Im Kampf gegen den Klimawandel will New York City gegen mehrere Ölkonzerne vorgehen. Der Bürgermeister, Bill de Blasio, kündigte an, fünf Milliarden Dollar aus den Pensionsfonds der Stadt abzuziehen, die bisher in Firmen der Kohle- und Ölindustrie angelegt waren. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend, so auch die New York Times.
Seit Jahren fordern Aktivisten, dass New York damit aufhören soll, mit Geldern aus seinen fünf Pensionsfonds die Ölindustrie zu fördern. Die Fondsverwalter sollen nun eine Verkaufsstrategie für die entsprechenden Anteile erarbeiten, innerhalb von fünf Jahren soll der Verkauf abgeschlossen sein. Insgesamt verwaltet die Stadt 189 Milliarden Dollar in ihren Pensionsfonds.
De Blasio gab außerdem bekannt, dass New York fünf Ölkonzerne verklagt: BP, Exxon Mobil, Chevron, ConocoPhillips und Shell. Die "Gier" dieser Firmen sei dafür verantwortlich, dass New York viel Geld investieren müsse, um sich vor Folgen des Klimawandels zu schützen. Dieses Geld möchte sich New York über den Rechtsweg zurückholen.
Der britische Guardian zitiert aus Gerichtsdokumenten, wonach die Stadt den fünf angeklagten Firmen vorwirft, die Öffentlichkeit bewusst über die Folgen für den Klimawandel getäuscht zu haben, um ihre Profite zu schützen. Der Klimawandel sei für Überflutungen und Erosionen in New York verantwortlich.
De Blasio räumte ein, dass es Jahre dauern könne, bis es zu einer Gerichtsentscheidung komme. Er gab sich dennoch optimistisch und verglich sein Vorgehen mit in der Vergangenheit erfolgreichen Klagen gegen die Tabakindustrie.
Gegenstrategie zu Trumps Umweltpolitik
Die Pläne New Yorks ähneln dem Vorgehen von zwei Bezirken und einer Stadt in Kalifornien, die derzeit 37 Firmen der fossilen Brennstoffe verklagen. Die Anklage wirft den Unternehmen vor, bewusst gefährliche Mengen an Treibhausgasen auszustoßen.
Der New Yorker Bürgermeister sprach vor einem Banner, auf dem stand: "Anführer im Kampf gegen den Klimawandel". New Yorks Pläne weichen deutlich von der Politik von US-Präsident Donald Trump ab, der Klimaschutzauflagen seines Vorgängers Barack Obama rückgängig gemacht und einen Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt hatte.
Wegen Trumps Energiepolitik auf nationaler Ebene sehen sich viele US-Bundesstaaten und Städte in der Pflicht, eigene Initiativen gegen den Klimawandel zu starten. Die Straßen von New York wurden 2012 während des Hurricans Sandy überflutet; die Stadt erwartet, in Zukunft Milliarden Dollar in den Schutz von niedrig gelegenen Gebieten wie Manhattan zu investieren. "Wir werden selbst etwas unternehmen, um unsere Einwohner zu beschützen", sagte de Blasio. "Wir werden nicht warten."
Kommentare
"Die US-Metropole wirft BP, Shell und weiteren Firmen vor, die Öffentlichkeit aus Gier über die Folgen des Klimawandels getäuscht zu haben."
Ach was, wirklich?
Der CO2-Ausstoß ist noch nie wirklich eingepreist worden, de facto handelt es sich - nicht nur bei den Ölkonzernen - eigentlich um eine Subvention durch kommende Generationen. Die werden nämlich die Probleme am eigenen Leibe zu spüren bekommen, aber bis dahin sind die Manager von heute ja längst unter der Erde und das Geld auf den Bahamas versteckt ;-)
bei dem Wohlstand der Industrie Nationen und deren Menschen beruht vieles auf Schulden die die Nachfolgenden Generationen begleichen müssen.
Fosile Energie träger förderung und verwertung, verbrennung
Atomenergie Atomabfall
Ausbeutung der Rohstoffe
Ausbeutung der Urwälder
....
was man wohl in 100 Jahren von uns sagen wird?
Ob dabei etwas herauskommt? Im US Rechtssystem ist vieles möglich.
Auf alle Fälle ist es ein Schlag vors Schienbein für Trumps Umweltpolitik - und das ist wohl auch beabsichtigt ...
"Ob dabei etwas herauskommt? Im US Rechtssystem ist vieles möglich.
Auf alle Fälle ist es ein Schlag vors Schienbein für Trumps Umweltpolitik - und das ist wohl auch beabsichtigt ..."
Wenn man das ganze mit den Klagen gegen die Zigarettenindustrie vergleicht so bestehen hier durchaus Chancen das es funktioniert.
Wann klagt Hamburg gegen Angela Merkel?
Angela Merkel bringt es damit auf jeden Fall fertig, ihren Ziehvater Helmut Kohl in diesem Punkt in den Schatten zu stellen: Noch nie sind die Wählerinnen und Wähler derart hintergangen worden wie bei der Klimalüge der Kanzlerin.
„Wir werden Wege finden, wie wir bis 2020 unser 40-Prozent-Ziel einhalten. Das verspreche ich Ihnen!“
Angela Merkel, TV-Wahl-Arena, September 2017
https://wagnisdemokratie....
"Wann klagt Hamburg gegen Angela Merkel?"
Wann kommt der erste Artikel der nicht innerhalb der ersten 10 Kommentare nicht durch hohle Phrasen und/oder gepflegten Whataboutism geflutet wird. Fragen über Fragen.
Ich mag das us-amerikanische Rechtssystem. Da kann jeder jeden wegen allem verklagen.
Jeder wegen allem gegen alle klagen ist auch bei uns möglich. Bleibt immer die Frage, wie erfolgreich.