Kein Fleisch, kein Fisch, keine Milch, kein Honig, keine Eier: Wer sich vegan ernährt, verzichtet auf alle tierischen Produkte. Rigoros. Etwa 1,3 Millionen Deutsche leben auf diese Weise, wie eine Umfrage 2016 ergab. Tendenz steigend. Die Daten zeigen auch: Wer Veganer ist und Kinder hat, zieht den Nachwuchs gern mit.
Ist das nun verantwortungsvoll – wer sich vegan ernährt, schützt bestenfalls schließlich Tier und Umwelt – oder verantwortungslos, weil lebensgefährlich für die Kleinen?
Die Antwort ist laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung eindeutig (PDF): "Für Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder und Jugendliche wird eine vegane Ernährung von der DGE nicht empfohlen", heißt es in einer Stellungnahme. Bei einer rein pflanzlichen Ernährung sei eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen nicht oder nur schwer möglich.
Tatsächlich haben in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Studien darauf hingedeutet, dass eine vegane Ernährung für Kinder schädlich sein kann. Aktuelle Untersuchungen zeigen aber auch: Es ist unter strengen Auflagen möglich, die gesundheitlichen Risiken zu minimieren.
"Vegane Ernährung kann tödlich sein"
Berichte über Kinder, die aufgrund einer veganen Ernährung litten, gibt es zahlreiche. Der bisher eindrücklichste Extremfall ereignete sich bereits in den Achtzigerjahren. Damals berichteten zwei Ärzte von 25 Säuglingen mit akuten
Mangelerscheinungen: Ihren Körpern fehlten Eisen, Vitamin B12 und Zink. Die meisten waren unterernährt, alle wachstumsverzögert. Der Nährstoffmangel hatte sie unter anderem anfällig für Infektionen gemacht, drei Kinder starben bei der Ankunft im
Krankenhaus, fünf kurz darauf.
Die Eltern der Kinder gehörten einer Sekte an, die eine ausschließlich vegane Ernährung ohne jegliche Ergänzungen vorschrieb. In einer darauffolgenden Veröffentlichung hieß es: Es sei nicht möglich gewesen, eine Ernährungsweise zu finden, die sowohl der veganen Philosophie der Sekte als auch den Kindern gerecht werden könne (Pediatrics: Shinwell/Gorodischer, 1982). 16 Jahre später schrieb ein anderes Team zu diesem Beispiel: "Vegane Ernährung kann [für Kinder] tödlich sein." (Nutrition and Health: Hackett et al., 1998)
In dem zuletzt genannten Aufsatz erwähnen die Forscherinnen und Forscher zahlreiche weitere Veröffentlichungen, die zeigen, wie schädlich vegane Ernährung für Kinder sein kann. Die meisten Untersuchungen sind alt und die Versuchsgruppen klein. Sie sagen daher nichts über die aktuelle Situation veganer Kinder in Deutschland aus.
Stets ist jedoch von Wachstumsverzögerung und Nährstoffmangel die Rede – allesamt Beobachtungen, die eine aktuelle Studie aus Deutschland stützt. Ihr vorläufiges Ergebnis: Zehn Prozent der vegan und sechs Prozent der vegetarisch ernährten Kinder, die die Forscherinnen und Forscher untersucht haben, sind zu klein für ihr Alter.
Kommentare
Nein, nein und nochmals nein!
Mehr sage ich dazu nicht.
Mehr wäre wohl auch nicht zu erwarten.
Wenn sich schon die Zeit, die nun wahrlich nicht als "anti-vegane" Postille verschrien ist, genötigt fühlt einen Artikel zu diesem Thema zu bringen, dann kann man davon ausgehen, dass es in der Tat ein ernstes Problem mit der Gesundheit von vegan ernährten Kindern gibt.
Ob jemand krank ist, erkennt man nicht nur am körperlichen Zustand.
Wie ein Aussätziger zuschauen müssen, wie die Klassenkameraden der Pizza oder dem Düner frönen...ja, so etwas macht krank und einsam.
Oder derjenige wird vielleicht nicht so abhängig von seiner Gruppe und traut sich auch sonst öfter mal seine eigene Meinung zu sagen, statt immer mit dem Strom zu schwimmen.
Veganismus ist im Endeffekt auch nichts weiter als eine Ernährungsideologie, die vollkommen am Wesen unserer Natur und der Natur allgemein vorbeigeht. Soll machen, wer will, aber bitte erst ab Volljährigkeit selbst entscheiden und nicht dazu gezwungen werden. Unsere Gehirne wurden nicht zu dem, was sie sind, weil wir nur Beeren und Wurzeln gegessen haben.
Hat mit dem Gehirn wenig zu tun. Diese sind gewachsen, weil wir gelernt haben Nahrung zu kochen/grillen. Dadurch musste der Darm weniger Arbeit leisten und es konnten mehr Kalorien zu sich genommen werden.
Das eine vegane Ernährung für Heranwachsende schlecht ist hat andere Gründe als der Eiweißgehalt.
Aber ich kann mir schon wieder vorstellen was unter diesem Thema für Schwachsinnskommentare folgen werden....
Und nein ich bin kein Veganer. Komme übrigens auf rd. 300g Eiweiß tgl. zurzeit.
Kinder benötigen selbstverständlich eine gesunde Mischkost. Obst, Gemüse, Korn und natürlich auch Fleisch. Beim Fleisch ist darauf zu achten, dass es nicht zu viel ist. Vegane Ernährung von Kleinkindern ist und bleibt Kindeswohlgefährdung. Es ist die Ideologie die diese Eltern treibt, nicht die Sorge um ihr Kind und die Umwelt.
Realität ist Zucker Zucker Zucker.
Ihre Aussage?
Haben Sie den Artikel überhaupt gelesen? 90% haben sich normal entwickelt. Interessant wäre jetzt noch wie hoch der Prozentsatz bei Kindern ist, die sich mit Fleisch ernähren.
Wahrscheinlich wird darauf angesprochen, dass in vielen Produkten sehr viel Zucker enthalten ist, Ketchup, Fleischwurst, Brot und dazu gibt es Nachtisch, welcher vermutlich den Tagesbedarf an Zucker mehrfach für die kleinen deckt.
Fleisch ist nicht notwendig für eine gesunde Entwicklung von Kindern. In keinster Weise.
Und ich bin selbst ein sehr passionierter Fleischesser.
"Realität ist Zucker Zucker Zucker."
Ihr Vorschlag ist also, ein Zuviel an Zucker durch eine Mangelernährung zu ersetzen?
Ich frage mich, wieso andere Ernährungsgesellschaften (Amerika, Kanada, Australien, England auch IIRC, u.a.) sagen, geplant Vegan geht immer. Sicherlich nicht wegen der Salatlobby.
Ideologie ist übrigens auch das verblendete Essen von Fleisch, weil man nicht von A nach B denken kann.
Interessant auch: Bei der VeChi Studie bekommen nur vegane Kinder genug Eisen und Folsäure. Nicht etwa die mischköstlich ernährten Kinder mit ihrem lebensnotwendigem Fleisch.
"...Haben Sie den Artikel überhaupt gelesen? 90% haben sich normal entwickelt. ..."
Nun da steht allerdings nicht, ob diese Kinder einer strikten veganen Ernährung unterworfen wurden, oder ob sie z.B. im Kindergarten durchaus auch tierische Produkte zu sich nahmen. In diesem Fall ist die vegane Ernährung zu Hause vollkommen unproblematisch und auch die Entwicklung nicht gefährdet.
Im Übrigen werden sich etwaige Mangelerscheinungen nicht immer sofort oder nach wenigen Jahren niederschlagen. Der menschliche Körper kann jahrelangen manchmal sogar jahrzehntelangen Alkohol- und Tabakmissbrauch verkraften. Da wird er auch mit anderen Sachen fertig. Aber früher oder später schlägt das durch - wenn man es nicht richtig macht.
Ferner wissen wir nicht, wie genau die vegane Ernährung bei jenen Kindern aussah, die sich nicht normal entwickelt haben. Plakativ: Auch eine Ernährung rein von Äpfeln ist vegan.
Genau wie Tomaten. Schaden tut aber beides auch nicht.
Offensichtlich hast du den Artikel nicht gelesen oder weißt schlicht nicht, was "vegan" bedeutet.
PS. ein kleiner Tip um es die leichter zu machen - es geht um mehr als Fleisch...
Obst, Gemüse, Korn
Korn? Doppelkorn?
"Haben Sie den Artikel überhaupt gelesen? 90% haben sich normal entwickelt. Interessant wäre jetzt noch wie hoch der Prozentsatz bei Kindern ist, die sich mit Fleisch ernähren."
Das ist ein entscheidender Punkt: Der Artikel (wie auch einige von den genannten Studien) nehmen vergan ernährte Kinder, untersuchen diese und folgern aus deren Zustand, dass vegane Ernährung schlecht sei. Das Problem ist nur: Ohne Vergleichsgruppe ist das überhaupt nichts wert, denn für eine schlechte Entwicklung von Kindern kann es viel Ursachen geben.
Deutlich wird das an der Körpergröße: "Zehn Prozent der vegan und sechs Prozent der vegetarisch ernährten Kinder [...] sind zu klein für ihr Alter." Mir erscheinen diese Quoten sehr gering. Dass die untersten 10% der Kinder "zu klein" sind, ergibt sich fast zwingend daraus, dass die Körpergröße in der Bevölkerung einer (Normal-)Verteilung unterliegt. Je nachdem, wo man die Grenze zieht, ist immer ein gewisser Anteil der Kinder zu klein. Aussagefähig wird eine solche Zahl erst im Vergleich mit anderen Gruppen, denn in jeder beliebigen Beölkerungsgruppe wird es einen gewissen Anteil an Kindern mit verzögerter körperlicher Entwicklung geben.
Kinder benötigen selbstverständlich die richtigen Nährstoffe für eine gesunde Entwicklung. Total irrelevant, ob es Fleisch ist oder nicht. Wie kann man nur so abgestumpft und nach oben hin beschränkt denken.
Was Sie hier publizieren ist genau das, was den Menschen leider ausmacht: Sobald zwei Menschen unterschiedlich sind (z.B. Ideologie), wird gestritten, statt zu akzeptieren.
Den Tomaten schadet ihr Verzehr jedenfalls nicht, da haben Sie Recht xD
Bitte tun Sie mir einen Gefallen und überdenken Sie bitte Ihr Statement, bevor Sie es publik machen.
Um Ihr Kommentar mit einem Wort zu kommentieren, ohne dabei ausfallend zu werden: engstirnig.
"Mir erscheinen diese Quoten sehr gering."
Diese Quoten sind ziemlich hoch. Die Quote liegt normalerweise bei <1% und die Grenzen sind staatlich vorgegeben. SChauen sie mal in einen Mutterpaß und in die Unterlagen der Kinderuntersuchungen (U1-7). Da finden sie die entsprechenden Tabellen. Sidn wetten auch im Internet.
''Nun da steht allerdings nicht, ob diese Kinder einer strikten veganen Ernährung unterworfen wurden, oder ob sie z.B. im Kindergarten durchaus auch tierische Produkte zu sich nahmen.''
Es geht ausdrücklich um ''vegan ernährte Kinder''. Kinder, die in der Kita Fleisch oder andere Lebensmittel tierischen Ursprungs essen, sind keine vegan ernährten Kinder.
Ich habe hier gelernt nichts zu überdenken bevor ich es poste ;)
Es schadet einem Schnitzel auch nicht gegessen zu werden xD Wohl aber wird eine Tomatenpflanze dafür missbraucht.
Engstirnig bin ich keinesfalls. Soll jeder essen, was er/sie will. Ich esse nicht täglich Fleisch, muss und will ich nicht.
"Es geht ausdrücklich um ''vegan ernährte Kinder''. Kinder, die in der Kita Fleisch oder andere Lebensmittel tierischen Ursprungs essen, sind keine vegan ernährten Kinder."
Die Studie ging 3 Tage. Glauben sie wirklich die haben die Kindergärten geprüft?
Das war eine Befragung der Eltern sowie eine Überpfung des Gesundheitszustandes und nicht mehr.
“Es ist die Ideologie die diese Eltern treibt, nicht die Sorge um ihr Kind und die Umwelt.”
Das ist erst mal nur eine Behauptung.
Ich behaupte, wer einem Kind Supermarktsalami verfüttert handelt gelinde gesagt fahrlässig.
Es stirbt für das Schnitzel nicht nur das Tier, sondern auch ungleich emhr Pflanzen für die Ernährung des Tieres.
Wieso Kitas prüfen? Glauben Sie, die Eltern wüssten nicht, was ihre dort zu essen bekommen?
* ihre Kinder
Zum Beispiel Gummibärchen ... mit Schweinegelatine. Sie glauben nicht, was uninformierte Menschen so alles für vegetarisch/vegan halten.
Doch, glaube ich! :)
Ich glaube aber auch, dass die drei Tage der Studie ausgereicht haben dürften, um das bei den Eltern abzufragen.
Und wenn da wirklich ein oder zweimal im Jahr ein paar Gummibärchen irgendwo durchgerutscht sind, wird das wohl kaum Auswirkungen auf den messbaren Gesundheitszustand gehabt haben.
Ich habe den Artikel gelesen und einem Mitforisten auf seinen Kommentar geantwortet. In diesem wird gesagt, dass Fleisch notwendig sei für Kinder.
Also bevor Sie (obacht Etikette) mich hier verbessern, schauen Sie doch selber mal ob Sie den Gesprächsverlauf nachvollziehen können.
Vegan tauch nämlich in meinem ersten Kommentar gar nicht auf.
"Glauben Sie, die Eltern wüssten nicht, was ihre dort zu essen bekommen?"
Bei mehr als 50% der Eltern bin ich mir sicher das diese nicht wissen was die Kinder im Detail bekommen. Die Hauptmahlzeiten können sie vielleicht noch bestimmen, aber ob die Erzeiherinnen drauf achten wer von welchem Teller ist oder wer mit wem seine Süßigkeiten teilt, wissen die Eltern nicht.
"Ich glaube aber auch, dass die drei Tage der Studie ausgereicht haben dürften, um das bei den Eltern abzufragen."
Ich könnte ihnen nicht beantworten ob sich mein Kind im Kindergarten am Wurstbrot seines Nachbarns bedient. Ich weiß aber das Essen tauschen nicht unüblich unter Kindern ist.
Korn ist nicht so meins aber ein anständiger Obstler nach dem Schnitzel mit Pommes kann es gerne sein!
Bei der ausgewogenen Ernährung braucht es kein Fleisch.
Ist ja auch kein Problem. Zucker ist vegan.
Wie hoch die Quote ist, hängst von der Abgrenzung ab. Wählt man genau den Mittelwert/Median als "normal", sind 50% der Kinder "zu klein" (und 50% zugroß). Ohne die zugehörige Quote aus der Vergleichsgruppe (mit genau der gleichen Abgrenzung, nicht irgendeiner anderen!) ist die Aussage nichts wert.
Ich verstehe das als: kümmert euch doch lieber um die wichtigen Ernährungsprobleme von Millionen Kindern in Deutschland, nicht um tausend, von denen drei möglicherweise mangelernährt sein könnten
"Bei der ausgewogenen Ernährung braucht es kein Fleisch."
Ausgewogene Ernährung ENTHÄLT Fleisch, sonst ist sie nicht ausgewogen.
Wenn Fleisch ach so gesund wäre, warum sollte man dann darauf achten, dass es nicht zu viel ist? Wenn Kinder Medikamente brauchen, wäre es verantwortungsvoll sie ihnen direkt und in der richtigen Dosis zu geben und sie nicht mit Antibiotikafleisch vollzupumpen.
So wie bei Mandelmilch ;-)