Im vergangenen Jahr lag die weltweite Durchschnittstemperatur etwa 1,1 Grad über der vorindustriellen Zeit, teilte die Weltwetterorganisation WMO mit. Damit ist nach 2014 und 2015 das dritte Mal in Folge ein neuer Rekord erreicht worden. So warm wie 2016 war es auf der Welt seit Beginn der Aufzeichnungen 1880 noch nie.
Die Temperaturen lagen auch weit höher als die im Zeitraum 1900 bis 2000. Nach Angaben der US-Klimabehörde NOAA und der Raumfahrtbehörde Nasa lagen die Durchschnittstemperaturen über Land- und Ozeanflächen um 0,94 Grad Celsius über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts.
2016 hottest year on record, 1.1°C above pre-industrial era. WMO combines @NOAA, @NASAGISS, @metoffice, @ECMWF data https://t.co/ycNfQxs3y8 pic.twitter.com/0xdNUieyrg
— WMO | OMM (@WMO) 18. Januar 2017
Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid sagte zu den neuen Daten: "Niemand, auch nicht der neue US-Präsident, kann die Konsequenz aus diesen Zahlen leugnen. Wir brauchen einen raschen und politisch gesteuerten Kohleausstieg bis spätestens 2030."
Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellnhuber, warnte vor einer sich beschleunigenden Erwärmung: "Momentan sind wir schon nahe an der 1,5-Grad-Linie." Nach dem Pariser Klimaabkommen soll die Erderwärmung auf zwei Grad, wenn möglich sogar auf 1,5 Grad begrenzt werden. Ein halbes Grad könne bereits einen großen Unterschied machen und bedeutende Kipp-Prozesse in Gang setzen, etwa den Verlust der Korallenriffe, so Schellnhuber.
Bei zwei Grad Erwärmung könnte auch der Kipp-Punkt für das Grönlandeis bereits erreicht sein und ein über Tausende Jahre anhaltendes Schmelzen anstoßen. "Jüngste Studien haben gezeigt, dass auch der Golfstrom, der Wärme nach Europa bringt, empfindlicher sein könnte als gedacht", sagte Schellnhuber. In 20 bis 30 Jahren könnte das arktische Meereis im Sommer völlig verschwunden sein – mit vielleicht unumkehrbaren Folgen nicht nur für Eisbären und Fische.
Für Deutschland war 2016 nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit einer Mitteltemperatur von 9,5 Grad Celsius wieder ein sehr warmes Jahr, jedoch nicht das wärmste. Die gleiche Mitteltemperatur wurde auch in den Jahren 1934, 1989, 1990, 1999, 2006 und 2008 erreicht, die nun zusammen die Plätze acht bis 14 bei den Wärme-Jahren belegen, sagte DWD-Sprecher Gerhard Lux. Die wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1880 waren in Deutschland 2014 und 2015. Acht der zehn wärmsten Jahre gab es seit Beginn des 21. Jahrhunderts.
Kommentare
Wenn die Temperaturen in den nächsten fünf Jahren stabil bleiben, oder es "nur" ständig so warm wäre, wie das wärmste Jahr des vorigen Jahrhunderts, würden die Zweifler wahrscheinlich wieder behauptem, es gäbe gar keinen anthropogenen Klimawandel.
Lange würde so ein Zustand aber nicht anhalten, denn die erwärmenden Ursachen setzen sich fort: Es kommt zusätzliches CO2 in die Luft, und die kühlende Wirkung des Meeres ist auch irgendwann ausgeschöpft.
Gibt es dafür dann eine Erklärung:
https://science.nasa.gov/...
PS: Ich stelle den Klimawandel nicht in Frage.
Hoffnung macht der laufende Wandel. Ich bin stolz auf die zugegeben teuer erkauften Leistungen unseres Landes in der technologischen Erschließung der Erneuerbaren. Ich wäre gern auch stolz auf den politischen Wandel hin zu CO2-Einpreisung und Belohnug der Industrie, wenn sie CO2 vermeidet - statt der derzeitigen Belohnung, wenn sie viel verbraucht.
ich wäre stolz auf unser Land wenn es sich mal zu einer Evaluation bewegen ließe OB und wenn (vermutlich) ja in welchem Umfang die 'Erneuerbaren' zu einer REALEN Senkung des CO2 Ausstoß beitragen. Ein (gerne hochsubventionierter) Stromanbieter der nur mit neuen Erneuerbaren + Speicher auskommt um die prinzielle Machbarkeit zu demonstrieren zum Beispiel. So besteht die Gefahr das viel graue Energie (und damit auch Co2) investiert wird, ohne das diese wirklich wieder geerntet wird. Papierstrom unterscheidet sich ziemlich stark von dem Strom der aus der Steckdose kommt
Wenn sich das Heilsversprechen der Erneuerbaren "CO2-Vermeidng ohne dass sich die Menschen einschränken müssen" nicht halten lässt, sollten die Veranwortlichen auch den Mut aufbringen diese Einschränkungen zu kommunizieren.
statt der derzeitigen Belohnung, wenn sie viel verbraucht
welche Belohnung ? evtl. Ausnahme vom EEG? aber auch da wird ein Mehrverbrauch nicht belohnt.
Eine CO2-Einpreisung (die es in engen Grenzen via Zertifikatsysteme gibt, vermutlich gut gedacht ...) wäre im Prinzip die einfachste Beeinflussungsmöglichkeit (auch um die Eingangs erwähnte Evaluation praktisch automatisch ablaufen zu lassen) nur wie soll der CO2-Anteil bei importierten Waren berechnet werden ?
Ansonsten - auch in der erweiterten Variante "generelle Ressourcen- statt Lohn-besteuerung(vereinfacht)" - eine sehr schöne Vorstellung.
Und wir singen im Atomschutzbunker... Hurra diese Welt geht unter!
Hysterischer Nihilismus?
Die selbsternannten "Skeptiker" kauen schon an den Fingernägeln, wann sie endlich wieder "3 Monate 17 Stunden und 45 Minute ohne Erwärmung!!!" krakeelen können.
Momentan sind sie ja noch auf das dröge "...aber bei mir ist es kalt" zurückgeworfen... :)
Mein Gott. 2016 war das wärmste Jahr nicht 2017. Das heißt, wir haben bereits 453 Stunden Klimapause.
Nur die Ignoranten von IPCC und PIK wollen das nicht sehen und halten mit Argumenten aus der Vergangenheit den längst widerlegten Unsinn von einem menschengemachten Klimawandel am Leben.