Die Honigbiene ist der Star unter den Bienen. Sie ziert Sticker, Schilder, Broschüren sowie Titelseiten und ist derzeit gewissermaßen Wappentier des Artenschutz-Volksbegehrens in Bayern. Dabei gibt es weltweit mehr als 20.000 Bienenarten. In Deutschland sind immerhin rund 570 Arten bekannt, sie alle sind für die Menschen wichtig und schützenswert. So kam eine britische Studie zu dem Ergebnis, dass Honigbienen höchstens ein Drittel der Bestäubungsleistung in Großbritannien erbringen (Agriculture, Ecosystems & Environment: Breeze, Bailey, Balcombe, Potts, 2011). Der Rest entfällt demnach auf Wildbienen, Schwebfliegen und andere wilde Bestäuber.
Zu der vielfältigen Wildbienenfauna in Deutschland gehören zahlreiche Sandbienen, Maskenbienen, Seidenbienen, Mauerbienen, Blattschneiderbienen, Wollbienen, Langhornbienen und viele mehr. Meist leben Wildbienen einzeln, das heißt, jedes Weibchen kümmert sich nach der Befruchtung selbst um den Nachwuchs. Ausnahmen bilden einige soziale Arten wie Schmalbienen und Hummeln, die teils bis zu mehrere Hundert Arbeiterinnen versammeln. Die Lebensräume der Wildbienen sind vielfältig. Sie bauen kleine Nester aus Lehm, Harz, Steinchen oder Blättern, sie graben Gänge in den Boden oder zwischen Kiesel, sie höhlen Pflanzenstängel aus, besetzen verlassene Schneckenhäuser oder besiedeln die Bohrgänge von in Holz lebenden Käfern. Jede Art bevorzugt ihren eigenen speziellen Nistplatz.
Auch in Bezug auf Futterquellen sind Bienenarten höchst spezialisiert und damit auf entsprechende Blütenpflanzen angewiesen. Hosenbienen beispielsweise, deren mit Pollen beladene Hinterbeine an Schlaghosen aus den Siebzigerjahren erinnern, steuern ausschließlich bestimmte Korbblütler oder Kardengewächse an. Und unter den mitteleuropäischen Bienen beherrschen nur die Hummeln jene Vibrationstechnik, mit der sie in einer ganz bestimmten Frequenz an den Blüten von Nachtschattengewächse rütteln, bis diese ihren Pollen freigeben. Das ist der Grund, warum sich Tomaten, Paprika und Auberginen in Europa ausschließlich von Hummeln bestäuben lassen. Inzwischen werden diese in großem Maßstab gezüchtet und in Gewächshäusern auf der ganzen Welt eingesetzt.
Rund 40 Bienenarten gelten als verschollen oder ausgestorben
Weil die Winzlinge so wichtig sind, ist der aktuell bezifferte Insektenschwund in Nordamerika und Westeuropa besorgniserregend (Biological Conservation: Sánchez-Bayo/Wyckhuys, 2019). Nun ist nicht jede Art gleichermaßen gefährdet und auch Bienen sind unterschiedlich stark betroffen. Doch für die Gesamtheit der wilden Bienen in Deutschland ergibt sich ein erschreckendes Bild: Mehr als die Hälfte steht auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten, 37 Arten gelten als verschollen oder ausgestorben. Der Trend weist klar nach unten. "Alle Fachleute wissen, dass es einen deutlichen Rückgang gegeben hat. Selbst in Naturschutzgebieten treffen wir viele Arten nicht mehr an, die wir dort früher beobachtet haben", sagt Wildbienenexperte Paul Westrich. Das Insektensterben zu quantifizieren, sei jedoch extrem schwierig.
Westrich hat bereits im Jahr 1983 das Wildbienenvorkommen in einem Bachtal nördlich von Stuttgart mit Untersuchungen aus den Zwanziger- und Dreißigerjahren verglichen und kam schon damals zu dem Ergebnis, dass die Zahl der Arten im Zeitraum von 50 Jahren um 65 Prozent zurückgegangen war. "Der Aussterbeprozess hat schon vor 100 Jahren begonnen und mit dem Aufkommen von Herbiziden, Insektiziden, Flurbereinigung und der zunehmenden Technisierung in der Landwirtschaft seit den Sechzigerjahren zunehmend an Fahrt gewonnen", sagt Westrich.
Lange hatten Wildbienen von der Umgestaltung der Landschaft durch den Menschen profitiert. Dort, wo Wälder durch ein vielfältiges Mosaik aus Äckern, Wiesen, Weiden, Hecken, Obstwiesen und Gehölze ersetzt wurden, entstand eine höhere Vielfalt an Nistplätzen und Futterquellen. Gleichzeitig haben die Menschen aber nahezu sämtliche Lebensräume mit natürlicher Dynamik zerstört. Etwa unregulierte Flüsse und Bäche mit periodisch überschwemmten Auen, natürlich alternde Wälder oder Feuchtwiesen und Moore.
Kommentare
Die Zahl der Honig-Bienenvölker steigt in den letzten Jahren, sowohl in Deutschland seit 2008 wie weltweit.
https://deutscherimkerbund.d…
Da zitieren Sie aber ohne die gesamte Statistik im Auge zu haben. Und warum macht der Imkerbund dann bei dem Begehren mit?
Btw. Wildbienen werden immer seltener und andere Insekten auch. Da Sie ja entsprechende Medienkompetentz besitzen, können Sie sich die Daten ja selber raus suchen.
Um die Insekten zu retten müssten aber mehr an einem Strang ziehen, als die Bayern oder Deutschland. Das müsste weltweit im Konsens von Statten gehen.
Aber wenn ich sehe, wie z.B. in Entwicklungs und Schwellenländern mit der Natur umgegangen wird und dass in Brasilien immer noch der Regenwald wider Versprechungen oder einer seit mind. 30 Jahre anhaltenden Kampagne, dann wird die Aktion in Bayern weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein sein, leider.
https://www.daserste.de/info…
Die Zahl der Honigbienevölker steigt global stetig:
1962 ca. 50 Millionen, aktuell ca. 90 Millionen.
http://www.spiegel.de/wissen…
"Wie ist die Entwicklung der Bienenvölker weltweit? Dazu ein Artikel aus dem Deutschen Bienen-Journal, der aufzeigt, das auch weltweit die Zahl deutlich zugenommen hat. Allerdings hat es in Europa in den 90iger Jahren einen deutlichen Rückgang gegeben, verursacht durch einen starken Rückgang in Osteuropa. Der stärkste Einbruch lag hier zwischen 1989 und 1992, also der Zeit des politischen Umbruchs, ist also eher nicht biologisch zu begründen. "
https://www.bauerwilli.com/d…
Die Zahl der Honig-Bienenvölker steigt in den letzten Jahren, sowohl in Deutschland seit 2008 wie weltweit.
Ich hätte wetten können, dass dieses "Argument" kommt, fehlt nur noch der Seitenhieb auf die "Hysterie" und den "Alarmismus" der "Gutmenschen". Nur haben gezüchtete Honigbienen nichts mit Wildbienen und Artenvielfalt, um die es in dem Artikel geht, zu tun.
Entfernt. Bitte formulieren Sie Kritik sachlich und differenziert. Danke, die Redaktion/mh
Dieses Argument hört man in der Tat häufig, obwohl man vom Biologieunterricht weiß, dass die Wildbienen nichts mit den sogenannten „Honigbienen“ nichts zu tun haben.
Bitte den Artikel genau lesen: Honigbienen tragen nur 30% zur Bestäubung bei, den Rest erledigen Wildbienen, Schwebfliegen, etc. Und bei denen geht es steil bergab.
Laut den vom Bundesamt für Naturschutz geführten deutschen „Roten Listen“ sind 31 von 561 Wildbienenarten „vom Aussterben bedroht“, also knapp 6 Prozent.
Die Phrase „vom Aussterben bedroht“ ist keine beliebige Aussage, sie ist ein genau definiertes Kriterium der Roten Listen („RL“). Es ist die höchste Gefährdungseinstufung der Roten Liste („RL-1“) für noch existente Spezies.
RL-0 bedeutet „ausgestorben / verschollen“; 39 Bienenarten; 7,0 Prozent
RL-1 „vorm Aussterben bedroht“; 31 Arten; 5,5 Prozent
RL-2 „stark gefährdet“; 78 Arten; 13,9 Prozent
RL-3 „gefährdet“; 85 Arten; 15,2 Prozent
RL-G „Gefährdung unbekannten Ausmaßes“; 34 Arten; 6,1 Prozent
RL-R „extrem selten“; 26 Arten; 4,6 Prozent
RL-V „nicht gefährdet aber Vorwarnliste“; 42 Arten; 7,5 Prozent
RL-D „Daten unzureichend“; 15 Arten; 2,7 Prozent
RL-* „ungefährdet“; 207 Arten; 36,9 Prozent
RL-/ „nicht bewertet“; 4 Arten; 0,7 Prozent
RL-Gesamtbestand Bienen: 561; 100 Prozent
https://www.bfn.de/fileadmin…
Es ist gewollt, dass die Gefährdungsstufungen bedrohlicher klingen als sie sind. In der deutschen Roten Liste (RL) trägt zum Beispiel der Feldhase eine „RL 3“, also die dritthöchste Gefährdungsstufe, obwohl 212.452 Feldhasen im Jagdjahr 2016/17 zur Strecke gebracht wurden. So sind die angespitzten Bezeichnungen einzuordnen.
„Gefährdet“ bedeutet in den RL übrigens nicht, dass die Bestände abnehmen müssen, sie können auch zunehmen, es genügt schon, wenn sie selten sind. In den Roten Listen gibt es auch eine Einschätzung, ob eine Art bei anhaltender Tendenz innerhalb von 10 Jahren stark abnehmen könnte: die Spalte „RISIKO“ (Definition: Gefährdungsanalyse, Prognose der verstärkten Abnahme in den nächsten 10 Jahren). Von den 522 existenten Arten haben 462 kein Risiko, in den nächsten 10 Jahren stark abzunehmen, und für 43 Arten ist die Datenlage für eine Abnahmeeinschätzung zu dünn. Für nur 17 Arten wird die nächsten 10 Jahren mit einer stärkeren Abnahme gerechnet. Das BMEL schlägt nun viele mindere „Gefährdungseinstufungen“ (RL-2; RL-3; RL-G; RL-R und RL-V) dem Kriterium RL-1 „vom Aussterben bedroht“ zu, erreicht so 52,8 Prozent, verfälscht damit das Gesamtbild für eine sachunkundige Öffentlichkeit.
Stetes Tropfen höhlt den Stein. Jeder auch so kleiner Beitrag zum Thema Umweltschutz summiert sich zu bedeuterenden Anteilen.
Ich bin z.B. eine ziemliche Umweltsumderin, weil ich viel fliege und Fernreisen bevorzuge. Aus Umweltsicht nicht schön. Ich weiss. Ich versuche es wenigstens zu kompensieren, in dem ich in täglichen Leben möglichst Umweltbewusst agiere. Ich werde mich nicht für meine negative CO2 Bilanz kasteien, aber versuche die durch besondere Aufmerksamkeit im Kleinen zu verbessern. Mancher wird aufschreien, dass es Heuchelei ist, aber ich meine, dass es suma summarum besser ist als Ignoranz.
Somit: auch ein kleiner Beitrag ist einer.
Es ist wirklich unfassbar, wie die Imkerverbände und übrigens auch der Leiter der Landesanstalt für Bienenkunde der Uni Hohenheim argumentieren, ganz nach dem Motto: Es gäbe gar kein Problem, da die Imker durch die Zucht von Honigbienen die Arten retten.
Die auf maximalen Honigertrag getrimmte Bienenzucht hat nichts, aber auch gar nichts mit der Erhaltung der natürlichen Diversität und Artenvielfalt zu tun. Das wäre, wie wenn Monsanto sich die Rettung der gesamten Flora durch die Aussaat genmanipulierter Pflanzen auf die Fahnen schreiben würde. Einfach lächerlich!
Das Halten von Nutztieren hat erst einmal wenig mit dem Zustand der Wildtiere gemein. Die Populationsdynamik der Honigbiene unterliegt ganz wesentlich anderen Faktoren, als die der Wildbienen.
Naja - wenn man die Verhältnisse sieht, nutzt es eben wenig, die Plastiktüte bei Aldi einzusparen, wenn man stattdessen gerne über den Atlantik jettet. Das Problem beim Fliegen ist, dass es eine massive Umwelteinwirkung in sehr kurzer Zeit hat - wir realisieren die Handlung kaum. Umweltbewusstes Handeln im Alltag - wie z.B. die Plastiktüte einsparen nimmt in der Summe viel Zeit bei wenig Nutzen in Anspruch. Um einen Flug in nach Australien zu "kompensieren" muss man viele Jahre vegan leben / sein Leben lang keine Plastiktüten nutzen (grob geschätzt) / einige Jahre nur noch Rad fahren...
"'Gefährdet' bedeutet in den RL übrigens nicht, dass die Bestände abnehmen müssen, sie können auch zunehmen, es genügt schon, wenn sie selten sind."
Das ist unrichtig. Die Kategorien "Stark gefährdet" und "Gefährdet" basieren auf i.d.R. nachgewiesenen, seltener prognostizierten Bestandsrückgängen (https://www.bfn.de/fileadmin…), nicht auf Seltenheit. Ihr Fokus auf den Prognosen ist auch generell irreführend; in den allermeisten Fällen werden die Bestandsrückgänge nicht prognostiziert sondern sind bereits handfest rekonstruiert.
Die neueren Roten Listen sind deutlich objektiver und weniger alarmistisch als frühere Versionen, gerade weil die reine Seltenheit deutlich an Relevanz eingebüßt hat.
Sehr ehrlich Ihr Beitrag. Aber wenn Sie gerne und viel fliegen, dann nützt auch Ihre "Aufmerksamkeit" nichts. Mit Ignoranz leben Sie wenigstens mit sich selber etwas besser und machen sich keine Gewissensbisse. Ach machen Sie ja sowieso nicht.
Somit: Auch kein Beitrag ist keiner!
Ich kenne keinen Imker der so argumentiert. Im Gegenteil sind die bayerischen Imker wesentliche Unterstützer des Volksbegehrens zum Artenschutz.
https://volksbegehren-artenv…
Was die Imker sagen ist, mit der Anzahl der Imker in Deutschland steigt auch die Zahl der Bienenvölker hierzulande. Darum wurde die Imkerausbildung stark gefördert. Den Honigbienen geht es zwischenzeitlich in den Städten besser als auf dem Land. Die Ursache sind klar die Monokulturen der industriellen Landwirtschaft.
Es grüsst ein Imker.
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Mancher wird aufschreien, dass es Heuchelei ist, aber ich meine, dass es suma summarum besser ist als Ignoranz.
Somit: auch ein kleiner Beitrag ist einer.
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Das ist natürlich absolut richtig. Aber leider nicht genug.
" Ich werde mich nicht für meine negative CO2 Bilanz kasteien, aber versuche die durch besondere Aufmerksamkeit im Kleinen zu verbessern."
Das bringt nichts zur Kompensation. Mit Fernflügen verderben Sie sich jede persönlich CO2-Bilanz. Sie müssten für jede Flug die Emissionen kompensieren, dafür gibt es Angebote. das würde helfen, ist aber keine Massenlösung.
Bis 2050 muss die Menschheit runter mit dem CO2-Ausstoß auf Netto Null Emissionen. Für Flugzeuge muss man synthetische klimaneutrale Treibstoffe entwickeln, man hat damit schon begonnen.
Sie fliegen nie?
In dem Artikel geht es um WILDBIENEN, nicht Honigbienen1
Billiges Strohmannargument.
Nö. Völlig überflüssig.
Dann nehmen sie halt ein Paddelboot, wenn sie bspw. nach Irland wollen.
"Die Zahl der Honig-Bienenvölker steigt in den letzten Jahren, sowohl in Deutschland seit 2008 wie weltweit."
Dieser Effekt wird zwangsläufig erzeugt, da die Wildbienen in ihrer Zahl sinken und die Aufgabe der Bestäubung nicht mehr ausreichend erledigen können.
Die Imker züchten demnach immer mehr Bienen, weil der Bedarf nach Bestäubung steigt.
Ihr Argument ist also das Gegenteil von dem, was Sie meinen zu sehen.
"Das BMEL schlägt nun viele mindere „Gefährdungseinstufungen“ (RL-2; RL-3; RL-G; RL-R und RL-V) dem Kriterium RL-1 „vom Aussterben bedroht“ zu, "
Das können sie sicher belegen, richtig?
Mit einem Orginaldokument des BMEL
Nie nicht, aber ich versuche es zu vermeiden. Aber immer wenn ich fliegen muss, das ist nicht häufiger als alle ein oder zwei Jahre einmal, spende ich [...]
Dazu finde ich auch Baumpatenschaften recht gut, und das kostet nicht so wahnsinnig viel Geld[...]
Ein kleiner toller gemeinnütziger Verein.
Und nein, ich mache nicht alles 100% korrekt, das kann nicht und will das auch nicht. Aber ich habe zwei Kinder und die bekommen bald auch Kinder, und ich fänd es einfach cool, wenn die in einer halbwegs, uns schützenden und ernährenden Natur aufwachsen könnten.
Btw. wie sieht es mit Ihnen aus? Ich denke ja nicht, dass Sie die Frage aus reiner Provokation gestellt haben.
Gekürzt. Bitte achten Sie darauf, dass Sie in Ihren Kommentaren keine Werbung verlinken. Danke, die Redaktion/dl
Wenn tägliche Umweltaufmerksamkeit für sie nur die Einsparung der Aldi- Tüte bedeutet, dann brauchen wir auch nicht über CO2 Bilanz beim Fliegen zu sprechen. Dann machen sie sich sehr einfach. Ich versuche immerhin in jede meiner sonstiger Handlungen einen Umweltgedanken einzubringen, angefangen beim Bio- Einkauf, Müllvermeidung, Radfahren, Sparen beim Ressourcenverbrauch, umweltverträgliche Kleidung , Konsumverzicht und viele kleine Trippelschritte. Sie schiessen sich auf Fliegen ein und erklären es zur einziger möglichen Umweltsunde. Sehr einfach.
Googlen Sie einfach mal "Artenvielfalt".
Was nützt es, außer dem Nützlichkeitsgedanken, wenn die Honigbienen mehr werden, während die Wildbienenzahl (davon etliche Bestäubungsspezialisten) schrumpft?
von anderen Insekten gar nicht zu sprechen.
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Dann nehmen sie halt ein Paddelboot, wenn sie bspw. nach Irland wollen.
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Kajak. Genau.
Das klingt für mich wie Jürgen von Mangers Schwiegermuttermörder, der vor Gericht wehleidig sagt, dass ihm seine Untat leid tue und er die Schwiegermutter durch ein schönes Leben "wieder glatt bügeln möchte"
https://www.youtube.com/watc…
Da ich keinen PKW besitze, weder privat noch beruflich mehrmals im Jahr eine Fernreise unternehmen muß u. bewußt konsumiere, sprich nicht jedes Jahr ein neues Technik-Gadget brauche, denke ich, meine persönliche Ökobilanz ist ganz ok und wahrscheinlich unter dem deutschen Durchschnitt.
"Aber ich habe zwei Kinder und die bekommen bald auch Kinder, und ich fänd es einfach cool, wenn die in einer halbwegs, uns schützenden und ernährenden Natur aufwachsen könnten."
Ich bin da ganz bei ihnen.
Mir gefiel lediglich nicht, wie sie die Posterin Atkins niedergemacht haben.
Er o. Sie schrieb folgendes:
"Ich versuche es wenigstens zu kompensieren, in dem ich in täglichen Leben möglichst Umweltbewusst agiere"
Das klingt eigentlich nicht schlecht, oder?
Sehr richtig.
Symphatisch an Ihrem vorangegangenem Beitrag ist die fehlende Scheinheiligleit sowie Unbewusstheit. Wir wären wesentlich weiter, wenn damit eine stärkere Auseinandersetzung stattfände.
Ansonsten kann ich Sie aber nur ermutigen, auch die offenen Positionen zu überdenken.
"Wenn tägliche Umweltaufmerksamkeit für sie nur die Einsparung der Aldi- Tüte bedeutet..."
Sie wissen schon, was ich mit einem "-> z.B. <- Plastiktüten" in meinem letzten Kommentar an Sie zum Ausdruck bringen wollte, oder? Sie liegen ziemlich falsch mit Ihrer Unterstellung.
Ich möchte zum Ausdruck bringen, dass die vielen kleinen, umweltverträglichen Handlungen alleine eben nicht ausreichen, wenn man nicht auch bereit ist, die dicken Brocken (Fernreisen) anzugehen. EineFernreise im Jahr kann leicht mal den CO2-Ausstoß um 50 % erhöhen. Das fängt man mit kleinen Maßnahmen nicht auf.
Mag ja sein, aber hier geht es um WILDbienen, und deren Anweseheit ist auch der Bestäubung von Kulturpflanzen dienlich. Das gilt nachweislich auch in Anwesenheit von Honigbienen (z.B. bei Erdbeeren).
"Ich kenne keinen Imker der so argumentiert."
Ich schon - da wird in den Debatten regelmäßig über den Bestand der Honigbienen gesprochen, obwohl es doch tatsächlich um den massiven Rückgang von Insekten insgesamt geht.
Einer der führenden Bienenforscher Peter Rosenkranz geht sogar soweit zu behaupten, weltweit gebe es "keine Belege dafür, dass das Fehlen von bestäubenden Insekten zu größeren Ernteausfällen geführt hätte", so dass der Mensch quasi sehr gut ohne Insekten leben könne. Vielleicht in Zukunft mit Bestäuberdrohnen oder genetisch manipulierten Pflanzen, die keine Bestäuber mehr benötigen? Eine Horrorvision!
Einige wenige erfahrene Imker klagen, es gebe bereits viel zu viele gezüchtete Honigbienen, wodurch sich Krankheiten schneller übertragen (bsp. Varroamilben) und die stärkeren Völker den schwächeren (Wildbienen) das Futter wegnehmen. Eine Steigerung der Zahl der gezüchteten Bienenvölker hätte somit einen negativen Einfluß auf Diversität und Artenreichtum, ähnlich wie auch die von Ihnen zurecht kritisierten Monokulturen und der massenhafte Einsatz von Insektiziden in der industriellen Landwirtschaft.
Das "angehen" war eher etwas provokativ gemeint.
Ich kann mit solchen Aussagen jedenfalls wenig anfangen. Denn wer nicht auf die großen Sachen in seinem Verhalten eingeht, dem ist mit Plastiktüten auch nicht wirklich zu helfen.
Kleines Beispiel: mein Nachbar hat sich Solarzellen für die Beheizung seines Pools aufbauen lassen, und erzählt überall herum, dass er deshalb sehr umweltbewusst ist...
Da hat natürlich jeder sein Level, zu welchen Umweltmaßnahmen er fähig ist, aber leider zählt gar nicht die eigene Intention, sondern das was letztendlich dabei raus kommt.
Auch sind SUV Fahrer schwer verträglich, wenn das Leergut mit einer Extrafahrt zum Altglascontainer fahren und sich dann besonderes Grün fühlen.
Ansonsten bin ich bei Ihnen, denn jede kleine Bewusstseinsveränderung ist ein kleiner Schritt nach vorne. Dennoch meine ich im Jahre 2019 sollten wir schon einige Schritte weiter vorne sein.
Zunehmend habe ich das Gefühl, dass ich mich hier in einer Gesellschaft der vorbildlichen, klimaneutralen Umweltengel befinde. Womöglich bin ich, trotz meiner Selbstzweifel zum Thema Reisen, die letzte Umweltverschmutzerin, die (nach so viel Kritik zu ihren Lebensstil) nach dem Verzicht auf die sündigen Fernreisen zum Zusammenbruch des Flugvehrkehrs führen und endlich eine Klimaneutralität für die Menschheit herbeiführen wird.
Was soll denn diese Inquisition? Mein Beitrag sollte dazu anregen im täglichen Leben mehr Gewichtung auf Umweltschutzmöglichkeiten und vor allem auf Auseinandersetzung mit eigener Verhaltensänderung zu legen.
So viel Heuchelei , wie hier ist mir selten begegnet.
Zustimmung.
Und die 30% Bestäubungsleistung der Honigbienen sind zudem viel zu hoch geriffen, weil hier vor allem die industriell zu nennende Obstzucht sowie die Landwirtschaft die Daten liefert (andere Daten sind kaum erhebbar), wobei die Bienen in dem Falle extra dort hingekarrt werden.
Nimmt man sämtliche Pflanzen die für eine gesunde Früchte/Samen-Produktion auf Bienen/Wespen/Ameisen, andere Insekten angwiesen sind, sind wir höchstens(!) bei 2 %.
Die Mogelpackung der Imkerverbände zu durchschauen ist nicht so einfach, aber Botaniker und Ökologen raufen sich regelmäßig die Haare wenn von der Bestäubungsleistung der Honigbiene die Rede ist.
"Mein Beitrag sollte dazu anregen im täglichen Leben mehr Gewichtung auf Umweltschutzmöglichkeiten und vor allem auf Auseinandersetzung mit eigener Verhaltensänderung zu legen."
Es bestreitet doch niemand, dass das eine gute Sache ist und klar muss jeder irgendwo mal anfangen. Es ist nur sehr schade, dass Sie selbst sagen, im Alltag umweltbewusst zu leben aber dann Fernflugreisen unternehmen. So kommt man eben auch trotz meist umweltbewusstem Verhalten nicht zu einem nachhaltigen Lebensstil. Ich habe mit meinen bisherigen Kommentaren aber auch nur sachlcih darauf hingewiesen und die Relationen gezeigt - was das mit Heucheli zu tun haben soll, ist mir unklar.
Danke für den erhellenden Kommentar zur "Die Mogelpackung der Imkerverbände". Nicht nur die führen systematisch die Öffentlichkeit hinters Licht, sondern allen voran die so genannten "Landesanstalten für Bienenkunde".
Wenn man sich die Lehre und Forschung ansieht, geht es allen voran um die Steigerung der Bestäubungsleistung und der Erträge bei Imkern und der Landwirtschaft, Analysen über die Zusammensetzung der "Produkte" und deren Optimierung, sowie der Bekämpfung von Krankheiten bei Zuchtbienen etc.
Das gesamte Forschungsprogramm ist extrem Bienenzüchter und -halterorientiert. Da geht es nicht um die Erhaltung der natürlichen Artenvielfalt und Diversität, sondern ausschließlich um noch mehr Ertrag. Schon traurig, dass sich fast unsere gesamte Forschung und Entwicklung hierzulande ausschliesslich Effizienz- und Ertragssteigerungsthemen widmet. Als ginge es nur darum, jeden Quadratzentimeter dieses Landes und der sich darin befindlichen Spezies möglichst ökonomisch gewinnbringend zu nutzen.
Da haben Sie leider Recht. Das ist in der Tat Heuchelei und Selbstbetrug. Sie können Fernreisen nicht mit Umweltbewusstsein im übrigen kompensieren. Neulich bei "Hart aber fair" hat ja schon Hannes Jänicke versucht, seinen Zweitwohnsitz in den USA mit einer angeblichen "C02-Kompensation" zu rechtfertigen, die er betreibe. Das Thema der Sendung war übrigens: "Lügt sich Deutschland grün?"
Wenn Sie nach jedem Flug 10.000,- Euro in die Hand nehmen und einen Hektar Land kaufen und aufforsten, könnte das mit der Kompensation vielleicht klappen. Aber dann hätten Sie wahrscheinlich schon 1 Mio. Euro in Landkauf und Aufforstung investieren müssen.
Wenn alle 7 Mrd. Menschen Fernreisen unternähmen, könnte der Planet einpacken, ganz gleich, wie umweltbewusst sich jeder einzelne im übrigen benimmt.
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik. Danke, die Redaktion/mh
Der Kommentar, auf den Sie Bezug nehmen, wurde bereits entfernt.
Manche Wildbienenarten sind ausgestorben - aber schon vor vielen Jahrzehnten, in den letzen 40 Jahren ist nur eine einzige Wildbienenart ausgestorben, es wurden sogar neue Arten (wieder-) entdeckt.
"Dass gerade in den letzten Jahren sehr viele Bienenarten ausgestorben seien, schwingt als Subtext der aktuellen Insektenschutzkampagne mit. Die immer wieder zu lesende und hörende Zahl von 39 ausgestorbenen Wildbienenarten soll besondere Dringlichkeit suggerieren. Tatsächlich ist nur eine dieser 39 Arten innerhalb der letzten 40 Jahre ausgestorben – die „Dasypoda suripes (Christ, 1791)“ im Jahr 2001. Sie wurde 1791 erstmals beschrieben und 2001 letztmals in Deutschland gesichtet. Es gab sogar einen erfreulichen Artenzuwachs bei den Wildbienen seit 1980. Es wurden vier Wildbienenarten bei uns neu gesichtet und umgehend in die Rote Liste eingetragen. Ein Zuwachs in der Roten Liste bedeutet nicht, dass immer mehr Arten aussterben würden, wie das gern insinuiert wird."https://www.novo-argumente.c…
Manche Wildbienenarten sind ausgestorben - aber schon vor vielen Jahrzehnten, in den letzen 40 Jahren ist nur eine einzige Wildbienenart ausgestorben, es wurden sogar neue Arten (wieder-) entdeckt.
Es ist doch wohl unstrittig, dass der Mensch die Hauptursache für das Artensterben ist und dass mehr Tiere und Pflanzenarten die letzten Jahre ausgestorben sind, als sonst jemals zuvor und dass sich aus merkantilem Interesse, denn der Mensch hat den Kapitalismus zu seiner Religion erhoben, daran in Zukunft nichts ändern wird.
http://www.spiegel.de/wissen…
https://www.tagesspiegel.de/…
https://www.daserste.de/info…
Ich weiß nicht, was sie mit Ihrem Relativierungsversuch bezwecken wollen? Weiter machen wie bisher, alles easy, nach uns die Sintflut?
Nichr nur die
Landwirtschaft ist veranwortlich.
Gärten, die den Namen nicht verdienen, alles schön pflegeleicht in Stein gestaltet, bieten Insekten keinen Lebensraum mehr.
Wir haben noch eine echten Bauergarten, wir haben noch Bienen, Hummeln, Wespen, Schmettlinge, aber längst nicht mehr in diesem sehr Maße wie vor Jahren.
Wir brauen dringen eine Landwirtschaft mit ökologischer Ausrichtung.
Manch ältere Leute vereinfachen ihren Garten, wenn sie sich mit der Pflege überfordert sehen. Das halte ich für verständlich.
Man könnte aber dennoch auch dort ein paar Insektenhotels reinstellen. Oder zumindest einen Teil des Gartens dadurch vereinfacht, dass man ihn der Natur schenkt. Sprich: den Garten verwildern lassen.