Es muss sich merkwürdig anfühlen, über Entwicklungen im Jahr 2040 zu verhandeln, wenn offen ist, ob die Welt sich innerhalb der nächsten zehn Stunden sehr grundsätzlich verändern wird. So erging es heute Abend den Spitzenpolitikern von Union und SPD. Während sie über die Zukunft der Rente sprachen, entschieden die amerikanischen Wähler über die Zukunft Amerikas, wenn nicht der Welt.
Banal war das Ergebnis des Koalitionsausschusses trotzdem nicht. Union und SPD wollen zwar Ende des Monats weiter beraten, aber schon jetzt steht fest: Vor der Bundestagswahl bekommen die Regierungsparteien keine Einigung bei den großen rentenpolitischen Fragen mehr hin. Beide Lager schalten gerade bei mehreren Themen auf Konfrontation statt auf Konsens. So hat die SPD mit Frank-Walter Steinmeier einen eigenen Kandidaten für das Bundespräsidialamt präsentiert, statt weiter gemeinsam mit der Union nach einer Lösung zu suchen. Die Union hat nun ihrerseits mit dem höheren Renteneintrittsalter einen Vorschlag gemacht, den die SPD nicht akzeptieren wird.
Für den Wahlkampf zeichnet sich daher ein sehr klassischer Verteilungsstreit ab. Beide Parteien wollen mehr Geld für die Alten ausgeben. Sie haben aber sehr unterschiedliche Pläne, woher dieses Geld kommen soll. Die SPD will Steuerzuschüsse, die Union längeres Arbeiten. Das eine trifft vor allem die Wohlhabenden, das andere eher die Armen. Sie sterben früher als Reiche und sind deshalb vom längeren Arbeiten und einer verkürzten Rentenzeit stärker betroffen.
Angleichung der Ost-Renten ungewiss
Vor Kurzem sah es noch so aus, als wollten die Regierungsparteien im Wahlkampf möglichst wenig über Rente sprechen. Sie fürchteten einen Überbietungswettbewerb mit der AfD und mit der Linken. Die Sorge ist in der Zwischenzeit nicht verschwunden. Die Regierung hat nur mittlerweile weniger Geld zur Verfügung, mit dem sich für Rentner Politik machen ließe. Bei den Finanzverhandlungen mit den Ländern sagte die Bundesregierung den Ministerpräsidenten pro Jahr zehn zusätzliche Milliarden zu, die nun für andere Projekte fehlen.
Deshalb ist es nun sogar unwahrscheinlich, dass die eigentlich fest vereinbarte Angleichung der Rentenentwicklung in Ost- und Westdeutschland kommt. Arbeitsministerin Andrea Nahles hatte für dieses Projekt schon vor Wochen einen Gesetzentwurf vorgelegt. Doch Finanzminister Wolfgang Schäuble will dafür keine Steuermittel freigeben, Nahles will keine Belastung der Beitragszahler.
Lieber die Grundsicherung erhöhen
All das klingt nach unproduktivem taktischen Gezerre. Dabei ist es eine gute Nachricht, dass sich die Parteien nicht auf Maßnahmen zur Erhöhung des Rentenniveaus verständigt haben und wohl auch nicht so schnell verständigen werden. Wenn die Regierung etwas gegen Altersarmut unternehmen will, sollte sie lieber die Grundsicherung für alte Menschen erhöhen. Das ist zielgenauer und viel billiger. Wer die Altersversorgung gerechter machen will, sollte in eine große Reform auch die Beamten einbeziehen. Wer Not lindern will, sollte sich auf besonders betroffene Gruppen konzentrieren und beispielsweise Erwerbsminderungsrenten erhöhen.
Alles andere sollte die Regierung lassen. Es gibt schließlich Gründe, warum in rentenpolitischen Verhandlungen immer Hochrechnungen bis 2040 kursieren: Das Alterssicherungssystem basiert auf langfristigen Verabredungen und unterscheidet sich gerade dadurch von anderen Sozialleistungen, die eine Regierung kurzfristig erhöhen oder auch streichen kann. An diesem Ausgleich zwischen den Generationen sollte die Regierung nichts ändern. Mit Korrekturen am Rentenniveau gefährden die Koalitionsparteien nur noch weiter, was sie angeblich reparieren wollen: das Gefühl, dass die älteste Sozialversicherung verlässlich ist.
Kommentare
Es geht nicht darum, das Leben einzelner Rentner zu verbessern, sondern eine Gesellschaft umzusteuern, die mit 20% Anteil der Bevölkerung in die Altersarmut rast.
Eine Verehlendung der Gesellschaft in dieser Größenordnung, bedroht die Gesellschaft
als Ganzes, liebe Frau Nahles.
Es war schon immer so, dass die Kinder Ihre Eltern im Alter versorgt haben,wer keine Kinder hatte schaute dumm aus der Wäsche.
Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.
Vergleicht man den Lebensstandard von heute mit dem vor 50 Jahren ist im übrigen noch viel Luft nach unten, ohne dass es einem wirklich schlecht geht. Den meisten Müll für den die Menschen Ihr Geld ausgeben braucht man sowieso nicht wirklich.
Und zum Essen reichts immer.
Es gibt keine existentielle Armut in Deutschland. Die Kaufkraft eines Durchschnittsrentners wird auch 2040 nicht geringer sein als heute. Das prozentuale Rentenniveau sinkt zwar, da die Rente aber mit den Lohnerhöhungen ansteigt, wird sich ein Durchschnittsrentner 2040 nicht weniger leisten können als heute.
http://m.faz.net/aktuell/wir… Hier der link dazu. Den Rentnern wird es nicht schlechter gehen.
Nun mal langsam. Bereits 550.000 Rentner sind in Grundsicherung und ca. 1,5 Mill knapp darüber. Und hier für Sie die Aktuellen Zahlen aus dem Altersicherungsbericht der Bundesregierung: Rente (Mann) € 1.031,- (Frau) € 568,- versus Pension (Mann) € 3.070,- und (Frau) € 2.640,-
Ich kenne Ihre Theorien aus dem Bericht "die größten Mythen über die Rente". Und was in 2040 sein wird, wissen Sie und ich nicht. Die Lage ist aber schon jetzt dramatisch
Die Reallöhne von heute befinden sich auf dem Niveau des Jahres 2010. welche Lohnsteigerungen meinen Sie denn? Ihre Rechnung funktioniert nur dann, wenn die Löhne auch wirklich deutlich steigen und das ist jahrelang nicht der Fall gewesen.
Klar doch, die FAZ ist der glaubwürdigste und unbestechlichste Zeuge der Richtigkeit einer Behauptung.
Sonst alles in Ordnung bei Ihnen?
Wer heute schon zur Tafel geht und seinen Kindern kaum ein paar neue Schuhe kaufen kann, der ist de facto arm. Wer nur den mickrigen Mindestlohn von 8,50€ bezieht oder gar noch im Laufe der erforderlichen 45 Beitragsjahre arbeitslos wird, der steuert geradewegs in die Altersarmut, sprich in die Grundsicherung, hinein. Wer ALG II bezieht und durch willkürliche Entschlüsse sanktioniert wird, der verliert ganz schnell seine Wohnung.
Bitte überlegen Sie einmal, wie die Statistik den "Durchschnittsrentner" ermittelt. Es ist wie mit dem "Durchschnittseinkommen" in Deutschland. Wenige hohe Einkommen verzerren die Statistik nach oben . Reiche Pensionäre sind natürlich nicht von Armut betroffen...
Und zum Essen reichts immer.
Falsch: 24% der 1,5 Mio. "Tafel"-Kunden sind Rentner:
http://www.tafel.de/die-tafe…
Anmerkung 1: Wenn die Miete steigt, das Taxi/der Bus zum Arzt bezahlt werden muss, ein neues Hörgerät, eine Brille oder Zahnersatz bezahlt werden muss, können sich dies viele ältere Menschen nicht mehr leisten. Viele landen daher bei den "Tafeln", um sich das Lebensnotwendigste leisten zu können, da sonst diese Entscheidung ansteht: Wohnen oder Essen?
Anmerkung 2: Viele Rentner, die sich nicht mehr zu 100% selbst versorgen können, profitieren von Mittagessen-Bringdiensten. Die Anbieter liefern das Mittagessen für etwa 8 Euro nach Hause. Für 25 Mittagessen im Monat (nur Wochentage) sind dies 200 Euro im Monat. Das ist die Hälfte des Regelsatzes eines Grundsicherungsempfängers, dem der Staat etwa 5 Euro für alle Mahlzeiten am Tag zugesteht.
Daher reicht es nicht immer zum Essen, wobei es ohnehin schon dreist ist, das Leben älterer Menschen auf's Essen zu reduzieren.
Die Reallöhne von heute befinden sich auf dem Niveau des Jahres 2010. welche Lohnsteigerungen meinen Sie denn?
Irrtum, die deutschen Reallöhne befinden sich derzeit nur knapp über dem Niveau des Jahres 1992 (!):
https://www.destatis.de/DE/P…
Nun mal langsam. Bereits 550.000 Rentner sind in Grundsicherung und ca. 1,5 Mill knapp darüber.
Und um das nochmals ganz deutlich zu sagen: Die Zahl der armen Rentner ist noch viel höher, allerdings bleiben viele Armutsrentner vom Bezug der Grundsicherung ausgeschlossen. Schließlich besteht nur dann ein Anspruch auf die Altersgrundsicherung, wenn das Ersparte bis auf einen Betrag von 2.600 Euro aufgebraucht wurde. Auch ein vielleicht vorhandener PKW ist zu verkaufen und der Erlös für den Lebensunterhalt zu verbrauchen:
http://www.biallo.de/soziale…
Dass 2.600 Euro nicht viel sind, merkt man, wenn man in der letzten Zeit mal zahnärztliche Leistungen in Anspruch genommen hat, beim Hörgeräte-Akustiker Kunde war oder mit dem Taxi zum Arzt fahren musste. Man darf auch gerne googlen, was heute eine Beerdigung kostet.
Und zum Essen reichts immer.
Falsch:
Doch, z. B. als "Tafel"-Kunden
Und das Potential der Mülltonnen ist noch riesig.
Die Übertragung der Massentierhaltung auf Menschen bietet noch viel Luft nach unten.
"Wer schneller stirbt, ist kürzer arm" titelte es neulich.
Schauen SIe mal bei den TAFELN vorbei. Vielleicht kriegen Sie dann mal etwas Erkenntnis, wie gut es den Leuten so geht.
Einfach mal überlegen, ob ein Rentner, der keine Arbeitsleistung und keine neuen Konsumenten mehr schaffen kann, im Kapitalismus irgendeine Rolle spielt. Zumal wir ja genug jungen Nachwuchs aus Drittwelt-/Schwellenländern haben, die den Konsum aufrecht erhalten, aber nebenbei noch durch Konkurrenzdruck die Löhne senken können.
So ist das eben, wenn man der Meinung ist, ein System, das ALLES auf seinen wirtschaftlichen Wert reduziert, zur Religion macht.
Ja und die Kinder und Arbeitslosen, die auch zur Tafel müssen, die lass mer mal untern Tisch fallen, denn die wichtigste Wählergruppe in diesem Land sind Rentner. Ich kanns langsam echt nicht mehr hören.
Rentner hier, Rentner da.
Dass die Armut bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen am weitesten verbreitet ist, interessiert keinen. Hohe Jugendarbeitslosigkeit, miese Jobs, Praktika, Zeit- und Leiharbeit, Reallohnsenkungen, alles nicht so wichtig, solange es um die Rente geht.
Warum nochmal sollten junge Leute wählen gehen, wenn alle Parteien Politik und Wahlkampf für die Generation 65+ machen?
Die fetten Pensionen lassen Sie wohl außer Acht. Für diese zahlen Sie eine Menge an Steúern. Aber Ihr Feindbild sind die beitragsfinanzierten, mickrigen Renten
"Es gibt keine existentielle Armut in Deutschland."
Richtig, Deutschland geht es gut!
Im Frühjahr 2015 gab das Bundesamt für Statistik an, daß 46% unserer Rentner eine geringere Rente als 750 Euro erhalten! Schon mal versucht von 750 Euro zu leben? Das ist weit unterhalb der offiziellen Armutsgrenze von 960 Euro!
"... da die Rente aber mit den Lohnerhöhungen ansteigt ...", ja wenn es denn Lohnerhöhungen gibt!
Wissen Sie, daß Deutschland seit 1998 die schlechteste Reallohnentwicklung aller EU-Staaten hat und das schlechteste Rentenniveau gemessen an den Bruttogehältern obendrein?
Diese Fernsehsendungen sollten Sie sich nicht entgehen lassen, wenn Sie mal etwas von Altersarmut in Deutschland erfahren wollen:
heute · Di, 5. Jun · 21:32-22:00 · tagesschau24 -------- Schuften bis 80
Kurzbeschreibung
Wenn die Rente nicht reicht - Aus der Reihe "Exclusiv im Ersten"
Beschreibung
Sie sind längst im Ruhestand, doch sie putzen Treppenhäuser, tragen Zeitungen aus oder arbeiten als Hausmeister, weil ihre Rente kaum zum Leben reicht. 660.000 Senioren haben laut Bundesarbeitsministerium einen Nebenjob und Wirtschaftsexperten warnen: Niedriglöhne, Scheinselbstständigkeit und unterbrochene Erwerbszeiten werden die Altersarmut in Zukunft noch massiv verschärfen.
Exakt - Die Story | MDR FERNSEHEN | 06.03.2013 | 20:45 Uhr Alt und Arm: Wenn die Rente nicht zum Leben reicht!
"Es war schon immer so, dass die Kinder Ihre Eltern im Alter versorgt haben,wer keine Kinder hatte schaute dumm aus der Wäsche."
So war das im 19. Jahrhundert als es noch keine Rente gab!
Wenn der Staat es zuläßt oder sogar noch fördert, daß Löhne gezahlt werden, die es nicht erlauben eine Familie zu gründen und zu ernähren, dann darf man sich nicht über mangelnden Nachwuchs beschweren! Dann sind daran nicht die Rentenbeitragszahler schuld, sondern eine falsche Politik!
Luft nach unten ist sicherlich vorhanden für die Pensionsbezieher wie Beamte und Politiker, aber ganz bestimmt nicht für die zahlreichen Rentner, die an den Tafeln anstehen müssen, um über die Runden zu kommen!
"Vergleicht man den Lebensstandard von heute mit dem vor 50 Jahren ist im übrigen noch viel Luft nach unten, ohne dass es einem wirklich schlecht geht."
Dieser Satz ist an Unkenntnis und Zynismus nicht zu überbieten!
Tut mir leid, das ist kein Irrtum:
https://de.wikipedia.org/wik…
Der Link zum statistischen Bundesamt belegt meine Aussage übrigens auch. Was nicht heisst, dass das Lohnniveau 2000 besonders hoch gewesen ist und dies nicht bereits vorher mal so war. Ich habe lediglich die letzten 16 Jahre betrachtet.
Das ist in der Tat ein Problem. Die junge Generation hat eben keine mächtige Lobby. Mit Mütterrente (CSU) und aktionistischen Rentenreformen (SPD + CDU) werden junge Menschen weiter belastet werden. Dass die Sozialabgaben weiter steigen ist ja auch so sicher wie das Amen in der Kirche, dann bleibt am Monatsende noch weniger übrig. Davon dann aber bitte schön fürs Alter vorsorgen..und Kinder zeugen... und möglichst gut ausgebildet sein (zweisprachig versteht sich)..um dann in befristeten Jobs und Praktiksa sein Dasein zu fristen - selbstverständlich mit unentgeldlichen Überstunden (mit dem Arbeitslohn/-gehalt abgegolten).
Wunderbarer Kommentar! Alles für die Rentner! Und diejenigen, die den Laden hier am laufen halten - also die Familien mit Kindern und das arbeitende Volk - haben sich gefälligst mit dem Rest zu begnügen. Und das die auch mal Rente kriegen, ist ja völlig absurd
Ich habe vor 50 Jahren schon gelebt.
Wir lebten zu viert in Einzimmer Küche.
Arm habe ich mich nicht gefühlt.
Da werden Ohne mit der Wimper zu zucken, am Tag 7 Euro für eine Schachtel Zigaretten ausgegeben. Davon koche ich 3 Tage Mittagessen
3,50 Euro 4 Minutensteaks von Aldi
1 Kg Kartoffeln 80 Cent
Suppengemüse 90 Cent
500 gr. tomaten 1 Euro
7 Fischstäbchen 80 Cent
Ein Tag 2 Steaks mit Kartoffeln und Tomatensalat.
Ein Tag Gemüsesuppe mit den Steaks als Suppenfleisch
Ein Tag Fischstäbchen mit Kartoffeln und Tomatensalat.
Das Essen ist in Deutschland nicht teuer.
Da wird das Geld für Anderes ausgegeben.
Wenn Sie keinen Nachwuchs haben, der sich um Sie kümmert wenn Sie alt sind wird das irgendwann Ihr Problem und nicht das Problem des Staates.
Wenn man jung ist soll man sich einen Stock schneiden, dass wenn man alt ist man sich daran festhalten kann.
Und warum wohnen die Menschen wenn sie in Rente gehen noch zur Miete.
Warum haben sie nicht zumindest eine Eigentumswohnung.
Wo ist denn das ganze Geld hin gelaufen dass sie in der Jugend verdient haben. Das wurde dann für neue Möbel, Autos mit Schnickschnack wie Alufelgen und Metallic Lackierung und sonst was ausgegeben.
Und wo sind die Kinder, die sich um Ihre Eltern kümmern. Auf Selbstverwirklichungstrip ?
Meine Mutter braucht nur anzurufen.
Schön, dass Sie seit 1960 immer alles richtig gemacht haben.
Zustimmung!
"Vergleicht man den Lebensstandard von heute mit dem vor 50 Jahren ist im übrigen noch viel Luft nach unten, ohne dass es einem wirklich schlecht geht."
Das geht auch mit dem Standard von 1630, 1070 oder 500 v. Chr. Wir können natürlich zurück zur Subsistenzwirtschaft auf dem eigenen Gehöft, ganz ohne Staat. Wer die Welt nicht sehen will, braucht kein Geld, Kinder werden nebenher groß und fürs Sattwerden reichen auch Brot und Wurzelgemüse. - Natürlich ist endlose Habgier keine Alternative, aber die Haltung "wer nichts erwartet, wird nicht enttäuscht" auch nicht.
Können Journalisten auch aus dem staatlich gegebenen Versorgungssystem für abhängig Beschäftigte wie Ärzte in bessere Versorgungssysteme flüchten? Beamte braucht man da gar nicht erst erwähnen.
Ich sehe nicht, dass es gut ist, das prinzipielle System noch jahrelang so weiterlaufen zu lassen - diejenigen, die praktisch nur die Entscheidung für die Kassenleistung Standardrente wählen können, werden es anders sehen.
Bleibt festzuhalten, dass das System, das einen schon allein wegen der Berufswahl bevor- oder benachteilt, soll noch jahrelang so weiterlaufen, bis es dann doch irgendwann mal implodieren wird.
Grundversicherung wie in den Niederlanden wäre die Lösung. Dort muss jeder Arbeitnehmer in die gesetzliche Krankenkasse einbezahlen, wer mehr möchte kann sich zusätzlich privat versichern.
"Die Regierung hat nur mittlerweile weniger Geld zur Verfügung, mit dem sich für Rentner Politik machen ließe. Bei den Finanzverhandlungen mit den Ländern sagte die Bundesregierung den Ministerpräsidenten pro Jahr zehn zusätzliche Milliarden zu, die nun für andere Projekte fehlen."
Der Posten "Flüchtlinge" soll nächstes Jahr 22 Mia EUR groß sein.
http://www.zeit.de/politik/d…
Der Bundeshaushalt umfasst ca. 330 Mia EUR
Man kann jetzt vor und zurückrechnen, die staatlichen Investitionen im Flüchtlingsbereich als notwenig betrachten - es ändert nichts daran, die Zahlen sind nunmal wie sie sind.
Einem Bauunternehmer wird es egal sein ob er mit staatlichem Geld Wohnungen für Flüchtlinge baut/ instandsetzt. Dem fast schon legendäre Investitionsstau bei Bildung, Infrastruktur etc. fehlt das Geld. Und beim Thema Rente wird die Sache für viele greifbar und persönlich.
Der Posten von 22 Mia ist für folgende Jahre nicht haltbar. Das sollte klar sein und wenn nicht, werden sich die gesellschaftlichen Fronten weiter verhärten. Wenn man diese Diskussion/ die Zahlen der AfD überlässt, ist man aber selbst schuld.
Die 22 Mrd. sind erst der Anfang, denn allein wenn der Familiennachzug beginnt, wird sich diese Nummer erhöhen, und auch die anderen Sozialsysteme wie KV und PV werden verstärkt belastet werden.
Bevor hier der #aufschrei kommt, das wäre fremdenfeindlich, das sind Realitäten, die bald richtig durchschlagen werden. Wenn man davon ausgeht, dass bald 22% des Lohnes in D für die Rente angezogen werden und man wohl intern auch um 20% bei der GKV rechnet , gehen bald fast die Hälfte nur für de Versorgung der Gesamtbevölkerung drauf und das bei einem schrumpfen der autochonen Bevölkerungschicht.
Ein paar Anmerkungen:
- Es geht bei den Rentenplänen für die Zukunft nicht um alte Leute, sondenr um Leute, die jetzt noch mitten im Berufsleben stehen. Die aktuellen Rentner sind noch einigermaßen versorgt, die richtigen Probleme kommen erst noch.
- Den Vorschlag, erst mal nichts zu tun, kann man angesichts der Probleme nur als zynisch bezeichnen.
- Eine Angleichung der West/Ost-Renten ist über 25 Jahre nach der Wiedervereinigung überfällig, darf aber als gesamtstaatliche Aufgabe nicht den Rentenversicherten allein aufgebürdet werden.
- Sicherstes Mittel gegen Altersarmut sind niedrige Arbeitslosenzahlen und ausreichende Löhne. Als Niedriglöhner hat man kaum eine Chance auf eine Rente oberhalb der Grundsicherung.
Gut zusammengefasst, aber ich bin immer wieder erstaunt das die Niedriglöhner nur als Problem gesehen werden.
Allein wenn man 2000 Euro Netto verdient, kommt man bald nur noch auf 950 Euro Rente im Monat und Frau Nahles hat ja schon gesagt, dass dies noch weiter abgesenkt werden muss, um das System weiter am Laufen zu halten. Und da sind wir schon beim Problem Leute die 2000 Euro netto verdienen, sind in meinen Augen keine Niedriglöhner und wenn man die Inflation mit einrechnet liegen diese 950 bald unter der Grundsicherung von heute.