händler und Angebote, die sich im Sekundentakt ergeben können, müßte Amazon ein automatisches Erkennungs- und Warnsystem entwickeln und die dort aufschlagenden Meldungen müssen von Mitarbeitern (Personal => hoher Aufwand Kosten) einzeln geprüft werden.
"Amazon erklärt sich für "nicht zuständig""
Selbstverständlich. Und das ist ja auch völlig richtig.
Ich meine, wenn ich auf dem Flohmarkt über das Ohr gehauen werde, und einen "echten" Rubens kaufe, kann ich mich auch nicht bei dem Flohmarktbetreiber beschweren.
Und, übertragen, würden einige hier vom Real-Flohmarktbetreiber fordern, jeden einzelnen Artikel durchzuchecken - strafbewehrt. Man braucht nicht groß zu überlegen, um die Absurdität dieses Vorschlags zu begreifen. Bei Amazon handelt es sich nun auch nicht um einen Laden, der sein Geschäftsmodell auf Hehlerei baut. Mit jedem Betrug schwindet Vertrauen in den Amazon-Marktplatz. Letztlich gibt es damit zweifelsohne bereits ein Interesse von Amazon, die Plattform sauber zu halten.
Man wägt wohl schlicht den Schaden mit dem erheblichen Aufwand ab, die erfahrungsgemäß häufig kreativen Betrüger nachhaltig auszufiltern.
Sollte es nicht eigentlich zum klaren Menschenverstand gehören, dass man bei einer Seite wie Amazon, wo man IMMER direkt bezahlt nicht extern Geld schickt? Das ist doch genau das Gleiche, wie bei ebay extern zu kaufen, ohne zu ersteigern oder sofortkauf zu machen.
Wer sich im Internet rumtreibt, sollte einfach das Hirn nicht beim Einloggen ausschalten.
Ist so, eigentlich ist sehr leicht zu erkennen wenn es sich um Abzocke handelt. Ein Beispiel, Fernseher für 400 Euro neues Model, Preis bei Amazon 1800 Euro. Wer kann da ernsthaft annehmen das es sich um ein seriöses Angebot handelt? Und dann noch mit dem Zusatz nehmen sie vor dem Kauf mit uns über E-Mail .... Kontakt auf. So läuft das im Grunde immer. Da kann man fast nicht glauben das Leute darauf reinfallen.
Wenn man den Kauf über Amazon direkt abwinkelt, bekommt man sein Geld eigentlich zurück. Ging mir mal so hatte einen Artikel für allerdings wenig Geld gekauft und der Verkäufer hat keine Reaktion mehr gezeigt. Hatte bei Amazon angerufen die Lage erklärt, das Geld war in ein paar Tagen wieder da.