Berlins Regierungschef Michael Müller (SPD) hat sich zurückhaltend über die Pläne seiner Stadtentwicklungssenatorin für einen Mietendeckel geäußert. "Mir ist es wichtig, dass sich die Mieterinnen und Mieter auf einen rechtssicheren Mietendeckel verlassen können", teilte Müller mit. Für gemeinwohlorientierte Wohnungsunternehmen müssten Lösungen her, "damit diese weiter ihrer Aufgabe der Schaffung und Sicherung von bezahlbarem Wohnraum nachkommen können."
Am Sonntag waren mögliche Eckdaten für den Mietendeckel aus dem Ressort von Stadtentwicklungssenatorin
Katrin Lompscher (Linke) bekannt geworden, wonach Wohnungen je nach Alter
und Ausstattung künftig nicht mehr als 3,42 bis 7,97 Euro Kaltmiete je
Quadratmeter kosten dürfen. Wenn Mieten über dieser Obergrenze liegen, sollen Mieter die Möglichkeit haben, diese zu senken. Die Wohnungswirtschaft kritisierte die Pläne scharf.
"Es handelt sich bei dem Papier weder um eine Senatsvorlage noch um einen Gesetzesentwurf", sagte Bürgermeister Müller. "Dem Senat liegt bisher nichts vor." Er warte auf einen Vorschlag der zuständigen Fachverwaltung. Sobald Lompschers Ressort ihn vorgelegt habe, müsse er von der Innen- und Justizverwaltung auf Rechtskonformität geprüft sowie anschließend im Senat und Abgeordnetenhaus diskutiert werden, teilte der Regierende Bürgermeister mit.
Berlins Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher hatte ebenfalls darauf hingewiesen, dass es sich bei dem Eckpunktepapier um einen "Vorbereitungsstand für einen
Referentenentwurf" handele. Er sei nicht für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen. Daher werde sie die bekannt
gewordenen Punkte vorerst nicht inhaltlich kommentieren. Ein Referentenentwurf soll Ende August vorliegen, berichtete der Tagesspiegel.
Verbände bezweifeln Verfassungsmäßigkeit der Pläne
Trotzdem verteidigte die Linken-Politikerin den vom rot-rot-grünen Senat geplanten Mietendeckel gegen Kritiker: "Wir wollen ein Stoppzeichen setzen gegen Spekulationen, für leistbare Mieten und eine soziale Stadt", sagte Lompscher. Ziel sei es, eine sozial gemischte Stadt auch für die Zukunft zu sichern. Dazu sei es erforderlich, in die Bestandsmieten einzugreifen.
Der Deutsche Mieterbund unterstützt den Senat und forderte die Bundesregierung auf, ebenfalls die Mieten zu begrenzen. "Die Probleme hoher Wiedervermietungsmieten, ständig steigender Mieten in bestehenden Mietverhältnissen und der Mieterhöhungen nach Modernisierungen bestehen in nahezu allen Großstädten und Ballungszentren."
Vermieter und Immobilienwirtschaft lehnten den Mietendeckel ab. Der Zentrale Immobilienausschuss, ein Verband der Immobilienwirtschaft, kündigte Widerstand an. Präsident Andreas Mattner sprach von einer "Enteignung durch die Hintertür in großem Stil". Er forderte die Bundestagsfraktionen zu einer Normenkontrollklage auf, um zu prüfen, ob die Gesetze verfassungskonform sind. Auch aus Sicht des Immobilienverbands IVD und des Eigentümerverbandes Haus & Grund wäre ein Mietendeckel verfassungswidrig.
Aktien von Vonovia und Deutsche Wohnen verlieren
Der größte deutsche Wohnungsvermieter Vonovia befürchtet Auswirkungen auf seine Geschäfte. Die Aktie des Unternehmens verlor an diesem Montag 2,3 Prozent. Die Aktien des im MDax gelisteten Rivalen Deutsche Wohnen, der stärker in der Hauptstadt vertreten ist als Vonovia, brachen zeitweise sogar um fast fünf Prozent auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren ein.
Vonovia warnte, sollten die Pläne tatsächlich Wirklichkeit werden, würde das die Mieteinnahmen des Unternehmens im Jahr 2020 mit 20 bis 25 Millionen Euro belasten. Das entspräche rund zehn Prozent der Mieteinnahmen in Berlin und rund einem Prozent der gesamten Mieteinnahmen des Konzerns. Vonovia besitzt in der Hauptstadt 40.000 Wohnungen, das sind zehn Prozent seines gesamten Portfolios.
Eine Sprecherin der Deutsche Wohnen kritisierte, der Entwurf sei ein "Frontalangriff auf den Rechtsstaat". Mieten würden willkürlich festgelegt ohne Rücksicht auf Lage, Ausstattung oder Einkommen der Mieter. Die Deutsche Wohnen wäre am stärksten von einer Mietobergrenze betroffen, da sie mit gut 110.000 Wohnungen der größte private Vermieter in Berlin ist. Der Konzern hatte erst vor ein paar Tagen Medienberichten zufolge an 20.000 bis 30.000 Haushalte Schreiben mit Mieterhöhungen verschickt.
Kommentare
Bevor jetzt wieder der anscheinend unvermeidliche Glaubenskrieg losgeht, eine ernst gemeinte Frage aus Interesse:
Gibt es eigentlich in anderen demokratischen Rechtsstaaten (also nicht DDR etc.) konkrete Erfahrungen mit einem solchen Deckelmodell? Gibt es Erfahrungen anderswo über tatsächliche Vorteile und Nachteile, erwünschte Entwicklungen und unerwünschte? Ich sehe Argumente sowohl für ein solches Modell, aber auch Argumente dagegen. Ist Berlin jetzt die allererste Stadt der demokratischen Welt, die auf ein solches Konzept kommt - oder wurde dieses Rad schon einmal erfunden? Was waren die Erfahrungen? Kann man daraus lernen?
..gute Frage. Ehrlich gesagt hatte ich gehofft, wir wären über den "Vorbereitungstand für einen Referentenentwurf" bereits hinaus. Und das sage ich voller Sympathie.
jop: "rent control"
folge davon sind schwarzmarkt, verfallene Wohnungen und massive Probleme für Mieter Wohnungen zu finden.
Wien hat damit schon schlechte Erfahrungen gemacht.
Ich habe, zugegeben, nicht jedes Detail dieser Diskussion verfolgt, doch scheint sie mir momentan haarscharf an der Frontlinie zwischen "Gegen die pöhsen Miethaie!"und "Morgen bricht der Sozialismus aus!" zu verlaufen.
Dabei erscheint es mir nur schwer vorstellbar, dass es nicht irgendwo schon einmal den Versuch einer solchen Regelung gegeben haben sollte.
Ehrlich gesagt, kenne ich kein einziges Land.
Die mir bekannten Modelle sind folgende:
Der Staat verkauft bzw. vergibt bestehende Wohnungen aus Staatsbesitz als Eigentum an die Mieter, die sich dann auch um Erhalt und Sanierung kümmern müssen (was allerdings oft nicht funktioniert). So hat man es oft in Osteuropa gemacht.
Oder das "Modell Wien": Kommunen bauen selbst, bleiben Eigentümer großer Bestände und bieten dann niedrige Mieten in den Gemeindebauten.
Die "Berliner Idee" wird im Ergebnis zu Zuständen wie in der DDR führen: zu wenig Wohnraum, dafür aber schlechter Zustand und Verfall.
Eigentlich hilft simple Finanzlogik. Die Fassaden in Berlin werden mit dem Modell sicher grau und die Treppenhäuser dürften keinen Architekturpreis mehr gewinnen.
Falsch. In Wien sind derzeit die Mieten im regulierten Sektor immer noch recht günstig. Und dort wird auch privat viel investiert, trotz Regulierung. Die Investoren sind einfach mit weniger Rendite zufrieden, haben dafür aber Planungssicherheit.
Okay, danke. Wobei ich es schon extrem erstaunlich fände, dass noch niemals und nirgendwo eine Art gesetztlicher Mietdeckel mal ausprobiert worden ist.
Falls dem aber tatsächlich so sein sollte - dann heißt das doch zwangsläufig, dass keiner genau wissen wann, was er, positiv oder negativ, für Auswirkungen haben wird. Natürlich ließen sich bestimmte Szenarien herleiten, aber letztlich würde das doch bedeuten, dass jedwede Prognose über die Effekte eigentlich nur Spekulation sind (je nach ideologischem Standpunkt).
Ja, gibt es. Vergleichbare Mietdeckelungen gab bzw. gibt es teilweise noch in Spanien. Der Effekt ist, dass die Häuser
1. meistens extrem heruntergekommen sind
2. die Wohnungen oft "vererbt" werden und damit dem eigentlichen Markt nicht zur Verfügung stehen.
In sofern schadet es eigentlich allen Beteiligten. Aber was will man von einer SED-Kader-Frau schon an Wirtschaftskompetenz erwarten?
Wien hat Erfahrungen damit, über deren Deutung wird zwischen Linken und Rechten rege gestritten. Wie üblich, halt.
In Wien gehören die günstigen Mietwohnungen aber der Stadt. Berlin will hingegen privaten Vermietern Restriktionen auferlegen. Selbst wenn man die Mieten damit nicht erhöht, bleiben viele andere Probleme:
- der Vermieter entscheidet über die Belegung. Auch Gutverdiener können die günstigen Wohnungen nehmen, die Geringverdiener schauen in die Röhre
- Vermieter werden an der Werterhaltung sparen und unter Umständen nur an "pflegeleichte" Mieter vermieten, die den tropfenden Wasserhahn und den Müll im Treppenhaus klaglos hinnehmen
- es wird nicht eine Wohnung mehr, der Mangel wird bestenfalls anders verteilt.
Konsequent wäre es, wenn Berlin über ein kommunales Unternehmen 50.000 Wohnungen baut, vermietet und in seinem Besitz behält. Nur dann hat man nämlich wirklich 100% Einfluss darauf, was mit den Wohnungen geschieht.
Ich kann ihre Ursprungsfrage leider auch nicht beantworten. Fände ich auch interessant.
Was man aber gut beobachten kann, sind die Ergebnisse der bisherigen Versuche, in Metropolen die Immobilien- und Mietpreise gänzlich dem Markt zu überlassen. "Normale" Arbeitnehmer sind gezwungen, tägliche Arbeitswege von 3-5 Stunden in Kauf zu nehmen, Studenten und andere junge Menschen teilen sich nicht Wohnungen in Form von WGs sondern teilen sich zu zweit oder zu dritt WG-Zimmer. Einen Versuch, dem einen Riegel vorzuschieben bevor es zu spät ist (Berlin ist natürlich noch nicht London oder Paris, aber die Entwicklung dahin ist absehbar) halte ich für mehr als angebracht.
Über Zahlen kann man streiten. 3,42 klingen tatsächlich extrem niedrig. Aber die Immobilienbesitzer z.b. in meiner derzeitigen Heimat Leipzig schaffen es anscheinend mit Kaltmieten zwischen 4 und 10 Euro Renditen einzufahren. Man braucht nicht so tun als wäre das nicht möglich. Klar, bei Quadratmeterpreisen wie in München geht das nicht. Aber dann werden diese Quadratmeterpreise halt sinken müssen.
Ich bin auch nicht der Meinung, dass es ein Menschenrecht darauf gäbe, in der hippsten Wohnung im hippsten Viertel zu wohnen. Aber durchaus der Überzeugung, dass es im Sinne unserer Gesellschaft ist, dass sich das private Leben des Durchschnittsmenschen nicht mehrere Wegstunden von seinem Arbeitsort abspielen muss. Und selbst die Reichen haben wenig davon, wenn die lustigen bunten Viertel in die sie so gern ziehen...
den kompletten Charme einbüßen, dessentwegen das Viertel ursprünglich mal attraktiv für sie war, weil sie plötzlich nur noch unter Ihresgleichen leben.
>Die "Berliner Idee" wird im Ergebnis zu Zuständen wie in der DDR führen: zu >wenig Wohnraum, dafür aber schlechter Zustand und Verfall.
Dann ändert sich in Berlin wohl nicht allzuviel.
Tico77:
" ... dass keiner genau wissen wann, was er, positiv oder negativ, für Auswirkungen haben wird."
Na, dann überlegen Sie doch mal, was Sie als Vermieter tun würden ?
Wie würden denn Neuwagen von VW aussehen, wenn per Dekret jeder Anspruch auf ein Auto zu einem Preis von sagen wir mal 5.000.- Euro hätte?
Informieren Sie sich ggf. über die das Wohnen in Wien
Und noch etwas: Die Vonovia z.b. befürchtet, dass sich ihre Mieteinnahmen (in Berlin) um 10 Prozent sinken würden. Selbst wenn das bundesweit so wäre: Die gesamten Mieteinnahmen der Vonovia betrugen 2018 2,6 Milliarden, der Gesamtgewinn nach Steuern betrug 2,2 Milliarden!
Quelle: http://reports.vonovia.de/20…
Bei reduzierten Mieteinnahmen um 10 Prozent würde der Gewinn also nur noch ca 1,9 Milliarden betragen. Wer hier von DDR-Verhältnissen spricht, der hat einfach schlicht nicht die geringste Ahnung von der Thematik und/oder will einfach nur seine neoliberale Agenda mit ein paar angsteinflößenden Vokabeln durchdrücken.
Wenn ich mich recht erinnere, dann hatte ich mal einen Bericht aus der USA gelesen (war das wirklich USA?). Zwei Dinge sind bei mir hängen geblieben:
1. Wenn die Vermieter sowieso von allen Mietern die gleiche Miethöhe verlangen können, dann achten sie auf die Qualität der Mieter: am liebsten reiche, kinderlose Paare.
2. Da reichen Menschen die Miete in der relativ geringen Höhe egal ist, haben sie sich recht große Wohnungen gemietet. Gerne auch mal eine 5-Zimmerwohnung, die zur Hälfte leer steht.
Keine guten Aussichten für die Klientel, die mit diesem Gesetz erreicht werden soll.
Ihr Vergleich erscheint mir ziemlich polemisch bis unstatthaft, um eine bestimmte politische Wirkung zu erzielen. Wenn man den Mietdeckel auf Autos übertragen würde, so wäre das Gleichnis wohl eher: "Kein Auto darf über 30.000 Euro kosten."
Wäre das sinnvoll? Vielleicht nicht. Hätte es negative Auswirkungen? Durchaus denkbar. Genau das wäre ja zu diskutieren.
Aber genau diese unsinnigen Vergleiche wie "jeder hat Anspruch auf ein Auto zu 5.000.- Euro" ziehen die Diskussion auf ein unterirdisches Niveau.
> folge davon sind schwarzmarkt, verfallene Wohnungen und massive Probleme für Mieter Wohnungen zu finden
Also so wie jetzt?
In gewisser Weise muss man betonen, dass kein unwesentlicher Teil der Bewohner Berlins, auch Bewohner anderer Großstädte, meist einen nicht unbeträchtlichen Teil ihres Einkommen für eine Wohnung abtreten müssen, die seltenst die Ansprüche einer mehrköpfigen Familie abdeckt.
Es gibt einen prekären Mangel an erschwinglichem Wohnraum, während viele Städter eben nur in Städten Arbeit finden.
Gleichzeitig boomt der Bau luxuriöser Wohnungen, die auch den letzten Rest verfügbarer Baufläche für Sozialbauten vertilgt.
Ich halte einen Eingriff in den Immobilienmarkt für notwendig, die derzeitige Entwicklung bedient nur Mehrverdiener, während Normalverdiener immer weiter in die Peripherie gedrängt werden.
Blödsinn. Spanien hat das schonmal gemacht, Folge waren dass mangels Rendite viele Vermieter ihre Wohnungen an die Mieter verkauft haben. Der Eigentümeranteil ist in dieser Zeit drastisch gestiegen, wäre doch eine gute Sache. Nicht mehr eine Person hat 10 Wohnungen sondern 10 Leute haben ihre eigene. Also nicht auf die Krakeeler hören, von wegen Berlin wäre in 2 Jahren in Ruinen...
ich hoffe Frau Lompscher bleibt stur und drücke ihr die Daumen.
Tatsächlich hatte ich auch derartiges gelesen, demnach hat das New York 2 Mal versucht - mit desaströsen folgen.
A) Die Wohnungen kamen immer weiter herunter, es wurde nicht mehr investiert weil keine entsprechende Rendite mehr möglich war.
Die die es sich leisten konnten haben dann entweder über den Schwarzmarkt etwas besseres bekommen, sich total Überdimensionierte Wohnungen geleistet oder sind aus der Stadt gezogen. Es wurde kein neuer Wohnraum geschaffen, der Mangel wurde immer größer und das öffentliche Leben litt darunter.
B) Als der Deckel aufgehoben war explodierten die Mieten da ein starker Nachfrageüberhang vorhanden war. Der Renovierungsstau war riesig, aber es gab auch keinen übermäßig großen Anreiz dies zu beseitigen, die Renditen waren ja hervorragend da die Angebotsknappheit durch die Maßnahme verschärft wurde.
Irgendwie sowas steht wohl dann auch Berlin bevor. Für alle Investoren die Langfristig planen: Warten bis die Preise in Berlin purzeln, Immobilie kaufen, nicht renovieren und dann hoffen dass die Mietendeckel wieder beseitigt werden.
@Dada2020
"Spanien hat das schonmal gemacht, "
Ja, unter Franco. Sie wissen noch, der mit der Legion Kondor usw.? Na wenn das ihre Vorbilder sind, braucht man sich nicht wundern.
Stimmt. "Dem Klientel" hilft man viel mehr, wenn die Preise so hoch sind, dass sie sich die Wohnung ohnehin nicht leisten können und ihre alte Wohnung auch nicht mehr.
@Tico77
"Wenn man den Mietdeckel auf Autos übertragen würde, so wäre das Gleichnis wohl eher: "Kein Auto darf über 30.000 Euro kosten.""
Und Sie möchten jetzt eine ernste Antwort auf die Frage ob das sinnvoll ist oder nicht?
Ganz ehrlich, wenn Sie darüber wirkich nachdenken müssen, rate ich ihnen wählen Sie die Linke und leben Sie dann eben mit den Folgen.
Mieteinnahmen 2018: 1,894 Milliarden
Gewinn 2018: 1 Milliarde
Investition in Neubau, Modernisierung und Instandhaltung 2019: 2 Milliarden
Merken sie was? Ich bin bei weitem kein Fan von Vonovia, im Gegenteil, man
darf sich aber auch nicht alles zu einfach vorstellen.
"Wie würden denn Neuwagen von VW aussehen, wenn per Dekret jeder Anspruch auf ein Auto zu einem Preis von sagen wir mal 5.000.- Euro hätte?"
Ein Auto braucht man nicht zum Leben, zudem decken selbst die regulierten Mieten, im Gegensatz zu Ihrem Beispiel, alle Kosten der Vermieters plus Gewinn, also ein eher dummer Vergleich.
Der ausgewiesene Gewinn beruht im wesentlichen auf reinen Bucheffekten (denen kein Liquiditätszufluss auf dem Bankkonto der Vonovia gegenüber steht):
http://reports.vonovia.de/20…
'Die als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien (Investment Properties) werden nach dem Modell des beizulegenden Zeitwertes durch die eigene Bewertungsabteilung bewertet. Gewinne oder Verluste aus einer Änderung des beizulegenden Zeitwertes werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Bewertung der Investment Properties führte im Geschäftsjahr 2018 saldiert zu einem positiven Ergebnis in Höhe von 3.517,9 Mio. € (2017: 3.434,1 Mio. €). Das hohe Bewertungsergebnis 2018 beruht neben der Investitionstätigkeit und der starken Entwicklung des operativen Geschäfts von Vonovia im Wesentlichen auf der aktuell hohen Marktdynamik bei Wohnimmobilien. Diese zeigt sich sowohl in der Mietpreisentwicklung, aber insbesondere auch in der Steigerung der Immobilienkaufpreise, letztere hervorgerufen unter anderem durch sinkende Renditeerwartungen (Yield Compression) auf der Nachfrageseite.'
Deswegen sind Deine Aussagen leider irreführend, und zeigen, dass Du Bilanzen nicht richtig verstehst. Würden die Mieteinahmen um 10% sinken, würden die Zeitwerte entsprechenden sinken. Mit ein neoliberalen Agenda hat das nichts zu tun, eher mit bilanziellen Ausweis- und Bewertungsfragen.
In Berlin wird aber gleichzeitig gebaut. Deswegen lässt sich die Situation nicht mit New York in dieser Zeit vergleichen.
@namevergeben2
"zudem decken selbst die regulierten Mieten, im Gegensatz zu Ihrem Beispiel, alle Kosten der Vermieters plus Gewinn, "
Ihre Annahme zeigt, das sie mit dem Geschäft eines Vermieters nicht allzuviel zu tun haben können.
"Ein Auto braucht man nicht zum Leben,"
Ach nee, eine Wohnung am Kudamm für 6€ aber schon, ja?
> Wien hat Erfahrungen damit
Wien hat aber auch als ausgleichendes Korrektiv einen sehr großen Bestand an Gemeindebauten. Das ist dann der Teil, bei dem Berlin (wie auch reichlich andere Städte) grandios versagt hat.
Am Kudamm wohnen Menschen und das zur Miete? Ich dachte, das sind alles Anwaltskanzleien und Arztpraxen.
> der Vermieter entscheidet über die Belegung. Auch Gutverdiener
> können die günstigen Wohnungen nehmen, die Geringverdiener
> schauen in die Röhre
Genau so wird es kommen.
Warum sollte ein Vermieter ein noch so kleines Risiko für einen Mietausfall riskieren, wenn er einen Mieter bekommen kann, bei dem das Risiko nicht existiert? Zumal, wenn seine zu erzielende Rendite schmal ist.
Und der potentielle solvente Mieter wird auch bereit sein, ein paar Tausender für die wohlwollende Prüfung seiner Mietabsicht rüberwachsen zu lassen und es gibt *nichts*, was der Senat dagegen machen kann.
Aber wahrscheinlich ist's das bereits die nächste Stufe der Planung in Berlin: mieten nur noch auf Berechtigungsschein.
Es gibt weltweit zahlreiche Beispiele für ähnliche Dinge z.B. rent control in New York ( https://en.wikipedia.org/wik… ), in Lissabon (und Portugal) ( https://www.zeit.de/reisen/2… ). In Össterreich sind Mieter auch sehr gut geschützt und Mieten oft reguliert ( https://www.nzz.ch/wirtschaf… ).
Die langfristigen Probleme lassen sich folgenden Punkte zusammenfassen:
- Weniger Renovierungen. Wenn sich eine Wohnung nicht lohnt, wird diese auch nicht renoviert. Im Extremfall verfallen die Gebäude.
- Weniger Mietwohnungen. Wenn sich Mieten nicht rentieren, versuchen die Eigentümer nach und nach aus den Mietmarkt zu entfernen.
- Höhere Druck auf den nicht-regulierten Wohnungsmarkt. Wenn z.B. nur ein Stadtteil reguliert wird, bedeutet es auch, dass weniger Wohnungen in diesen Stadtteil freiwerden.
- Nebengeschäfte von Mieter. Wenn die Differenz zwischen Marktwert und regulierte Miete hoch ist, dann werden z.B. viele Mieter ihre Wohnung für den Marktwert untervermieten. Wenn sie für eine Wohnung 1500 Euro bekommen können, aber sie nur 500 Euro zahlen, dann lohnt es sich richtig. Insbesondere wenn sie eh wegziehen.
Kurzfristig kann sich ein Mietpreisdeckel lohnen (wenn man z.B. unnatürlich hohe Steigerungen), aber es darf keine langfristige Lösung sein.
Problem bei der Sache: Das ist heute schon so. Ganz ohne böse sozialistische Eingriffe. Werden die Nebelkerzen nicht langweilig?
"2. Da reichen Menschen die Miete in der relativ geringen Höhe egal ist, haben sie sich recht große Wohnungen gemietet. Gerne auch mal eine 5-Zimmerwohnung, die zur Hälfte leer steht."
Ich sehe keinen großen Unterschied zu heute.
Und wenn es sich nicht mehr lohnt, dann verkauft man halt das Haus und muss für sein Einkommen wieder selber arbeiten.
Ja, wer will schon in den lebenswertesten Stadt der Welt leben.. Furchtbar da...
"Na, dann überlegen Sie doch mal, was Sie als Vermieter tun würden ?"
Was ich getan habe, weiß ich: meine Mietwohnung verkauft.
Der Verkaufspreis dürfte mir - bei Anlage in Aktienfonds - mehr als die bisherige Nettorendite erbringen.
"Die gesamten Mieteinnahmen der Vonovia betrugen 2018 2,6 Milliarden, der Gesamtgewinn nach Steuern betrug 2,2 Milliarden! "
Diese Gewinne sind ganz überwiegend reine Buchgewinne, die auf der Wertsteigerung des Immobilienbesitzes und nicht auf den Mieteinahmen beruhen; siehe den Punkt "Ergebnis aus der Bewertung von Investment Properties" mit 3,518 Milliarden € aus der von Ihnen verlinkten Bilanz. Man kann kaum davon ausgehen, dass jedes Jahr solche Wertsteigerungen erzielt werden. Insbesondere wird der Mietendeckel ja auch nicht nur auf die Mieteinnahmen, sondern auch auf den Wert der Immobilien drücken.
@namevergeben2
"Und wenn es sich nicht mehr lohnt, dann verkauft man halt das Haus und muss für sein Einkommen wieder selber arbeiten."
Es mag ihnen schwer fallen das zu akzeptieren, aber das Vermieten von Wohnraum war schon immer und überall eine ganz normaler Geschäftszweig, und übrigens einer wo eine ganze Menge Arbeitsplätze dran hängen.
Ok, das kann ihnen vieleicht egals sein, die Menschnen die s konkret betrifft dürften das anders sehen.
Ist das Problem, wenn man in sozial sensiblen Bereichen Profit machen will. Ärzte mussten sich über die Jahre auch mit Abstrichen anfreunden. Haben es aber meistens verkraftet.
Zumal sich die Immobilienwirtschaft selbst in die Situation manövriert hat. Typische Folge davon, wenn manche den Hals nicht voll genug kriegen.
"Ihre Annahme zeigt, das sie mit dem Geschäft eines Vermieters nicht allzuviel zu tun haben können."
Ich programmiere unter andrem Abrechnungsfunktionen im Immobilienbereich für Softwareunternehmen.
"Ach nee, eine Wohnung am Kudamm für 6€ aber schon, ja?"
Wer Übertreibung braucht, um seinen Standpunkt zu vertreten, ist im Grunde von seinem eigenen Standpunkt nicht mehr überzeugt.
"Wer Übertreibung braucht, um seinen Standpunkt zu vertreten, ist im Grunde von seinem eigenen Standpunkt nicht mehr überzeugt."
Wieso übertreibungen? Studieren Sie halt die Mietpreistabelle für Altbau vor 1918. 6,03€ Netto kalt ist da wohl die Höchstgrenze.
"Ich programmiere unter andrem Abrechnungsfunktionen im Immobilienbereich für Softwareunternehmen."
Und was hat das bitte mit der Arbeit eines Vermieters zu tun?
"Zumal sich die Immobilienwirtschaft selbst in die Situation manövriert hat. Typische Folge davon, wenn manche den Hals nicht voll genug kriegen."
Die Frage ist halt, ob die Maßnahme wirklich auch den gewünschten Effekt hat. Jetzt mal von allen sozialistischen Ruinen-Fantasien abgesehen ist halt Berlin scheinbar super attraktiv und baut zu wenig. Da wäre es doch sinnvoller den Bau anzukurbeln.
Mit der Mietendeckelung schützt man vielleicht die aktuell in Berlin lebenden, aber ob so neuer Wohnraum gebaut wird, wage ich zu bezweifeln.
Ich denke mal, nach einer gewissen Zeit des Vergessens, wird das Rad neu erfunden. Wie es scheint , sind wir auf gutem Weg.
"Zumal sich die Immobilienwirtschaft selbst in die Situation manövriert hat. Typische Folge davon, wenn manche den Hals nicht voll genug kriegen."
Die Frage ist halt, ob die Maßnahme wirklich auch den gewünschten Effekt hat. Jetzt mal von allen sozialistischen Ruinen-Fantasien abgesehen ist halt Berlin scheinbar super attraktiv und baut zu wenig. Da wäre es doch sinnvoller den Bau anzukurbeln.
Mit der Mietendeckelung schützt man vielleicht die aktuell in Berlin lebenden, aber ob so neuer Wohnraum gebaut wird, wage ich zu bezweifeln.
So gesehen sollte ich das unterstützen.
Ich bin solvent, kann al gut ein paar Tausender entbehren und wollte schon immer eine Wochenendwohnung in diesem hippen Berlin. Und wenn ich nicht da bin kann ich ja über AirBnB noch ein paar Mark reinholen.
Je mehr ich drüber nachdenke, um so besser finde ich die Idee...
> Mit der Mietendeckelung schützt man vielleicht die aktuell in
> Berlin lebenden,
Es geht doch nur darum.
Der Senat kauft sich halt Wählerstimmen, nicht mehr und nicht weniger.
Der Mietendeckel soll ja nur solange gelten, bis es genügend Neubauten gibt. Deswegen sehe ich persönlich das Problem nicht.
In den letzten Jahren wurde tatsächlich zu wenig gebaut und die Politik hat das Problem verpennt. Der Wohnungsmarkt ist dadurch aus dem Gleichgewicht geraten. Und ich sehe nicht, wieso sich Vermieter an der Notlage der Vermieter bereichern sollen und man dagegen nichts tun kann außer auf Neubauten zu warten. Die sind erst in ein paar Jahren fertig und entstehen auch nicht immer in den von Verdrängung betroffenen Gegenden (Neukölln, Wedding, Kreuzberg...).
Für die Leute, die jetzt eine Wohung suchen ändert sich durch den Mietendeckel null. Dadurch kommen keine zusätzlichen Wohungen auf dem Markt. Vielleicht wird es etwas schwieriger luxussanierte Altbauten in Szenevierteln zu finden, aber das ist ja auch die Idee.
*Und ich sehe nicht, wieso sich Vermieter an der Notlage der Mieter bereichern sollen und man dagegen nichts tun kann außer auf Neubauten zu warten.
>Wieso übertreibungen? Studieren Sie halt die Mietpreistabelle für Altbau vor 1918. 6,03€ Netto kalt ist da wohl die Höchstgrenze.
Das ist der Basiswert. Durch Modernisierungszuschläge sind Werte bis 20% darüber zulässig. Die Werte sind nettokalt.
Bitte informieren Sie sich, bevor Sie schimpfen.
Gibt es eigentlich in anderen demokratischen Rechtsstaaten (also nicht DDR etc.) konkrete Erfahrungen mit einem solchen Deckelmodell?
Aber hallo: "Rent controls" in SF/Californien, NY, Canada und z.T. in UK.
habe in Wien vor Jahren in einer sehr grossen Wohnung direkt im Zentrum gewohnt, da hat die MIETERfamilie schon seit 1918 gewohnt. Der Mietvertrag wurde einfach vererbt. Seit 1918 hatte sich die Miete kaum erhöht und man konnte vom Untermieten der einzelnen Zimmer herrlich leben.
In Berlin gab es bis in die 80er eine Mitpreisbindung: der Senat setzte die Miethöhe fest. Diese wurde dann vom schwarz-gelben Senat aufgehoben.
Was hat denn nun wieder Franco mit dem Mietendeckel 2019 in Berlin zu tun. Ich habe die Folgen in Spanien beschrieben, es gibt Stimmen die Ähnliches für Berlin für möglich halten. Vielleicht möchten Sie im Sinne einer ernsthaften Diskussion mal darauf eingehen statt billiges Framing zu betreiben.
Umso besser wenn der Wert dieses Immobilienportfolios sinkt. Frau Lompscher vernichtet mit ihren Aktionen und dem sinkenden Kurs somit wieder das Geld der norwegischen Rentenfonds, das auf dem Rücken der Berliner verdient wurde. Finde ich ganz gut, sollen die doch woanders ihre Rendite rausquetschen gehen.
Die Mietpreisbindung in West-Berlin galt aber (nach 1970) nur für bestimmte Altbaubestände und die dann sahen auch genauso aus. Kenne persönlich einen Fall, in dem jemand in so einer Bude Anfang der 80er Jahre an einer Kohlenmonoxidvergiftung krepiert ist. Braunkohleöfen auf Vorkriegsstand, Klo auf halber Treppe. Oh, die Segnungen der Mietpreisbindung.
Gibt es Erfahrungen anderswo über tatsächliche Vorteile und Nachteile, erwünschte Entwicklungen und unerwünschte?
Anderswo, ja – z.Bsp. in Studentenwohnheimen usw. Da ist die Miete fest, aber muss da erst mal über Wartelisten oder persönliche (politische?) Beziehungen rankommen.
Früher, ja - z.Bsp. in Universitätsstädten. Damals waren die Mieten noch nicht explodiert, aber die Wohnung bekam nur, wer bereit war, eine schrottige Einbauküche für einige Tausender "abzulösen".
Irgendwie scheinen aktuell bei den verantwortlichen Politikern die Verstandeskräfte kollabiert zu sein. Es müssen Wohnungen gebaut (!) werden und dazu müssen die entsprechenden, einen öffentlichen Vorrang (!) sicherstellende Gesetze erlassen werden.
Alles andere sind lediglich Placeboeffekte.
"Der Mietendeckel soll ja nur solange gelten, bis es genügend Neubauten gibt. Deswegen sehe ich persönlich das Problem nicht."
Die Frage ist, ob der Mietendeckel sich nicht kontraproduktiv auf die Zahl an Neubauten auswirkt.
Also man kann das mit dem Deckel schon machen, aber bräuchte es nicht mindestens auch einen Anreiz, dass (weiter) kräftig gebaut wird?
"Nebengeschäfte von Mieter. Wenn die Differenz zwischen Marktwert und regulierte Miete hoch ist, dann werden z.B. viele Mieter ihre Wohnung für den Marktwert untervermieten. Wenn sie für eine Wohnung 1500 Euro bekommen können, aber sie nur 500 Euro zahlen, dann lohnt es sich richtig. Insbesondere wenn sie eh wegziehen"
Ich denke auch dass das passieren wird. Oder man vermietet halt ein Zimmer zum Preis der ganzen Wohnung unter und wohnt dann selbst umsonst. Ich hoffe, Untermieten werden dann auch gedeckelt - aber da hat der Schwarzmarkt es natürlich noch viel leichter.
Am Ende ist es doch so: die allermeisten Menschen wollen möglichst viele Vorteile für sich selbst - völlig egal, ob Mieter oder Vermieter.
Aber dieses "die anderen sind alle gierig oder oder oder" geht mir mittlerweile in allen Bereichen ziemlich auf den Keks.
Siehe auch Kairo
https://de.wikipedia.org/wik…
Für Neubauten werden die Mietpreise vom Staat auf einem so niedrigen Niveau festgesetzt, dass entweder vor dem Abschluss des Mietvertrages eine illegale Zahlung vom Mieter verlangt wird, die ungefähr die Höhe der Baukosten für die Wohnung erreicht, oder diese wird gleich zum Verkauf angeboten. Der gesetzliche Kündigungsschutz verhindert deren spätere Nutzung durch den Eigentümer.
Ja hat man - im alten Rom schon. Cäser 47 vor Christus - hat damals aber schon nicht geklappt.
Oder das Mietenstoppgesetz 1936 von der NSDAP.
Ja da weiß man, was für eine Politik jetzt durchgesetzt wird.
Natürlich gibt es diese zuhauf - seit über 2000 Jahren immer wieder versucht, resultierte es immer in Wohnungsmangel und miserabler Bauqualität. Einfach googlen.
Es ist noch nicht einmal ein Konzept - es ist bestenfalls ein naiver Versuch, komplizierte Probleme einfach zu lösen. Deshalb sagen die Linken ja auch so schön, es gehe darum, ein „Zeichen“ zu setzen - sprich nichts als anderes als Populismus. Entweder man setzt Zeichen oder man löst Probleme holistisch. Aber das überfordert halt Berliner Politiker, die ja auch für alles inklusive Enteignungen gern Geld vom Rest der Republik hätten.
@Dada2020
"Was hat denn nun wieder Franco mit dem Mietendeckel 2019 in Berlin zu tun."
Der von ihnen erwähnte Mietendeckel in Spanien wurde unter Franco eingeführt. Und es stimmt, solange die spanische Wirtschaft danieder lag, war für viele die einzige Möglichkeit Immobilien zu kaufem die ja auch nichts wert waren, weil damit ja gar keine Gewinne möglich waren. Und so sahen die Immobilien ja dann halt auch aus. Spanien war in weiten teilen bis in die 80er Jahre noch eher ein Land der 3. Welt.
Wie gesagt, wenn Sie diesem Vorbild nacheifern wollen, nur zu.
@frechernono
"Das ist der Basiswert. Durch Modernisierungszuschläge sind Werte bis 20% darüber zulässig. Die Werte sind nettokalt."
Ja, nachdem man dann hunderttausende oder Millionen in die Sanierung und Modernisierung gesteckt hat, darf man dann sage und schreibe 1,20€ umlegen, natürlich nicht ohne sich das von irgende einem Beamten prüfen und genehmingen zu lassen.
Man kann es auch ein sagen wenn man keine Modernisierungen mehr zulassen will, spart man sich diese ganzen Verrenkungen.
"dann verkauft man halt das Haus und muss für sein Einkommen wieder selber arbeiten."
Eigentlich muß man das nicht. Denn die Rendite aus einem Hausverkauf dürfte für ein mittleres Einkommen bei Anlage in Aktienfonds inkl. Dividende ausreichen.
„Ja, unter Franco. Sie wissen noch, der mit der Legion Kondor usw.? Na wenn das ihre Vorbilder sind, braucht man sich nicht wundern.“
Nach der Argumentation könnte man auch gegen den Ausbau von Autobahnen sein, indem man auf Hitler verweist.
„Frau Lompscher vernichtet mit ihren Aktionen und dem sinkenden Kurs somit wieder das Geld der norwegischen Rentenfonds, das auf dem Rücken der Berliner verdient wurde. “
Dieser Fonds ist dermaßen breit gestreut, dass das in Summe kaum zu Buche schlägt.
Es fehlen einem die Worte bei so viel Ignoranz wie sie diese Linken-Politikerin mal wieder an den Tag legt. Wenn sich dann auf mittlere Frist herausstellt, dass die Wohnungen zunehmend verfallen und sich wieder DDR-Niveau annähern, wenn Investoren und Firmen ob der geballten Inkompetenz von Politik und Verwaltung fern bleiben, wenn dann die Schuldenstände höher und die öffentlichen Einnahmen geringer werden, dann hoffe ich zumindest darauf dass dann die vernünftig handelnden Bundesländer konsequent nein zu einer weiter steigenden Umverteilung via Länderfinanzausgleich sagen.
Klar, jetzt kommt wieder der DDR-Vergleich. Ich habe ein halbes Leben in der Baubranche zugebracht und getrauen mich zu sagen, dass auch bei der geplanten Deckelung nichts verfallen wird.
Jetzt wählen die BürgerInnen dieses Landes seit Jahrzehnten neoliberale Parteien und wundern sich ob solcher Entwicklungen. Man muss sich schon mal entscheiden, was man haben möchte.
Auf Berlin trifft das aber seit längerer Zeit nicht zu.
Verfassungsrechtlich einwandfrei wäre es, wenn die Stadt Berlin Wohnungen aufkaufen und/oder neubauen ließe und dann maximale ihre 8 Euronen je Quadratmeter Miete verlangen würde.
Aber erst den eigenen Bestand verkaufen, dann trotz steigendem Bedarf kaum bauen und den privaten Eigentümern rückwirkend in die Verträge reinpfuschen?
Da muss man schon den gesamten Jahresvorrat an Realitätsverweigerung an einem Nachmittag konsumieren, um zu behaupten, das wäre verfassungsrechtlich gedeckt.
Das mit dem " Da muss man schon den Jahresvorrat an Realitätsverweigerung an einem Nachmittag konsumieren" finde ich gut.