Forscher des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie haben vor einem Vogelsterben in Deutschland und Europa gewarnt. Allein am Bodensee ist die Zahl von Vogelbrutpaaren in den vergangenen 30 Jahren um ein Viertel gesunken, wie aus einer Studie von Wissenschaftlern der Ornithologischen Arbeitsgruppe des Instituts hervorgeht. 1980 lebten demnach in der Region noch rund 465.000 Brutpaare, 2012 nur noch 345 000.
Einst häufige Vogelarten wie Haussperling, Amsel oder Star seien besonders stark zurückgegangen, schreibt einer der Autoren der Studie in der Fachzeitschrift Vogelwelt. Die Entwicklung am Bodensee spiegele demnach einen europaweiten Abwärtstrend wider.
Vogelfeindliche Agrarlandschaften
Auch in anderen Regionen Deutschlands brachen die Bestandszahlen vieler Arten laut den Wissenschaftlern ein. Allerdings nicht überall genauso dramatisch wie am Bodensee: "Die westlichen und südlichen Regionen sind stärker betroffen als die östlichen und nördlichen", heißt es weiter. Das sei auf die intensivere Landwirtschaft im Süden und Westen zurückzuführen.
Für die Forscher gelten heutige Agrarlandschaften als vogelfeindliches Gebiet. Viele Vögel fänden auf den von Menschen intensiv genutzten Flächen kaum mehr Lebensräume und Brutplätze. So sei etwa das früher verbreitete Rebhuhn rund um den Bodensee inzwischen ausgestorben. Auch Raubwürger, Wiesenpieper und Steinkauz gebe es dort heute nicht mehr.
Für die Datenerhebung hatten die Wissenschaftler sämtliche Vögel auf einer Fläche von rund 1.100 Quadratkilometern rund um den Bodensee gezählt. Zuvor hatten die Ornithologen die Bestände erstmals 1980 bis 1981 und dann im Zehnjahresrhythmus erfasst.
Arten unterschiedlich stark betroffen
Auch europaweit ging die Zahl der von Insekten lebenden Vögel wie Bachstelze, Wiesenpieper oder Rauchschwalbe in den vergangenen 25 Jahren deutlich zurück. Durchschnittlich sank die Zahl dieser Vögel laut einer im März im Fachjournal Conservation Biology veröffentlichten Studie um 13 Prozent.
Aus Daten des europaweiten Vogelmonitoringprogramms PECBMS geht hervor, dass die europäischen Bestände der Feld- und Wiesenvögel in Europa von Beginn der Zählungen ab 1980 bis 2016 um 57 Prozent zurückgegangen sind; zu ihnen zählen Feldlerchen, Kiebitze oder Stare. Für die Studie wurden Daten aus 28 Ländern zu über 170 Arten zusammengetragen. Weit besser als den Feldvögeln erging es den Waldvögeln, deren Bestand im beobachteten Zeitraum nur um sechs Prozent zurückging.
Auch am Bodensee sind die Arten je nach Lebensraum ganz unterschiedlich betroffen, zeigt die aktuelle Studie. Während bei 71 Prozent der auf Wiesen und Feldern lebenden Arten demnach die Bestände einbrachen, stiegen sie bei 48 Prozent der im Wald lebenden Arten, nur bei 35 Prozent gingen sie zurück. Ein Beispiel sei der Buntspecht mit einem Zuwachs von 84 Prozent, der bislang von den größeren Holzmengen in den Wäldern zu profitieren scheine.
Kommentare
Bringen Vögel messbare Gewinne ? Nein ? Dann ist es besser eine Bankenkrise als eine Amsel zu sein den gegen Bankensterben, hilft der Staat, aber Vögel die Ihr Futter auf lukrativen Wald und Wiesenflächen suchen müssen wahrscheinlich in größeren Mengen sterben bevor Ökonomen den Mehrwert von Ökologie verstehen.
http://bit.ly/2lVcH3S
Natürlich gleich bei #1 der übliche Reflex.
Die Bodenseeregion ist eine der bedeutendsten Obstanbaugebiete Deutschlands. Äpfel lassen sich verkaufen, Blumenwiesen mit Lerchennestern nicht.
Trotz bedeutender Obstanbaugebiete im Land zählt D zu einem Nettoimportland für Obst, selbst für Äpfel. Der Obstanbau hat also mit Profitstreben nichts zu tun. Der Landwirt denkt, wie Sie, betriebswirtschaftlich. Er lebt vom Anbau seiner Produkte.
Entsprechendes gilt auch für den Weinanbau am Bodensee oder den Gemüsebau (speziell die Reichenau).
Da wächst IHR Gemüse in Gewächshäusern oder Folientunnel, damit Sie auch im Frühjahr schon Gemüse bekommen. Lerchen nisten in den Häusern allerdings nicht.
Auch im Gemüsebau sind wir keine Selbstversorger, die mal so eben Flächen stilllegen sollten.
Aber in den Privatgärten ist viel Spielraum nach oben.
Unter meinem Dach nisten etwa an die 15 Paare Spatzen.
Rotkehlchen und Amseln haben wegen der Katzen allerdings keine Chancen.
"Aus Daten des europaweiten Vogelmonitoringprogramms PECBMS geht hervor, dass die europäischen Bestände der Feld- und Wiesenvögel in Europa von Beginn der Zählungen ab 1980 bis 2016 um 57 Prozent zurückgegangen sind."
Das ist ein unfassbar dramatischer Rückgang über ein großes Gebiet binnen nur 36 Jahren.
Und wer wacht auf?
Bauern machen soviel ich weiss einen Betriebsgewinn von ca. 100 €/ha und bezahlen um die 400 €/ ha Pacht.
Weil ich Vögel wirklich mag (das sind eigtl. Dinos!) hab ich mir überlegt, selbst einen Hektar zu pachten. Klingt bescheuert, aber für meinen Spaziergang bedeuted dies einen Mehrgewinn.
Liked mal wenn ihr euch das ebenfalls vorstellen könntet.
Ich war mal aktiv für den BUND und den NABU. Da wurden auch Flächen für den Vogelschutz angelegt und gepflegt. Die freiwilligen Mitarbeiter konnten Sie allerdings an einer Hand abzählen. Da beide Organisationen immer einseitiger politisch wurden und der Vogelschutz nur noch ein Aushängeschild war, bin ich ausgetreten (wie bei den GRÜNEN auch).
Eigentlich sollten BUND, NABU, Greenpeace, GRÜNE ... Flächen pachten/kaufen und pflegen. Aber das ist mühsamer als Freitagsdemos, erfordert Sachverstand und geht womöglich auch ans eigene Portemonnaie.
Auch Kommentare schreiben ist weit angenehmer als Vogelschutzhecken zu pflanzen und zu schneiden.
Aber vielleicht finden Sie ja jemanden unter den Maulhelden hier.
Haben Sie einen Link wie man sowas macht?
Für lokale Projekte an Orten an denen viele spazieren gehen findet man sicher Geld, Freiwilligenarbeit ist natürlich schon schwieriger.
Wenn Sie Glück haben, gibt es bei Ihnen noch einen funktionierenden BUND oder NABU. Die könnten das besser organisieren als Sie als Einzelner. Bei uns ist da leider nichts mehr los. Naturschutzarbeit hat nur verbal noch einen Stellenwert. Die agieren lieber gegen Gentechnik und befreien Felder, als Hochstammanlagen oder Feldhecken zu betreuen.
Direkt am Bodensee gibt es natürlich "Vorzeigeobjekte" und Naturschutzgebiete, in die sich BUND/NABU gerne einklinken. Das war's aber dann.
In Radolfzell gibt es natürlich auch die bekannte Vogelwarte des Herrn Peter Berthold (ehemals). Ich vermute, dass daher der Verlust der Vögel hier auch besonders skeptisch beobachtet wurde und wird.
Die letzte Vogelschutzhecke haben wir auf eigene Kosten und "ehrenamtlich" auf dem "eigenen" Betrieb angelegt, mit finanzieller Unterstützung des Landratsamtes.
Vielleicht finden Sie auch einen Bauern, der gegen Gewinnausfall ein Feld für ein Jahr lang als "Blumenwiese"/Brachfläche freigibt und für Sie beackert. Sammeln Sie mal in der Nachbarschaft.
Aber es wird hier ja immer erwartet, dass der Bauer die finanziellen Lasten zu tragen hat, nicht die Sesselkommentatoren mit ihrer Bauernschelte.
Die fliegen mit ihren Profiten lieber in irgendwelche Vogelparadiese, wenn Vögel sie überhaupt interessieren.
Ich habe zusammen mit meinem Hof 16 Hektar Land erworben. Den Pachtvertrag mit dem konventionellen Landwirt habe ich entgegen aller Empfehlungen gekündigt und als Pächter einen Biobetrieb gesucht. Das Ergebnis ist leider, dass der Bio-Pächter nicht zahlt ...
Flächen können nicht längere Zeit brach liegen, sonst wird die Ackerfläche irgendwann zu Grünfläche umgewandelt und verliert dadurch erheblich an Wert.
Aber wenn es Projekte gäbe, bei denen Landbesitzer ohne Wertverlust und Verlust des Pachtzinses die Flächen den Vögeln und Insekten überlassen könnten, dann wäre ich sofort dabei!
Ich pflanze im Herbst weitere 150m entlang meiner 3ha. Und ich trage die Kosten alleine, da es ja kaum Unterstützung für Heckenpflanzungen gibt. Wir fördern ja lieber die Fläche statt ökologisch verantwortungsvolles Handeln. Watschen Sie lieber den Bauernverband ab, der an dieser völlig verfehlten Politik der Ausgleichszahlungen die größte Schuld trägt.
Sicher gibt es viele Gärten, die ökologisch desaströs sind. Und da muss auch etwas dagegen unternommen werden. Von der Fläche her hat die Landwirtschaft einfach die größeren Auswirkungen. Wenn man am Bodensee eine Hecke in den intensiven Obstanlagen anlegen würde, würde wahrscheinlich kein Insekt überleben, so sehr wird gespritzt. Bei uns ist das Grundwasser vergüllt, weil zu viele Tiere gehalten werden. Außerdem trocknet das Land aus, weil jeder Tropfen Wasser sofort abgeleitet wird, statt ihn in Gräben und Weihern zurückzuhalten und langsam ans Grundwasser abzugeben. Man kann doch nicht immer so weiter machen! Alleine schon die Anlage von Weihern und Gräben würde viele Vögel zurückbringen _und_ wir hätten Wasser! Aber nein, es muss weiter mit dieser völlig verantwortungslosen Agrarpolitik gemacht werden, bei der 99% Verlierer sind. Bauern, die aufhören müssen und Verbraucher, die in diesem völlig versehrten Land leben müssen.
"Aber es wird hier ja immer erwartet, dass der Bauer die finanziellen Lasten zu tragen hat, nicht die Sesselkommentatoren mit ihrer Bauernschelte."
Jetzt sollten Sie allerdings nachreichen, bei welchem der hiesigen Kommentatoren es sich um "Sesselkommentatoren" handelt, welche "Bauernschelte" betrieben oder die von Ihnen bezeichnete Forderung erhoben haben.
Wann hören Sie endlich mal mit dem fleißigen Basteln von Strohmännern auf?
"Aber vielleicht finden Sie ja jemanden unter den Maulhelden hier."
Auf welche Kommentatoren beziehen Sie sich dabei? Durch welche Einlassungen haben sie sich Ihrer Auffassung nach als "Maulhelden" erwiesen?
"Aber es wird hier ja immer erwartet, dass der Bauer die finanziellen Lasten zu tragen hat, nicht die Sesselkommentatoren mit ihrer Bauernschelte."
Unsinn. Vor ein paar Monaten war ein Artikel in der Zeit über einen Bauer, der sich die Bienen-Blumenwiese hat bezahlen lassen. Das hat reißenden Absatz gefunden:
https://www.zeit.de/2019/32/…
Da muss aber die Bauernschaft mitwollen. Was soll denn bitte der Städter an einem (von wem übrigens besorgten?) Hektar Land herummachen, auch wenn er ein Interesse hat, dass der Hektar auch mal ökologisch bewirtschaftet wird? Und von links weht das Herbizid und von rechts das Insektizid rauf?
Entsteht ein Wertverlust, wenn der Boden jahrelang mit Hecken bepflanzt wird?
Herbizide und Insektizide wehen nicht durch die Landschaft. Bei Volumenkulturen müssen spezielle, teure abdriftmindernde Düsen benutzt werden. Bei flacher Spritzung ist die Abdriftgefahr ohnehin gering, bei Wind darf nicht gespritzt werden. Der Landwirt lässt seine teuren Mittel nicht vom Winde verwehen. Sie sollen seine Kulturen schützen.
Beim Hopfen gelten extra weite Sicherheitsabstände.
Es spricht ja auch nichts dagegen, beim Bauern gegen einen Betrag für die Ernteausfälle einen Acker als Blumenwiese zu "pachten", einschließlich der Anlage und Pflege. Dagegen werden sich Bauern i. A. nicht sperren
Der Städter soll das ja nicht selber in die Hand nehmen, um Gottes willen. Aber wer immer nur die Bauern zum Verzicht auffordert, könnte ja auch mal Geld für eine "Feldpacht" aus seiner Tasche finanzieren. Nicht nur immer über die Umwelt schwadronieren, Tipps verteilen und abwatschen.
Respekt, wer's selber macht!"
Blühstreifen und entsprechende "Brachen" sind heute nicht mehr selten und werden vom Staat unterstützt, ebenso wie das Greening beim Maisanbau.
"Es spricht ja auch nichts dagegen, beim Bauern gegen einen Betrag für die Ernteausfälle einen Acker als Blumenwiese zu "pachten", einschließlich der Anlage und Pflege."
Das ist genau eine jener "Argumentations"linien der Bauerverbände: Konsumenten-Bashing als Ablenkungsmanöver, um die deutschen (Klöckner, Rukwied) und europäischen Agrarpolitiker aus der Schusslinie zu bekommen - da wäscht eine Hand die andere in Unschuld. Am Ende wird dann immer Hans und Sabine von nebenan der Schwarze Peter zugespielt, weil die den Bauern nicht für Blühstreifen bezahlen und noch nicht einmal ihren Vorgarten in einen Kalkmagerrasen verwandeln, dafür aber den lieben langen Tag "Bauern watschen" - nach Lesart J.G.Mendel.
Die die keine Vogelschutzhecken pflanzen haben mit Grünen und Naturschutz nichts am Hut.
Da muss der eintönige Rasen stimmen und wenn man es noch bequemmer haben möchte eine Steinwüste, mit einem Zierdestrauch in der Mitte.
Könnten Sie mal Ihren Vorurteil-Kanal abschalten. Das tut ja richtig weh.
Schon mal was von Schrebergärten gehört?
Da sind die Deutschen top.
Wird nur getopt von Polen.
https://de.m.wikipedia.org/w…
@loboc: genau dafür bezahle ich Steuern, damit ich das nicht selber machen muss ...
Politiker werden von uns bezahlt, damit sie uns lästige Arbeit abnehmen (genau so wie eine Putzfrau) ... aber diese Politiker nehmen nur das Geld und verweigern die Arbeit!!!
Der Inhalt des ersten Satzes ist löblich, danach folgen wieder die üblichen Vorurteile und Fakenews.
Die Abdrift im Obstbau ist minimal und schadet den Heckenbewohnern nicht. Es gibt übrigens viele Hecken dort, wenn man sicher auch noch "aufforsten" könnte.
Das Fehlurteil, dass eine Bepflanzung sich günstig auf das Bodenwasser auswirkt, mag ich hier nicht noch einmal zurechtrücken. Eine Bepflanzung ist gut und schützt ggf. vor Erosion. Da Pflanzen aber mehr Wasser verdunsten, als die gleiche Fläche unbewachsenen Bodens, helfen sie eher mit, das Grundwasser zu senken.
Ja, ich weiß, das leuchtet dem Laien nicht ein, geben die Bäume doch so herrlichen Schatten, aber es stimmt halt dennoch.
Wir alle profitieren von der Landwirtschaft. Und ich wiederhole mich: ohne die intensive Landwirtschaft wäre die Weltbevölkerung nicht zu ernähren.
So, das war ich meinem Ruf als hier eingeschleuster Lobbyist noch schuldig.
Würden sich alle so für die Natur einsetzen, wie Sie es nach Ihren Aussagen machen, ginge es ihr gewiss besser. Danke dafür.
Selbst schon mal einen besessen. Aber gewöhnlich arbeite ich als Profi im Bereich Agrar.
Sie dürfen meine Beiträge auch stichhaltig wiederlegen, mit Argumenten. Offensichtlich interessieren Sie sich ja dafür. Danke.
Abwatschen ist aber einfacher als zu argumentieren, gell.
Aber darauf achten, dass es sich bei diesem Zierstrauch um ein Nadelgehölz handelt, möglichst in der Form 'Fastigiata'.
Profi ist nicht gleich Profi.
Dr. ist nicht gleich Dr. und
Prof. ist nicht gleich Prof.
Da müssen Sie sich schon noch beweisen, da Sie was drauf haben.
Als Lobbyst der Agrarindustrie hat man natürlich Scheuklappen auf.
Und natürlich machen Sie Werbung für alles was Profit abwirft. Dafür wirft man gut und gerne Dinge ein die halblebig stimmen und lässt anderes weg, was einem im Argument schadet.
Das sagen Sie lieber dem Besitzer, diesen öden Gartens .
Zuviel Laub, zuviel Dreck auf den heiligen Steinen .
Ganz davon abgesehen von der Wuchshöhe.
Da muss man ja richtig fest mit dem Laubbläser durch.
Nein wenn dann muss es was besondres aber pflegeleichtes sein in Form von Affenschwanzbaum, winterharte Fächerpalme oder kleinwüchsige Kiefernarten.
"Das Fehlurteil, dass eine Bepflanzung sich günstig auf das Bodenwasser auswirkt, mag ich hier nicht noch einmal zurechtrücken. Eine Bepflanzung ist gut und schützt ggf. vor Erosion. Da Pflanzen aber mehr Wasser verdunsten, als die gleiche Fläche unbewachsenen Bodens, helfen sie eher mit, das Grundwasser zu senken."
Ds müssen Sie aber beweisen.
Alle üblichen Trinkwasseraufbereitung finden kaum ohne Waldfläche statt.
Sie haben mir immer noch nicht auf die Schrebergartenfreunde geantwortet.
Nicht unerheblich was Städter so an Zeit mit Familien und Freunden dort verbringen.
Es ist ja nicht eine Person die dort ihre Zeit verbringt.
"Ohne die intensie Landwirtschaft wäre die Weltbevölkeung nivht zu ernähren".
Sie meinen die im Übermaß Fleisch essende Bevölkerung der westlichen Industrienationen.
Wenn es möglich ist 60 Milliarden Landtiere in der Nutztierhaltung zu ernähren, dann dürfte es überhaupt kein Problem sein die aktuell 7,5 Milliarden Menschen zu ernähren.
60 Milliarden Nutztiere werden jedes Jahr auf die Schlachtbank geführt, die mit 80 % der weltweiten Sojaerträge gefüttert werden. Nur für Sojaanbau werden riesige Ackerflächen "verbraten" um 60 Milliarden Landtiere zu füttern. Ein reiner Irrsinn.
Ein Rind oder Schwein benötigt eine weit größere Menge Futter um satt zu sein als ein Mensch.
Gewiss, weniger Fleisch würde die Lage entschärfen, dass ist unumstritten. Derzeit nimmt der Fleischverbrauch bei uns ja auch eher ab, steigt aber eher in jenen Regionen, die da bisher unterversorgt waren.
Ganz verzichten auf Fleisch sollte man aber eher nicht:
https://www.aerztezeitung.de…
https://www.spiegel.de/gesun…
Als Lobbist können Sie nur beschönigen.
Tatsächlich ist der Fleischkonsum seit 2000 ziemilich konstant.
Das der Fleischverzehr gesamthaft weltweit steigt: oh Wunder die Bevölkerung wächst.
"im 19. Jahrhundert den niedrigsten Wert von durchschnittlich 14 kg Fleisch. Zwischen 1961 und 2011 stieg der Fleischverbrauch in Deutschland von durchschnittlich 64 kg auf 90 kg pro Kopf und Jahr. In den Jahren 2012 und 2013 war der Fleischverbrauch pro Kopf nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Fleischwarenindustrie mit 88,9 kg und 88,2 kg zuletzt leicht rückläufig"
Wir kommen also locker mit 30 kg pro Kopf aus - aber ach Gott die arme Fleischindustrie und die vielen Arbeitslosen erst.
Wahrscheinlich verlangen Sie noch 30jährige Laufzeiten für Strukturhilfen.
https://de.m.wikipedia.org/w…
Wer redet hier von Vegan?
Muss ich ihnen die Folgen von Fettsucht jetzt auflisten?
Wollen Sie uns für dumm verkaufen?
Der Fleischkonsum kann locker halbiert werden ohne das der Körper irgendwie Schaden nimmt.
Keiner von uns in der Familie und Verwandschaft hat Schaden genommen, weil im Schnitt 20 bis 30 kg pro Jahr verzehrt.
Von 1991 bis 2017 ist der Pro-Kopf-Konsum von Fleisch in D von 64 kg auf 59,7 kg gesunken. Das ist immerhin ein Rückgang von ca. 6,7%.
https://de.statista.com/info…
Weltweit stieg die Fleischproduktion von 71,32 Mio. t in 1961 auf 314 Mio. t (jeweils Schlachtgewicht). Das ist eine Zunahme von 340%, während die Weltbevölkerung in diesem Zeitraum "lediglich" um ca. 143 % zugenommen hat (von 3,03 Md. auf 7,38 Md.) Also stieg die Pro-Kopf-Produktion weltweit an.
https://business24.ch/2015/0…
Ich bin übrigens sehr für einen geringeren Fleischverzehr. Aus den oberen Zahlen ergibt sich für D ein Tagesverzehr pro Kopf von ca. 164 g. Da liege ich locker drunter mit ca. 80 g/Tag.
Rechnen Sie nach: damit komme ich in etwa auf Ihre 30 kg/Jahr.
Rund 60 Milliarden werden jährlich geschlachtet, aber gehalten (und damit ernährt) natürlich einige mehr (https://de.statista.com/stat…).
Wesentlich für den Vergleich mit der Weltbevölkerung sind dabei die 13,3 Milliarden Großsäuger (Schafe, Ziegen, Rinder, Schweine) mit erheblichem Kalorienbedarf. Die 68,8 Milliarden Stücke Geflügel würde ich erst einmal außen vor lassen oder durch 50 oder 100 teilen wollen - das müsste man bzgl. des durchschnittlichen Kalorienbedarfs pro Stück mal genauer ansehen.
Wie auch immer: Zurückhaltung beim Fleischkonsum gehört zu den ganz großen Handlungsoptionen, und diesbezüglich "unterversorgte Regionen", von denen J.G.Mendel spricht, gibt es aus ökotrophologischer Sicht so gut wie nicht - das ist Augenwischerei. Allerdings hat sich J.G.Mendel offenkundig eben einer von hohem Einsatz von Agrochemie abhängigen Landwirtschaft verschrieben und scheint Alternativen eher als bedrohlich wahrzunehmen - weswegen sie als Unmöglichkeiten dargestellt werden.
Ging mir ähnlich, war da im Alter von 7 Jahren zum DBV, was sich später in NABU verwandelte. Wir hatten in unserer Ortsgruppe zwar gut 20-25 Aktive und auch so einigen Einsatz, um etwa Nisthilfen zu basteln und zu verteilen, Hecken, Ufer- und Au-Bepflanzung anzulegen, Vögeln und anderen Tieren nutzbare Sträucher und Gebüsche anzupflanzen, ein, zwei begradigte Bächlein wieder zu renaturieren, und die Wuchsvielfalt dran zu erhöhen. Aber da müsste wesentlich mehr in die Richtung laufen, und gewöhnlich entsteht ja erst Mal ein Hickhack über Finanzierung und Unterstützung durch die Gemeinden. Förster zeigen noch eher Einsicht oder sind dann dabei.
Das Problem bei der jüngeren Generation Naturfreunde ist wohl, dass es eine Scheu davor gibt, sich mit Natur direkt auseinanderzusetzen, solange sie auf dem Smartphone nicht abrufbar bleibt.
...
ktivistisch haben die jede Menge Ideen, aber einen oder zwei Tage lang graben, befestigen, Gewächse pflanzen und eingießen, da hapert es schon.
Tja, das Portemonaie hatten allerdings viele derer, die gern würden, schon früher nicht. Nicht nur die Jüngeren.
Das entspricht auch meinen Erfahrungen. Aber auf 20 - 25 Aktive hat es keiner der Ortsverbände geschafft, in denen ich war. Einmal im Jahr war Straßenrand-Müllsammelaktion mit anschließendem Grillfest für die Mithelfer. Da waren es etwa 25 aus einer 10.000 Bürgergemeinde.
Und wenn eine Straße gebaut wurde, waren auch immer mehrere Leute bei den Versammlungen. Und dann kam es auch immer zum Riss: jeder wollte die Umgehungsstraße, aber keiner vor seiner Haustür. Plötzlich hatten alle ökologische Argumente.
Nach solchen Unruhen war ich dann wieder der einsame Nistkastenpfleger und eine uns angebotene Hochstammanlage mussten wir ausschlagen, weil keiner helfen wollte.
Die wenigen Mitglieder waren auch gleichzeitig die GRÜNEN des Ortes und da wurde dann mehr politisiert als gehandelt. In den "Alten Zeiten" hat man sich mehr um Wehrdienstverweigerer gekümmert, als um die Natur.
Ahnung von Natur und Landwirtschaft haben diese Leute nur noch, wenn sie kommentierend an der Tastatur hocken. Wie ihre Nahrung erzeugt wird und wie man einen Hausspatz vom Feldsperling unterscheidet, weiß fast niemand mehr.
Eine Vogelschutzhecke habe ich mit Initiative und Finanzen "meines" Betriebes angelegt und gepflegt. Der BUND hat so etwas nicht hinbekommen.
"Der BUND hat so etwas nicht hinbekommen."
Wieso warten alle immer auf andere, die irgendwas machen sollten, deren Job es scheinbar sein soll und man seine Erwartung erwarte soll?
Bauen Sie Hecken soviel Sie wollen, auf ihrem Grund und Boden, aber dreschen Sie nicht auf andere ein.
Na ja, ein vegan ernährtes Baby als Gegenargument anzuführen für den vollkommen übertriebenen Fleisch-und Wurstkonsum der Erwachsenenwelt der westlichen Industrienationen und anderer reicher Nationen in der Welt ist nicht gerade überzeugend.
Die Welt muss zukünftig nicht vegan leben um von der Massentierhaltung weg zu kommen.
Es würde vollkommen ausreichen, wenn wir wieder zu regionaler, artgerechter Haltung zurück kommen und uns, so wie ich es aus meiner Kindheit kenne, einmal in der Woche einen guten Sonntagsbraten gönnen.
Seit Jahren ist aber bei vielen Menschen das Gegenteil der Fall.
TÄGLICH Fleisch und Wurst und das so billig wie möglich. Auf Kosten riesiger Agrarflächen die anderweitig als nur für Viehfutteranbau genutzt werden könnten.
Und dass irrwitzige Umherkutschieren von lebenden Nutztieren über hunderte, oft tausende Kilometer würde auch wegfallen.
Ich plädierte hier ja mehrmals für einen reduzierten Fleischkonsum. Ich selbst halte auch die Grenze ein, die "michelII" hier aggressiv empfiehlt.
Der verlinkte Artikel sollte zeigen (wie ja auch dazu bemerkt), dass man es nicht übertreiben sollte mit dem Fleischverzicht und dass ich die vegane Lebensweise für völlig unangebracht ansehe.
Sie rennen auf dem Gebiet also offene Türen ein.
O.K., dann habe ich Sie missverstanden.
Ich lebe selbst nicht vegan, esse aber schon seit 1987 maximal nur 2 mal die Woche Fleisch und habe in diesem Zeitraum auch 10 Jahre ganz fleischlos gelebt, aber weiter Eier und Käse gegessen.
Milch trinke ich übrigens seit 29 Jahren garnicht mehr.
Ich kenne aber auch Leute die schon seit 30, 40 Jahren wirklich vegan leben, also absolut keine tierischen Produkte verzehren, und absolut gesund sind.
Das waren dann die Vorreiter der Szene. Heute kann man sicher vegan leben, da zu jeder Jahreszeit jedes Lebensmittel bereit steht und man auch von jedem Lebensmittel genau weiß, was drin ist und auch weiß, was der Körper braucht. Manchmal wird man dann wohl auch ein Nahrungsergänzungsmittel nehmen müssen.
Ich selbst ernähre mich sehr konventionell, kein bio, mit mäßig Fleisch.
Vegan halte ich für überzogen. Die wenigen Menschen, die ich als Veganer kenne, sehen mir alle nicht sehr gesund aus. Und wer keinen Honig isst, weil man damit die Bienen ausbeutet, zählt für mich definitiv schon zu den Ökospinnern.
Lehnen Ihre Veganer auch Biolebensmittel ab, die mit Hornmehl gedüngt wurden?
Na, so wirklich spinnert ist doch eher, nun partout kein Bio zu sich nehmen zu wollen, wie Sie es hier immer mal wieder wie eine Monstranz vor sich hertragen. Zumal es oft preisgünstige Produkte als Sonderangebote oder mit ablaufendem Mindesthaltbarkeitsdatum gibt. Ein normales Konsumverhalten wird immer mal Bioprodukte umfassen, auch ohne, dass man bewusst nach ihnen sucht.
Das ist trivial.
Ich boykottiere ja auch bio nicht, wähle es aber eben nicht gezielt aus und bevorzuge die preisgerechteren konventionellen Produkte.
Nein, die wenigen Veganer die ich kenne, leben in erster Linie vegan weil sie
a) überzeugt sind dass auch Nutztiere ein Recht auf Leben haben
b) Massentierhaltung ablehnen mit den damit verbundenen negativen Folgen
c) überzeugt sind dass Fleisch der menschlichen Gesundheit nicht zuträglich ist.
Zur Kategorie Ökospinner gehören sie nicht und treten auch nicht auffällig missionarisch auf. Melden sich aber zu Wort wenn das Thema zur Sprache kommt.
Wobei die Ursachen für die wachsende Zahl an Übergewichtigen eher an zuviel an Kohlenhydraten und Fett in der Nahrung liegt als tierischem Protein.
Wobei ich in jedem Fall auch ein Verfechter des "wenig Fleisch essen" Prinzips bin.
Kohlenhydrate sind die Energielieferanten. Und besonders die leeren Kohlenhydrte wie Weißmehl und Zucker sind Dickmacher. Natürlich auch Fett im Übermaß und die sogenannten "versteckten" Fette, die gerne ignoriert werden bei fettem Käse, Milch-und Wurstprodukten.
Deswegen befürworte ich eine Rückkehr zu regionaler Landwirtschaft.
Wenn man vor dem 2. Weltkrieg, ca. 78.800.000 Menschen so vernünftig ernähren konnte. Warum soll das heute bei ca. 82.000.000 nicht gehen ?
Exotische Produkte oder Südfrüchte rechne ich da mal raus. Das betrifft eben den Welthandel.
Alles, was keinen Profit abwirft, gilt in unserer ökonomisch dominierten Kultur als wertlos.
Und wenn man diese Kultur dann pervers nennt, schreitet entweder die Zensur ein oder man wird als "Verschwörungstheoretiker" oder "Antesemit" verunglimpft.
Landwirte leben genau so vom Gewinn ihrer Flächen wie Sie vom Gewinn Ihrer Firma oder der Ihres Chefs. Oder zahlt Ihr Chef Sie aus der Insolvenzmasse?
Flächen, die dem Anbau IHRER Nahrung dienen, dienen eben nicht dem Vogelschutz und über 50% der Flächen Deutschland sind nun mal landwirtschaftliche Produktionsflächen.