Klimawandel und Bevölkerungszuwachs gefährden einer UN-Studie zufolge langfristig die weltweite Wasserversorgung. "Bis 2070 wird die Wasserknappheit auch in Mittel- und Südeuropa zu spüren sein", heißt es
im
Weltwasserbericht
der Unesco
.
Die Nachfrage steige vor allem durch den wachsenden Bedarf an Nahrung, Energie und sanitärer Versorgung. Am schnellsten werde die Wasserknappheit in
Südasien
und im Süden
Afrikas spürbar
sein. Bis 2030 hätte sie dort vor allem Auswirkungen auf die Nahrungsproduktion, warnen die UN-Experten. Bereits im Jahr 2040 könnten in
Asien
und im subsaharischen
Afrika
mehr als 40 Prozent der Länder unter ernsthafter Trinkwasserknappheit leiden. Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaft, Lebensstil und Verhaltensmuster seien die wichtigsten Möglichkeiten, den wachsenden Wasserbedarf zu steuern.
Die Vereinten Nationen mahnen zudem zu einer besseren internationalen Abstimmung.
Bereits in der vergangenen Woche waren einige der positiven Ergebnisse der UN-Studie bekannt geworden: 89 Prozent der Weltbevölkerung haben demnach täglich sauberes Wasser. Das ist ein Prozentpunkt mehr als das für 2015 formulierte sogenannte Millenniumsziel vorsah. Laut UN haben heute im Vergleich zu 1990 zwei Milliarden Menschen mehr Zugang zu sauberem Wasser.
"Die Welt kann aber noch keinen Sieg feiern, solange elf Prozent der Menschheit – 783 Millionen Menschen – keinen Zugang zu einer sauberen Quelle haben", sagte Unicef-Direktor Anthony Lake . Jeden Tag stürben mehr als 3.000 Kinder an Durchfallerkrankungen. "Um diese Kinder zu retten, bedarf es noch eines langen Wegs", sagte er.
Das zunehmende Anzapfen von Grundwasser wird problematisch
Zugenommen hat auch die Bedeutung des Grundwassers: Es bildet heute fast die Hälfte des weltweiten Trinkwassers. Im 20. Jahrhundert habe es eine regelrechte "stille Revolution" gegeben beim zunehmenden Anzapfen dieser Ressourcen, schreiben die Autoren des Berichts. Sie fordern daher dringend eine genauere Erfassung der Reserven – und deren nachhaltigen Nutzung. "Weil Wasser preiswert und weit verbreitet ist, wird sein Gebrauch oft nicht direkt gemessen, sondern eher geschätzt." Zudem werde zu wenig Wasser aufbereitet.
Auch geänderte Lebensgewohnheiten beim Konsum in Asien – etwa der Umstieg vom Fahrrad aufs Auto – habe Einfluss auf den Wasserverbrauch: "In den Schwellenländern könnte der Wasserbedarf um 50 Prozent über die Werte von 2011 steigen." In Asien, aber auch in Teilen Afrikas, könnten mehr als 40 Prozent der Länder im Jahr 2040 unter ernsthafter Trinkwasser-Knappheit leiden.
Der etwa 700-seitige Bericht mit dem
Titel
Managing water under uncertainty and risk
wird zum Auftakt
des 6. Weltwasserforums in Marseille
veröffentlicht. Er erscheint im Drei-Jahres-Rhythmus. Initiator des Treffens ist der Weltwasserrat, dem Wissenschaftler, Organisationen und internationale Unternehmen angehören.
Kommentare
Schon mal Aktien sichern
Während die Natur auf Wachstum, Anpassung und vor allem Gleichgewicht ausgerichtet ist, hat Gottes Krönung der Schöpfung nur eines in Sinn: bedingungsloses und vor allem grenzenloses Wachstum. Dem hätte sich alles unterzuorden. Letztere Regel stammt nicht vom Schöpfer, nein sie ist das Postulat einer neo-liberalen, finanzmarkt orientierten Politik, der leider auch Oppostionelle nacheifern müssen. Sonst spielen sie keine Rolle mehr.
Dabei wussten die Indianer schon vor ihrer Ausrottung, dass man Geld weder essen noch trinken kann. Das zukünftige Kriege um Wasser geführt werden müssen, wurde bei James Bond und anderen Filmen auch schon einträglich vermarktet. Aber solange das Wasser noch unverchlort undfrei von Giften aus dem Hahn kommt, ist unsere Welt noch in Ordnung.
Die Natur wird fuer
das Gleichgewicht schon sorgen, da habe ich keinerlei Zweifel. Den Schaedling Mensch wird sie einfach abschuetteln und dann, im seit Milliarden von Jahren erprobten und bewaehrten Muster, weiter machen.Uns Menschen fehlt jedlicher Bezug zu den Groessenordnungen in denen sich Natur abspielt, und deshalb sind wir auch so anmassend unsere Spezies als "Kroenung" zu bezeichnen.
Nicht die
Trinkwasserreserven haben sich unserer Population anzupassen, sondern genau umgekehrt: Unsere Population wird sich (notgedrungen) den Trinkwasserreserven anpassen.
Ob das friedlich gelingt wage ich bei unserem beschränkten Wir-Gefühl bezweifeln!
Bin mal gespannt...
... ob 2070 eine Steuer auf jeden Nachwuchs diskutiert wird, während man heute noch Herdprämien ausschüttet und darüber spricht Kinderlose mit Zwangsabgaben zu ihrem Glücke zu zwingen.
So ist es!
Aber dass die Überbevölkerung des Planeten der eigentliche Grund aller Umweltprobleme ist, möchten die konservativen "Kinder-Booomer-Fans" in Gesellschaft und Politik heutzutage schlicht nicht hören, weils nicht ins Welt(Wirtschafts)bild passt.
2070?
Bin dann mal weg...