Spätestens seit der Silvesternacht kann man immer wieder
lesen, die Stimmung gegenüber Flüchtlingen sei in Deutschland gekippt. Dabei
wird übersehen, dass die Hilfsbereitschaft nach wie vor groß ist. Und das nicht
nur bei Bürgern und karitativen Organisationen, sondern auch dort, wo man
soziales Engagement weniger erwartet: bei deutschen Großunternehmen.
36 von ihnen haben nun die Initiative "Wir zusammen" gegründet, weitere sollen nach Möglichkeit dazustoßen. Mit dabei sind Branchenriesen wie die Deutsche Bank, Adidas, Airbus, Lufthansa oder Siemens. Ziel des Zusammenschlusses sei es, einen Beitrag zur Integration der Flüchtlinge zu leisten und auf die langfristigen Potenziale hinzuweisen, die die Zuwanderung Deutschland biete, heißt es auf der Homepage der Initiative. "Die deutschen Unternehmen sind sich ihrer Verantwortung bewusst und wollen helfen", sagte eine Sprecherin.
Die konkreten Projekte sind dabei ganz unterschiedlich,
viele wurden von Mitarbeitern der Unternehmen aus Eigeninitiative ins Leben
gerufen. ThyssenKrupp bietet zum Beispiel 300 zusätzliche Ausbildungs- und
Praktikumsplätze für Flüchtlinge, auch Siemens stellt hundert Praktikumsplätze
bereit, bei der Deutschen Post sind es gar tausend. Opel unterstützt ein
Mentorenprogramm, mit dem Flüchtlinge an
die Arbeitswelt herangeführt werden sollen. Mitarbeiter von Adidas wiederum machen
Sport mit Flüchtlingen. Der Konzern bietet dafür zusätzliche Urlaubstage an.
Viele der Initiativen wurden bereits im vergangenen Jahr
gegründet, der gemeinsame Auftritt soll nun aber andere Unternehmen anregen,
sich ebenfalls zu engagieren.
Jenseits dieser Initiative gibt es viele weitere Unternehmen, die sich für Flüchtlinge engagieren: So gründeten die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) bereits im vergangenen Herbst die Initiative "Integration von Flüchtlingen", um die vielfältigen Aktivitäten transparent zu machen und Herausforderungen und Erfolgsfaktoren zu identifizieren.
Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund ist in der Flüchtlingshilfe aktiv. Im vergangenen Herbst wurde eine Spendenaktion speziell für junge Flüchtlinge ins Leben gerufen. Mit dem Geld wird die Beschaffung von Qualifikationsnachweisen unterstützt, aber auch die sozialpädagogische Betreuung von minderjährigen Flüchtlingen sowie deren Heranführung an den Beruf.
Kommentare
Was heißt hier Flüchtlingshilfe? Uns wurde doch über Monate erzählt, die deutsche Wirtschaft könne gar nicht genug zugewanderte Fachkräfte bekommen...
Geisterfachkräftemangel.
Auf 100 offenen Stellen kommen 150 Bewerber.
Die sollen mal ein paar Euros rüberwachsen lassen, z.B. an Frau Nahles, dann können die Konzerne und die Ministerin gemeinsam Traumjobs für alle generieren, und wir leben alle fröhlich bis ans Ende unserer Tage in der von uns geschaffenen Idylle.
Ja, Umverteilung wäre auch eine Möglichkeit, denn mit den Fachkräften wird es wohl nichts:
http://www.focus.de/regio...
"Auch zahlreiche Großkonzerne engagieren sich: mit Praktikumsplätzen, Sprachkursen oder Sportangeboten. "
Sport ist immer gut, aber ich die bräuchten eher sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse und damit halten sich die Konzerne eher vornehm zurück.
@Der goldene Reiter:
Die Zahl der SV-Jobs steigt allerdings seit etlichen Jahren, siehe: https://statistik.arbeits...
Prima. Wie lange dauert es denn, einem 25-jährigen Lesen und Schreiben beizubringen. Wann kann derjenige denn den Dreisatz? Wann die binomischen Formeln? Wann Integralrechnung?
Ich bin studierter Ingenieur und das ist das Minimum, um zu verstehen, was da nötig ist.
Einfach mal ein Skript in höherer Mathematik runterladen und dann sieht man, was Sache ist.
[...]
Gekürzt: Verzichten Sie auf überzogene Polemik. Die Redaktion/th
Unvorstellbar, aber:
Auch studierte Ingenieure können vor jihadistischeb Enthauptungen, russischen omben und allgemeiner Perspektivenlosigkeit auf der Flucht sein!