Nach
mehreren Warnstreiks haben sich die Industriegewerkschaft Metall und die nordwestdeutsche
Stahlindustrie auf vier Prozent mehr Lohn für die Arbeitnehmer einigen können. Das teilte der Arbeitgeberverband Stahl nach einer dritten Verhandlungsrunde in
Düsseldorf mit. Demnach werden 72.000 Beschäftigte ab 1. April zunächst eine Erhöhung um 2,3
Prozent für 13 Monate erhalten, ab 1. Mai 2018 ein
weiteres Plus von 1,7 Prozent.
Der Vertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2018. Die Tarifverträge zur Altersteilzeit und zum Einsatz von Werkverträgen werden unverändert fortgeführt.
"Das ist ein vertretbares Ergebnis. Es passt zur aktuellen Situation in der Stahlbranche und führt zu einem Reallohnplus bei den Beschäftigten", sagte der IG Metall-Verhandlungsführer Knut Giesler. Beide Tarifvertragsparteien hätten keinen Anlass zum Jubeln, sagte dagegen der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Andreas Goss. Insbesondere die etwas verbesserte Stahlkonjunktur, die jüngsten Tarifabschlüsse in anderen Branchen und die stark gestiegene Inflationsrate hätten jedoch einen Tarifabschluss mit einer geringeren Belastung verhindert.
Die IG Metall hatte für die Beschäftigten von Unternehmen wie Thyssenkrupp und Salzgitter 4,5 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten gefordert. Zudem sollten die Tarifverträge zur Altersteilzeit und über den Einsatz von Werkverträgen verlängert werden. Die Arbeitgeber hatten bei der zweiten Verhandlungsrunde am 6. März lediglich ein Plus von 1,3 Prozent angeboten. Daraufhin hatten in den vergangenen Tagen 13.500 Stahlarbeiter mit Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöht.
Verhandelt wurde zunächst für die Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen. Für die Beschäftigten im Saarland und im Osten Deutschlands werden separate Gespräche geführt. Insgesamt zählt die Branche bundesweit rund 88.000 Beschäftigte.
Kommentare
Demnach werden 72.000 Beschäftigte ab 1. April zunächst eine Erhöhung um 2,3 Prozent für 13 Monate erhalten, ab 1. Mai 2018 ein weiteres Plus von 1,7 Prozent.
Tariferhöhungen auf der Höhe/unter der Inflationsrate. Die Arbeitgeber können stolz auf "ihre" Gewerkschaften sein. Hier wird wohl der wahre Charakter des "Fachkräftemangels" deutlich. Die Gewerkschaften haben die jahrzehntelange Reallohnstagnation mitzuverantworten.
Zum Thema:
Verbraucherpreise Februar 2017: + 2,2 % gegenüber Februar 2016
https://www.destatis.de/D...
2,3% und 1,7% über eine Laufzeit von 2Jahren sind keine 4%.
Stahl wird nicht gekocht.
Empfinde ich auch so. Wenn ich 4% in der Texteinleitung lese, gehe ich gedanklich von 4% pro Jahr aus. Teilt sich das über zwei Jahre auf, ist dies ein Grund zum Jubeln für die Arbeitgeber.
Zu dem Foto:
Mal ehrlich diesen Job bis 67 auszuüben?
Mal ehrlich, diesen Job bis 63 auszuüben?
Die Männer sollten mit 55 körperlich ausgelaugt sein.
"Die Männer sollten mit 55 körperlich ausgelaugt sein."
Die Maenner und Frauen....., bitte.
Die Person auf dem Bild traegt eine Burka!
Der Kampf der Werktätigen sollte auf eine Halbierung der steuerlichen Ausplünderung fokussiert werden. Für 3.000 Euro netto muss der Werktätige noch mal 3.000 Euro an Lohnsteuern und Sozialabgaben erwirtschaften, ferner noch einmal 3.000 Euro an Umsatzsteuern und noch mal 3.000 Euro an Ertragssteuern (Körperschaftssteuer und Gewerbesteuer). Von einer erwirtschafteten Leistung von 12.000 Euro sieht er nur 3.000 Euro. Hier sind Umstrukturierungen geboten.
Lohnnebenkosten sind steuerlich absetzbar. Beim Steuersatz der Stahlwerke sollte damit also rund die Hälfte der gezahlten Abgaben am Jahresende wieder reinkommen. Steuerersparnisse bei KS und GS lassen sich über Auslands-holdings und Darlehenskonstruktionen erzielen.
Aber sie haben recht, es sollte Umstrukturierungen geben, die das von Ihnen angestimmte Gejammer auch berechtigt erscheinen lassen: die Abschaffung dieser Steuerschlupflöcher.