Nach dem Desaster mit seinem Smartphone Galaxy Note 7 muss der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung
in den USA auch "explodierende" Waschmaschinen zurückrufen. Das teilte die oberste US-Verbraucherschutzbehörde CPSC am Freitag mit. Dabei geht es um rund
2,8 Millionen sogenannte Toplader, also Waschmaschinen, die nach oben hin geöffnet werden. Das Problem der Waschmaschinen: Beim Schleudern kann sich die Deckelklappe
lösen. In Deutschland wurden die betroffenen Produkte nicht
verkauft, teilte Samsung bereits Ende September mit, als das Problem bekannt wurde.
Insgesamt handelt es sich um 34 verschiedene Modelle. In seltenen Fällen, laut einer Mitteilung von Samsung beim Schleudern mit sehr hohen Drehzahlen von wasserundurchlässiger Bettwäsche oder sperrigen Wäschestücken, entstehen "ungewöhnliche Vibrationen". Dadurch könne sich der Deckel lösen, was zu Beschädigungen umliegender Gegenstände oder einer möglichen Verletzungsgefahr führen könne.
Kosten in Milliardenhöhe und eine Sammelklage drohen
Samsung reagiert mit der Aktion auf insgesamt 733 Berichte über Probleme mit den Toplader-Waschmaschinen. In neun Fällen
wurde jemand verletzt – einem Kunden wurde dabei der Kiefer gebrochen.
Der Konzern bietet seinen Kunden jetzt zwei Optionen an: Entweder ihnen wird die Waschmaschine umsonst repariert oder sie erhalten einen Rabatt beim Kauf einer neuen
Maschine, egal welcher Marke. Kaufen sie erneut eine Samsung-Waschmaschine, erhalten sie noch 150 Dollar Treuebonus extra. Eine volle Rückerstattung des Preises gibt es für Geräte, die in den vergangenen 30 Tagen gekauft wurden. Würden alle betroffenen Kunden ihre Ansprüche geltend machen, kommen auf Samsung Kosten in Milliardenhöhe zu. Doch auch bei weniger Forderungen dürfte der erneute Imageschaden für den Konzern beträchtlich sein. Bereits 2015 rief Samsung in Australien 150.000 Toplader-Waschmachinen wegen Brandgefahr zurück. Probleme mit ihren Waschmaschinen haben indes weit mehr Hersteller als nur Samsung.
Der südkoreanische Konzern muss in den USA indes eine Sammelklage fürchten: Eine US-Anwaltsfirma hat diese in New Jersey eingereicht und dabei angegeben, dass "einige Samsung-Toplader in den Häusern der Eigentümer explodierten". Der südkoreanische Konzern hatte kürzlich die Produktion seines neuen Smartphones Galaxy Note 7 komplett einstellen müssen, nachdem Probleme mit explosionsgefährdeten Akkus nicht in den Griff zu bekommen waren.
Kommentare
Mit dem Elektro-Auto warte ich auch lieber noch etwas.
gibt es die auch schon von samsung?
Explodierende Waschmaschinen....alles klar
Dass sich ein Toplader öffnen kann, ist ein bekanntes Problem.
Wer bitte schleudert wasserundurchlässige Bettwäsche mit hohen Drehzahlen?
"Wer bitte schleudert wasserundurchlässige Bettwäsche mit hohen Drehzahlen?"
Amerikaner.
Die stecken auch nasse Katzen zum Trocknen in die Mikrowelle.
Bleibt die Frage, wer sie zurücktragen muss.
Einfach auf den Kopf stellen, ausrichten und Schleudergang einstellten.
Ich hoffe, dass derjenige, der die Samsung-Produkte Kaputtgespart hat rausfliegt, und dass andere Firmen daran denken, das manchmal 5% Mehrkosten 100% Mehrgewinn für den Kunden sind.
Danke, Tanja! Ein wahres Wort.
Obwohl - letztlich ist es ja der Konsument, der auf den Preis statt auf die Effizienz, Nachhaltigkeit, Ökologie, Regionalität usw. schaut.