Neulich habe ich mir noch mal die ersten drei Star Wars-Filme angeschaut. Dabei ist mir wieder aufgefallen, wie schnell digitale Technik veraltet. Das ursprüngliche analoge Filmmaterial sieht immer noch charmant aus, aber die 1997 hinzugefügten digitalen Effekte sind heute unfreiwillig komisch und wirken völlig veraltet. Ich fotografiere, wenn es mir wichtig ist, immer noch analog. Aber klar, ich mache auch jede Menge Fotos mit dem Handy. Ich habe ein iPhone 5, und mich ärgert, dass das weitwinklige Objektiv alles immer so doll verzieht, Licht und Auflösung sind auch meist grausam. Das hat mir an der Kamera DxO One schon gefallen: Das Objektiv ist gut, man verfügt über eine gewisse Tiefenschärfe und kann Bilder in RAW-Qualität aufnehmen, also mit extrem hoher Auflösung. Man steckt sie einfach aufs iPhone, die App geht von selbst auf, und man kann loslegen. Ohne Handy kann man die Kamera über einen kleinen Touchscreen wie eine GoPro- oder eine Lomo-Kamera benutzen.
Allerdings ist so eine Kamera immer nur ein Kompromiss zwischen Handykamera und richtiger Kamera. Und dafür ist die DxO One durchaus teuer. Das nervt mich überhaupt an digitaler Fotografie: Dass sie immer nur eine Zwischenlösung ist, nächstes Jahr können wahrscheinlich alle Handykameras das, was die DxO One heute kann. Für die Archivierung gilt das Gleiche. Wer weiß schon, wie lange die Datenträger halten, auf denen wir Fotos speichern? Meine Negative, die ich in einem Ordner archiviere, halten ewig. Und die analogen Fotos kommen einfach in meine Fotobox, während ich bei den digitalen Bildern immer überlegen muss: Auf welchem Datenträger habe ich die jetzt?
Technische Daten Größe: 6,9 x 4,9 x 2,6 cm; Brennweite: 32 mm; Sensorgröße: 8,8 x 13,2 mm; Auflösung: 20 Megapixel; 100 bis 51 200 ISO; für iPhone 5 und 6, ab iPod 5. Generation und iPad 4. Generation; Preis: 598 Euro
Mirko Borsche, Creative Director des ZEITmagazins, schreibt jede Woche die Kolumne "Unter Strom"