Die von einer Kündigung bedrohten mehr als 11.000 Mitarbeiter der Drogeriemarkt-Kette Schlecker sollen bei einem Wechsel in die geplanten Auffanggesellschaften mindestens 80 Prozent ihres letzten Nettolohns erhalten. Unter Berufung auf Betriebsratskreise berichteten die Zeitungen der WAZ -Mediengruppe zudem, die reguläre Verweildauer in den Transfergesellschaften werde sechs Monate betragen.
Für schwer zu vermittelnde Ex-Schlecker-Mitarbeiter könne sich der Aufenthalt noch verlängern, hieß es. Wenn es den Gesellschaften gelinge, einen Großteil der Mitarbeiter kurzfristig in neue Beschäftigungsverhältnisse zu vermitteln, sei noch Geld übrig, um Härtefälle länger zu betreuen. In den Transfergesellschaften könnten die Schlecker-Beschäftigten, die im Zuge der Insolvenz ihren Arbeitsplatz verlieren, bis zu einem Jahr lang qualifiziert und in neue Jobs vermittelt werden.
Schlecker schließt nach dem Plan des Insolvenzverwalters an diesem Samstag 2.200 seiner 5.400 Märkte, etwa 11.000 der circa 25.000 Beschäftigten verlieren ihren Job – die allermeisten von ihnen sind Frauen. Besonders viele Filialen sollen in Nordrhein-Westfalen wegfallen, stark betroffen sind auch Bayern und Baden-Württemberg .
Insolvenzverwalter setzt neues Ultimatum
Die betroffenen Beschäftigten sollen ab April in mehreren Transfergesellschaften zur Weiterbildung und für Hilfe bei Bewerbungen unterkommen. Notwendig sind dafür etwa 71 Millionen Euro, die die staatliche Förderbank KfW bereitstellen soll. Bei einem Treffen der Bundesländer in Berlin konnte jedoch überraschend keine Einigung über die Finanzierung erzielt werden.
Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz setzte den Bundesländern eine letzte Frist bis Mittwoch, um die notwendigen Mittel bereitzustellen. Bis dahin will Baden-Württemberg entscheiden, ob es mit einer Bürgschaft für die Gesellschaft in Vorleistung tritt. "Sollte das wider Erwarten nicht der Fall sein, müssten noch am Mittwochabend die Kündigungen an die rund 11.000 Mitarbeiter herausgehen" sagte Geiwitz' Sprecher. Man sei aber zuversichtlich, dass die Gründung der Transfergesellschaften gelinge.
Die dort Beschäftigten würden für bis zu zwölf Monate zwischen 60 und 67 Prozent des bisherigen Einkommens von der Arbeitsagentur erhalten, aus den 71 Millionen Euro sollen weitere 20 Prozent sowie die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung vorfinanziert werden. Der Kredit wird später aus der Insolvenzmasse zurückgezahlt. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler ( FDP ) hatte eine Bürgschaft des Bundes abgelehnt.
Baden-Württemberg, wo Schlecker seinen Sitz hat, prüft, ob es die Auffanglösung für die Beschäftigten zunächst alleine auf den Weg bringt. Hessens Wirtschaftsstaatssekretär Steffen Saebisch (FDP) hatte Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Nils Schmid gedrängt, das nötige Geld zunächst alleine bereitzustellen. In Stuttgart steht eine breite Mehrheit der Ausschussmitglieder einer Bürgschaft grundsätzlich offen gegenüber. Neben den Regierungsfraktionen Grüne und SPD seien auch viele Abgeordnete der CDU für eine Bürgschaft.
Kommentare
Und wieder werden Steuergelder verbrannt ...
Und wieder werden Steuergelder verbrannt!
Sicher, die Situation für die Betroffenen ist schlimm. Aber die Erfahrungen mit Transfergesellschaften zeigen doch nur, daß die Betroffenen in spätestens 12-Monaten erneut vor dem gleichen Problem stehen. Laufend werden Leute in der freien Wirtschaft nach langjähriger Tätigkeit freigesetzt(ohne Trauerarbeit).
Die Leute trauern nur weiterhin um Ihren letzten Arbeitgeber anstatt einen Schlußstrich zu ziehen.
Viele landen dann halt nach Ende der Transferzeit in der Zeitarbeit!!!
Fängt schon Unseriös an
Die ganze Transfergesellschaft ist eine PR Nummer von Verdi.
Erst sollte es eine Transfergesellschaft für 1. Jahr für 70 Millionen geben. Die 70 Millionen bleiben, aber die Dauer wurde auf 1/2 Jahr halbiert.
Ist die Frage, ob die 70 Millionen dafür reichen. Da fliegen auch etliche gut Verdienenen Filialleiter oder Verwaltungsangestellte raus. Die Schlecker Mitarbeiter werden auch überwiegend nach Tarif bezahlt. Dummerweise zahlt die Konkurrenz weniger, und vergibt mehr Prekäre Jobs. Eine gleichwertige Anstellung zu finden, wird nicht leicht für die Schlecker beschäftigten. Für ein 400 € Job steigt man nicht aus der Transfergesellschaft aus. Das mit Verlängern der Tgesellschaft ist auch nur ein Traum.
Das könnte es noch weitere Entlassungswellen geben. Ist die Frage, ob die auch noch Zugang zu Transfergesellschaft bekommen.
Geld regiert den Transfer
Man sollte mal recherchieren, wer hinter der Transfergesellschaft steckt, jede Gesellschaft die diesen Auftrag bekommt, ist entweder direkt an eine Gewerkschaft angebunden oder indirekt mit einer verzweigt. Hier ist es ein schönes Spiel 70 Mio € von den Steuerzahlern, das Geld soll ja als Bürgschaft der Länder ausgezahlt werden, an die Gewerkschaften zu geben. Das tollste ist, es regt sich keiner auf. Die wirklichen Nutznießer schimpfen noch auf die Politik, bei größeren Insolvenzen in den letzten Monaten, ist mindestens bei zweien der gleiche Insolvenzverwalter. Der schnöde Mammon wird ja nicht verachtet auch von Seiten der "Helfer" der Belegschaft nicht.
Zwei klassen Regierung
Zwei Klassen Regierung,Verstößt damit dem Gleichheitsgesetz, warum sollen andere Menschen keine Chance verdient haben?. zu erst Bank Manager dann Opel dann Schlecker, sind der rest der Menschen Minderwertiger als das von Banken,Opel oder Schlecker Mitarbeiter? das sie immer ausgeschlossen werden und Nie eine Chance bekommen?
Statt einer Bunten Wirtschaft gibt es nur eine Wirtschaft das nur Schwarz Weiß ist