Die Menschheit wird, nein, muss den Weltraum besiedeln – denn unendlich viel Zeit bleibt ihr auf der Erde nicht. Davon gab sich Elon Musk, Gründer von Tesla und SpaceX am, vergangenes Wochenende im texanischen Boca Chica überzeugt, wo er den Prototyp seines Mars-Raumschiffs vorstellte. Das Starship soll in nicht allzu ferner Zukunft Menschen zum Roten Planeten und sogar bis zum Saturn hin- und wieder zurückfliegen. Im Jahr 2025 könnte es laut Musk bereits so weit sein. Völlig unrealistisch, sagen staatliche Agenturen wie die Nasa und Esa. Es werde deutlich länger dauern.
Doch ist es wirklich nur eine Frage der Zeit? Wird der Mensch je den Mars betreten? Und ist ein menschlicher Fußabdruck auf dem Roten Planeten mehrere Hundert Milliarden Euro wert?
Ja, sagen viele Raumfahrtenthusiasten. Nein, sagt die Politik – denn es fehlt das Motiv. Spätestens seit die Nasa, die weltweit maßgebliche Raumfahrtagentur, unter Georg Bush dem Älteren Anfang der Neunzigerjahre die Kosten auf gut 400 Milliarden Dollar schätzte, war das Thema Mars für weite Teile der Politik erledigt. Das führte für fast drei Jahrzehnte zu einem verdrucksten Missions-Ping-Pong der US-Präsidenten. Im Ergebnis war es in den etablierten Kreisen der Raumfahrt nicht gerade en vogue, ernsthaft über bemannte Missionen zu dem viele Millionen Kilometer weit entfernten Planeten zu sprechen.
Dabei müssten die vermeintlich hohen Kosten kein Hindernis sein. Innerhalb einer internationalen Kooperation und gestreckt auf 10 bis 20 Jahre wären sie für die führenden Raumfahrtnationen durchaus bezahlbar. Vielmehr fehlt das politische Motiv, ein geopolitischer Wettkampf der Systeme wie einst bei Apollo, oder ein zwingendes Geschäftsmodell, mit sich der Einsatz so vieler Steuergelder als gewinnbringende Investition rechtfertigen ließe. Möglicherweise ist es mal wieder die private Raumfahrt, die den staatlichen Einrichtungen neue Motivation liefert.
Musk hat die bemannte Raumfahrt wiedererweckt
2002 suchte Elon Musk, damals von der Raumfahrt noch völlig unbeleckt, auf den Webseiten der Nasa nach einem Marsplan. Er fand keinen. Seine Gründung von SpaceX dient laut Musk seither nur einem Ziel: Menschen auf den Mars zu landen. Der Plan mag angesichts seiner begrenzten Mittel vermessen klingen – auch die vorerst letzte offizielle Kostenschätzung des Nationalen Forschungsrat 2014 lag noch bei 300 Milliarden Dollar. Aber sein Auftritt beim Internationalen Astronautischen Kongress in Mexiko 2017, auf dem er seine Pläne für eine Reise zum Mars vorstellte, gelten als Wiedererweckungserlebnis für die bemannte Raumfahrt jenseits des Monds.
Es ist kein Zufall, dass auch die Nasa seitdem wieder offensiver mit dem Thema umgeht. Das ist unter anderem in der Global Exploration Roadmap nachzulesen, die weltweit als grober Wegweiser in den tieferen Weltraum dient, mit dem Mars als astronautisches Fernziel. Denn die Nasa hat Missionen in den Deep Space nie grundsätzlich aus den Augen verloren und arbeitet seit bald zwei Jahrzehnten an der Schwerlastrakete SLS, dem Space Launch System, und dem Raumschiff Orion. Die Raumfahrzeuge mussten zwar aus politischen Motiven mehrmals ihren Namen und sogar ihr Einsatzgebiet ändern, was der Nasa harsche Kritik eingebracht hat. Aber auf diese Weise konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Mars im Auge behalten, ohne die wechselnden Administrationen in Washington zu sehr zu irritieren. Die Mitwirkenden wussten: Irgendwann steht der Mars wieder auf dem Programm. Und tatsächlich möchte Präsident Donald Trump mit der Space Policy Directive 1 in naher Zukunft Menschen erst zum Mond ("to the moon …) schicken und – irgendwann einmal – noch weiter, zum Mars (…and beyond").
In wenigen Jahren, so der Artemis genannte Plan der Amerikaner, sollen Astronauten zunächst auf eine noch zu bauende Mond-Raumstation fliegen und ein Mensch schon 2024 wieder auf der Oberfläche landen. Dieses Mal allerdings eine Frau und ein Mann. Weil es für diesen mehr als ambitionierten Zeitplan dringend eine Landefähre braucht, verteilt die Nasa bereits Millionen für Konzepte an Unternehmen, obwohl der US-Kongress dem erforderlichen Budget noch gar kein grünes Licht gegeben hat. Ähnlich unsicher ist die Beteiligung Europas. Ob es Teil dieses Vorhabens wird, entscheidet die europäische Ministerratskonferenz erst diesen November.
Auch wenn es ungeduldigen Marsenthusiasten missfällt, aus Sicht der Astronauten ist der Umweg sinnvoll. "Für uns ist klar: Marsmissionen werden erst kommen, wenn wir erfolgreich auf dem Mond gelandet sind", sagt etwa Esa-Astronaut Matthias Maurer, der bald erst mal zur Internationalen Raumstation fliegen soll. Erst dort könne der Mensch lernen, was er später auf dem Mars an Fähigkeiten benötige. "Wenn ich mit der jetzigen Technologie zum Mars fliegen würde, müsste ich alles in die Rakete stopfen, was ich für den gesamten Flug brauche – Proviant, Luft und Wasser, Treibstoff – und am Ende gibt es keinen Platz mehr für Experimente. Da frage ich mich, warum man eine so lange Reise auf sich nehmen soll. Um wieder eine Flagge aufzustellen? Lediglich dort gewesen zu sein, kann nicht einziger Zweck sein." Viel sinnvoller wäre es, alles mitzunehmen, was man nur für den Hinflug braucht, sagt Maurer, und den restlichen Platz mit Forschungsausrüstung zu füllen. Denn viele Dinge, die Menschen zum Überleben und für die Rückreise benötigen, finden sich schon als sogenannte in-situ-Ressourcen vor Ort: Wassereis im Boden, Kohlenstoffdioxid in seiner (sehr dünnen) Atmosphäre – und der Marsboden selbst. Daraus ließen sich theoretisch Trinkwasser, Sauerstoff, Treibstoff und Baumaterial gewinnen. Problem: So einfach ist es nicht. Die notwendigen Technologien müssen fast alle noch entwickelt werden. Auch Elon Musk hat sie nicht.
Kommentare
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Danke, die Redaktion/as
Der Kommentar, auf den Sie Bezug nehmen, wurde bereits entfernt.
Erst wenn Mars-Roboter und -Drucker genug Material für eine Infrastruktur geschaffen haben, sollten Menschen nachkommen.
Entfernt. Bitte bleiben Sie beim Thema. Danke, die Redaktion/tg
"ist ein menschlicher Fußabdruck auf dem Roten Planeten mehrere Hundert Milliarden Euro wert?" Nein.
Forschungssonden zum Mars schicken - ok - relativ überschaubare Kosten und Befriedigung des menschlichen Wissensdrangs.
Auch über Mondmissionen kann man noch nachdenken, vielleicht ein paar Rohstoffe von dort holen, obwohl auch das vom Kosten/Nutzen-Effekt eher Unfug ist.
Aber ausgedehnte Marsmissionen? Blödsinn. Da müssten zwischendurch schon technisch-wissenschaftliche Entdeckungen gemacht sein, die wir bisher nicht erahnen.
Also erstmal Finger weg von dem Quatsch und das viele Geld lieber in Forschung stecken, wie wir die Umwelt in Griff kriegen.
"Stattdessen leben wir auf der Erde von der Substanz – wie Astronauten, die von Proviant zehren, der ihnen bald ausgehen wird. Bedeutet: Vom Mars zu lernen, heißt, für die Erde zu lernen. "
Das sollte reichen. Ein Witz kann nur "politische"Kurzsichtigkeit sein.
Das ist doch pure Dekadenz. Auf dem selben Level wie ein Auto in den Orbit zu schießen.
Da ist der fiktivste irre Nero ja ein Witz dagegen.
Er hätte natürlich auch einen Container nehmen können um die Testlast zu simulieren. Hat er aber nicht. Sondern erfolgreichstes Marketing gemacht. Allein durch die Aktion wirkte das Ganze ungleich faszinierender.
Nebenbei hat SpaceX aktuell angekündigt, dass man jetzt Satelitten für rund 1 Mio. ins All schießen kann. Glauben Sie ernsthaft das wäre möglich gewesen, wenn man nicht einfach Fazination, Geld und Können zusammenbringt?
Ich bin immer wieder erstaunt, dass man sich so an Musk abarbeitet. Tut er irgendjemandem weh? Außer natürlich arivierten Bedenkenträgern, die auch hier wieder erklären, was man alles nicht kann...
Und womit motivieren Sie Mitarbeiter mehr? Wenn Sie sagen, dass man bis 2025 etwas unmögliches schaffen will oder wenn man sagt, dass man vielleicht 2040 irgendeinen Roboter auf den Mars schicken könnte, der Experimente macht, die vielleicht wichtig sind aber niemanden hinter dem Ofen hervorlocken.
Es ist sinnlos Menschen auf den Mars zu schicken. Aber es ist fazinierend und es motiviert zu technischen Höchstleistungen.
Wo war denn das „Dekadenz“ mit dem Auto? Das Fahrzeug war Ladung in einer Testrakete, soviel ich weiß. Wäre das Fahrzeug nicht als Nutzlast drin gewesen, wäre ein Betongewicht als Ausgleich reingekommen. Eine „leere Rakete“ ist nun mal nicht startfähig.
„Ohne“ alles gehts nun mal nicht. Muss denn heutzutage immer alles und jedes immer gleich mies gemacht werden?!
An Musk kann man sich prima abarbeiten, weil er als Person eine riesige Angriffsfläche liefert.
Das macht natürlich nicht jedes seiner Projekte überflüssig.
Sie sind wahrscheinlich auch einer der Musk Jünger die jedwede Kritik an ihm abtun als
1. Hate Speech
und natürlich
2. Neid
Klar ist es cool Elektro Autos zu bauen die sich nur Menschen leisten können die genug Geld verdienen...oder meinen sie das sich jeder ein Auto das ohne wichtiges Zubehör 40.000 € kostet leisten kann. Und das es mit dem Zubehör ab 60.000 € aufwärts bis mehr als 120.000 €kostet ?
Meinst du auch, jeder muss sich eine Porsche leisten können? m(
Was ist das bitte für ein Sinnfreies Argument? Klar, wir können auch einfach weiter so machen, wie bisher. Dann wird aber nichts besser. Hätten wir auch gleich in den Höhlen bleiben können. Die kann sich jeder leisten und die sind auch viel Einsturzsicherer als Häuser.
"Glauben Sie ernsthaft das wäre möglich gewesen, wenn man nicht einfach Fazination, Geld und Können zusammenbringt?"
Ja. Dass Musk seine Raketen so billig fliegen kann, liegt daran dass das gesamte Unterfangen massiv von der amerikanischen Regierung unter de Hand subventioniert wird. Musk bietet nicht-amerikanischen Missionen günstigere Preise an, um beispielsweise mit der Ariane konkurrenzfähig zu sein. Dieses Minus holt er dann bei amerikanischen Aufträgen wieder rein. Es sollte Sie daher nicht wundern, wie sich Leute an Musk abarbeiten können, sondern wie sehr man einem marketing-fokussierten Fantasten auf den Leim gehen kann.
"Es ist sinnlos Menschen auf den Mars zu schicken. Aber es ist fazinierend und es motiviert zu technischen Höchstleistungen."
... technische Höchstleistungen, die an anderer Stelle gut gebraucht werden könnten. Technologischer Fortschritt ist keine Erfüllung von Jugendfantasien, die aus Science-Fiction-Pulp-Heftchen entnommen werden sollte, sondern die Bemühung, das Leben der Menschen zu verbessern. Und das tun Musks Mars-Pläne nunmal nicht.
Von anderen Auswüchsen des Silicon-Valley mal ganz zu schweigen...
"Meinst du auch, jeder muss sich eine Porsche leisten können?"
Er meint das genaue Gegenteil.
Projekt Tesla und Erfinder sind also kritisch zu sehen, weil der Gegenwert des Produkts sehr hoch ist? Aha.
"Sie sind wahrscheinlich auch einer der Musk Jünger die jedwede Kritik an ihm abtun als"
Warum muss man eigentlich immer ein Jünger von irgendwas sein? Ich gehe davon aus, dass die Meisten dem Alter von Bravo-Starschnitten entwachsen sind.
Ich habe nirgendwo etwas von "Hate Speech" oder "Neid" geschrieben. Und nein, mich interessiert nicht im geringsten ob ich mir einen Tesla leisten kann oder nicht. Warum ist das für Sei relevant? Können Sie sich keinen V8-Jeep oder keinen Seat Mii mit ordentlichem Verbrenner mehr kaufen, seit es Tesla gibt?
Aber meinen Sie ernsthaft die Hersteller hätten sich wieder mit e-Mobilität beschäftigt, wenn sie nicht erkannt hätten, was da auf sie zukommen könnte? Und hätte man mit Tesla eine neue Firma aus dem Boden stampfen können, wenn man gesagt hätte, wir haben etwas total Cooles! Es ist ein Auto! Es fährt mit Benzin!
"Es sollte Sie daher nicht wundern, wie sich Leute an Musk abarbeiten können, sondern wie sehr man einem marketing-fokussierten Fantasten auf den Leim gehen kann."
Ah ja... Es geht darum Ariane kaputtzudumpen! Aber dann doch auch die Russen! Das müsste Ihnen doch wieder entgegenkommen. Hamburg plant im übrigen auch am Hafen ein Hyperloop-System nach denPlänen des marketing-fokussierten Fantasten. Tesla kann man fahren, muss man natürlich nicht.
Wenn die NASA das alles mit inzwischen ja deutlich geringerem Budget sowieso quersubventioniert, warum ging das vorher nicht?
"Es geht darum Ariane kaputtzudumpen!"
Absolut, ja. Das ist definitiv ein Aspekt der SpaceX-Strategie, ob Sie es wahrhaben wollen oder nicht. Die Russen spielen im kommerziellen Segment keine Rolle, schon länger nicht mehr.
"Hamburg plant im übrigen auch am Hafen ein Hyperloop-System nach denPlänen des marketing-fokussierten Fantasten."
Cool. Wie das funktionieren wird, sehen wir dann, wenn erst mal die Teststrecke fertig ist.
"Wenn die NASA das alles mit inzwischen ja deutlich geringerem Budget sowieso quersubventioniert, warum ging das vorher nicht?"
Weil sich die amerikanische Space Policy nach dem Columbia-Unglück auf andere Dinge konzentriert hat. Das Space Shuttle musste eben mehr bieten, als bloß Satelliten ins All zu schicken. Auch das SLS wird mehr können müssen. SpaceX und andere sprangen ein, um den amerikanischen Zugang zum Weltall bis zur Fertigstellung des SLS gewährleisten zu können. Daher neuer Fokus, neue Missionskonzeptionen.
// Nebenbei hat SpaceX aktuell angekündigt, dass man jetzt Satelitten für rund 1 Mio. ins All schießen kann //
Ja klar, für ne Million. Das können nicht mal die Russen . . .
Na und, sagen Sie bloß Sie leben nicht hin und wieder dekadend indem Sie in Urlaub fliegen, mehr essen als es Ihnen gut tut und keinen null Gramm CO2 Abdruck besitzen. Arbeiten Sie täglich daran das Leben auf unserem Planeten für alle besser zu machen?
Über Musk als Person und Arbeitgeber kann man sich streiten aber Visionäre braucht die Welt. Menschen die über den Horizont blicken und das Unmögliche versuchen wahr zu machen.
Möglicherweise springen dabei neue unerwartete Entdeckungen und Technologien heraus die keiner vermutet hätte. War ja eigentlich bei allen revolutionären Entdeckungen so oder?
Das mit der Sinnlosigkeit ist spaetestens dann vorbei,wenn man ploetzlich wertvolle Ressourcen außerhalb der Erde auf Planeten oder Planetoiden,Monden etc im Sonnensystem entdeckt. Dann entbrennt ein Wettrennen,das ihresgleichen sucht
"Ja. Dass Musk seine Raketen so billig fliegen kann, liegt daran dass das gesamte Unterfangen massiv von der amerikanischen Regierung unter de Hand subventioniert wird. Musk bietet nicht-amerikanischen Missionen günstigere Preise an, um beispielsweise mit der Ariane konkurrenzfähig zu sein. Dieses Minus holt er dann bei amerikanischen Aufträgen wieder rein"
Können Sie diese Behauptung belegen?
Für mich klingt das doch recht stark aus der Luft gegriffen. Wenn das Ziel der amerikanischen Regierung war billiger als die Europäer zu sein, dann sind sie deutlich über ihr Ziel hinausgeschossen.
Wieso sollten SpaceX weiterhin Missionen für einen Drittel des Preises der Ariane 5 anbieten? Wenn die amerikanische Regierung für die Preisdifferenz bezahlt, wäre dann nicht halb so teuer billig genug?
"dass man jetzt Satelitten für rund 1 Mio. ins All schießen kann. Glauben Sie ernsthaft das wäre möglich gewesen, wenn man nicht einfach Fazination, Geld und Können zusammenbringt?"
Ja, schön, ist leider auch Blödsinn, wenn nun Hinz und Kunz was hochschießen. Es gibt jetzt schon genug Fachleute, die vor Zusammenstößen zB. von Satelliten warnen. Und prompt:
https://www.tagesspiegel.de/…
"Ja klar, für ne Million. Das können nicht mal die Russen . . "
"Es geht noch viel billiger. Nur drei Wochen nach dem Mitflugprogramm für Kleinsatelliten senkt SpaceX die Preise nochmals drastisch und will Flüge monatlich anbieten statt jährlich. Es ist eine Revolution im Orbit, wenn es dabei bleibt." https://www.golem.de/news/sp…
https://www.spiegel.de/wisse…
100 Millionen pro Start.
Sie können außerdem erst die Ariane 6 mit der Falcon 9 vergleichen. Die startet erst nächstes Jahr zu ihrem Jungfernflug. Mal schauen, wie das dann läuft.
"Doch die "Ariane 6" hat ein Problem: Sie ist im Vergleich mit der amerikanischen Konkurrenz zu teuer"
Wenn ich also die Ariane 6 mit der Falcon 9 vergleiche, dann komme ich zu dem Ergebnis, dass laut ihrem Link die Ariane 6 teurer ist als die Falcon 9.
"Alain Charmeau ist Chef der Ariane Group. Im Interview erklärt er, dass Musk seine Kampfpreise aus seiner Sicht nur dank massiver Hilfe aus Washington anbieten kann."
Ein Konkurrent von SpaceX spricht schlecht über Spacex. Nicht wirklich verwunderlich.
Hier eine andere Begründung für erhöhte Preise:
" SpaceX sells basic commercial launches of its Falcon 9 rocket for about $65 million. But, for military launches, there are additional range costs and service contracts that add tens of millions of dollars to the total price. It therefore seems possible that SpaceX is taking a loss or launching at little or no profit to undercut its rival and gain market share in the high-volume military launch market."
https://arstechnica.com/scie…
Im Vergleich dazu zahlt NASA anscheinend einen fairen Preis:
"The total cost for NASA to launch IXPE is approximately $50.3 million, which includes the launch service and other mission-related costs"
https://www.nasa.gov/press-r…
Ja offensichtlich stört es die Menschen mehr das Musk für wenig Geld Satelliten in den Orbit bringt aber das die ULA oder Ariane den Steuerzahler ein vielfaches kostet stört keinen.
Das die Preise für die Regierung aber dennoch deutlich geringer sind als bei anderen Anbieter fällt natürlich nicht auf. Da wird auch nichts subventioniert, da SpaceX auch mit den günstigen Preisen noch Gewinn macht, am Ende gewinnt die amerikanische Regierung da trotzdem günstiger als bei anderen Launch Providern und der Verbraucher da günstigere Preise.
Das ist korrekt aber halt nur für bestimmte Gewichtsklassen, es werden Raketen mit einer Hauptlast und eben mit mehreren Nebenlasten gestartet. Das ganze nennt sich "Smallsat Rideshare Program".
Wie es scheint haben Sie den Artikel nicht vollständig erfasst. Zu viel Science fiction anschauen scheint eine schräge Weltsicht zu erzeugen.
Die Probleme liegen woanders, nämlch hier. Und in den Himmel zu schauen löst keines davon.
Träumen ist natürlich erlaubt , wenn es beruhigt.
"Träumen ist natürlich erlaubt , wenn es beruhigt."
Ich denke nicht, dass uns irgendjemand fragt. Weder Jeff Bezos und auch nicht Elon Musk. Bezos hat einfach viel Geld und lässt machen.
Nur was soll Elon Musk denn machen? Er ist nun mal irgendwie Frikler mit zuviel Geld. Da macht man halt solche Dinge. Andere sammeln Kunst oder horten Immobilien. Von denen verlangt man allerdings auch nicht, dass sie die Welt retten...
Das Musk so billig fliegen kann, liegt wohl zuallererst daran, dass SpaceX etwas geschafft hat, was vor 10 Jahren noch von allen Experten für unmöglich erklärt wurde- die tatsächliche Wiederverwertung von Raketenstufen.
Und FALLS die technische Höchstleistung, die von SpaceX anvisiert wird (Flüge mit großen Besatzungen zum Mond oder gar zum Mars einschließlich Aufbau von temporären oder permanenten Basen), tatsächlich umgesetzt werden können (ob nun in 5 Jahren oder doch erst in 15), dann wird Musk mehr für die Weltraumfahrt und -forschung getan haben, als ESA und NASA im letzten Jahrzehnt zusammen.
Seine Pläne und sein Auftreten (wenn auch nicht seine Live-Auftritte, als Redner ist er erstaunlich ineloquent) haben teilweise durchaus etwas Blenderhaftes an sich- und ich weiß nicht, ob z.B. Tesla tatsächlich irgendwann ein stabiler Autobauer wird oder doch nur als Pyramidenspiel enden wird- aber man muss durchaus zugeben, dass dieser Mann es sowohl schafft, Begeisterung zu wecken, als auch seine utopisch anmutenden Vorhaben zu größeren Teilen umzusetzen, als es ein reiner Blender je könnte oder wollte. Von daher kann auch ich das "Abarbeiten" an seinen privaten (!), durch SiliconValley-Aktiengewinne finanzierten Firmen und Vorhaben nicht nachvollziehen.