Erst die Steuerfahnder, nun die Kartellwächter: Der US-Technologiekonzern Apple muss sich erneut unangenehme Fragen gefallen lassen. Wie die Financial Times berichtet, prüft die EU-Kommission Vorwürfe, wonach Apple eine wettbewerbsverzerrende Strategie beim Verkauf seiner iPhones anwendet und mittels technischer Beschränkungen die Konkurrenz vom europäischen Markt abhält.
Auslöser für die Untersuchung sind demnach Beschwerden von Mobilfunkbetreibern. Diese beklagen, dass der Konzern aus dem kalifornischen Cupertino per Vertrag sicherstelle, dass kein Konkurrent
bessere Verkaufsaktionen anbietet. Zudem soll Apple sich technisch Vorteile verschafft haben, indem zum Beispiel das iPhone 5 in Europa nicht auf dem Netzwerk 4G benutzt werden kann. Der Apple-Konzern erklärte, seine Verträge entsprächen den EU-Bestimmungen.
Bevor die EU-Kommission ein formelles Verfahren starten kann, müssen deren Beamten aber sicher sein, dass Apple eine dominante Rolle auf dem europäischen Smartphone-Markt innehat. Angesichts der Popularität des Smartphones Galaxy von Samsung Electronics ist das allerdings wenig wahrscheinlich.
Im ersten Schritt hat die EU-Kommission Netzbetreibern, die in der EU aktiv sind, einen neun-seitigen Fragebogen geschickt. Bis zum 17. Juni haben die Anbieter Zeit, um über die Geschäftspraktiken Apples Auskunft zu geben.
Vertreter von Mobilfunk-Anbietern hatten sich immer wieder unzufrieden mit aus ihrer Sicht zu strikten Vertriebsvorgaben von Apple gezeigt. Zugleich war das 2007 gestartete iPhone mit dem dazugehörigen App Store der Wegbereiter für einen massiven Kontrollverlust der Netzbetreiber. Zuvor lag es weitgehend in ihrer Hand, welche Software auf den Geräten lief und zu welchen Konditionen sie verkauft wurden.
Kommentare
Kinder holt das Popcorn raus...
...der Teufel (Netzbetreiber) klagt den Beelzebub (Apple) an. Kontrollfreaks unter sich...
Die einzige Frage in dem Zusammenhang: Warum wird die EU-Kommission erst jetzt und auf Initiative der Provider aktiv? Das Apple seine Endkunden schon seit Langem massiv gängelt und einschränkt, war offensichtlich kein Grund für irgendwelche Ermittlungen.
Warum erst jetzt? Apple muss zur Verantwortung gezogen werden.
Aha, endlich. Ich habe wirklich Angst gehabt, in der EU saessen nur Apple-Fans. Dass soetwas nicht weit hergeholt ist, zeigt ja die ungeheuerliche Anhoerung im US-Senat, in dem sich die Senatoren Tim Cook zu fuessen warfen. Und das, obwohl Cook Milliarden an Steuern am Fiskus vorbeischmuggelt.
Apple ist meiner Ansicht nach ein Erzkapitalistischer Monopolist ohne Sinn fuer Kundenfreundlichkeit und das Gemeinwesen. Die Schar an Juengern hilft Apple gegenueber Gerichten und in Behoerden massiv. Das muss ein Ende haben.
schmuggel?!
Was ist denn ungeheuerlich an der Anhoerung gewesen? Das Apple genauso wie auch Microsoft, HP, Samsung, usw. eine Steuerkonstruktion ueber Ierland und/oder die niederlaendischen Antillen nutzt? Übrigens nutzen auch viele deutsche Automobilhersteller solche Schlupfloecher. Illegal is da ueberhaupt nichts dran. Davon mal abgesehen das Otto-Normalbuerger bei der Steuererklaerung auch probiert innerhalb des moeglichen den kleinsten Betrag zu bezahlen. Das Steuerrecht hinkt halt oftmals der Globalisierung hinterher, da muss eingegriffen werden.
Und der kleine Absatz ueber den Monopolisten ohne Sinn fuer Kundenfreundlichkeit und das Gemeinwesen ist auch apart. Also irgendwas muss Apple ja richtig machen, wenn's um die Kunden geht. Sonst haette die Firma nicht so eine Fan-Gemeinschaft. Und das Gemeinwesen? Soll ich mal lachen? Unternehmen (vor allen die an der Boerse) muessen in erster Linie Gewinn machen und mehr nicht. Und Apple zahlt immer noch deutlich mehr Steuern als die meisten anderen US-Elektronikriesen.
Sprich: Solange Apple Produkte verkauft, die vielen Leuten gefallen und keine Gesetze bricht wird das noch ne Zeit so weitergehen, bis eine Firma noch erfolgreicher ist und noch mehr Hass/Neid/Missgunst auf sich zieht...
"Samsung Electronic's"?
http://deppenapostroph.de/
Das hat ja jetzt nicht einmal was...
...mit dem Deppenapostroph zu tun. Es ist einfach in jeder Hinsicht falsch, den der Konzern heißt Samsung Electronics. Mit Deppenapostroph wäre das dann Samsung Electronics's... ;-)
DA haben übrigens eher weniger mit Deppen zu tun, sondern passieren vor allem jenen, die viel Englisch lesen und schreiben. DA bemängeln tun dann vor allem jene, die eher wenig mit Fremdsprachen zu tun haben...
Die apple-Jünger und Tim Cook
werden schon dafür Sorge tragen,dass die ganze Geschichte wie das Hornberger Schiessen ausgeht.