Forscher des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie haben vor einem Vogelsterben in Deutschland und Europa gewarnt. Allein am Bodensee ist die Zahl von Vogelbrutpaaren in den vergangenen 30 Jahren um ein Viertel gesunken, wie aus einer Studie von Wissenschaftlern der Ornithologischen Arbeitsgruppe des Instituts hervorgeht. 1980 lebten demnach in der Region noch rund 465.000 Brutpaare, 2012 nur noch 345 000.
Einst häufige Vogelarten wie Haussperling, Amsel oder Star seien besonders stark zurückgegangen, schreibt einer der Autoren der Studie in der Fachzeitschrift Vogelwelt. Die Entwicklung am Bodensee spiegele demnach einen europaweiten Abwärtstrend wider.
Vogelfeindliche Agrarlandschaften
Auch in anderen Regionen Deutschlands brachen die Bestandszahlen vieler Arten laut den Wissenschaftlern ein. Allerdings nicht überall genauso dramatisch wie am Bodensee: "Die westlichen und südlichen Regionen sind stärker betroffen als die östlichen und nördlichen", heißt es weiter. Das sei auf die intensivere Landwirtschaft im Süden und Westen zurückzuführen.
Für die Forscher gelten heutige Agrarlandschaften als vogelfeindliches Gebiet. Viele Vögel fänden auf den von Menschen intensiv genutzten Flächen kaum mehr Lebensräume und Brutplätze. So sei etwa das früher verbreitete Rebhuhn rund um den Bodensee inzwischen ausgestorben. Auch Raubwürger, Wiesenpieper und Steinkauz gebe es dort heute nicht mehr.
Für die Datenerhebung hatten die Wissenschaftler sämtliche Vögel auf einer Fläche von rund 1.100 Quadratkilometern rund um den Bodensee gezählt. Zuvor hatten die Ornithologen die Bestände erstmals 1980 bis 1981 und dann im Zehnjahresrhythmus erfasst.
Arten unterschiedlich stark betroffen
Auch europaweit ging die Zahl der von Insekten lebenden Vögel wie Bachstelze, Wiesenpieper oder Rauchschwalbe in den vergangenen 25 Jahren deutlich zurück. Durchschnittlich sank die Zahl dieser Vögel laut einer im März im Fachjournal Conservation Biology veröffentlichten Studie um 13 Prozent.
Aus Daten des europaweiten Vogelmonitoringprogramms PECBMS geht hervor, dass die europäischen Bestände der Feld- und Wiesenvögel in Europa von Beginn der Zählungen ab 1980 bis 2016 um 57 Prozent zurückgegangen sind; zu ihnen zählen Feldlerchen, Kiebitze oder Stare. Für die Studie wurden Daten aus 28 Ländern zu über 170 Arten zusammengetragen. Weit besser als den Feldvögeln erging es den Waldvögeln, deren Bestand im beobachteten Zeitraum nur um sechs Prozent zurückging.
Auch am Bodensee sind die Arten je nach Lebensraum ganz unterschiedlich betroffen, zeigt die aktuelle Studie. Während bei 71 Prozent der auf Wiesen und Feldern lebenden Arten demnach die Bestände einbrachen, stiegen sie bei 48 Prozent der im Wald lebenden Arten, nur bei 35 Prozent gingen sie zurück. Ein Beispiel sei der Buntspecht mit einem Zuwachs von 84 Prozent, der bislang von den größeren Holzmengen in den Wäldern zu profitieren scheine.
Kommentare
Bringen Vögel messbare Gewinne ? Nein ? Dann ist es besser eine Bankenkrise als eine Amsel zu sein den gegen Bankensterben, hilft der Staat, aber Vögel die Ihr Futter auf lukrativen Wald und Wiesenflächen suchen müssen wahrscheinlich in größeren Mengen sterben bevor Ökonomen den Mehrwert von Ökologie verstehen.
http://bit.ly/2lVcH3S
Natürlich gleich bei #1 der übliche Reflex.
Die Bodenseeregion ist eine der bedeutendsten Obstanbaugebiete Deutschlands. Äpfel lassen sich verkaufen, Blumenwiesen mit Lerchennestern nicht.
Trotz bedeutender Obstanbaugebiete im Land zählt D zu einem Nettoimportland für Obst, selbst für Äpfel. Der Obstanbau hat also mit Profitstreben nichts zu tun. Der Landwirt denkt, wie Sie, betriebswirtschaftlich. Er lebt vom Anbau seiner Produkte.
Entsprechendes gilt auch für den Weinanbau am Bodensee oder den Gemüsebau (speziell die Reichenau).
Da wächst IHR Gemüse in Gewächshäusern oder Folientunnel, damit Sie auch im Frühjahr schon Gemüse bekommen. Lerchen nisten in den Häusern allerdings nicht.
Auch im Gemüsebau sind wir keine Selbstversorger, die mal so eben Flächen stilllegen sollten.
Aber in den Privatgärten ist viel Spielraum nach oben.
Unter meinem Dach nisten etwa an die 15 Paare Spatzen.
Rotkehlchen und Amseln haben wegen der Katzen allerdings keine Chancen.
Ich hab Rotkelchen! Die haben diesen Sommer zweimal Nachwuchs gemacht und mir den Balkon vollgeschissen.
Für die ersten Flugstunden hab ich meiner Brut den Zugang zum Garten und Pool verwehrt.
Bei so etwas kommt immer sehr schnell das Ablenkungsmanöver mit den Privatgärten. Aber Privatgärten machen nur 2,3% der Fläche Deutschlands aus, landwirtschaftlich genutzte 51%, forstwirtschaftliche noch einmal 30%. Die Zerstörung der Natur findet also nahezu ausschliesslich in der Land- und Forstwirtschaft statt.
https://www.umweltbundesamt.…
http://www.wrrl-info.de/docs…
Apropo Reflexe:
"Binnen 20 Jahren ist die Zahl der Vögel in Europa um 300 Millionen gesunken. Betroffen ist auch Deutschland, wo einige Arten 80 Prozent ihrer Population verloren haben."
http://bit.ly/2jUM7XT
Wie gesagt der Wert von ", Blumenwiesen mit Lerchennestern" ist nicht leicht zu verstehen....
Da muss so mancher Privatgarten her, den es geht um ein weltweites Phänomen.
Naja, wenn der Bestand von Feld- und Wiesenvögeln in kurzer Zeit um zwei Drittel zurückgeht scheint dringender Handlungsbedarf zu bestehen. Eine Umstellung auf mehr ökologischen Landbau, weniger Pestizide und mehr Schutzräume ist sicherlich machbar – mit überschaubaren Einbußen im Ertrag. Dies wird aber nur über gesetzliche Vorgaben zu erreichen sein.
Aber in Deutschland diskutiert man lieber Jahrelang über weitgehend sinnlose Fahrverbote oder eine im globalen Zusammenhang fast wirkungslose Reduzierung der Inlandflüge anstatt zu verhindern, dass unsere heimischen Vögel uns vor der Nase wegsterben. So ist das eben, wenn man sich vorgenommen, die ganze Welt zu retten.
Vielleicht haben Rotkehlchen und Amseln eher wegen der vielen Spatzen bei Ihnen keine Chance? Spatzen haben m.M.n. sowieso hier nichts verloren bzw nicht in dieser Menge, da sie Kulturnachfolger der (ackerbauenden) Menschen sind und gerade mal ihre Jungen mit Insekten füttern und ansonsten Körnerfresser (am liebsten Hühnerfutter) sind.
Auf Inseln ohne Menschen gibt es zb. keine Spatzen. Siedeln sich Menschen an, kommen auch die Spatzen und umgekehrt (siehe wiki).
Ja, das ist mir bekannt, bringt aber nicht weiter. Die über 50% landwirtschaftlich genutzter Fläche dienen schließlich der Produktion IHRER Nahrung und sind Erwerbsflächen für den Bauern. Soll der jetzt seine Flächen als unbezahlter Vogelschützer brach liegen lassen? Der Landwirt zerstört keine Flächen, er nutzt sie.
Noch reichen unsere Ackerflächen nicht, den Bedarf an Agrarprodukten zu decken. Wir lassen im Ausland anbauen:
https://www.proplanta.de/Agr…
Gärten dienen der Erholung und könnten auch der Tierwelt dienen, wenn da außer Zierrasen mit Mähroboter oder Thujahecken auch mal ökologisch Wertvolles stünde. Aber da nehmen eher die angeblich so pflegeleichten Schottergärten zu, die Stauden ab.
Es ist aber problematisch, wenn Besitzer von bestenfalls wöchentlich gemähten und von allem "Unkraut" und Wildwuchs befreiten, schlechtestenfalls von "sauberen" mit Kies bedeckten Privatgärten, die Landwirte als alleinige Übeltäter ausmachen.
Darüber hinaus bestimmen die Verbraucher durch ihr Kaufverhalten die Art des Anbaus. Die Landwirte produzieren das, was sie verkaufen können. Wenn wir alle nur noch biologisch angebaute Lebensmittel zum wesentlich höheren Preis, weil mit wesentlich höherem Aufwand produziert, kaufen würden, würden sich die Landwirte schnell umstellen.
Interessanter Link, aber wenn diese Importe wegfallen würden, wären wir weit weg vom Verhungern:
"Ein großer Teil der Importe entfällt auf Genussmittel wie Kaffee, Kakao, Nüsse, Wein und exotische Früchte. [...] Genussmittel benötigen gemessen an den Mengen eine überdurchschnittlich hohe Anbaufläche."
Wenn dann noch nicht 50% wegschmeißen würden, sollte eine Reduzierung der Ackerflächen eigentlich kein Problem sein. Bzw. die Früchte der Äcker effektiver nutzen. Mein Vater bäckt unser Brot/Brötchen selber und es ist erstaunlich, wie wenig Rohmaterial (Körner) man letztlich übers Jahr braucht, um drei Menschen zu ernähren.
Eine gediegene Logik ohne jegliches Fachwissen. Ich kann noch erkennen, ob Katzen die Vögel im Maul haben oder Spatzen mit einem Rotkehlchen im Schnabel davonfliegen.
Der Haussperling war schon mal Vogel des Jahres beim NABU und wenn Sie den obigen Text mal lesen wollten: da ist der Haussperling einer der Vögel, dessen besonders starke Abnahme besonders beklagt wurde.
Rebhühner sind übrigens auch erst mit der Landwirtschaft hier eingewandert. Waldvögel sind das keine. Viele Vögel (Wiesenbrüter, Feldbewohner) sind erst mit der Landwirtschaft so zahlreich geworden. Jetzt nimmt die Intensität der Flächennutzung zu und die der Vögel entsprechend wieder ab.
Wenn die Tierbestände dank veganer Lebensweise abnehmen sollten, werden auch die Schwalben noch weiter abnehmen.
Und nicht immer liegt es an der zunehmenden Landwirtschaft, wenn die Vögel sterben:
https://www.scinexx.de/news/…
Deutschland könnte mit intensiv betriebener Landwirtschaft Selbstversorger sein, wenn es lediglich um die Kalorienversorgung ginge.
Aber es wird eben auch Kaffee, Tabak, Wein usw. verlangt und erfordert Anbauflächen. Da kann der Landwirt nichts dafür.
In der Obst- und Gemüseversorgung sind wir auch längst nicht autark, selbst bei den Äpfeln nicht. Und ob da jetzt exotische Früchte eingeführt werden oder neuseeländische Äpfel ist doch auch egal.
Nüsse zählen auch nicht zu den Luxusnahrungsmitteln. Sie sind kalorienreich und spielen gerade in der vegetarischen Lebensweise eine große Rolle.
Man könnte natürlich auch noch die ca. 1 Mio-Hektar große Energiemaisfläche in Vogelschutzgebiete ummodeln. Suchen Sie sich aus, ob Sie dafür lieber ein weiteres AKW oder doch noch ein Braunkohlekraftwerk hätten. Der Landwirt kann nichts dafür, dass es dieses unselige "Bioenergiegesetz" gibt.
Und für das Wegschmeißargument ist der Bauer auch die falsche Adresse. Dann sollten Sie die Wegschmeißer eben für den Vogelrückgang verantwortlich machen.
"Wenn wir alle nur noch biologisch angebaute Lebensmittel zum wesentlich höheren Preis, weil mit wesentlich höherem Aufwand produziert, kaufen würden, würden sich die Landwirte schnell umstellen."
Ja, das kann man vermuten ... doch würde dies der Natur nützen, oder nicht doch eher zusätzlichen Schaden zufügen?
Als die Landwirtschaft vor ca. 10.000 Jahren startete, waren wir 4 Mio. Menschen, weltweit. Heute sind wir 8. Mrd., also 2000 mal so viele. Da kann die Artenzusammensetzung nicht mehr so sein wie zu Beginn der Landwirtschaft, auch dann nicht, wenn man völlig auf Pflanzenschutzmittel verzichten könnte.
Natürlich können wir Lerchen oder Rebhühner nicht mit Privatgärten retten, aber das war auch nicht die Intention meiner Aussage. Die bauernwatschenden Besserwisser hier meinen aber beständig, Bauern Ratschläge geben zu müssen, wie sie ihre Äcker zu gestalten haben, machen aus ihrem Grundstück aber gleichzeitig "Grün-kaputt-Gärten". Diese Diskrepanz ärgert mich: kein Wissen und keine Eigeninitiative, aber andere an den Pranger stellen, die von ihrer Scholle mehr schlecht als recht leben müssen. Und dann noch schnell ab zum ALDI, billige Lebensmittel bunkern.
"Der Haussperling war schon mal Vogel des Jahres beim NABU und wenn Sie den obigen Text mal lesen wollten: da ist der Haussperling einer der Vögel, dessen besonders starke Abnahme besonders beklagt wurde."
Ja das ist mir bekannt und verursacht bei mir weiterhin Kopfschütteln. Ich sage nur: "weltweit 500 Millionen Individuen" - in Deutschland auf hohem Niveau immer noch zweithäufigster Vogel - ich glaube es gibt andere Vogel- und Tierarten die unserer Fürsorge dringender bedürfen.
Und dass ich Katzen ebenso kritisch sehe, können Sie an einem anderen Kommentar von mir hier zum Artikel ersehen.
"Und für das Wegschmeißargument ist der Bauer auch die falsche Adresse."
Habe ich nirgendwo behauptet. Meine Eltern sind selber Bauern.
"Aber es wird eben auch Kaffee, Tabak, Wein usw. verlangt und erfordert Anbauflächen."
Genau das muss aufhören, weil es immer zwangsläufig zum Ausbeuten der Herkunftsländer hinausläuft. Das ist die unbequeme Wahrheit, die leider auch die Grünen nicht offen ausprechen wollen. Aber anders geht es nicht.
@Nüsse: Haselnüsse wachsen prima in unseren Breiten fast wie Unkraut - da ist sicher noch was machbar (mit nettem Nebeneffekt für die Vogelwelt).
@Äpfel: Da würde ich gerne die Zahlen wissen, vermute aber, wenn man auch da weniger wegschmeißen würde, bekommt man auch das in den Griff.
Naturnahe Gärten wären aber eine Hilfe zum Artenschutz, auch für Insekten. Weg mit ondulierten Gärten, Zierkieswüsten, Golfrasen und nichteinheimischen Pflanzen.
Es geht nicht darum, Bauern Ratschläge zu geben. Das tut zudem die agrarchemische Industrie und der Handel zur Genüge.
Bauern entscheiden heutzutage gar nichts mehr selber.
Deswegen wäre es auch im Sinne der Bauern innezuhalten und den Teufelskreis zu durchbrechen.
So wie jetzt gehts nämlich nicht weiter, weder für die Bauern, noch für die Forsten oder für uns alle.
Wenn wir jetzt dann mal damit aufhören könnten, einzelne Akteure gegeneinander auszuspielen kämen wir vielleicht weiter.
Vielleicht sollten wir uns erstmal fragen, was wir eigentlich wollen.
Billiges Fleisch? Billige Lebensmittel allgemein?
Oder vielleicht doch eine Umwelt, in der es sich zu leben lohnt, und in der man Schmetterlinge oder Vögel nicht mit der Lupe suchen muss?
Vom Grundwasser und den belasteten Böden haben wir dann noch gar nicht geredet.
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Danke, die Redaktion/vh
Entfernt. Gelöscht aufgrund von Dopplung. Danke, die Redaktion/mf
Was nutzt den Wiesenbrütern und Feldvögeln Ihr Dach? Machen die da Urlaub?
Es muss eine Landwirtschaft betrieben werden, die die Natur nicht tötet. EIn Feld ist keine Industriehalle. Ist das echt so schwer zu kapieren?
Dann versuchen Sie mal die Welt vom Kaffeetrinken, Schokoladeessen, Weintrinken, Teetrinken ... abzubringen.
Für die Anbauländer sind das übrigens oft wichtige Einnahmequellen, mit denen sie unsere Industrieprodukte bezahlen können. Der Anbau muss ja nicht mit Ausbeutung gekoppelt sein.
Bei Haselnüssen bestehen Anbauversuche. Aber mit den Hauptanbauländern sind wir bei weitem nicht konkurrenzfähig und auch der Haselnussanbau verbraucht ja Flächen.
Bezgl. der Äpfel
https://www.bmel-statistik.d…
Die Einfuhrzahlen schwanken stark.
Im "Katastrophenjahr 2017 waren es bedeutend mehr Einfuhren als üblich. Im letzten Jahr hatten wir dagegen regionsweise eine solche Produktion, dass nicht alles in die Kühllager passte oder rechtzeitig in die Saftpressen. Ein Teil der Äpfel musste hängen bleiben, einige schon gepflückte Partien wurden zu Biogas vergoren, weil sie nach einer gewissen Wartezeit nicht mehr versaftbar sind.
Landwirtschaft ist nicht berechenbar.
Nett naiv. Aber im Artikel wurde auch die stark abnehmende Zahl der Haussperlinge beklagt. Einfach mal lesen! Die meisten Neubauten heute sind spatzenuntauglich, ein Grund, warum deren Zahl zurückgeht.
Der Landwirt tötet keine Vögel, seine Anbauflächen sind nur als Lebensraum für die Vögel ungeeignet. Das ist auch nicht schwer zu kapieren, mit etwas Grundwissen und weniger Schaum vor dem Mund zumindest nicht. Ein Weizen-, Mais oder Rapsfeld ist kein Kiebitzgebiet, weder bei Bio noch bei integriert.
Ein Feld ist eine Produktionsfläche, genau wie eine Industrieanlage.
Auf dem Feld wird IHRE Nahrung produziert, in der Industriehalle IHR SUV, mit dem Sie die Nahrung von ALNATURA abholen können.
Amseln gehen momentan wegen einer Viruserkrankung ein.
Nach Jahren praktisch ohne sichtbare Spatzen, sieht man die wieder häufiger, und das in einer Gegend mit ausschließlich Grünland und Mais.
Irgendwie stimmt Ihre Theorie nicht.
Übrigens: der Darwin Fink ist letztlich auch ein Spatz.
Der Kommentar, auf den Sie Bezug nehmen, wurde bereits entfernt.
"Der Landwirt denkt, wie Sie, betriebswirtschaftlich. Er lebt vom Anbau seiner Produkte."
"Man könnte natürlich auch noch die ca. 1 Mio-Hektar große Energiemaisfläche in Vogelschutzgebiete ummodeln. "
Darum geht es gar nicht. Die Landwirtschaft hat momentan in Deutschland den Ansatz, auch das letzte Prozent Fläche maximal auszunutzen. Kurz gesagt haben viele Bauern verlernt, Landwirtschaft ökologisch verträglich zu betreiben, selbst wenn sich das nicht widerspricht.
Felder werden bis zur Kante genutzt, Feldraine werden nicht mehr gelassen oder gar totgespritzt, weil der Bauer vermeintlich sonst Unkraut von dort ins Feld bekommt. Äcker werden nur gepflügt brach liegen gelassen, es werden keine Ruhezonen im Feld mehr gelassen.
Dass das bei gleichem Ertrag anders geht muss die Bauernschaft gerade erst wieder neu erlernen. Siehe zB (Abo):
https://www.zeit.de/2019/14/…
(Das passiert auch an wenigen Stellen gezielt im Bodenseeraum. So ein bunt bewachsener Feldrain sieht auch ästhetisch ansprechend aus.)
"Dann versuchen Sie mal die Welt vom Kaffeetrinken, Schokoladeessen, Weintrinken, Teetrinken ... abzubringen."
Anders geht es leider nicht. Man denkt auch immer, der Konsum dieser Güter ist seit Jahrhunderten usus. Mitnichten. Noch bei Mutter (Jahrgang 55) war es in ihrer Jugend nicht üblich, Schokolade zu essen. Süßigkeiten waren Trockenpflaumen oder getrocknete Apfelringe (was auch heute bei meinen Neffen noch gut ankommt) Es gibt also Alternativen.
Und danke für Ihre Ausführungen zum Thema Haselnüsse und Äpfel. Dazu fällt mir ein: Mit diesen Schwankungen musste man früher auch leben. So gibts in unserer Gegend dieses Jahr keine Walnüsse. Letztes Jahr dagegen war ein Rekordjahr - dementsprechend muss dann seinen Verbrauch organisieren, verzichten oder auf Alternativen ausweichen. Die Umwelt ist eben kein Roboter. Da ist noch viel Aufklärungsarbeit nötig.
Der Kommentar, auf den Sie Bezug nehmen, wurde bereits entfernt.
Die Privatgärten waren aber lange ein Refugium für viele Vögel.
Seit aber vieles zubetoniert und asphaltiert wird und der Rest mit Steinen bedeckt wird, können die Vögel dort nicht mehr leben.
"Und nicht immer liegt es an der zunehmenden Landwirtschaft, wenn die Vögel sterben:..."
Da haben Sie recht.
Ihrer Ansicht nach eigentlich so gut wie sämtliche Tiere hier nichts verloren...
"Landwirtschaft ist nicht berechenbar."
Ach nein?
Wär hätte das gedacht.
"Ein Feld ist eine Produktionsfläche, genau wie eine Industrieanlage."
Ein Feld sollte allerdings Lebensraum sein und keine Industrieanlage.
"Dann versuchen Sie mal die Welt vom Kaffeetrinken, Schokoladeessen, Weintrinken, Teetrinken ... abzubringen."
Vollständig?Wozu?
Und gerade hier gilt doch aufgrund der suchterzeugenden Eigenschaften der Produkte: weniger ist mehr.
Da stimme ich Ihnen zu.
Von den Schwankungen und den damit verbundenen Nöten bei den Bauern bekommt der Verbraucher zumeist nichts mit. Er steht ja immer vor vollen Regalen, selbst in Dürrejahren.
Das war meine Antwort auf "Uxmal":
"Genau das muss aufhören, weil es immer zwangsläufig zum Ausbeuten der Herkunftsländer hinausläuft."
Er meinte mit "das" den Anbau von Genussmitteln.
Nein, ich sehe nur die Tiere kritisch, die durch menschlichen Einfluss unbremste Populationsgrößen erfahren haben. Ähnlich zb. den Ratten und Katzen in Australien/Neuseeland - vielleicht wird es Ihnen dadurch deutlicher.
Gewiss. Deswegen sprach ich aber auch von einer Produktionsfläche, so wie eine Industrieanlage auch eine Produktionsfläche ist. Beide dienen der Herstellung von Gütern und dem Broterwerb, wenn dabei auch Belange des Naturschutzes berücksichtigt werden müssen.
Aber Mais, Raps- oder Weizenfelder werden nie ein Biotop für Kiebitze, Amseln, Bachstelzen ... sein.
Extensiv genutzte Wiesen wären da besser, aber der Landwirt wird selbstverständlich versuchen, seine Flächen optimal zu nutzen, so wie der Fabrikant es mit seinen Anlagen auch macht.
Man sollte vom Landwirt nicht immer Verzicht üben, selbst aber dazu nicht bereit sein.
Flugreisen etwa werden doppelt so stark subventioniert wie die gesamte Landwirtschaft. Angeprangert wird aber nur letztere.
"Von den Schwankungen und den damit verbundenen Nöten bei den Bauern bekommt der Verbraucher zumeist nichts mit."
Das kann man so nun wirklich nicht sagen. Es ist fast unmöglich, davon nichts mitzubekommen, zumal ja eigentlich ALLE Ernten schlecht sind: Die schlechten sowieso, und die guten, weil dann die Preise im Keller sind :)
Aber so schlimm sollte das nicht sein: Äcker sind ja Ihrer Auffassung nach ja Produktionsflächen "wie Industrieanlagen". Und da gehen dann eben mal mehr, mal weniger Teslas vom Band :)
In Wirklichkeit allerdings produzieren sich Pflanzen natürlich selbst, egal, ob auf Äckern, Hochmooren, Seegraswiesen oder in Primär-Regenwäldern. Bauern selektieren auf von sonstiger Vegetation abgeräumten Flächen eigentlich nur die Vegetationsdecke, bewässern, düngen, bearbeiten den Boden, spritzen sog. Pflanzenschutzmittel (selbst Glyphosat trägt diesen putzigen "Ehrentitel"). Mehr ist das ja nicht - mit tatsächlicher Produktion nicht zu vergleichen.
Ihre Argumentation ist extra schräg. Der Spatz hat sich in Amerika und Australien verbreitet, da der Mensch sie dort extra eingeführt hat. https://en.wikipedia.org/wik… Die kamen also nicht einfach so. Als sie allerdings mal dort waren, haben sie die Regionen für sich erschlossen und sich weiter verbreitet.
Bauern selektieren auf von sonstiger Vegetation abgeräumten Flächen eigentlich nur die Vegetationsdecke
Irgendwie geht hier der Aspekt Aussaat völlig ab. Der Bauer selektiert nicht einfach eine Pflanze und entfernt alle anderen, sondern er entfernt alles und pflanzt dann gezielt eine bestimmte Pflanze - die dort nicht mal heimisch sein muss.
Ja, das haben Sie richtig präzisiert.
> pflanzt dann gezielt eine bestimmte Pflanze - die dort nicht mal heimisch sein muss. <
Was hätten Sie den gerne für heimische Pflanzen auf dem Acker? Ausgesät oder angepflanzt, was bei Ihnen ja ziemlich durcheinander geht.
Würden beim ALDI nur Pflanzen (und deren Produkte) verkauft, die bei uns heimisch sind, wären die Regale ziemlich leer.
"Würden beim ALDI nur Pflanzen (und deren Produkte) verkauft, die bei uns heimisch sind, wären die Regale ziemlich leer."
Das ist jetzt nicht Ihr Ernst oder?
Wo bleibt Ihr Selbstbewusstsein als Combattant der Landwirtschaft?
"Was hätten Sie den gerne für heimische Pflanzen auf dem Acker?"
Er hat nicht gesagt, eine heimische Pflanze auf dem Acker haben zu wollen. Versuchen Sie bitte, den Thread nachzuvollziehen und den Kontext der Einlassung zu verstehen.
Sehr löblich, denn ach ihre Brut und deren Brut wird auf lange Sicht etwas von intakten Ökosystemen haben.
Wie ist Ihre Aussage, daß der Nachwuchs Ihren Balkon zugeschissen hat zu verstehen? Hat Sie dies etwa gestört, Ihren anscheinend Bakterien- und Virenfreien Balkon ein wenig verschmutzt, oder haben Sie gedacht "Scheiß drauf", laßt euch nur nicht stören?
In ersterem Fall scheinen Sie auch ein typischer Anhänger und Freund von Psychopathengärten zu sein, d. h. von Gärten oder in diesem Fall Balkonen, die zwar vor grünen Pflanzen nur so strotzen, aber nach Prof. Dr. rer. hat. Peter Berthold keinen Wert für Vögel bieten, weder zum Nisten, noch zum Fressen oder sonst etwas Arterhaltenem.
Sie sollten sich darüber im Klaren sein, daß die Spatzen, und dies trifft für viele Vögel in den Dörfern und Städten zu, so zahlreich dort zu finden sind, weil das Nahrungsangebot bei weitem größer ist, als in den vogelfeindlichen Agrarlandschaften.
Ihrer Logik "ohne Menschen keine Spatzen" folgend bedeutet diesem Umkehrschluß eine Reduzierung der Menschen!! Sehr sehr gut, Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen!!
Spatzen haben hier nichts verloren?
Sind Sie Ornithologe? Nein? Dann ist Ihre Meinung ziemlich irrelevant, ob und in welche Menge der Haussperling hierher gehört oder "etwas verloren" hat.
Ich füttere das ganze Jahr über, es dürften um die 40 Spatzen sein, wenige Blau- und Kohlmeisen, ab und an ein Grünling, im Frühjahr waren es 3-4 Amseln, derzeit kann ich leider keine mehr sehen. Das Hausrotschwänzchen hat es wahrscheinlich nicht überlebt, genauso wenig wie das Rotkehlchen. Es ist einfach nur grenzenlos traurig. Vor zwei Jahren hatte ich im Winter fünf Kernbeisser. Ich füttere trotzdem unentwegt weiter in der Hoffnung, damit etwas zur Verbesserung der Vogelwelt beizutragen. Meine Haustiere sind die Vögel und dafür investiere ich gerne.
"Flugreisen etwa werden doppelt so stark subventioniert wie die gesamte Landwirtschaft. Angeprangert wird aber nur letztere."
Die Landwirte müssen in die Lage versetzt werden, für das Tierwohl sorgen und eine gute Bodenpflege betreiben zu können, damit der Mineralisierungsprozess weiter stattfinden kann.
Dafür benötigen sie ein gutes Einkommen.
Dementsprechend sollten die Subventionen ausfallen.
Alles andere ist schlichtweg irre.
Denn eine Landwirtschaft, die lediglich auf Gewinnmaximierung aus ist, bedeutet den Ruin für Mensch und Natur.
> doch würde dies der Natur nützen, oder nicht doch eher zusätzlichen Schaden zufügen? <
Letzteres.
Außerdem würden die Erträge um mindestens 20% fallen (der Flächenbedarf also um 25% steigen) und auf dem Markt wären die biologischen N-Dünger nicht mehr im erforderlichen Maße erhältlich. Die sind schon heute knapp und weit überteuert. Man düngt sogar schon mit den Fabrikationsrückständen aus der verdammten Antibiotikaproduktion!
Den größten Nutzen hätten Schädlinge und Krankheitserreger.
Gewinnmaximierung bedeutet für die meisten Landwirte, ein Einkommen zu haben, wie es jeder Facharbeiter auch hat. (Ja, es gibt Ausnahmen!)
Das Einkommen ändert auch nichts an den Regeln der bewährten Fachpraxis. Die wird schon jetzt dem Stande der Wissenschaft angepasst und eingehalten. (Ja, es gibt Ausnahmen und genau die beobachten Sie immer, gell)
Um ausreichend Nahrung bei möglichst geringem Flächenverbrauch zu erzielen, bedarf es der intensiven Landwirtschaft.
Um ausreichend Eiweiß produzieren zu können, bedarf es synthetischer N-Dünger.
Um die Schädlinge und Krankheiten zu unterbinden, bedarf es synthetischer Pflanzenschutzmittel und der Gentechnik. Gewiss werden die Mittel mit wachsendem Forschungsstand immer "biologischer".
Ich halte es ähnlich. Im Sommer ist es aber völlig normal, dass nur Spatzen am Futterhaus erscheinen. Sie leben und vagabundieren in Gruppenstärke. Die anderen Futterhausvögel nisten im Sommer in Revieren und suchen auch dort ihre Nahrung, gewöhnlich proteinhaltige Insekten für die Brut. Am Futterhaus erscheinen dann höchstens die Meisen oder Grünfinken, die in ihrer Gartennähe brüten.
Bei mir werden sämtliche Rotkehlchen und Amseln durch Katzen weggefangen, Jungspatzen und Meisen auch durch überhandnehmende Elstern, die die Nester plündern.
Die Amseln (aber auch andere Vögel) sterben in den letzten Jahren verstärkt am Usutu-Virus.
https://www.dw.com/de/usutu-…
Nennen Sie halt mal die Pflanzen im Anbau, die auch bei uns heimisch sind. Und unter heimisch verstehe ich die, die nicht aus anderen Weltgegenden eingeführt wurden, nicht alle diejenigen, die keine Neophyten (Einführung ab 1492) sind.
Sie haben die notwendige Mineralisierung durch die Mikroorganismen vergessen oder soll ich sagen unterschlagen?
Und Landwirtschaft nach dem 'Stand der Wissenschaft' wird nur solange getätigt, solange es der kurzfristigen Gewinnmaximierung dient.
Und darin liegt der gewaltige Fehler.
Denn Bodenpflege, Wasser- und Luftreinhaltung sind dafür nicht interessant.
Zudem geht es nicht um 'ausreichend Nahrung' sondern um Agrarexporte, mit denen auch einheimische Produzenten sowohl hier als auch dort ruiniert werden.
Subventionen und Export gehören dringend entkoppelt.
"Gewiss werden die Mittel mit wachsendem Forschungsstand immer "biologischer".
Es ist längst bekannt, dass die Energieerzeugung nicht ausreichen wird, um weltweit auf die bewährten biologische Prozesse zu verzichten.
Womit wir wieder bei der Bodenpflege statt Bodenausbeutung wären.
"Und unter heimisch verstehe ich die, die nicht aus anderen Weltgegenden eingeführt wurden, nicht alle diejenigen, die keine Neophyten (Einführung ab 1492) sind."
Sie sollten sich schon entscheiden, was Sie wollen.
Die Feldfrüchte die nicht 'heimisch' waren, konnte mit der passenden Amplitude heimisch werden.
Galt übrigens für alle Pflanzen, die sich nach den Eiszeiten ansiedelten oder mit der Unterstützung des Menschen angesiedelt wurden.
Was soll man bei der "notwendigen Mineralisierung" unterschlagen? Und warum? Sie findet in jedem Boden statt, in dem sich organische Substanzen befinden. Davon gibt es, wegen der höheren Ernterückstände, in konventionellen Böden zuweilen mehr als in Bio-Böden. Mineraldünger brauchen keine Mineralisierung, wenn man von der Umwandlung von Ammonium zu Nitrat einmal absieht.
Diesen linken Kampfbegriff "Gewinnmaximierung" überspringe ich jetzt mal. Der ist mir zu platt. Wenn man nach Sternchen giert, sollte man den Post #1 erwischen und das Totschlagargument "Gewinnmaximierung" einflechten, egal wie. Dann klingelt's hier bei den Sternchen.
Zu den Agrarexporten habe ich bereits mehrfach einen Link gegeben. Leider leiden viele Leser und Kommentatoren hier offenbar unter Textverständnisschwierigkeiten und verstehen den Inhalt nicht (vielleicht ist es auch Dyskalkulie?).
Kurzfassung dazu: wir sind Nettoimportland für Lebens- und Genussmittel. Wir importieren mehr, als wir exportieren. Wir verbrauchen also Anbauflächen im Ausland für UNSERE Ernährung! Wir bedienen das Ausland NICHT mit unseren Flächen!
Ihren letzten Absatz verstehe ich nicht ganz. "Pflanzenschutz biologischer machen" heißt für mich, Gifte allmählich durch Krankheitserreger, Pheromone, Resistenzen (Gentechnik!) usw. zu ersetzen.
Und, was wollen Sie damit sagen? Fast alle Kulturpflanzen, mit denen wir unsere Äcker bewirtschaften, stammen nicht von hier. Sie wurden (fast) alle eingeführt.
Der entsprechende Absatz in #1.40 ergibt also keinen erkennbaren Sinn, zumindest mal nicht für mich. Vielleicht verstehen Sie solches Raunen ja besser. Mein Gehirn ist eher auf Gewinnmaximierung geeicht, nicht aufs Raunen.
< Sie sollten sich schon entscheiden, was Sie wollen. <
Ich weiß was ich will und verstehe daher auch diese Ihre Anspielung nicht so ganz.
Es gibt bei uns Neophyten, die nach 1492 "eingeschleppt" wurden, einheimische Pflanzen, die sich im Laufe der Evolution hier gebildet haben oder selbständig hier eingewandert sind, zuletzt nach der Eiszeit, und es gibt Kulturpflanzen, die hier nicht heimisch sind, aber vom Menschen hier eingeführt oder gezüchtet wurden.
Hugh, ich habe mich entschieden!
"Zudem geht es nicht um 'ausreichend Nahrung' sondern um Agrarexporte, mit denen auch einheimische Produzenten sowohl hier als auch dort ruiniert werden. Subventionen und Export gehören dringend entkoppelt."
Richtig - vor allem bei der Fleisch"erzeugung". Der deutsche Exportüberschuss im Handel mit Fleischwaren und -konserven betrug rund 1,54 Mio. t; dabei hat sich der Fleischexport in den letzten 30 Jahren mehr als vervierfacht von etwa einer auf 4,36 Mio. t (https://www.ble.de/SharedDoc…). In vielen deutschen Schweinemastbetrieben werden brasilianisches Soja und deutscher Mais subventioniert in Schweinehälften transformiert, auf dass dann Chinesen ihr Schnitzel billiger auf den Teller bekommen - teilweise also bezahlt von Ihnen und mir. Ein Unding.
"Diesen linken Kampfbegriff "Gewinnmaximierung" überspringe ich jetzt mal. Der ist mir zu platt. Wenn man nach Sternchen giert, sollte man den Post #1 erwischen und das Totschlagargument "Gewinnmaximierung" einflechten, egal wie. Dann klingelt's hier bei den Sternchen."
Was ist das denn wieder für ein Unfug? "Gewinnmaximierung" beschreibt eines (oft das vorrangige oder gar einzige) mehrerer möglicher Unternehmensziele. Das ist ein deskriptiver Begriff, den Sie in jedem Lexikon der Wirtschaftswissenschaften finden und sicher kein legitimer Anlass für Ihren wütenden Rote-Socken-Exkurs.
"Sie (die Mineralisation) findet in jedem Boden statt, in dem sich organische Substanzen befinden."
Nein, das trifft so nicht zu und das müssten Sie auch wissen.
Ohne Bodenorganismen und Kleinstlebewesen bis hin zum Regenwurm gibt es keine Zersetzung der Pflanzenreste.
Und erhöhte Ernterückstände können ein Zeichen dafür sein, dass etwas mit der Zersetzung nicht stimmt.
Dafür sind nämlich zusätzlich ausreichende Niederschläge notwendig und die Bodenchemie, das Milieu, muss auch stimmen.
"Kurzfassung dazu: wir sind Nettoimportland für Lebens- und Genussmittel. Wir importieren mehr, als wir exportieren."
Genussmittel braucht niemand zum Überleben. Und wenn nicht ein Drittel der Nahrung schändlicherweise weggeworfen würde, dann würden auch die Importe nicht 'nötig' sein.
"Wir bedienen das Ausland NICHT mit unseren Flächen!"
Aber ja, und wie.
Vor allem indem auf diesen Flächen das Grundwasser mit hohen Güllemengen verseucht wird.
Werfen Sie mal einen Blick auf die Fleischexporte.
""Pflanzenschutz biologischer machen" heißt für mich, Gifte allmählich durch Krankheitserreger, Pheromone, Resistenzen (Gentechnik!) usw. zu ersetzen."
Ja, das denke ich mir.
Als ob die Natur berechenbar wäre.
"< Sie sollten sich schon entscheiden, was Sie wollen. <
Ich weiß was ich will und verstehe daher auch diese Ihre Anspielung nicht so ganz."
Na, dann lesen Sie einfach noch einmal den entsprechenden Satz, den Sie da fabriziert haben.
"Es gibt bei uns Neophyten, die nach 1492 "eingeschleppt" wurden, einheimische Pflanzen, die sich im Laufe der Evolution hier gebildet haben oder selbständig hier eingewandert sind, zuletzt nach der Eiszeit, und es gibt Kulturpflanzen, die hier nicht heimisch sind, aber vom Menschen hier eingeführt oder gezüchtet wurden."
Ja und?
Worauf wollen Sie hinaus?
Ja, aber das sage ich doch. Pflanzenreste sind doch organische Stoffe.
Die Ernterückstände sind das, was nach der Ernte zurückbleibt. Das ist im konventionellen Bereich oft eben mehr als bei Bio. Und die werden dann zersetzt durch Bodenorganismen, insb, durch Mikroorganismen. Ein Teil bleibt zunächst als "Dauerhumus" zurück. Zum Schluss kommen die Nitrifizierer dran. Und natürlich bedarf es dazu der Feuchtigkeit. Trivialitäten. Wo liegt Ihr Problem?
Nein, Genussmittel braucht niemand. Aber sie werden verlangt und konsumiert und daher angebaut. Das ist der Status Quo. Man möge ihn ändern. Aber derzeit wird noch für den Genuss produziert: auf Fremdflächen eben. Ich schreibe im Hier und Jetzt über die vorgefundene Situation, nicht über Wunschbilder.
Ich gebe Ihnen nochmals den Link über die Anbauflächen. Vielleicht verstehen Sie ihn ja besser als "Andrea". Das exportierte Schweinefleich wird mit importiertem Futter (quasi importierten Flächen) gefüttert, NETTO, nicht mit unserem! Nochmals: auch ohne Exporte fehlen uns Flächen für die derzeitigen Konsumgewohnheiten.
https://www.proplanta.de/Agr…
Berechenbar ist Natur eben nicht. Aber man kann Gefahren voraussehen. Gerade darum bauen wir Dämme, produzieren Impfstoffe und betreiben Pflanzenschutz.
"Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben."
Habe ich Ihnen in #1.59 erklärt.
Kurz: "Der entsprechende Absatz in #1.40 ergibt also keinen erkennbaren Sinn. " Auf diesen Absatz bezog sich meine Aussage ursprünglich.
Praktisch alle Pflanzen, die wir auf unseren Ackerflächen anbauen, sind und waren nie einheimisch bei uns in dem von mir definierten Sinn. Sie und ZOnifant mögen das ja anders definieren. Die Gesamtaussage von ZONifant ergibt für mich keinen erkennbaren Sinn.
Sie haben es in #157 wieder aufgegriffen in einer für mich unverstehbaren Frage.
Das müssen wir hier jetzt aber nicht strecken. Es war ja nicht Ihre Aussage und ZONifant schweigt ob seines Orakels.
"Nein, Genussmittel braucht niemand. Aber sie werden verlangt und konsumiert und daher angebaut. Das ist der Status Quo. Man möge ihn ändern. Aber derzeit wird noch für den Genuss produziert: auf Fremdflächen eben. Ich schreibe im Hier und Jetzt über die vorgefundene Situation, nicht über Wunschbilder."
Aber was soll das? Wir führen in Deutschland einen breit gefächerten Zukunftsdiskurs, in den die Agrarwende vielschichtig eingebettet ist. Da darf man nicht, da muss man sogar verschiedene Stellschrauben nebeneinander denken. Wer dagegen so bockt wie Sie, der akzeptiert den Status Quo nicht einfach, sondern will ihn behalten.
ZONifant hat mich erkennbar und zutreffend einfach korrigiert, nachdem ich mich dahingehend missverständlich ausgedrückt hatte, dass der Landwirt auf seinen Flächen selektiert - was ja nicht stimmt, da der Landwirt ja erst überhaupt eine Saat ausbringt, und zwar von Pflanzen, die hier eigentlich gar nicht vorkommen, auf dem Acker also auch natürlicherweise nie gestanden haben. Ergo: Aussaat, nicht Selektion. Das ist Alles. Ihre ganze Auseinandersetzung mit atlantik in der Sache beruht auf einem Missverständnis.
Original Erstansicht meines kapitalistisch orientierten Bruders, der meint, die Gartenvögel bringen ihm kein Geld, also könne man den Garten eigentlich platt machen, um Parkplätze zu bauen.
Die Ökonomen müssen irgendwann lernen, warum man Geld nicht essen kann. Dafür müssen aber wohl erst so viele Vögel, Amphibien, Insekten und andere Tiere aussterben oder so rar werden, dass das Ökosystem zusammenklappt.
Sie argumentieren mit einem falschen Dilemma.
Es ist durchaus möglich, Landwirtschaft zu betreiben ohne die Natur zu zerstören, siehe Permakultur.
Ihre Antwort strotzt nur so von Aufgeblasenheit und Pseudowissen. Sie sind nicht naiv, sondern unverschämt.
Alleine schon sich den Mantel von Mendel umzuhängen deutet auf eine problematische Persönlichkeit hin.
Melden Sie mich bei der Moderation, Recht hab ich trotzdem.
" Ein Weizen-, Mais oder Rapsfeld ist kein Kiebitzgebiet, weder bei Bio noch bei integriert."
Wenn es vor dem Umbruch von Dauergrünland ein KIebitzgebiet war, dann ist es das immer noch.
"Aus Daten des europaweiten Vogelmonitoringprogramms PECBMS geht hervor, dass die europäischen Bestände der Feld- und Wiesenvögel in Europa von Beginn der Zählungen ab 1980 bis 2016 um 57 Prozent zurückgegangen sind."
Das ist ein unfassbar dramatischer Rückgang über ein großes Gebiet binnen nur 36 Jahren.
Und wer wacht auf?
Bauern machen soviel ich weiss einen Betriebsgewinn von ca. 100 €/ha und bezahlen um die 400 €/ ha Pacht.
Weil ich Vögel wirklich mag (das sind eigtl. Dinos!) hab ich mir überlegt, selbst einen Hektar zu pachten. Klingt bescheuert, aber für meinen Spaziergang bedeuted dies einen Mehrgewinn.
Liked mal wenn ihr euch das ebenfalls vorstellen könntet.
Ich war mal aktiv für den BUND und den NABU. Da wurden auch Flächen für den Vogelschutz angelegt und gepflegt. Die freiwilligen Mitarbeiter konnten Sie allerdings an einer Hand abzählen. Da beide Organisationen immer einseitiger politisch wurden und der Vogelschutz nur noch ein Aushängeschild war, bin ich ausgetreten (wie bei den GRÜNEN auch).
Eigentlich sollten BUND, NABU, Greenpeace, GRÜNE ... Flächen pachten/kaufen und pflegen. Aber das ist mühsamer als Freitagsdemos, erfordert Sachverstand und geht womöglich auch ans eigene Portemonnaie.
Auch Kommentare schreiben ist weit angenehmer als Vogelschutzhecken zu pflanzen und zu schneiden.
Aber vielleicht finden Sie ja jemanden unter den Maulhelden hier.
Alles, was keinen Profit abwirft, gilt in unserer ökonomisch dominierten Kultur als wertlos.
Und wenn man diese Kultur dann pervers nennt, schreitet entweder die Zensur ein oder man wird als "Verschwörungstheoretiker" oder "Antesemit" verunglimpft.
Landwirte leben genau so vom Gewinn ihrer Flächen wie Sie vom Gewinn Ihrer Firma oder der Ihres Chefs. Oder zahlt Ihr Chef Sie aus der Insolvenzmasse?
Flächen, die dem Anbau IHRER Nahrung dienen, dienen eben nicht dem Vogelschutz und über 50% der Flächen Deutschland sind nun mal landwirtschaftliche Produktionsflächen.