Der Autobauer Daimler setzt für Spezialeinsätze inzwischen verstärkt auf Rentner. Fast 100 Ruheständler habe der Konzern im vergangenen Jahr zeitweise ins Unternehmen zurückgeholt, sagte Personalvorstand Wilfried Porth. Daimler hat dazu vor einem Jahr einen Expertenpool eingerichtet, in dem sich Rentner registrieren lassen können – mitsamt ihrer speziellen Fähigkeiten und Erfahrungen. Inzwischen sind dort rund 390 Senioren angemeldet. 100 davon kamen bisher zum Einsatz, 7.000 Arbeitstage haben sie geleistet.
Die ehemaligen Mitarbeiter kennen das Unternehmen oft sehr gut. Eingesetzt würden sie zum Beispiel bei einem Übergang von einem alten IT-System in ein neues. "Wir hatten tatsächlich niemanden mehr, der die Programmiersprache konnte", sagte Porth über einen solchen Fall. Auch bei Serienanläufen neuer Modelle seien Rentner gefragt. "Wir haben nicht an jeder Stelle im Unternehmen Menschen, die schon so viele Anläufe durchgemacht haben", sagt Porth. "Da gehört schon sehr viel spezielles Mercedes-Wissen dazu." Nicht selten würden sie auch als Experten ins Ausland – beispielsweise nach China – entsandt.
Daimler ist nicht das einzige Unternehmen, das Ruheständler zeitweise zurückbeordert. Auch der Technikkonzern Bosch oder die Hamburger Otto Group setzen auf das Expertenwissen von Senioren. Anders als bei den anderen Firmen orientiert sich die Bezahlung bei Daimler nicht am früheren Gehalt. Daimler zahle stattdessen individuelle Tagessätze.
Die Ruheständler, die als Senior-Experten im Einsatz waren, sind zwischen 60 und 75 Jahren alt. Die Tätigkeit ist derzeit noch eine Männerdomäne: Nur jeder zehnte Senior-Experte ist eine Frau.
Kommentare
Gut so
Dank verbesserter Medizin und ergo höherer Lebenserwartung ist im Bereich Rentnerarbeit sowieso Umdenken angesagt.
Schwachsinn
Der Bagage würde ich was husten. Auf einmal, wenn's klemmt, entdecken sie den Menschen und Experten. Bis dahin war man nur Kostenstellen-Schrott.
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Eine win-win Lösung
Sinnvoll für beide Seiten: Schnelleren & preiswerteren Zugang zu Spezialisten für die Unternehmen, einen geschmeidigeren Übergang ins Rentnerdasein & das Gefühl gebraucht zu werden für die Mitarbeiter!
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Rentner, die zurück in die Firma gebeten werden....
sollten mit den Berater-Honoraren bezahlt werden, die damals auf den Rechnungen der Berater gestanden haben, die für die Firmen tätig wurden um Alibis zu produzieren die gleichen "Alten" los zu werden. Aber Firmen wie Daimler Benz haben nicht den Schneid dazu. Das Gejammer bei der Suche nach Fachqualität dieser unfähigen Personalchefs, die nicht rechtzeitig Vorsorge getroffen haben, ist nicht mehr anzuhören. Und jetzt werden solche Geschichten auch noch von den PR-Abteilungen der Konzerne in die Presse gebracht, um weitere "Alte" für die neuen Ziele dieser schwachen Führungskräfte zu begeistern - eine Schande!
Weil deutsche Unternehmen beim Nachwuchs versagen, holen sie die Rentner zurück?
Dabei werden ältere Mitarbeiter in den letzten Jahrens ihres Arbeitslebens gekündigt und rausgeekelt!
Statt die Rentner zu belästigen sollten sie anfangen Nachwuchs anständig auszubilden, bezahlen, fördern, fordern und usw......
Wenn man die Rentner ab und zu mal in einen Betrieb einlädt um den Nachwuchs auszubilden und um von seiner Reife zu profitieren wäre es super, aber nicht aufgrund des Personalmangels, das der Unfähigkeit der Firmen zu verdanken ist.
Ich spreche aus eigener Erfahrung! Generation Y ist ausgereift und gebildeter den je, dennoch werden wir nicht ausreichend gefördert und gefordert.
"Kostenlose Praktikas, Weiterbildung auf eigene Kosten, fehlende Förderung einer Weiterbildung, schlechte Bezahlung, befristete Arbeitsverträge, Leiharbeit (Tagelöhnerjobs), .... sind eher Alltag."
Ich erinnere "Es war Mercedes Benz der seinen Leiharbeitern 7,50 Euro/Stunde zahlte" und jetzt sind sie soweit das sie die Rentner mobilisieren müssen?
Was für eine Tragödie.
Bezug zum Text?
Hallo, bitte lesen Sie doch erstmal den Text: Von Rentern, die aufgrund Personalmangels rekrutiert werden, steht da nichts. Und mal im Ernst: die 100 Leute reißen es bei > 270.000 Beschäftigten auch nicht raus.
Vielmehr wurden Mitarbeiter für Spezialeinsätze zeitweise zurück geholt. Für Projektaufsätze etc. macht es mehr Sinn dem Projektteam einen erfahrenen Mitarbeiter zur Seite zu stellen als einen Jungabsolventen, der sich erst mal orientieren muss.
Dies halte ich auf jeden Fall sinnvoller als dies immer durch teure Berater durchführen zu lassen, der den Betrieb nicht kennt.