Giovanni Peri ist Professor für Ökonomie an der University of California in Davis. Wer ihn dort besucht, fährt durch die fruchtbare Ebene Kaliforniens, vorbei an Tomaten-, Wein- und Mandelplantagen, auf denen genau die Menschen arbeiten, über die Peri forscht: Einwanderer. Peri, gebürtiger Italiener, zählt zu den renommiertesten Migrationsforschern der Welt. Sein Blick ist geprägt von der Analyse unzähliger empirischer Datenreihen – und von seiner eigenen Einwandererbiografie.
ZEIT ONLINE: Herr Peri, ganz Deutschland schaut gerade auf zwei Bundesländer im Osten. Dort wird am Sonntag gewählt und die AfD könnte erstmals stärkste Partei werden.
Giovanni Peri: Wow, ich habe den Aufstieg der AfD natürlich verfolgt, aber dass sie mittlerweile Wahlen gewinnen kann, war mir nicht klar. Was sind das für Bundesländer?
ZEIT ONLINE: Sachsen und Brandenburg. Zwei Länder, denen es wirtschaftlich gerade ziemlich gut geht. Im Vergleich zum Westen verdienen die Menschen aber schlecht, und viele haben lange Phasen der Arbeitslosigkeit hinter sich. Ein zentrales Argument der AfD ist, dass der Zuzug von Flüchtlingen und Migranten zu viel kostet und die ohnehin mageren Löhne drückt. Sie sind Migrationsökonom. Sie erforschen seit Jahren, wie Einwandererinnen und Einwanderer die Wirtschaft eines Landes verändern. Halten Sie die Sorge der AfD für berechtigt?
Peri: Das ist eine weitverbreitete Angst. Sie begegnet einem nicht nur bei der AfD in Ostdeutschland, sondern in allen Industrieländern. Auf den ersten Blick erscheint sie auch plausibel: Wenn Einwanderer kommen, steigt das Angebot an Arbeitskräften, die einheimischen Arbeiter bekommen Konkurrenz. Man könnte jetzt annehmen, dass die Arbeitgeber diese Konkurrenz ausnutzen, dass sie die Löhne senken oder die einheimischen Arbeiter einfach durch Migranten ersetzen.
ZEIT ONLINE: Aber das ist ein Trugschluss?
Peri: Ja. Diese Angst ist in den allermeisten Fällen unbegründet.
ZEIT ONLINE: Warum?
Peri: Weil die ökonomischen Effekte von Einwanderung viel komplexer sind. Zum Beispiel bringen Einwanderer ja nicht nur ihre Arbeitskraft mit, sondern auch Kaufkraft. Sie geben Geld aus.
ZEIT ONLINE: In vielen Fällen aber kein selbst verdientes Geld, sondern Sozialleistungen vom Staat.
Peri: Das ist in diesem Zusammenhang unerheblich. Interessant ist, dass sie konsumieren, dass sie einkaufen und dadurch die Nachfrage nach Waren steigern. Um mehr zu verkaufen, braucht es mehr Verkäufer. Einwanderer erhöhen also einerseits das Angebot an Arbeitskräften, schaffen andererseits aber auch neue Jobs. Ob sie den Lohn oder die Jobs der einheimischen Arbeitnehmer gefährden, hängt von der Balance dieser beiden Effekte ab. Deshalb schauen sich Ökonomen auf der ganzen Welt diese Effekte seit vielen Jahren sehr genau an.
ZEIT ONLINE: Mit welchem Ergebnis?
Peri: Die meisten kommen zu dem Schluss, dass die Einwanderung keinen oder nur einen sehr geringen Einfluss hat. Und einige Studien deuten darauf hin, dass sie sogar vorteilhaft sein kann.
ZEIT ONLINE: Warum?
Peri: In einer wachsenden Volkswirtschaft sind Einwanderungsschübe oft ein Anreiz für einheimische Unternehmer, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Stellen Sie sich vor, Sie sind Bauunternehmer in München und wollen eine neue Firma gründen. Das dürfte schwierig werden, weil es auf dem bayerischen Arbeitsmarkt kaum Bauarbeiter gibt. Wenn nun aber geeignete Arbeitskräfte aus dem Ausland kämen, könnten Sie die Firma trotzdem gründen.
ZEIT ONLINE: Für welche Branchen trifft das zu?
Peri: Dasselbe gilt für die vielen Restaurants und Hotels, die nach Kellnern, Tellerwäschern oder Putzkräften suchen. Man glaubt ja immer, die Arbeitskräfte würden den Firmen hinterherrennen, aber oft ist das Gegenteil der Fall. In extremer Form kann man das hier in Kalifornien beobachten. Bestimmte Hightech-Firmen kann man nur im Silicon Valley gründen, weil es nur hier die nötigen hoch spezialisierten Ingenieure gibt.
"Ohne Bauarbeiter nützt der Buchhalter nichts"
ZEIT ONLINE: Die meisten Menschen, die in den letzten Jahren nach Deutschland kamen, sind keine hoch spezialisierten Ingenieurinnen. Manche können nicht einmal lesen und schreiben.
Peri: Das mag sein, aber die deutsche Wirtschaft braucht nicht nur Spezialisten, sondern auch Geringqualifizierte. Und an den Jobs der Geringqualifizierten hängen andere, besser bezahlte Jobs, die auch für deutsche Arbeitnehmer attraktiv sind. Der Bauunternehmer braucht für seine Filiale in München ja nicht nur Bauarbeiter, sondern auch einen Buchhalter, eine Sekretärin, einen Manager. Aber ohne Bauarbeiter nützt ihm der Buchhalter nichts.
ZEIT ONLINE: Gilt das auch für Brandenburg und Sachsen?
Peri: Ja. Suchen wir uns ein Beispiel, irgendeinen schlecht bezahlten Job, für den man keine besondere Ausbildung braucht.
ZEIT ONLINE: Ein Erntejob auf einem Erdbeerfeld in Brandenburg.
Peri: Unter den brandenburgischen Arbeitnehmern, auch unter den schlecht ausgebildeten, werden Sie nur sehr wenige finden, die bereit sind, Erdbeeren zu pflücken. Aber wahrscheinlich finden Sie jede Menge Polen und Rumänen. In den USA ist es ähnlich, hier kommen 90 Prozent der Erntehelfer aus Mexiko. Einwanderer konkurrieren mit den einheimischen Arbeitskräften nicht zwangsläufig um dieselben Jobs. Aber ihre Jobs hängen oft voneinander ab. Der Gastronom aus Berlin, der ein Restaurant für regionale Bioprodukte eröffnen will, ist auf den rumänischen Erntehelfer angewiesen.
Kommentare
"Die Effekte der Einwanderung sind deutlich komplexer."
Für Komplexität, komplexe Prozesse ist die AfD nicht zuständig.
Das würde ihre Protagonisten überfordern.
Es geht doch nicht um die AfD, es geht um die Menschen vor Ort.
Und die sind durchaus für Erklärungen zugänglich, sofern diese nachvollziehbar sind.
"Giovanni Peri: Wow, ich habe den Aufstieg der AfD natürlich verfolgt, aber dass sie mittlerweile Wahlen gewinnen kann, war mir nicht klar. Was sind das für Bundesländer?"- s.o.
Das spricht für umfangreiche Kenntnisse der Situation! Hier wurde ein echter Kenner der mitteldeutschen Bundesländer interviewt! Er weiß natürlich, um welche Größenordnungen es seit 2015 geht und wie viele mittlerweile eine sozialversicherungspflichtige Anstellung haben. Obwohl: So weit ich weiß, gibt es in den USA kein vergleichbares System der sozialen Absicherung... aber, hauptscache er sagt, was man hören will!
Giovanni Peri ist Professor für Wirtschaftswissenschaften und auf die Effekte von Migration spezialisiert. Aufgrund welcher Qualifikation genau können Sie sagen, dass diese Effekte ausgerechnet in Ostdeutschland - wo zudem nur sehr wenige Migranten leben - nicht zutreffend sind?
Haben Sie das Interview gelesen? Es ist volkswirtschaftlich vollkommen irrelevant, wie viele Syrer JETZT sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Die wahren Kosten bzw. Gewinne kann man erst nach Jahrzehnten abschätzen. Und als Migrationsforscher (zumal empirischer) wird er sich mit den Flüchtlingsbewegungen seit 2015 gut auskennen. Darüber würde in der ganzen Welt berichtet und Deutschland ist nun wahrlich nicht das einzige Land, das Asyl gewährt hat / gewähren müsste.
Na ja, zunächst hat er offensichtlich etwas gesagt, was Sie nicht hören wollen.
Der Artikel ist trotzdem nachdenkenswert.
Echt, er hat gesagt, was Sie hören wollen? Oder wen meinen Sie mit "man"?
Dass diese Beobachtungen & Erklärungen nicht nur aus aus amerikanischer Sicht kommt, könnte ihnen bei einer 2. Lektüre auffallen.
Nur als Empfehlung.
(2x lesen hilft manchmal enorm, auch wenn es 3 Seiten sind)
Die Vergleiche die gezogen wurden sind durchaus legitim. Und die Erklärungen könnten natürlich ausführlicher Ausafallen.
Aber für ein 3 Seitiges Interview finde ich die von ihnen beschriebene Situation nicht im Text wieder.
"Hier wurde ein echter Kenner der mitteldeutschen Bundesländer interviewt!"
Für mich sind das ostdeutsche Bundesländer.
Könnten Sie (gerne ausführlich!) erläutern, weshalb Sie von "mitteldeutschen Bundesländern" sprechen?
" aber, hauptscache er sagt, was man hören will!"
Wenn man sich das Wahlprogramm der AfD Sachsen zur LT-Wahl ansieht, mag er nicht der einzige sein, der ein solches Konzept verinnerlicht zu haben scheint...
;-)
Um was Für Größenordnungen geht es denn? Der "Osten" stellt mal gerade 10,3% des Wählerwillens der gesamtem Bundesrepublik dar. Also lachhaft.
Prof. Peri wurde nicht als Experte für die neuen Länder gehört, sondern als Experte für ökonomische Folgen von Einwanderung (die ja in den AfD-Hochburgen eher bescheiden ausgefallen ist, aber das nur am Rande).
Lassen Sie sich doch erstmal auf die Argumentation des Mannes ein, anstatt gleich so eine Abwehrhaltung zu entwickeln.
Und wenn Sie am Schuss sagen: "aber, hauptscache er sagt, was man hören will!" dann ist das eigentlich eine unverschämte Unterstellung gegenüber den Journalisten von ZON, die Ihnen die Möglichkeit geben, sich hier zu äußern.
Entfernt. Bitte formulieren Sie Kritik sachlich und differenziert. Danke, die Redaktion/spt
Wir sollten uns fragen, wieso der Osten mit seiner großen Fläche nur noch 10,3% der Wähler der gesamten Bundesrepublik beheimatet. Seit 1907 (glaube ich war es) lebten nicht mehr so wenige Menschen wie derzeit im Osten. Das weist auf unglaubliches Politikversagen hin. Und Ihre Antwort ist "ignorieren, weil es nur so wenige sind"? Dieser "Lösungsvorschlag" ist "lachhaft", wie Sie schreiben.
"... aber, hauptscache er sagt, was man hören will!"
Ich bin mir sicher, dass Sie im Internet die Formate finden (oder vielleicht bereits gefunden haben), in denen das gesagt oder geschrieben wird, was SIE hören wollen.
Ja, zum Beispiel hier, Zitat:
"Peri: Weil die ökonomischen Effekte von Einwanderung viel komplexer sind. Zum Beispiel bringen Einwanderer ja nicht nur ihre Arbeitskraft mit, sondern auch Kaufkraft. Sie geben Geld aus.
ZEIT ONLINE: In vielen Fällen aber kein selbst verdientes Geld, sondern Sozialleistungen vom Staat.
Peri: Das ist in diesem Zusammenhang unerheblich. Interessant ist, dass sie konsumieren, dass sie einkaufen und dadurch die Nachfrage nach Waren steigern. Um mehr zu verkaufen, braucht es mehr Verkäufer. Einwanderer erhöhen also einerseits das Angebot an Arbeitskräften, schaffen andererseits aber auch neue Jobs. Ob sie den Lohn oder die Jobs der einheimischen Arbeitnehmer gefährden, hängt von der Balance dieser beiden Effekte ab."
Wir haben ein umlagefinanziertes Sozialsystem und keine Fonds und kein System von reichen Gönnern. Wir haben den größten Niedriglohnsektor Europas. Wir haben einen erheblichen Stau in der Reparatur unserer Infrastruktur. Nein, in der BRD ist es nicht unerheblich in diesem Zusammenhang, es ist der Zusammenhang der Wahlentscheidungen und die Gewinne der wenigen treibt. Wer Eigentum am Wohnen, der Produktion von Nahrungsmitteln, Pharmazie und Medizintechnik etc. hat, der wurde von der Einwanderungskrise bevorteilt zum Nachteil der vielen. Oder anders ausgedrückt: Die Gewinne wurden privatisiert, die Kosten sozialisiert.
Wir sollten uns fragen, wieso der Osten mit seiner großen Fläche nur noch 10,3% der Wähler der gesamten Bundesrepublik beheimatet.
Die Zahl ist nicht korrekt. Selbst wenn man Berlin zu Gänze herausnimmt leben etwa 16% aller Wähler in Ostdeutshland.
http://www.pdwb.de/nd06
Danke für die Korrektur. Ich übernahm die Zahl vom Foristen, den ich antwortete, in der Hoffnung auf Korrektheit.
Die Politik hat versagt, wenn Menschen umziehen? Auf so einen verblüffenden Gedanken muss man erstmal kommen.
Vielleicht ist es nicht mehr jedermanns Sache, seinen Lebensweg von der Politik bestimmen zu lassen. Manche fühlen sich vielleicht auch von den vielen Wahl-Möglichkeiten überfordert?
"Nein, in der BRD ist es nicht unerheblich in diesem Zusammenhang ..."
Doch. Ist es. Sie haben nur von Volkswirtschaft wenig genug Ahnung, als dass Ihnen nicht auffällt, dass er da nicht von trickle downs murmelt sondern von einem funktionierenden Geldkreislauf, bei dem eben nicht dauernd etwas in die Aktie oder Immobilie beiseite gelegt wird.
"Oder anders ausgedrückt: Die Gewinne wurden privatisiert, die Kosten sozialisiert."
Ja eben nicht, wenn Sie in dem Kontext diese Stelle da zitieren. Es sei denn, Sie haben Sorge, dass jegliche Beschleunigung des Konsumkreislaufs unter den Nichteigentümern immer bedeutet, dass die Eigentümer ganz viel beiseite legen. Wir haben hier aber kein System mit 'company scrip', welches diese Furcht rechtfertigen könnte.
Jetzt ziehen Sie aus Ihrer Rechnung noch die 18*(150-200k) Noch-Nichtwähler ab, rechnen eventuell noch ein paar nichtwahlberechtigte Einwohner ab (derer wir einige Millionen in Deutschland haben) und dann sind Sie auch bei den 10%.
Wenn man Berlin mitrechnet, dann 20,7 % der Wahlberechtigten
https://www.bundeswahlleiter…
wenn ich lese "mitteldeutschen bundesländer", dann bin ich schon bedient...
zuwanderung als bedrohung zu sehen und nicht als chance - ja, da drückt sich selbstbewußtsein aus...
Naja, selbst der Staat nennt ja seine Institutionen so, z.B. Mitteldeutscher Rundfunk, MDR. Dieser bedient mit seinem Rundfunkangebot also Mitteldeutschland. Dort liegen dann ein paar nicht mehr so neue Bundesländer.
Migrationsforscher gibt es viele, davon auch in Europa und in Deutschland. Herr Peri ist damit noch keine Gottheit. Zudem lebt er in den USA und damit weit ab vom regionalen Geschehen.
Allein diese Aussage disqualifiziert Herrn Peri in ökonomischer Hinischt.
ZEIT ONLINE: In vielen Fällen aber kein selbst verdientes Geld, sondern Sozialleistungen vom Staat.
Peri: Das ist in diesem Zusammenhang unerheblich.
Wenn sich jede kaufkräftige Nachfrage ihr Angebot selbst schaffen könnte (ökonomisches perpetuum mobile), könnte man das Geld auch zur Aufstockung von Hartz IV oder an andere Zuwendungsempfänger geben.
Selbstverständlich spielt es eine Rolle, ob es sich um staatliche Transferzahlungen oder um Geld aus erwerbswirtschaflichem Einkommen handelt.
Frage: Wenn Brandenburg und Sachsen "mitteldeutsche" Bundesländer sind, was sind dann "ostdeutsche" Bundesländer? Schlesien, Hinterpommern und Preußen?
Hans-Werner Sinn hat auf Basis einer Studie der Bertelsmannstiftung (2014 veröffentlicht) bereits belegt, dass Migration Deutschland bisher mehr gekostet als gebracht hat, (Gesamtbetrachtung).
https://www.ifo.de/DocDL/ifo… Seite 5
> auf eine jährliche fiskalische Nettobilanz eines Ausländers von minus 1 800 Euro
Und das war vor 2015, seither sicher nicht besser geworden.
Hier wurde ein echter Kenner der mitteldeutschen Bundesländer interviewt!
Das war weder die Absicht noch wurde es irgendwo behauptet. Es wurde kein Historiker befragt (Mitteldeutschland gibt's seit 1945 nicht mehr), sondern ein Professor für (aktuelle) Ökonomie. Obendrein ist er Italiener, lebt in den USA und die Zahl der Migranten in Brandenburg ist vernachlässigbar gering. Es gibt also keinerlei Grund, warum er sich gerade mit dieser Gegend beschäftigen sollte.
Eine Studie, die die Bertelsmann Stiftung durchführen ließ, kam zu dem Ergebnis, dass 2012 alle Migranten in Deutschland 22 Milliarden mehr an Steuern und Abgaben abgeführt haben, als sie vom Staat an Sozialleistungen erhalten haben. Das entspricht auch den Untersuchungen von Peri. Zuwanderung ist ein Gewinn für unser Land!
Übrigens zum Thema Sicherheit: 1993 gab es in Deutschland mehr als 1500 Tötungsdelikte. Doppelt soviel wie heute. Die Ostdeutschen waren damals an der hohen Zahl kurz nach der Wiedervereinigung weit überproportional daran beteiligt. Eine Folge des SED Regimes? Denn heute hat sich die Zahl dem Westen angeglichen.
In den neuen Bundesländern (ohne Berlin) leben über den Daumen nicht mehr Menchen, als in NRW.
Bei allem Respekt, aber bei so großflächiger Abwanderung (geringster Bevölkerungsstand seit mehr als 100 Jahren), während in Westdeutschland so viele Menschen wie noch nie leben,kann man schon von Politikversagen sprechen.
Ich empfehle Ihnen das Buch "Warun Nationen scheitern". Dies zeigt das eindrücklich am Beispiel einer US-Mexikanischen Grenzstadt, welcher zur einen Hälfte in den USA und zur anderen Hälfte in Mexiko ist. Während im US Teil Lebenserwartung und Einkommen höher sind ist die Kriminalität und Lebenserwartung im mexikanischen Teil der Stadt deutlich geringer.
Natürlich richten sich Menschen nach der Politik. Wenn Sie abgehängt werden oder keine Perspektive sehen wandern Sie ab. Ich bin erstaunt, dass Sie diesen Zusammenhang nicht sehen (wollen).
Als Wirtschaftswissenschaftler sollte er auch erkennen, dass wir massiv auf eine wirtschaftliche Krise zu Steuern. Und der Staat? Neue Steuern und Kreuzzüge gegen die Industrie. Kunststoff, Chemie, Verbrennungsmotor,Energie,Kohle usw. Alles gleichzeitig. Das wird eine fiese Überraschung. Wenn schon BDI und DGB gleichzeitig warnen...Aber hier auf Zeit Online scheint nur die AfD zu interessieren. In fünf Jahren werden wir über ganz andere Dinge diskutieren. Auch die Staatsdiener hier im Forum werden es dann merken.
10,3% ??? mal googeln, tatsächlich über 16% . Für alle, so schreiben nur Trolle. Wer lesen kann ist im Vorteil.
Mitteldeutsche Bundesländer? Was sind denn aus ihrer Sicht dann die ostdeutschen Bundesländer? Böhmen? Mähren?
Man man man....Wahnsinn.
Allein diese Aussage disqualifiziert Herrn Peri in ökonomischer Hinischt.
Herr Peri ist Professor für Ökonomie an der University of California in Davis und arbeitet obendrein im National Bureau of Economic Research. Ich bezweifel stark, dass Sie auch nur ansatzweise einen ähnlichen akademischen Hintergrund vorweisen können, aber Sie können mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Also: An welcher Universität unterrichten Sie als Ökonomie-Professor? Was ist Ihr Fachgebiet?
Schauen Sie mal bitte auf eine Deutschlandkarte/Deutsches Reich-Karte von 1912 (oder meinetwegen auch von 1939) - da liegt das heutige Ostdeutschland ziemlich in der Mitte (und in bestimmten, Kreisen heißt es auch heute noch/wieder Mitteldeutschland).
Ja, genau darum geht es. Der Begriff "Mitteldeutschland" wurde nämlich von den Nazis aus genau dem Grund eingeführt.
Haben Sie das Interview überhaupt gelesen? Es geht doch um eine langfristige Betrachtung. Selbst wenn die Zahlen von Sinn stimmen sollten, heißt das also noch lange nicht, dass es in zwanzig Jahren nicht so aussieht. Stellen Sie sich mal vor, sie hätten 1953 eine Rechnung aufgestellt, was uns jeder Bayer zu dem Zeitpunkt gekostet hat.
"Go west, young man". Altes Sprichwort.
"Schauen Sie mal bitte auf eine Deutschlandkarte/Deutsches Reich-Karte von 1912 (oder meinetwegen auch von 1939) - da liegt das heutige Ostdeutschland ziemlich in der Mitte"
Besitzen Karten von 1912 bzw. 1939 für Sie heute (im einundzwanzigsten Jahrhundert!) irgendwelche Relevanz?
Falls ja, weshalb?
Ich habe ein Studium der Wirtschaftswissenschaften absolviert und dass sich die Nachfrage nicht selbst das Angebot schaffen kann, gilt als Binsenweisheit.
Halten Sie nicht andere für dumm!
Sie verstehen wirklich nichts davon. Sie denken das nicht weit genug durch. Leider stehen Sie mit der Beurteilung nur aus einem kurzen Zeithorizont nicht allein.
Bitte lesen Sie die Studie. Dann sehen Sie, dass dieser Effekt nur die direkten, personenbezogenen Ausgaben einbezieht.
Bezieht man auch die Gemeinkosten mit ein, liegen diese massiv im Minus.
Außerdem ist dort eine Betrachtung alle Migranten durchgeführt worden und es gibt hier massive Unterschiede zwischen dem positiven Beitrag der Einwanderungsgruppen gibt.
Der MittelDeutscheRundfunk (MDR) finanziert sich aus Beiträgen von Beitragszahlern der Bundesländer Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt
Warum der MDR so heißt, wie er heißt, war mir ehrlich gesagt immer ein Rätsel. Bzw. ist mir natürlich schon klar, dass der Name einen Bezug zur historischen Position seines Sendegebiets innerhalb des Vorkriegsdeutschlands darstellt. Damals lagen Dresden, Bautzen oder Görlitz tatsächlich in "Mitteldeutschland", ostdeutsche Städte waren Breslau, Danzig oder Königsberg. Daher erweckt die Bezeichnung den Anschein einer revisionistischen Weltanschauung, denn wenn die östlichsten Regionen des heutigen Deutschland als "Mitteldeutschland" bezeichnet werden, liegt der Schluss nahe, dass "Ostdeutschland" auch 74 Jahre nach dem Ende des verlorenen Vernichtungskriegs jenseits von Oder und Neiße liegt und somit aus Sicht derjenigen, die den Begriff Mitteldeutschland in diesem Sinne verwenden, illegalerweise von Polen besetzt wird.
Gehen Sie doch mal auf seine einzelnen Argumente ein. Ich lasse mich von Ihrer Antwort gerne überraschen.
" dass 2012 alle Migranten in Deutschland 22 Milliarden mehr an Steuern und Abgaben abgeführt haben, als sie vom Staat an Sozialleistungen erhalten haben. Das entspricht auch den Untersuchungen von Peri. Zuwanderung ist ein Gewinn für unser Land! "
Das reicht nicht aus als Bestätigung, man kann es schlicht nicht berechnen. Beispiel: in D wurde seinerzeit ein Gastarbeitermodell eingeführt, die dazu seinerzeit diskutierten Alternativen mehr Automatisierung oder vermehrte Frauenerwerbsarbeit hintenangestellt. Wie soll man da berechnen ob Zuwanderung ein Gewinn war, man kennt den Verlauf nicht wie es mit einer anderen Entscheidung gelaufen wäre.
"Wir haben den größten Niedriglohnsektor Europas"
Wie im Interview dargelegt - Globalisierung und Digitalisierung verändern die Arbeitswelt - und die Alternative zum selbstausbeutenden Lieferfahrer (übrigens ein Job den vielfach Migranten machen) ist nicht der verbeamtete "biodeutsche" Postbeamte sondern eine Drohne.
Der Stau was die Infrastruktur angeht beruht ja auf mehreren Ebenen - mal von der Problematik der Genehmigung - Stichwort NIMBY - abgesehen muss auch ausreichend Personal bzw. Kapazitäten bei ausführenden Firmen bestehen. Natürlich wäre eine Verlagerung zu einer Keynesianischen Wirtschaftspolitik wünschenswert (gerade bei minimalen Zinsen) aber das wird ja vom Wähler nicht goutiert (der einen Narren an der schwäbischen Hausfrau gefressen hat)
Wenn sie den Osten Sachsen oder Brandenburgs für "Mitteldeutschland" halten hat sich jede Diskussion erübrigt. Deutschland endet an der Oder-Neiße-Grenze, irgendwelche schwülstig-revanchistischen Phantasien von Memel und Schlesien dürften doch hoffentlich demnächst mit den letzten Vertriebenen (die im übrigen überwiegend irgendwann doch in den existierenden Verhältnissen angekommen sind - mal von Erika Steinbach abgesehen) auf demographischen Wege aufhören
Was - vielleicht jenseits der Schule des LebensTM - qualifiziert sie zur der Einschätzung ?
Und inwieweit macht es denn einen Unterschied ? Also rein ökonomisch und jetzt nicht schwurbelig moralisch ?
Bisher wurden die Effekte von Migration überwiegend in "klassischen" Einwanderungsländern betrachtet, wobei Herr Peri ja auch seine ausdrücklich genannten persönlichen Erfahrungen in den USA gesammelt hat. Diese "klassischen" Einwanderungsländer haben längst Auswahlverfahren entwickelt, nach denen sie sich selbst aussuchen, wer bei ihnen einwandern darf. Deutschland ist insofern auch - anders als immer wieder behauptet - kein "Einwanderungsland" sondern ein Land in das eingewandert wird - ohne dass dieser Prozess gesteuert würde. Dadurch resultieren auch die negativen Effekte für das aufnehmende Land.
Die erwähnte Bertelsmann Studie hatte strukturelle Fehler.
"Nach einer neuen Berechnung des Ifo-Instituts kostet ein Migrant den Staat 1800 Euro im Durchschnitt mehr im Jahr, als er einbringe. Dies errechneten die Ifo-Wissenschaftler auf Basis einer aktuellen Bertelsmann-Studie, welche sie aber um nicht berücksichtigte Ausgaben ergänzten. Auch sie komme letztlich zu einem negativen Ergebnis mit einem „impliziten Finanzierungsdefizit“ in Höhe von 79.100 Euro je Migrant über die gesamte Zeit, betonte Sinn."
https://www.welt.de/wirtscha…
Wenn Sie die Studien wirklich gelesen hätten wäre Ihnen aufgefallen, dass hier nur die direkt und persönlich gezahlten "Sozialleistungen" einbezogen worden waren. Hier setzte auch die Kritik von Hans-Werner Sinn an! Indirekte Kosten waren in der Bertelsmann-Studie ignoriert worden. So wurden alle Kosten für Infrastruktur (Schulen, Krankenhäuser, Polizei, Justiz, Bundeswehr u.ä.m.) nur der Bevölkerung zugerechnet worden, welche schon länger hier lebt. Es erfolgte keine Umlage auf die Eingewanderten.
Spätestens seit 2015 sollte hingegen klar sein, dass diese Kosten beträchtlich sind.
Blödsinn. Naturlich kann man es berechnen. Die Gastarbeiter haben dieses Land mit aufgebaut und waren zusätzlich Konsumenten, die den Aufschwung befeuert haben. Wird ihnen jeder ernstzunehmende Ökonom bestätigen. Die Automation fand trotzdem statt, denn ein Unternehmen wird immer rationalisieren, weil es sich rechnet. Trotzdem können und konnten nicht die benötigten Arbeitsplätze durch Automation ersetzt werden.
Endlich mal ein differenzierte auseinansetung zu diesem Thema. Auf der Basis kann man über die Sache diskutieren, nicht über heiße Luft.
Jede einzelne Aussage Peris kann man auseinander nehmen, nur ist mir das schriftlich zu mühsam. Aber z.B. hätte man Mittel für Zuwanderer auch direkt nachfragewirksam an Hartz IV Bezieher verteilen können. Und ich wüßte nicht, wo jetzt viele gering- bzw. gar nicht qualifizierten Kräfte (Deutschkenntnisse, u.a.) gebraucht würden.
Davon ab: auch Maurer ist ein Ausbildungsberuf.
Die AfD will deutsche Frauen mit viel Geld dafür bezahlen, Babys zu zeugen???
Das wusste ich noch nicht, macht mich aber gerade etwas sprachlos.
So etwas wählt man???
Nein das stimmt so nicht.
Zeugen müssen die Männer.
Die Frauen bekommen dann die Kinder.